Читать книгу Wildes Verlangen | 12 Erotische Geschichten - Eve Passion - Страница 4
Оглавление2. Heisses Verlangen
Die kleine Luke in der schweren Metalltür ging zur Seite und gab ein kleines Loch frei. Eine dreckige Hand schob einen noch dreckigeren Teller mit undefinierbarem Essen hinein. Von außen wurde der Spalt wieder verschlossen, es war die einzige Abwechslung, die ich täglich bekam. Ich hörte schwere Schritte, die draußen auf dem Gang zur nächsten Tür gingen. Ich saß etwa zwei Meter von der Tür entfernt und meine Glieder schmerzten, als ich mich auf alle viere brachte, um meinem kärglichen Mahl entgegenzukriechen.
Das Essen war noch nie warm gewesen. Ich bemühte mich, jeden Bissen möglichst lange zu kauen, um meinem Körper mehr Nahrung vorzuspielen, als er tatsächlich bekam. Das einzige Fenster, was ich hatte, zeigte auf die Südseite und ließ zum Glück jeden Tag etwas Sonne hinein. Ich hörte den Wind in den Bäumen, fremde Stimmen und manchmal auch das Geschrei aus den Nachbarzellen.
Man sagt, im Leben bereut man nichts so sehr, wie die Dinge, die man nicht getan hat. Doch ich bereute seit meiner Ankunft meine Dummheit, die mich verleitet hatte, mich bei einem dilettantischen Drogenhandel zu beteiligen. Es ist leichtes und schnell verdientes Geld, hatten sie gesagt, doch anstatt auf mein Bauchgefühl zu hören, hatte ich nur genickt und nicht widersprochen. Schon fünfzig Kilometer vor der Grenze hatten sie uns angehalten. Der Nachbar hatte uns verraten. Niemand hatte diesen Fall bedacht. Wir hatten keine Aussagen abgesprochen und es blieb keine Zeit, nach den anderen während des Zugriffs Ausschau zu halten. Wir alle wurden verhaftet. Als einzige Frau in dem Quartett, wurde ich von den drei anderen getrennt und in Einzelhaft gesteckt. Drei Tage nach meiner Inhaftierung besuchte mich ein einheimischer Anwalt, der etwas Englisch sprach. Er informierte mich darüber, dass ich wegen illegalem Drogenhandel festgesetzt worden war und meine Verhandlung abwarten musste. Eine Aussage wurde nicht aufgenommen, anscheinend stand das Urteil bereits fest. Bis zur Verhandlung konnten Monate vergehen, da die Gefängnisse überfüllt waren und die Richter angewiesen wären, härtere Fälle zuerst zu verhandeln. Meine Frage nach einem Kontakt zur Botschaft meines Heimatlandes wurde konsequent ignoriert.
Einmal die Woche ließ man uns hinaus und brachte jeden einzeln ins Freie. Wir Gefangenen begegnen uns nie. Draußen war eine Art Dusche montiert, an der ich mich mit eiskaltem Wasser und einem Stück Seife waschen konnte. Der Vorhang war so dünn, dass alle Wärter im Hof mich beobachten konnten, während ich mich schrubbte und versuchte, mich bestmöglich zu reinigen. Mein Schamgefühl war längst dem Wunsch nach Sauberkeit gewichen, an einem Ort wie diesem durfte einem nichts mehr peinlich sein. Bei meiner wöchentlichen Säuberung, und auch meinen Blicken aus dem Fenster, konnte ich sehen, dass außer mir anscheinend nur Männer an diesem Ort waren. Die anderen waren in Gemeinschaftszellen, konnten miteinander sprechen, während ich völlig isoliert in einem kleinen Außentrakt untergebracht war. Niemand hatte bei meiner Festnahme unnötige Gewalt angewendet und auch seitdem nicht. Doch ich fühlte ihre gierigen Blicke. Auch wenn ich ihre Sprache nicht sprach, konnte ich mir denken, worüber sie redeten, während sie mich ansahen. Nicht nur, dass ich die einzige Frau an diesem Ort zu sein schien, auch mein Erscheinungsbild mit den blonden Haaren und blauen Augen war etwas Besonderes in dieser Wüste am anderen Ende der Welt.
