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Cité Impériale

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Die sogenannte Cité Impériale (Königsstadt) ließ der prunksüchtige Alaouiten-Herrscher Moulay Ismail im 17. Jh. von Tausenden Sklaven als neues Regierungsviertel mit Palästen, Gärten, Moscheen, Pferdeställen und dunklen Verliesen errichten (vgl. Geschichte).

Vom Place el Hedim gelangt man durch das Bab El Mansour zum Platz Lalla Aouda (mit Moschee), dem früheren Aufmarschplatz der schwarzen Garden, einem riesigen Heer von schwarzafrikanischen Sklaven, deren Loyalität sich Moulay Ismail sicherte, indem er sie heiraten ließ und dadurch für die natürliche Vermehrung seiner Truppen sorgte. Zum Ende seiner Herrschaft soll dieses Heer über 150.000 Mann umfasst haben. Links (südwestlich) an den Platz anschließend liegt der Qubbet Khayattine bzw. as-Sufara, ein Pavillon, in dem Moulay Ismail ausländische Botschafter empfing. Rechts vom Pavillon führt eine Treppe in die riesigen unterirdischen Gefängnisse (Prison des Chrétiens, tägl. 9.30–17 Uhr, an Feiertagen geschlossen, Eintritt: 70 DH). Im „Christengefängnis“ warteten einst angeblich bis zu 40.000 Gefangene auf ihre Befreiung: Christen, die bei Kämpfen mit Briten, Spaniern und Franzosen gefangen genommen wurden, aber auch marokkanische Aufwiegler, Straftäter und Piraten der Bou-Reg-Reg-Republik. Einige von ihnen wurden als Sklaven verkauft oder mussten Fronarbeit bei der Errichtung der Prunkbauten Moulay Ismails leisten. Mittlerweile wird jedoch angezweifelt, ob es sich bei den unterirdischen Hallen tatsächlich um Gefängnisse gehandelt hat – neuere Theorien sprechen von einem Lebensmittellager.

In der Nähe lag am Bab Filala das eigentliche Palastgelände. Dort befand sich der Palast Dar el Kebira, die Hauptresidenz Moulay Ismails aus 20 Gebäuden. Nun erhebt sich auf den Ruinen ein Wohnviertel, das noch den gleichen Namen trägt.

Südlich vom Place Lalla Aouda und dem Bab Mansour gelangt man zum Bab er Rih (Tor des Windes) und zum Mausoleum und der Grabmoschee Moulay Ismails aus dem 17. Jh. (im Sommer 2019 wegen Renovierung geschlossen, sonst tägl. 9–12 und 15–18 Uhr, Eintritt: 70 DH). Durch die relativ schlichten Vorräume gelangt man zum kunstvoll in maurischem Stil ausgestatteten Mausoleum, von dessen Eingang man einen Blick in den Grabraum mit Sarkophag werfen kann.

Das Mausoleum liegt an einer 10 m breiten Straße von 1 km Länge, die von wuchtigen Mauern umgeben ist. Hinter diesen Mauern verbirgt sich der Königspalast Dar El Makhzen, erbaut Ende des 18. Jh. (keine Besichtigung möglich). Der Palast des ehemaligen Sultans Mohamed Ben Abdallah, Dar el Beida (18. Jh.), in dem heute eine Militärakademie untergebracht ist (keine Besichtigung möglich), schließt sich im Süden an. Nahebei liegen die Pferdeställe Haras der Militärakademie, die man besuchen kann (So geschlossen).

Zur Vorderseite des Königspalastes mit den Palastwachen und weiter zu den Pferdeställen von Moulay Ismail gelangt man, wenn man die Mauerstraße nach Südosten bis zum Gelände der Gartenbauschule (Jardins d’Horticulture) läuft und dort nach rechts durch ein Tor am Königspalast vorbei nach Westen geht (s. Beschilderung). Ca. 500 m der Mauer folgend, erreicht man die Überreste des Heri el Mansour bzw. Heri Es Souani (tägl. 9–17 Uhr, Eintritt: 70 DH), ein riesiger Getreidespeicher aus dem 17. Jh. mit den Ausmaßen einer Kathedrale (12 m hoch, 23 Schiffe), und die ehemaligen Pferdeställe des Moulay Ismail (Jemma Roua = Stallmoschee). Die Ställe hatten eine Ausdehnung von 5 km und waren von Kanälen zur Tränkung der über 12.000 Pferde durchzogen. Aus riesigen Zisternen wurde über hölzerne Wasserräder (Norias) Wasser nach oben zu den Kanälen geschafft. Die Anlage trägt deshalb auch den Namen Dar el Ma bzw. Borj el Ma („Haus des Wassers“ bzw. „Wasserburg“). Das riesige Wasserbecken Aguedal bzw. Sihridjes-Souani (400 m Länge, 100 m Breite und 4 m Tiefe) diente angeblich den 500 Konkubinen Moulay Ismails als Bade- und Vergnügungsbecken, wahrscheinlich aber eher zur Bewässerung bzw. Tränkung der Pferde.

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