Читать книгу Jung und nymphoman - Vom Loverboy zum Sugardaddy | Erotischer Roman - Evi Engler - Страница 4
ОглавлениеDer erste Freund
Francis hatte nach der letzten Schulstunde keine Zeit, so blieb Leonie allein. Sie wollte nicht nach Hause, dort wartete der bekloppte Sozialarbeiter auf sie, der gewiss eine Menge laute Worte zu ihr sagen würde. Außerdem wartete da auch noch der Dreckstyp auf sie, der sie gestern vergewaltigt hatte. Mordgedanken stiegen in ihr auf. Sie hatte nicht die Absicht, dem Idioten ständig zur Verfügung zu stehen. Es gab die Hoffnung, dass sich die beiden Mädels ebenfalls daran beteiligen würden, dem Jungen den Hormonstau abzubauen, ansonsten sah sie schwarz für sich. Sie würde etwas ändern, das stand fest, nur was?
Sie setzte sich in die Eisdiele, sie verfügte ja jetzt über Geld. Über den kostbaren Eisbecher gebeugt, hörte sie eine Stimme:
»Bitte erlauben Sie mir, ein Kompliment auszusprechen. Ich sah selten eine junge Frau mit so reizendem Gesicht. Wundervoll, sehr eindrucksvoll, wunderschön!«
Leonie blickte auf. Ein Mann stand vor ihr, aber was für einer. Wie alt mochte er sein? Schon älter, so vierundzwanzig, fünfundzwanzig. Das dunkle Haar war supergeil frisiert und er trug einen Anzug! Er trug einen Anzug! Hellgrau, aus schimmernder Seide, der warmen Witterung angepasst. Darunter ein Hemd mit Stehkragen oder so, ohne Krawatte zu tragen.
Leonie blickte auf und sah in die dunklen Augen. Damit war sie verloren. Der Typ nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen.
»Erlauben Sie?« Er deutete auf den freien Stuhl an ihrem Tisch und wartete tatsächlich ihre Erlaubnis ab, ganz im Ernst! Leonie wollte es nicht glauben, aber ein Erwachsener fragte sie um Erlaubnis, irgendetwas zu tun.
Sie kam sich toll vor. Sie war froh, die neue Leggings zu tragen, so sah sie nicht ganz so verboten aus.
Der Typ war, boh, der war einfach boh! Der konnte sich nur verirrt haben, der ging bestimmt bald wieder.
Boh! Was für ein Typ! Leonie war sprachlos vor Erstaunen.
»Ihre Erscheinung blendet mich beinahe«, meinte er und nahm Platz, »bereits von außen sah ich Sie und wusste gleich, diese wunderbare Frau musst du kennenlernen. Ich musste regelrecht. Sie sind verheiratet, oder? Ihr Mann oder ihr Freund muss der glücklichste Mann auf Erden sein, wenn er ein solches Kleinod wie Sie besitzen darf. Nochmals, großes Kompliment!«
Er hielt sie für verheiratet! Sie, die kleine Leonie Bölting! Er führte zum wiederholten Male Leonies Hand an die Lippen.
Ihr war noch niemals vorher die Hand geküsst worden. Überhaupt, geküsst worden, so richtig auf den Mund, war sie eigentlich noch nie. All die Männer, die sich an ihr vergangen hatten, hatten nur das Eine im Sinn gehabt, das Mädchen war ihnen egal, sie wollten nur ihren Körper und von dem nahmen sie sich den Teil, den sie wollten.
Der hier, dieser Herr, war ein ganz anderer Typ, der hatte Format, der war ein Gentleman, der war, boh, war der echt boh! Der war der Hammer schlechthin.
Leonie schmolz dahin. Sie wusste oder ahnte, dass diese vielen Komplimente nicht ernst gemeint sein konnten, aber trotzdem! Ein Gentleman wie aus dem Bilderbuch, der Mann war mehr als eine Sünde wert! Sie gab sich Mühe, ihn nicht zu sehr anzuhimmeln, aber der war schon echte Superklasse.