Einer der Wärter übte einen besonderen Reiz auf mich aus. Ich war selbst erstaunt, dass ich an einem Ort wie diesem tatsächlich auf attraktive Männer reagierte, aber er hatte definitiv etwas Besonderes an sich. Sein Name war Gazin und er hatte die Position eines Stellvertreters des Gefängnisdirektors.
Ab und zu öffneten sie die Metalltür meiner Zelle ganz, dann trat Gazin einen Schritt hinein und schaute, ob ich noch lebte. Selten sprach er, meistens sah er mich ein oder zwei Minuten an, ging dann wieder hinaus und schloss ab. Sein Blick war voller Neugier und Sehnsucht. Ich fragte mich manchmal, ob ich mit ihm verhandeln könnte. An einem Ort wie diesen waren plötzlich Dinge möglich, die man zu Hause niemals in Erwägung gezogen hätte. Aber ungewöhnliche Situationen erfordern entsprechende Maßnahmen.
Meine Kleidung hatte man mir abgenommen. Ich besaß lediglich eine Art Kleid, das über den Kopf gezogen und mit einem Seil an den Hüften zusammengebunden wurde. Es gab keine Möbel, nur ein Loch im Boden an der hinteren Wand und harte Steinplatten, die mit dreckigem Stroh belegt waren.
Alles, was man hatte, waren die eigenen Gedanken. Nie zuvor hatte ich mir jemals so intensiv überlegt, ob ich das Leben lebte, was ich tatsächlich führen wollte. Die meisten meiner Handlungen waren fremdbestimmt, ebenso wie der Drogenhandel, der mich hierher gebracht hatte. Wenig hatte ich in meinem Leben selbst entschieden, meist war ich eine Mitläuferin gewesen, die nicht den Mut gehabt hatte, rechtzeitig Nein zu sagen.
***
An einem Tag, der noch heißer schien als die vorherigen, bekam ich überraschend Besuch von einem anderen Anwalt.
»Mein Name ist McArthur. Ich wurde von einem Gefängnisaufseher, mit dem ich privat befreundet bin, darum gebeten, mich um Ihren Fall zu kümmern. Es ist nicht viel über Ihren Fall dokumentiert, aber das, was ich gefunden habe, gibt mir keine Grundlage, eine Freilassung für Sie zu fordern. Sie haben kein Alibi und niemand kann beweisen, dass Sie bei der Tat nicht dabei gewesen waren. Zudem gibt es ein Geständnis, was Sie selbst unterschrieben haben.«
»Dieses Geständnis, wie Sie es nennen, ist in arabischer Schrift. Ich musste es unterschreiben! Dafür wurde ich entsprechend unter Druck gesetzt. Ich habe keine Ahnung, was ich dort unterzeichnet habe.«
»Dieses Argument wird vor Gericht in diesem Land leider keine Rolle spielen. Wenn Sie Glück haben, bekommen Sie acht bis zehn Jahre«, sagte er ruhig.
»Wenn ich Glück habe, fast ein Jahrzehnt hinter Gittern?! Und wenn ich Pech habe, hängt man mich dann?«, fragte ich bitter lachend.
»Ja«, war alles, was er antwortete, ohne eine Miene zu verziehen.
Schockiert schwieg ich einen Moment. »Sie sagten, ein Wärter hat Sie zu mir geschickt. Darf ich fragen, wer das gewesen ist. Ich kenne hier niemanden und habe auch keinerlei direkten Kontakt mit den Leuten.«
»Sein Name ist Gazin. Wir sind hier einige Zeit zusammen zur internationalen Schule gegangen, als meine Eltern in dem Land als Ingenieure tätig gewesen waren, daher spricht er auch Ihre Sprache.«
Verwirrt schwieg ich. Ausgerechnet der reizvolle, aber stille Gazin half mir? Und er konnte sich mit mir unterhalten, aber tat es nicht? Warum?
Man brachte mich zurück in meine Zelle und überließ mich meinen Gedanken.
