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Warten aufs Schwesterchen

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„Gute Nacht, träumt süß”, sagt Amos’ Mama.

Aber heute können weder Amos noch Amelie einschlafen. Amelie übernachtet nämlich bei ihrem Cousin Amos, weil ihre Mama im Krankenhaus ist und ein Baby bekommt. Darum sind Amelie und auch Amos furchtbar aufgeregt.

„Ich freu mich riesig auf mein Schwesterchen“, ruft Amelie mindestens zum hundertsten Mal an diesem Tag.

„Ein Brüderchen wäre besser“, meint Amos ebenfalls zum hundersten Mal.

„Nee! Ich finde Jungs doof“, erwidert Amelie.

„Ich bin nicht doof!“, schreit Amos empört.

„Ich habe doch gar nicht gesagt, dass du doof bist, du Doofmann!“, schreit Amelie zurück.

„Du hast gesagt, Jungs sind doof. Und ich bin ein Junge.“

„Bitte seid etwas leiser!“, mahnt Amos’ Mama aus dem Wohnzimmer.

„Amelie hat gesagt, ich bin doof!“, ruft Amos zurück.

„Habe ich nicht gesagt!“, ruft Amelie.

Amos’ Mama kommt noch mal zurück. „Ihr müsst jetzt wirklich schlafen!“, sagt sie. „Vor allem Amelie. Die nächsten Tage werden aufregend.“

„Tante Susanne, wann kommt das Baby denn endlich?“, will Amelie wissen. „Mama ist doch schon seit heute Mittag im Krankenhaus.“

„Ich weiß es nicht genau. Aber ich sage dir sofort Bescheid, wenn ich etwas höre.“

„Weckst du mich auch, wenn ich schlafe?“

Tante Susanne verspricht es.

Amelie legt sich auf den Rücken und wartet. Amos wartet mit ihr.

Das Telefon klingelt. Beide sitzen sofort senkrecht im Bett. Sie hören Amos’ Mama reden, aber sie können nicht verstehen, was sie sagt. Als sie einhängt, warten sie ungeduldig, dass sie zu ihnen hereinkommt.

Sie kommt aber nicht.

Amelie hält es nicht länger aus. Sie rennt ins Wohnzimmer. Amos kommt hinterher.

„Tante Susanne, wer war das gerade am Telefon?“, erkundigt sie sich.

„Nur Herr Baldur“, antwortet sie. „Legt euch wieder hin.“

Die beiden tun, was sie sagt.

„Ich bin bestimmt die ganze Nacht wach“, meint Amelie.

„Ich auch“, sagt Amos.

Trotzdem schläft er kurz darauf ein.

Amelie wartet allein weiter. Und wartet und wartet ...

„Amelie!“ Tante Susanne schüttelt sie sanft an der Schulter.

Amelie fährt hoch. Sie hat kein Telefon gehört. Ist sie doch eingeschlafen?

„Dein Papa hat gerade angerufen. Dein Schwesterchen ist da! Deiner Mama und dem Baby geht es gut.“

Tante Susanne lacht vor Freude. Amelie fällt ihr um den Hals.

Amos wacht ebenfalls auf. „Wasch isch losch?“, nuschelt er.

„Mein Schwesterchen ist da!“ Amelie springt auf und fällt auch ihm um den Hals.

„Wann darf ich es sehen?“, will sie von Tante Susanne wissen.

„Noch zweimal musst du schlafen.“

„Bei uns!“, wirft Amos ein.

„Genau. Dann kommt deine Mama mit dem Schwesterchen nach Hause.

Danach macht Tante Susanne noch für alle warmen Kakao, damit sie besser einschlafen können.

Der Kakao hilft. Amelie und Amos werden schnell müde.

„Noch zweimal schlafen“, gähnt Amelie. „Das dauert ja noch sooo lang.“

„Zweimal bei uns schlafen ist nicht oft“, findet Amos. Er hat inzwischen ganz kleine Augen bekommen.

Als seine Mama das Licht ausmacht, sind beide schon fast eingeschlafen.

Amelie bekommt ein Schwesterchen

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