»Erlauben Sie mir, Sie zu einem kleinen Cocktail einzuladen?«
Zwei Stunden später saß Leonie immer noch mit dem Traumtypen zusammen und konnte es nach wie vor nicht glauben.
»Nenn mich Kvin«, bot er ihr das Du an. Der seltsame Name, so erläuterte er, war eine Verballhornung von ›Kevin‹, der Name, auf den ihn seine Mutter getauft hatte. Den konnte er auf den Tod nicht ausstehen, deswegen nannte er sich ›Kvin‹.
»Wenn du mir schreibst, dann schreibe bitte ›Quinn‹, das hört sich bedeutender an.«
Quinn, was für ein toller Typ! Er brachte sie zum Lachen, zu unbeschwertem, fröhlichem Lachen. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so glücklich gewesen zu sein wie in den paar Stunden mit Quinn. Er war amüsant und interessant, ein charmanter Mann, der sie hofierte und ihr Komplimente machte. Das Grübchen in der Wange, das sich bei ihr beim Lächeln bildete, faszinierte ihn ganz besonders, sie zeigte es ihm sehr gern.
Vom ungewohnten Alkohol und vor lauter Glück halb betrunken, brachte er sie in einem wahnsinnig geilen Mercedes Cabriolet zur WG. Er wollte nicht mit hinauf, er küsste ihre Hand und verabschiedete sich sehr seriös. Er fragte sie nach einem weiteren Date, sie verabredeten sich für den nächsten Tag. Leonie konnte es kaum erwarten.
»Wenn du meinst, Frollein, du könntest mich mit einem erwachsenen Mann einschüchtern, nur weil er Oberstudienrat ist, dann hast du dich aber geschnitten, das sage ich dir!«, wurde sie von Frenzen empfangen.
»Das ist dein Liebhaber, habe ich recht? Er will dich weiter auf seiner Schule halten, damit du ihm dort zur Verfügung stehst, habe ich recht? Du gehst auf die Schule die ich dir nenne, damit das klar ist. Du gehst auf die Hauptschule und damit basta. Ein missratenes Geschöpf wie du gehört nicht auf ein Gymnasium, schon gar nicht auf das Goethe-Gymnasium. Deutsch-, Mathe- und Physik-Leistungskurs, dass ich nicht lache! Lass mich raten: Er ist dein Mathe- und Physiklehrer, stimmt’s? Hast du mit dem Deutschlehrer auch was? Ich sollte das zur Anzeige bringen, Missbrauch von minderjährigen Schutzbefohlenen, darauf steht Gefängnis.«
Er brüllte, dass es in der Wohnung nachhallte. Der Junge, wie hieß er noch gleich, stand hinter Frenzen und machte Faxen, er lachte hämisch und freute sich diebisch. Leonie stürzte aus dem siebten Himmel in die stumpfe Realität. Auf die Schimpfkanonade war sie gefasst gewesen, was sie überraschte, war die Intervention des Lehrers, er war tatsächlich hier gewesen und hatte in ihrem Sinne Einfluss nehmen wollen. Dass der Schuss nach hinten losgegangen war, das bekam Leonie jetzt mit.
Ihr Leben war halt so, sobald sich irgendetwas Positives ergab, wurde es durch besonders negative Ereignisse jedes Mal und unmittelbar mehr als zunichte gemacht. Es ging ihr hinterher immer schlechter als vorher. Deswegen war es der richtige Weg, wenn sie all das erduldete, was auf sie zukam. Sich an jemanden um Hilfe zu wenden, war unnütz, es wurde immer nur schlechter anstatt besser.
Sie ging in ihr Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
Wutschnaubend kam Frenzen hinter ihr hergerannt und riss die Tür auf. Er stand mitten im Raum und kanzelte sie ab:
»Das kriegst du wieder, Schätzchen, das verspreche ich dir. Du hast mich in der Schule blamiert, mich bei deinem Liebhaber-Lehrer angeschwärzt und dich meinem Zugriff entzogen. Das kriegst du wieder, versprochen! Morgen früh bringe ich dich zur Schule und wenn ich dich in Handschellen abführen muss. Haust du wieder von dort ab, dann lasse ich dich von der Polizei holen, das hast du dann davon. Ich glaub’s ja wohl, so ‘n Rotzblag und will mich vorführen. Da ist das letzte Wort lange nicht gesprochen, Frollein . Ich verspreche dir, dass du reichlich Gelegenheit bekommen wirst, deine Missetaten zu bereuen. Ich lass mir doch von dir nicht auf der Nase herumtanzen.«
Er stürmte hinaus und knallte seinerseits die Tür zu.