***
Als mein Wärter Gazin am nächsten Morgen seinen Kontrollbesuch machte, hatte ich den Eindruck, etwas war anders. Diesmal schloss er die Tür hinter sich und blieb wortlos stehen. Er sagte nichts, blieb einfach nur dort. Ich wusste nicht, was passieren würde und stand auf. Gazin näherte sich mir langsam und sah mir dabei die ganze Zeit tief in die Augen. Nur wenige Zentimeter blieb er vor mir stehen. So dicht vor mir, roch ich den Orient an ihm. Der Pfefferminztee mit den Unmengen Zucker, den er getrunken hatte und das einheimische Kraut, was sein Kumpan neben ihm geraucht hatte. Der Qualm war in seine Kleidung eingezogen, dazu mischte sich der Geruch von männlichem Schweiß an seinem Körper. Nichts davon wirkte abstoßend auf mich, sondern es war eine interessante exotische Mischung, die ich sehr reizvoll fand.
Ich sah ihn an und wartete, was passieren würde. Wie in Zeitlupe kamen seine Lippen näher an meine und ich schloss die Augen. Die Berührung war warm, vorsichtig, fast schon romantisch. Seine Hände berührten meine Hüften. Der geringe Abstand zwischen uns verschwand, als er mich mit seinem Gewicht gegen die Wand drückte. Ich berühre ihn nicht, aber erwiderte seinen Kuss. Seine Zunge wagte sich vor und ging auf Erkundung. Mehrere Minuten standen wir so und genossen den Moment.
Plötzlich hörte man von draußen Tumult, Schreie, etwas, das wie ein umstürzendes Regal klang. Wir lösten uns voneinander und ich sah in seinem Blick, dass auch er vergessen hatte, wo wir beide waren. Schnell verließ er meine Zelle. Hektisch wurde der Schlüssel meiner Tür umgedreht und ich war wieder allein.
Verwirrt, geschockt und doch etwas lächelnd blieb ich zurück. Ich hatte mich also nicht geirrt. Die Sehnsucht in seinem Blick hatte ich richtig gedeutet. Trotzdem kam es überraschend und ich war gespannt, was bei seinem nächsten Besuch passieren würde. Ich war an einem Ort, an dem Gewalt herrschte, umso mehr verwunderte es mich, solche Sanftmut vorzufinden.
***
Am nächsten Morgen wartete ich gespannt auf seine Rückkehr, doch es öffnete sich nur die Luke mit dem Essen, nicht die Tür. Ich fragte mich den ganzen Tag über, warum er das getan hatte, und ob er es wiederholen würde. Als es Nacht wurde, legte sich fast absolute Stille über das Areal unseres Gefängnisses. Der Wind rauschte in den Palmblättern – anders, als in den Laubbäumen meiner Heimat. Ich erinnerte mich, wie ich mit meinem großen Bruder durch die Wälder gelaufen war, um die Natur und ihre Geheimnisse zu entdecken. Es war schön, sich an solche Dinge zu erinnern, es machte den Aufenthalt hier etwas leichter.
***
Am nächsten Morgen wurde meine Zelle ohne Vorwarnung aufgerissen. In der Tür standen drei Wächter, wild gestikulierend und mit Handschellen bewaffnet. Einer stürmte sofort auf mich zu, ergriff meine Handgelenke und drehte sie mir auf den Rücken. Ich schrie auf und wollte gegen die grobe Behandlung protestieren, obwohl ich wusste, dass dies keinen Sinn hatte. Nach einem kurzen Kampf war ich hilflos gefesselt und wurde in Richtung Tür geschubst. Auf jeder Seite ein Wärter, und den dritten hinter mir, wurde ich den langen Flur entlang in Richtung Ausgang geschoben.
Die gleißende, gnadenlose Sonne blendete mich, sodass ich die Augen schließen musste. Ein paar Augenblicke später konnte ich meine Umgebung genauer erkennen, und sah Paul, einen meiner Mitstreiter, links neben mir stehen. Auch er war gefesselt und machte ein entsprechendes Gesicht. Wir wussten nicht, was hier vor sich ging.
