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Max Eichhorn

Es tummeln sich voll Wonne

auf einem Hügel in der Sonne

sechs Tiere, spielen miteinander –

Zobel, Dachs und Salamander.

Elster, Füchsin, Haselmaus,

machen sich ‘nen Spaß daraus,

Max, das Eichhorn auszulachen,

ihm zu sagen dumme Sachen.

Denn er mag nicht mit den vielen

andern Tieren sorglos spielen,

oder sich den Bauch voll schlagen

mit saftigen Beeren an heißen Tagen.

Nein! Er hat zu viel zu tun,

um sich einfach auszuruh‘n.

Baut eifrig im Buchenwipfel,

hoch oben im höchsten Zipfel.


Es wird sein nagelneuer Kobel.

Wozu – sprach Eduard, der Zobel –

braucht Max denn solchen Bau

und macht hier ständig nur Radau?

Hat ja nicht mal eine Braut

die mit ihm ein Nest sich baut!


Was hat der nur vor –

der einfältige Tor ?

Stimmt! Sagt Alex Salamander.

Es wär’ doch für ihn int‘ressanter

sich zu machen auf die Suche

nach ‘ner Liebsten für die Buche.

Elster Gerda glaubt es nicht:

Wozu macht der Eichhorn-Wicht

so eine Müh’ für sich allein?

Da fiele ihr doch was Besseres ein!

Selbst nicht so mancher Regenguss

bringt das Kerlchen in Verdruss,

seine Arbeit fortzusetzen,

tagaus, tagein sich abzuhetzen.

Zu dumm! Spricht da die Haselmaus -

Ich hab’ mein bescheidnes Haus,

das reicht für mich und meine Kinder

und schützt uns auch im kalten Winter.

Füchsin Dora sagt: Genau!

Ich bin ja besonders schlau!

Hab’ meine Wohnung untertage,

da bin ich sicher - keine Frage!

Doch Maxe ruhet nicht einmal

Im letzten warmen Sonnenstrahl.

Kaum ist er fertig in der Buche,

beginnt für ihn die Nahrungssuche.


Doch die gestaltet sich recht schwierig,

haben die andern doch schon gierig

so ziemlich alles weggesammelt,

und vieles ist bereits vergammelt.

Denn der erste Frost hat jetzt

bereits dem Walde zugesetzt.

Und Mitte Oktober ist‘s soweit –

über Nacht hat es geschneit!

Viel zu früh, sagt sich der Max,

‘ne warme Höhle hat der Dachs,

und gleichfalls sicher ist die Dora,

Haselmaus hat reichlich Vorrat.

Der Schnee zwar schmilzt, doch unverhofft

Kommt starker Regen – und zwar oft,

sodass der Waldbach über schwillt,

aus allen Poren Wasser quillt.

Dazu sich starker Sturm gesellt,

was Elster Gerda sehr missfällt!

Denn ihr recht wackeliges Nest

ist auf die Dauer gar nicht fest …

Sie flattert aufgeregt umher,

ihr Nest, das schaukelt immer mehr

und stürzet – ach! – mit lautem Krach

letztlich hinunter in den Bach.

Oh weh! Jetzt ist sie obdachlos

und findet dies gar nicht famos.

Was tun? Es regnet immer ärger,

der Sturm, der wütet immer stärker!

Eichhorn Max ruft: Komm nur herbei,

hier im Kobel ist Platz für Zwei!

Das lässt sich Gerda nicht zweimal sagen,

sie schon die nassen Flügel plagen.

Doch auch das Nest der Haselmaus

sieht aufgeweicht gar traurig aus.

Pitschenass wird‘s Mäusetier,

find‘s nicht mehr gemütlich hier.

Hüpft von Ast zu Ästchen nun,

weiß nicht wohin, was soll sie tun?

Zu Hilf! Zu Hilf! Ruft Haselmaus.

Da schaut Max zum Kobel raus.

Er blickt hinab zum Haselmäuschen:

Komm nur auch du mit in mein Häuschen,

selbst für uns Drei ist genug Raum!

Und - husch! – klettert‘s hinauf den Baum.

Auch Alex hat es gründlich satt,

weil er‘s zu nass nicht gerne hat.

Sinnt, es dem Mäuschen gleichzutun –

bittet Max um Einlass nun.

Und just kuscheln aneinander

sich Maus, Max, Elster, Salamander.

Doch auch die nächsten Tag’ darauf

hört das Unwetter nicht auf.

Es toset wild, ist bitter kalt,

auch Füchsins Hilferuf erschallt.

Denn Doras Bau wird immer nasser,

steht bis Halb schon unter Wasser.

Sie ist traurig auf der Suche

nach ‘ner Bleibe. Sieht die Buche

vom Hörnchen Maxe voller Schmach

und bittet ebenfalls um Obdach.

Auch Eduard, der eitle Zobel

wär’ gerne jetzt in diesem Kobel,

denn kalt durchnässt ist längst sein Fell,

find’ nirgends eine trockne Stell’.

Nun empfängt des Eichhorns Gunst

auch Eduard. Mit Kletterkunst

eilt er hinauf und wärmt zur Nacht

die anderen mit Kuschelpracht.

Auch Dachses Höhle gehet baden,

sein Wintervorrat nimmt stark Schaden.