Das Donnerwetter war überstanden. Das Herz klopfte ihr bis in den Hals hinauf vor lauter Aufregung. Hunger verspürte sie keinen, sie ging gleich zu Bett.
Sie schlief schon tief und fest, da wurde ihr die Decke weggerissen. Sie schreckte aus dem Schlaf auf. Der Junge stand neben ihrem Bett, nackt, und wichste seinen Schwanz. Leonie blinzelte ins Licht, ihr Herz klopfte bis in den Hals hinauf, Angst stieg auf und Ärger, der Ärger wurde zur Wut.
»Hau ab, du Idiot, du hast wohl eine Meise! Geh weg, zieh Leine!«
»Hättste wohl gerne, wie? Guck mal, wie schön er steht! Du bist dran, Schätzchen, brauchst dich gar nicht erst aufzuregen. Es wird dir Freude machen und schöne Träume bringen. Los, zieh dich aus!«
Leonie angelte nach der Decke, um sich wieder zuzudecken.
»Mario, hau ab! Hol dir selbst einen runter und verschwinde, ich will schlafen!«
»Kannst du ja, aber erst will ich dein kleines Fötzchen besamen, Schätzchen. Tu nicht so unnahbar, du willst es doch auch, also, hab dich nicht so!«
Er zerrte ihr die Decke aus der Hand und warf sie zu Boden, er kniete sich aufs Bett, um sie zu nehmen. Leonie versuchte, ihn zu treten. Überlegen lächelnd fing er nacheinander ihre Füße ein und wiederholte das Spiel vom Vorabend. Er drückte ihr die Beine fest an den Körper und legte sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie.
»Ich krieg keine Luft, hau ab!«
Leonie wehrte sich verzweifelt. Sie kratzte ihm durchs Gesicht. Als Revanche hielt er ihr wiederum Mund und Nase zu. Leonie bekam Erstickungsanfälle, er hielt ihr weiterhin die große Hand vor den Mund und kniff mit Daumen und Zeigefinger die Nase zu.
»Frollein, du bist einfach zu aufmüpfig. Wenn ich dich ficken will, dann hast du dankbar zu sein, hast du verstanden? Du öffnest mir bereitwillig die Tür, ziehst dich in einem schönen Striptease aus, legst dich brav hin und bittest mich darum, dich zu ficken. Hast du das kapiert? Wenn ich dich von hinten ficken will, dann drehst du dich um, wenn ich dir in den Arsch ficken will, dann mache ich das und du willst es auch, hast du verstanden?«
Leonie wurde es schwarz vor Augen, sie wurde wahnsinnig vor Luftmangel, sie würde innerhalb der nächsten Sekunden ersticken, das war sicher. Ungerührt hielt er ihr weiterhin Mund und Nase fest zu.
»Hast du das verstanden?«
Leonies Abwehrkräfte verschwanden, sie konnte nicht mehr, sie ergab sich in ihr Schicksal und war bereit, zu sterben.
»Ob du das verstanden hast, will ich wissen!«, brüllte der Junge. In Leonies Ohren rauschte das Blut, sie würde jetzt und hier sterben, wenn sie sich nicht einverstanden erklärte. Sie nickte.
Mario ließ sie los, sie atmete keuchend und wie wild.
»Warum nicht gleich so?«, fragte der Junge süffisant. Er erhob sich und ließ sie frei. Leonie atmete immer noch heftig, ein starker Hustenanfall nahm ihr fast das Bewusstsein.
»Genug gehustet«, meinte der Junge. »Zeig mir deine Titten, zieh dich aus, los jetzt!«
Ein neuer Hustenanfall schüttelte das Mädchen.