In der Mitte des sandigen Platzes, an dessen Rand wir standen, waren zwei große Holzpfähle aufgestellt, an dessen oberen und unteren Enden sich Seilenden befanden. Ich hatte diese Konstruktion bereits bei meiner Ankunft im Einsatz gesehen. Sie diente dazu, Hände und Füße so festzubinden, dass man wie ein X stand und sich nicht wehren konnte, während man vom Scharfrichter ausgepeitscht wurde. Zwischen den Wärtern entbrannte eine lautstarke Diskussion. Anscheinend ging es darum, welcher von uns beiden zuerst an die Reihe kommen sollte.
Plötzlich erschien Gazin. Bei meinem Anblick machte er ein erschrockenes Gesicht. Er mischte sich in die Diskussion ein, packte mich, und schien wütend darüber, dass ich ebenfalls hier war. Nach einer kurzen klaren Ansage seinerseits an den Wärter, der mich gefesselt hatte, nahm er mich an meinem linken Arm und brachte mich zurück in meine Zelle. Dort befreite er mich von den Handschellen und fragte mich, ob alles in Ordnung wäre.
Ich schaffte es, zu nicken.
Er verschwand wieder.
Verwirrt und ein wenig erleichtert hörte ich, wie draußen weiter diskutiert wurde. Schnell stellte ich mich an mein winziges Fenster, durch das ich auf den Hof hinaussehen konnte. Sie hatten Paul bereits an das Gestell gefesselt und ihm das Oberteil ausgezogen. Ich wusste, was kommen würde, und wollte dabei nicht zusehen. Also setze ich mich auf den Boden und umarmte meine Knie. Selbst in dem Wissen, was kommen würde, kam der erste Peitschenknall für mich überraschend, und ich zuckte schmerzhaft zusammen. Auch wenn ich ihn noch nicht lange kannte, wünschte ich niemandem, diese Tortur durchstehen zu müssen. Es folgten insgesamt zehn Peitschenhiebe. Als ich hörte, es folgte kein weiterer, stand ich auf und schaute nach draußen.
Ich sah, wie sie ihn abschnitten und er kraftlos zu Boden sank. Man trug ihn verletzt zurück in seine Zelle und schloss ab. Der Sinn dieser Aktion war für mich völlig schleierhaft, denn auch er hatte die Tat bereits gestanden.
***
Ich war fast eingeschlafen, als ich hörte, wie das schwere Schloss meiner Tür geöffnet wurde. Ich blieb liegen, aber drehte mich mit dem Gesicht zur Tür, um zu sehen, wer eintreten würde. Es gab ein wenig Mondlicht in meiner Zelle, daher konnte ich einen Umriss erkennen. Erst, als derjenige direkt vor meiner Schlafstatt stand, erkannte ich, dass es Gazin war. Er beobachtete mich. Wir sprachen beide nicht, doch ich sah, wie er vorsichtig seine Waffe und die Schlüssel in einiger Entfernung auf dem Boden ablegte. Er behielt mich die ganze Zeit im Blick, als wollte er meine Reaktion genau einschätzen. Er öffnete seinen Gürtel.
Ich war zwar im ersten Moment erstaunt, aber auch neugierig. Langsam setzte ich mich auf und versuchte, im Dunklen seine Augen zu finden. Er öffnete seine Hose ganz und ich sah, dass er nichts darunter trug. Ich blickte auf das, was zum Vorschein kam und dann wieder in sein Gesicht.
Er machte einen Schritt nach vorn und sein bereits hellwacher Schwanz war in Höhe meines Mundes. Es bedurfte keiner Worte, um mir zu zeigen, was er erwartete. Ohne zu zögern, setzte ich meine Lippen an seine Spitze und begann, ihn zu erkunden. In dem Moment, wo ich ihn berührte, zuckte er kurz zusammen und zog heftig die Luft ein. Ich arbeitete langsam, bewusst, voller Intensität und hatte tatsächlich Genuss an dem, was ich tat. Bereits nach kurzer Zeit nahm ich meine rechte Hand hinzu und spielte alles aus, was ich jemals gelernt hatte. Seine Hände lagen auf meinem Kopf, aber übten keinerlei Druck aus, es war mehr eine Form von gewolltem Kontakt, anstatt einer Vorgabe. Er schmeckte besser als jeder Mann, den ich jemals oral befriedigt hatte, und ich gierte danach, seinen Saft zu kosten. Gazins Atem wurde schneller und auch der Teil von ihm, den ich in meiner Hand hatte, zeigte mir, dass es bald soweit sein würde. Sein Innerstes schoss aus ihm heraus und tief in meine Kehle hinein. Ich saugte so fest ich konnte, um auch den letzten Tropfen aus ihm für mich herauszuholen.