Er trottet hastig durchs Geäst,

und Eisregen ihn frieren lässt.

Mal find’ er hier, mal sieht er dort

wohl Unterschlupf, ‘nen warmen Ort,

doch überall ist schon besetzt,

umsonst hat er sich abgehetzt!

Ist nicht der Einzige im Revier,

der sucht nach trockenem Quartier.

Knut, der Dachs, kann es nicht fassen,

warum will keiner ein ihn lassen?

Nicht mal seine Dachs-Verwandten,

Brüder, Schwestern, Onkel, Tanten,

sich scheren um den armen Knut!

Unverschämt! Denkt der voll Wut.

Und nach zäher Wohnungssuche

stößt er auf die hohe Buche.

Ach! Wie schön hat es Eichhorn Max,

sitzt im Trockenen! Denkt der Dachs.

Fast reumütig schaut Knut empor –

Nanu! War da ein Mäuseohr?

Der Dachs reibt seine Augen sich –

dies ist sehr verwunderlich!

Und da ist Eduard, der Zobel!

Was macht denn der in Maxes Kobel?

Hat unlängst auch nicht er das Eichhorn

verhöhnt, verlacht? Denkt Knut im Zorn.

Er versteht die Welt nicht mehr,

sogar Füchsin und die Elster

sind bei Maxe eingezogen!

Knut findet dies sehr verlogen!

Er fühlt sich irgendwie betrogen,

nennt die andern ungezogen.

Erst den Maxe auszulachen

und sich dann zu Nutz’ zu machen!

Aber Max, der Puschelschwanz,

übt sich auch hier in Toleranz.

Ruft den Dachs mit Heiterkeit:

Vergiss doch die Vergangenheit!

Komm auch du, sei unser Gast,

du fällst uns sicher nicht zur Last.

Nein! Sagt Knut – bin viel zu schwer

und schäme obendrein mich sehr!

Iwo! Das ist doch keine Schand!

Siehst du nicht die Gewitterwand

aufziehen hinter den Bäumen?

Solltest keine Zeit versäumen!

Dora, Max und Salamander,

Elster, Zobel, miteinander

sogleich dem Dachs zu Hilfe eilen,

statt in Deckung zu verweilen.

Der Regen peitscht, die Blitze zucken,

doch heißt es jetzt für keinen: Ducken!

Denn Knut ist nicht des Kletterns mächtig

und sein Gewicht – fürwahr! – zu prächtig!

So wird gezogen und gehoben,

Stück für Stück der Dachs geschoben.

Und letztlich, mit vereinter Kraft,

wäre nun auch dies geschafft!

Da sind sie alle beieinander –

Haselmaus und Salamander,

Elster Gerda, Dora, Max,

Eduard und Knut, der Dachs.

Der Kobel ächzt unter dem Gedränge,

Stillsitzen heißt es in der Enge.

Denn selbst das größte Eichhorn-Nest

sich nicht beliebig füllen lässt!

Nur Gerda und die Haselmaus

trauen sich ab und zu heraus,

für alle in Eichhörnchens Haus

zu holen einen kleinen Schmaus.

Denn noch stürmt es mit Getos’,

und der Hunger ist gar groß.

Dicker Schnee bedeckt die Gipfel,

und der Kobel schwankt im Wipfel …

Keiner ist davon entzückt,

dass die weiße Pracht sich drückt

mit unbarmherziger Manier

auf das schützende Quartier.

Eisig zieht es durchs Geäst,

es im Baum gefrieren lässt.

Gott sei Dank! Das Eis nun fest

hält im Baum das Eichhorn-Nest.

Die Sonne scheint, es wird gelinder,

so langsam trollt er sich, der Winter.

Dennoch sich niemand so recht traut

aus dem Kobel. Bis es taut.

Zuerst steckt Max das Schnäuzchen raus,

wittert Frühling, huscht hinaus.

Füchsin, Zobel, nacheinander

kommen sie, auch Salamander.

Elster und die Haselmaus

hüpfen aus dem Kobel raus.

Rufen freudig: Trari, trara!

Endlich ist der Frühling da!

Steif sind ihnen noch die Glieder,

endlich können alle wieder

in der Morgenluft sich strecken,

fangen spielen und sich necken.

Nur der dicke Dachse Knut

noch träge in dem Kobel ruht.

Als er nach Tagen auch wird munter,

denkt er: Wie komme ich hier runter?

Schaut nach links und schnüffelt rechts,

plötzlich knackt es mit Geächz’ –

und mit einem großen Knall,

stürzt er nun in freiem Fall!

Mitsamt des Maxes Kobel - wusch!

direkt in einen Dornenbusch.

Die Lösung kam für Knut – ganz klar –

prompt und unvorhersehbar!

Nun ist der Kobel zwar entzwei,

doch helfen alle gern dabei,

‘nen Neuen zu erbauen, ja!

Dafür sind doch Freunde da!

Gerda ruft: Max – unser Held!

Ein wahrer Freund, der wohlgefällt!

Niemand könnt’ selbstloser sein!

Er lebe hoch! Stimmt alle ein!

Und so sind Elsters Lobgesänge

Für Eichhorns Ohren süße Klänge.

Die Freunde jubeln: Bist ein kluges Tier!

Lieber Max, wir danken dir.



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