»Ich muss erst was trinken!«, krächzte sie. Sie würde schnurstracks raus und auf die Straße rennen, wenn sie nur an ihm vorbei und aus dem Raum käme.
»Quatsch, erst ficken, dann trinken! Los, zieh dich aus!«
Er riss an ihrem Oberteil, das es krachte, zerrte ihr die Schlafanzughose vom Leib, warf sie wieder auf das Bett, kam über sie und vergewaltigte sie.
Leonie dachte an Quinn. Das war ein Gentleman, der würde so etwas niemals tun, niemals. Das war ein angenehmer Zeitgenosse, mit dem konnte man sinnvoll Zeit verbringen, er war geistvoll und charmant.
Mario, in und auf ihr, begann zu ächzen und zu stöhnen, brüllte kurz auf und verharrte. Er war fertig.
»Mal sehen, vielleicht bist du morgen wieder dran, ich werde dir sagen, worauf ich Bock habe. Da will ich aber nicht wieder so ein Rumgezicke erleben, klar?«
Leonie angelte nach der Decke, sie wollte sich bedecken und darunter schlüpfen.
»Ob das klar ist, habe ich gefragt!«
»Ja, ist klar, Mario«, erwiderte sie kleinlaut.
»Siehste, geht doch.«
Er verschwand. Leonie hatte nicht mehr die Kraft, um unter die Dusche zu gehen. Sie weinte sich in den Schlaf.
Als sie morgens wach wurde, stank das Bett immer noch nach ihm und nach seinem Sperma. Angeekelt sprang sie aus dem Bett und duschte ausgiebig. Zurück im Zimmer zerrte sie das Bettzeug hinunter. Sie suchte vergebens nach einem neuen Laken und neuem Bettbezug.
Frenzen betrat die Wohnung, nachdem er sie aufgeschlossen hatte. Zusammen am Frühstückstisch fragte sie nach neuem Bettzeug.
»Gibt’s einmal pro Monat, was dachtest du, wo du hier bist, im Hotel?«, bekam sie die barsche Antwort.
»Ich brauche die Pille danach«, warf sie in die anschließende Stille am Tisch ein. »Mario hat mich vergewaltigt.«
»Watt?«, schrien Frenzen und Mario gleichzeitig.
»Watt is los?«, ereiferte sich Mario. »Die will mich doch bloß in die Pfanne hauen, die kleine Nutte. Die wollte watt von mir, aber ich hab se abblitzen lassen!«
»Ruhig, Mario, ich weiß. Das regle ich jetzt, komm du mal mit!«
»Ihr habt es doch gehört!«, schrie Leonie die Mädchen an. Die schauten unbeteiligt, sie rührten sich nicht.
Frenzen zerrte Leonie am Arm in ihr Zimmer.
»Die haben es gehört, das weiß ich genau, gestern und vorgestern!«
»Du ziehst mir den Mario nicht in deinen Schmutz hinunter, Frollein«, schrie Frenzen. »Was du mit deinem Lehrer getrieben hast, kann ich nicht mehr ändern, aber du wirst mir nicht die ganze WG hier versauen. Ich glaube, ich schmeiß dich raus. Das wird das Beste sein, du bist durch und durch verdorben.«
So etwas war zu befürchten, in ihrer Not bettelte sie:
»Ich brauche die Pille danach trotzdem, es ist wichtig, ich müsste jetzt irgendwann meine fruchtbaren Tage haben und ich will nicht schwanger werden.«
»Das hättest du dir eher überlegen müssen, Schätzchen. Ist mit mir nicht zu machen. Geh zu deinem Liebhaber-Lehrer, der soll dir helfen, ich nicht mehr, Ende der Fahnenstange. Ich rede mit Frau Leiting vom Jugendamt. Ist dir klar, dass du auch die schon wieder enttäuschst? Wir können dich hier jedenfalls nicht halten. Mario ist ein guter Junge, den wir auf die rechte Bahn gebracht haben. Der Junge wird es schaffen. Für dich sehe ich allerdings schwarz. Es hat keinen Zweck mit dir, du bist von Anfang an ein hoffnungsloser Fall gewesen. Mal sehen, wohin wir dich stecken.«
Er zupfte sein Telefon aus der Tasche und verließ Leonies Zimmer. Die stopfte sich die nötigsten Utensilien in aller Hast in den Schulrucksack, klemmte sich die überzähligen Schulbücher unter den Arm und schlich sich aus der Wohnung hinaus. Sie erreichte die Bushaltestelle, als der Bus gerade um die Ecke bog, sie stieg ein und zeigte stolz ihre Monatskarte. Mit der WG und mit Frenzen wollte sie nie mehr etwas zu tun haben, nie mehr. Im Grunde genommen war sie froh, dort weg zu sein, obwohl sie nicht wusste, wo sie schlafen könnte. Besser unter einer Brücke pennen, als sich noch mal von Mario vergewaltigen zu lassen.