Als ich mich von ihm zurückzog, atmete er immer noch schwer. Unsere Blicke trafen sich und ich erkannte die Lust in seinen Augen. Er streichelte mein Gesicht. Dann machte er einen Schritt zurück, zog sich an, legte seine Waffe um, hob die Schlüssel vom Boden auf und ohne mich anzusehen oder zu beachten, trat er durch die Tür zurück ins Freie.
Ich hätte frustriert sein müssen, schließlich hatte er mich weder berührt noch mit mir gesprochen. Doch es befriedigte mich, wenn ich fühlte, dass ein Mann sich unter mir völlig hingeben konnte. Ich rollte mich auf meiner Schlafstatt ein und überlegte, ob er in den nächsten Tagen noch einen Schritt weitergehen würde.
***
In den kommenden Tagen sah ich ihn nicht wieder und es passierte auch sonst nichts Außergewöhnliches. Das Einzige, was sich für mich änderte, war, dass ich plötzlich zweimal am Tag Essen bekam und dass es wesentlich genießbarer war, als alles, was ich vorher bekommen hatte. Ich vermutete, dass dies mit meinem Einsatz an seinem besten Stück zu tun hatte.
***
Ungefähr eine Woche später hörte ich erneut das Quietschen des Schlüssels in meiner Zellentür. Wieder war es nachts, wieder war es Gazin und wieder legte er alle unwichtigen Teile von sich ab. Als ich mich aufsetzen und den aufgerichteten Teil von ihm in den Mund nehmen wollte, hielt er mich davon ab und schüttelte mit dem Kopf. Er selbst stand bald völlig nackt vor mir, während er mir mein Kleid über die Schultern nach oben zog. Er drückte mich zurück in eine liegende Position und stieg über mich. Ich hatte gehofft, dass er diesmal weiter gehen würde. Allein beim Gedanken daran, seinen wohlschmeckenden Schwanz in mir spüren zu können, liefen meine Säfte zusammen.
Er streichelte jeden Zentimeter meines Gesichtes und hielt die Augen geöffnet, während er mich küsste. Das Gefühl für Zeit ging verloren. Er arbeitete sich über meinen Hals zu meinen Brüsten vor, war geradezu schmerzhaft zärtlich und gab mir zu verstehen, dass er bestimmte, wie lange dieser Besuch dauern würde. Als er an meinen Brüsten saugte, musste ich das erste Mal aufstöhnen – es würde bestimmt nicht das letzte Mal sein für diese Nacht.
Ihm war klar, was er tat, denn als er zwischen meinen Beinen angelangt war, fühlte ich genau, dass er wusste, was er mit seiner Zunge anstellen konnte. Mein Stöhnen wurde lauter und die Angst, dass mich jemand hörte, weniger. Die Fenster in allen Zellen bestanden nur aus kleinen Löchern im Mauerwerk und es war sehr wahrscheinlich, dass die anderen Wärter und Gefangenen uns hören konnten.
Gazin ließ sich von keiner meiner Regungen beeindrucken, egal, wie ich mich wand oder in seinen Armen festkrallte, er zog sein geplantes Programm gnadenlos durch. Er verwöhnte mich mit Bestimmtheit und Konsequenz, bis ich um mich herum nur noch Sterne sah und laut schreien musste. Selbst, als mein Orgasmus bereits abebbte, gab er nicht auf und befriedigte mich weiter.
Als ich zitternd unter ihm lag und um Gnade winselte, setzte er sich und ich fühlte seine Eichel an meinem tropfenden Eingang. Durch sein bisheriges Verhalten erwartete ich ein vorsichtiges Eindringen, doch ich hatte mich geirrt. In einem festen Schwung drang er bis zum Anschlag in mich ein. Er brauchte nur vier kraftvolle Stöße, um sich in mir zu erlösen. Keuchend lag er danach auf mir und wir warteten beide auf einen normalen Pulsschlag.
