Читать книгу Die Knöllchenbande ... unterwegs zu ihren Träumen - Erika Bock - Страница 9

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„Und ich erst, schaut mich doch an! Meine Schale ist sogar rosarot! Findet ihr mich nicht poppig? Man nennt mich die Rote Emmalie!“

„Oh … toll, du hast ja eine echte Punkfrisur!“, staunen die vier übrigen Kartoffeln und mustern sie neugierig.

Plötzlich hört man eine Stimme aus der sechsten Kartoffelkiste etwas ärgerlich rufen:

„Nun gib doch nicht so an, Rote Emmalie! Auch wir stinknormalen Kartoffeln sehen gut aus! Unsere braune Schale gibt es in so vielen unterschiedlichen Farbtönen!“

Sieglinde steigt aus der Kiste, stemmt ihre Arme in die Hüften und verkündet trotzig: „Und außerdem gehöre ich zu einer alten Sorte und schmecke besonders gut - so!“

Der Blaue Schwede bückt sich über die Kartoffelkiste und greift sich sein Käppi, setzt es auf seinen kleinen Kopf und wendet sich an Molli:

„Molli, du fragtest vorhin nach unseren Träumen. Also ich träume davon, einmal im Leben das Meer zu sehen. Neulich erzählte eine alte Dame, die nach Bauer Willi hier in der Scheune suchte, ihm von ihrer Reise ans Meer. Das Meer muss ziemlich groß sein. Manchmal schlagen gewaltige Wellen an den Strand!“

Desiree meldet sich jubelnd: „Ja, das habe ich auch gehört! Da möchte ich auch gern hin … aber vorher möchte ich meinen Traum erfüllen, und zwar würde ich soooooo gern einmal auf eine Sanddüne steigen!“

“Und ich träume davon, auf einen hohen Baum zu klettern!“, ruft Sieglinde begeistert, „wisst ihr, so hoch bis in den Himmel. Dann könnte ich die Wolken berühren! Die Waldarbeiter unterhalten sich beim Kartoffelkauf immer über das Fällen der Bäume, die riesengroß sein sollen“

„Was ist mit dir, Rote Emmalie, wovon träumst du? Vielleicht von verrückten Klamotten oder pinken Haaren?“, fragen die anderen, um sie ein wenig - aber nur ein ganz klein wenig - zu ärgern.

„Nein, nein!“, ruft die Rote Emmalie aufgeregt, „ich möchte einmal in meinem Kartoffelleben den Mond und die Sterne vollständig sehen. Der Blick aus unserem Scheunenfenster reicht mir nicht! Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie viel Sterne es gibt. Weiß es einer von euch?“

„Tausend, Millionen … oder gar Billionen!“, tönt es wie fast aus einem Mund. Die kleinen Kartoffeln können sie nicht zählen. Wahrscheinlich kann sie niemand auf der Welt zählen!

„Ich habe eine Idee!“, ruft Molli. „Warum sollten unsere Träume Träume bleiben? Ich meine, warum verwirklichen wir sie nicht, denn nichts ist unmöglich auf dieser Welt! Wir müssen es nur wollen und ganz fest daran glauben, dann gelingt es uns. Wer ist dabei?“

„Ich … ich auch … und ich, ja ich auch und ich sowieso!“

Fünf Kartoffelkinder jubeln begeistert über diese Idee.

„Dann lasst uns dort drüben durch die Katzenklappe aus der Scheune verschwinden, die ist für uns groß genug! Auf geht’s Freunde!“, fordert Molli die übrigen fünf Kartoffeln auf.

Nacheinander kriechen sie durch die Katzenklappe ins Freie, überqueren den Hof und gelangen in den Obstgarten von Biobauer Willi.

„Wow!“, ruft die Rote Emmalie, „das haut mich glatt um!“ Sie dreht sich im Kreis und wirft sich ins weiche Gras.

„Juchuh … so kann es weitergehen!“ Molli ist begeistert.

Die Knöllchenbande ... unterwegs zu ihren Träumen

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