Sie platzte mitten in die zweite Stunde hinein. Der Deutschlehrer hob nur die Augenbrauen, nach dem Unterricht rief er sie zu sich.
»Leonie, du musst pünktlich hier erscheinen. Ich muss das ins Klassenbuch eintragen, das ist dir doch wohl klar? Wenn das noch mal vorkommt, dann muss ich deinen Eltern davon Mitteilung machen. Rumtreiber wollen wir hier nicht!«
»Nein, ist klar, Herr Schulte, kommt nicht mehr vor. Heute Morgen, das war eine Ausnahmesituation, ich bin ….«
»Schon gut, du brauchst dich nicht anzustrengen, um mich zu belügen. Es darf nicht wieder vorkommen, hast du verstanden?«
»Ja, habe ich, Herr Schulte.«
»Dann ist gut und jetzt geh!«
Ihren Mathelehrer sah sie heute nicht. Ihr war es recht, denn sie hätte ihm nicht erzählen können, was in der WG geschehen war und belügen wollte sie ihn nicht.
Francis teilte wieder ihr Pausenbrot mit ihr, so selbstverständlich, als wäre es ganz normal. Leonie wusste nicht recht, was sie sagen und wie sie sich verhalten sollte. Sie hatte noch nie eine beste Freundin, sie war immer die Ausgegrenzte. Aus lauter Angewohnheit grenzte sie sich häufig selber aus, denn den Standpunkt war sie gewohnt, damit kam sie zurecht, da kannte sie sich aus. Allein zu sein, war für sie ganz normal. Dieses vertraute Zusammensein mit Francis war ganz neu für sie, aber es gefiel ihr gut. Ob sie erzählen könnte, was in der WG passiert war? Letzten Endes war es echt peinlich, was da abgelaufen war. Sie behielt es lieber für sich.
Dann fiel ihr wieder ein, dass sie heute noch ihren Quinn wiedersehen würde, den lieben, den charmanten, den todschicken Quinn.
Alles war gut, sie würde den Traummann wiedertreffen. Toll.
In der letzten Stunde gab es Sport. Da sich ihre Sportsachen in der WG befanden, saß sie auf der Bank in der Halle und schaute den anderen zu.
Per WhatsApp meldete sich Quinn, er freute sich wie verrückt, sie gleich zu sehen, schrieb er. Sie freute sich auch, schrieb sie zurück. Das war gelinde untertrieben, denn sie brauchte nur an ihn zu denken, dann wurde ihr schwummrig im Magen. Sobald sie an ihn dachte, pflanzte sich von allein das Lächeln in ihr Gesicht, sein Lieblingslächeln, das dieses Grübchen hervorrief.
»Meine Lady!«, sagte er, als sie sich vor der Eisdiele trafen. Er küsste ihre Hand und behielt sie in seiner.
»Du bist eine so schöne Frau, ich habe von dir geträumt. Es ist wunderbar, dich zu sehen und zu berühren!«
Leonie schmolz dahin. Worauf es hinauslaufen würde, war ihr klar. Er würde sie poppen wollen. Für ihn würde sie das gern über sich ergehen lassen, ihm würde sie sich gern hingeben, sehr gern sogar. Er könnte überhaupt alles von ihr haben, was er wollte.