»Ich danke dir«, raunte er in mein Ohr.
»Nein, ich habe dir zu danken«, flüsterte ich zurück.
Er lächelte und wir küssten uns – mit einem vertrauteren Gefühl als zuvor.
»Hast du denn gar keine Angst vor mir?«, fragte er.
»Nein, denn mein Herz sagte mir von Anfang an, dass du gut für mich sein wirst.«
»In diesem Gefängnis gibt es zwölf Wärter. Ich könnte von dir verlangen, dass du alle befriedigst, egal, ob du es willst oder nicht. Sie würden dich rücksichtslos benutzen.«
»Das könntest du, doch du würdest den Anblick nicht ertragen«, erwiderte ich.
»Es stimmt, ich möchte dich ganz allein besitzen und begehren, jede Nacht für den Rest meines Lebens. Noch nie ist mir eine Frau begegnet, die so ist wie du, und ich möchte dich um jeden Preis behalten.«
»Ich bin eine Verbrecherin. Stört dich das nicht?«
»Mir ist egal, was du warst oder getan hast, wichtig ist, was du in Zukunft sein wirst. Wenn du das Gleiche empfindest wie ich, und dir vorstellen kannst, mit mir zusammenzuleben, dann hole ich dich hier raus.«
»Du würdest mich befreien? Wie soll das gehen? Das Risiko erwischt zu werden, ist viel zu groß und dann wirst du gleich mit bestraft.«
»Niemand kennt sich hier so gut aus wie ich. Ich kann dich nachts aus deiner Zelle rausschmuggeln und mein Bruder wird mit einem Heukarren vorn warten. Es sind nur wenige Meter von deiner Zelle bis dorthin. Du versteckst dich auf dem Wagen und er bringt dich zu mir nach Hause.«
»Wieso vertraust du darauf, dass ich danach nicht abhaue? Wieso glaubst du, dass ich tatsächlich bei dir bleiben und auf dich warten werde?«
»Weil ich in deinen Augen sehen kann, dass auch du mich willst. Außerdem habe ich deine Akte gelesen. Auf dich wartet zu Hause nichts. Du hast weder Freunde noch Familie, nicht mal einen Job.«
Diese Erkenntnis erwischte mich eiskalt. Obwohl er recht hatte, schockierte mich noch viel mehr, dass er es wusste. Vor allem, berührte mich die Tatsache, dass er genau einschätzen konnte, dass ich in mein altes Leben gar nicht zurückwollte.
Er fühlte, dass er den richtigen Nerv getroffen hatte und legte nach: »Wenn ich das tue, muss auch ich dieses Leben hier verlassen. Die Gefahr, dass sie dich bei mir finden, ist sehr groß. Auch mir bietet das Leben hier nichts. Wir könnten in einem anderen Land zusammen neu beginnen.«
»Wann?«
»In drei Wochen findet ein großes Fest statt. Dann wird das zehnjährige Bestehen dieses Gefängnisses gefeiert. Es wird viel Alkohol fließen, wird laut sein, und somit die perfekte Gelegenheit, um dich an den anderen vorbeizubringen.«
»Du hast recht. Ich sehne mich nach einer Heimat. Das Land, aus dem ich komme, kann mir das nicht bieten. Wenn du mir hier raushilfst, gehe ich mit dir.«
Anstatt einer Antwort küsste er mich ein letztes Mal und zog sich dann zurück. Noch musste er mich allein lassen, doch wenn er mir tatsächlich half, würde ich wieder leben können.
***
In den drei Wochen besuchte er mich jeden Tag und wir sprachen, fühlten, lernten einander immer besser kennen. Es war, als hätte das Schicksal sich dazu entschieden, mich diese Dummheit begehen zu lassen, damit ich hier in Gazins Gefängnis landen konnte. Die Art, wie er mich begehrte und zugleich verwöhnte, mich in einen Zustand trieb, in dem ich alles vergaß, war einmalig und niemals hätte ich gedacht, dass ich zu solchen Gefühlen fähig war.
Jeden Tag, der näher an die geplante Flucht rückte, wurde ich nervöser. Was, wenn etwas schief ging, wenn wir erwischt wurden?
