Читать книгу Prinzessin Feuerrose und die Rosarosenelfen - Eva Markert - Страница 6
Die Prinzessin der Rosarosenelfen
ОглавлениеPrinzessin Rosarose blieb verschwunden. Schließlich wurde es Feuerrose zu bunt. „Holt sie her“, verlangte sie.
„Das dürfen wir nicht. Sie möchte lieber allein sein.“
„Warum?“
„Wenn ihr sie sehen würdet, würdet ihr es verstehen.“
„Ich will sie sehen“, erwiderte Feuerrose, „jetzt, sofort.“ Sie formte ihre Hände zu einem Trichter und rief: „Prinzessin Rosarose!“
Keine Antwort.
„Komm zu uns!“
Nichts.
„Vielleicht weiß sie nicht, dass sie gemeint ist“, überlegte Schneerose. „Ihren neuen Namen hat sie ja noch nie gehört.“
Feuerrose zögerte. „Aber ich kann doch nicht ... Soll ich wirklich ...?“ Sie räusperte sich. „Prinzessin ...“, begann sie laut. „Hässlich“, fügte sie viel leiser hinzu.
Aber auch das nützte nichts.
„Ich versuche, sie zu überreden.“ Rosanna verschwand in der Palastblüte.
„Merkwürdig“, sagte Schneerose leise. „Die Rose, in der die Prinzessin wohnt, ist gar keine richtige Palastblüte. Sie ist ziemlich klein und wächst unten am Rosenstrauch, nicht ganz oben, so wie unsere.“
Man hörte Getuschel und Rosanna, die flüsterte: „Du wirst sehen: Sie sind wirklich nett.“
Nach einer Weile tauchte ein kleines, ängstliches Gesicht am Rand der Blüte auf. Das Krönchen saß völlig schief.
„Rosarose, da bist du ja“, rief Feuerrose erfreut.
Die Elfenprinzessin schüttelte den Kopf. „Mein Name ist Hässlich“, entgegnete sie.
„Ab heute heißt ihr Rosarosenelfen“, erklärte Feuerrose. „Weil ihr nämlich rosa seid und gar nicht hässlich. Und du bist Prinzessin Rosarose.“
Es sah aus, als ob die großen schwarzen Augen der Prinzessin flüssig würden. Eine Träne rollte ihr über die Wange. „Ich bin so, wie ich heiße“, erwiderte sie, „nämlich hässlich.“
„Ich finde dein Kleidchen wunderhübsch“, widersprach Schneerose.
„Ach, wenn es nur das wäre ...“
Honigrose hatte eine Idee. „Wenn du nicht aus deiner Blüte herauskommen willst, dürfen wir dann zu dir hereinkommen?“
Erschrocken duckte sich Rosarose weg, doch kurze Zeit später lugte sie wieder zwischen den Rosenblättern hervor. „Meinetwegen“, sagte sie. „Die gelbe Prinzessin kann reinkommen.“
Honigrose stieg in die Palastblüte. Gleich darauf hörte man einen erstickten Schrei und sie kletterte wie gehetzt wieder heraus. „Rosarose“, stammelte sie, „sieht ... sieht wirklich ... schlimm aus.“
„Eine dermaßen hässliche Elfe kann eigentlich nicht Prinzessin sein“, mischte sich Stängel ein. „Schon deshalb nicht, weil sie nie aus ihrer Blüte herauskommt.“
Man hörte Rosarose weinen. Die ganze Palastblüte wackelte, so sehr schluchzte sie.
„Ich wünschte, ich könnte ihr helfen“, dachte Feuerrose. „Aber erst mal muss ich wissen, was eigentlich los ist.“