***
Der Abend des Festes begann. Es war tatsächlich so laut, wie Gazin es angekündigt hatte. Man konnte sein eigenes Wort nicht verstehen – es wurde gebrüllt, getrunken, gefeiert und vor allem, immer wieder aus Spaß geschossen. Der Lärm war sicher in der nächsten Stadt noch zu hören, auch wenn diese bestimmt drei Tagesreisen von hier entfernt lag.
Gazin kam wie geplant in meine Zelle und hüllte mich in einen Umhang. Schnell gingen wir gemeinsam aus der Zelle und von dort direkt nach rechts einen Weg entlang. Es waren nur wenige Meter und ich konnte den Wagen seines Bruders bereits sehen. Zum Glück blieb mir kaum Zeit, noch panischer zu werden. Gazin schob mich auf die Ladefläche des Karrens und warf einen Heuballen sowie neben als auch hinter mich, und schickte eine knappe Ansage an seinen Bruder.
Der Karren rollte los. Ich hörte zwei Wärter nicht weit von mir entfernt in der mir immer noch so fremden Sprache brüllen. Ohne dass ich die Männer verstehen konnte, wusste ich, dass mein Fehlen entdeckt worden war! Mir blieb fast das Herz stehen!
Es war stockfinster um uns herum und ich konnte hören, wie der Fahrer seine beiden Pferde zu mehr Eile antrieb. Nach ungefähr einer halben Stunde wackliger Fahrt, hielt er an und rief nach hinten, dass ich aussteigen sollte.
Ich war ängstlich, hatte aber keine andere Wahl. Ich wühlte mich aus dem Heu und stieg mit zitternden Knien hinunter.
Wir standen vor einem großen Haus. Drinnen brannte Licht. Es wirkte verlockend gemütlich und sicher.
Gazins Bruder stellte sich mir als Milan vor. Ich folgte ihm in das Haus hinein. Milan blieb im Wohnzimmer, nachdem er den Karren in den Stall gebracht und das Heu verstaut hatte.
Er brachte mich zu einem Zimmer im oberen Stockwerk. Als er die Tür schließen wollte, rief ich erschrocken auf und lief zur Tür. Er hielt beide Hände entschuldigend in die Luft und ging, ohne die Tür noch mal anzufassen.
Erleichtert ließ ich mich auf das Bett sinken. Ich war hundemüde. Doch ich merkte, dass ich zu aufgewühlt war, um schlafen zu können. Und so wälzte mich die ganze Nacht unruhig hin und her.
***
Als die Sonne aufging, erwachte ich. Also hatte ich doch etwas Schlaf finden können. Angezogen wie ich noch war, schlich ich mich hinunter. Dort fand den schlafenden Milan auf dem Sofa vor. Gazin war nicht da. Anscheinend war er nicht nach Hause gekommen.
Ich machte mir Sorgen und weckte Milan, doch er ermahnte mich, ruhig zu bleiben und abzuwarten. Es war eine Ablenkung, sich endlich wieder frei bewegen zu können, doch es überwiegte die Angst um meinen Retter.
Gegen Abend hörten wir die Haustür. Ich rannte so schnell ich konnte den Flur entlang, um zu sehen, wer dort gekommen war. Dass es auch die Polizei hätte sein können, kam mir nicht in den Sinn.
Doch es war Gazin! Endlich!
Erschöpft sah er mich an, dann brachte er mit schleppender Stimme hervor: »Zehn Peitschenhiebe, weil ich meine Dienstaufsicht verletzt habe. Mir wird ein halbes Gehalt diesen Monat abgezogen, danach ist die Sache für den General erledigt.« Er drehte sich um und entblößte seinen Rücken.
Ich war entsetzt, als ich sah, was die Peitsche bei ihm angerichtet hatte. Trotzdem wollte er so schnell wie möglich weiter. Er hatte Bedenken, dass die Gegend nach mir abgesucht werden würde.
Also packten wir umgehend seine Sachen, verabschiedeten uns von Milan und beeilten uns, in unsere neue Heimat zu kommen.
Wohin auch immer unser Weg uns führen würde, wir würden gemeinsam füreinander da sein – jetzt und für immer.