»Hast du schon gespeist? Ich würde dich gern zum Essen einladen, ich habe einen Bärenhunger. Würdest du mir den Gefallen tun und mich begleiten?«
Sie sagte begeistert zu.
Er legte ganz kurz nur einen Arm um ihre Schultern. Ein seltsames warmes, schönes Gefühl stellte sich ein, eines, als würde sie beschützt werden.
Leider nahm er anschließend etwas Abstand zu ihr. Sie gingen die paar Schritte zu seinem Auto, er öffnete die Beifahrertür, nahm sie bei der Hand und half ihr beim Einsteigen. So war sie noch nie behandelt worden, er hofierte sie wie eine richtige Dame. Sie kam sich ganz großartig vor. Auch beim Aussteigen hielt er ihre Hand, er ließ sie nicht mehr los, bis sie das Lokal betraten. Er eilte voraus, öffnete die Tür für sie und ließ sie eintreten. Drinnen führte er sie, er hielt dabei ganz zart ihren Ellbogen. Sie nahmen an einem Tisch am Fenster Platz.
Leonie war geflasht, sowohl von der Umgebung als auch von seinen Umgangsformen und wie er sie hofierte. Sie sah außer ihm nichts, der stressbedingte Tunnelblick öffnete sich nur langsam und ließ sie erst nach und nach die Umgebung erkennen. In einem so noblen Restaurant war sie noch nie, sie kannte vergleichbar elegante Restaurants nur aus dem Film.
Sie erinnerte sich daran, wie sie sich bei Francis benommen hatte. Sie saß aufrecht, verhielt sich ruhig und versuchte, eine Lady zu sein. Sie wollte unbedingt seinen Erwartungen entsprechen, sie wollte, dass er sie mochte. Er würde sie ganz gewiss nicht mögen, wenn sie sich danebenbenahm.
»Isst du gern Fleisch?«, fragte er, als der Kellner herbeigeeilt war und ihnen die Speisenkarten überreicht hatte. Er bestellte für sich ein Wasser, sie schloss sich an.
»Ja, ganz gern, ich esse gern Fleisch.«
Sie versuchte, deutlich zu sprechen und nicht zu laut und nicht zu leise.
»Okay, magst du Salat? Lieber Bratkartoffeln oder lieber Pommes frites?«
Er fragte so lange, bis er wusste, was sie wollte.
»Darf ich für dich mitbestellen?«, fragte er artig.
Erleichtert klappte Leonie die Speisenkarte zu und sagte: »Ja, gern!«
Er benahm sich dem Kellner gegenüber sehr anständig und souverän. Wie cool er war! Leonie himmelte ihn an. Was war das für ein toller Mann! Er sah wirklich gut aus, war sportlich-schlank, hatte ein so selbstsicheres Auftreten, dass sie sich ganz klein neben ihm vorkam. Sein Benehmen fand sie einfach göttlich, in ihrer gewohnten Sprache gab es dafür keinen passenden Ausdruck.
Leonie hielt sich zurück. Sie versuchte, seine Selbstsicherheit zu kopieren, sie wollte nicht schüchtern wirken, jedoch auch nicht unverschämt oder gar laut. Sie wollte ihm entsprechen, das war ihr Ziel.
Sie nahm ihren Rucksack auf, der all das enthielt, was sie besaß, und entschuldigte sich, sie müsse auf die Toilette. Sie sagte nicht ›Klo‹ oder ›auf den Topf‹ wie sonst üblich, sondern ›Toilette‹, so, wie es sich gehörte.
Heute Morgen hatte sie sich kein Gel in die Haare getan, in der Eile ihrer Flucht aus der WG hatte sie dafür keine Zeit gefunden. Sie hatte sich schnell den dicken Dutt gebunden und so präsentierte sich nun ihr Spiegelbild. Sollte sie die Haare offen tragen? So hatte sie sich im Grunde genommen noch nie präsentiert, nicht in der Öffentlichkeit. Sie hatte schönes Haar und war stolz darauf. Die letzte Pflegemutter wollte es ihr abschneiden, darum hatte sie es entweder zu dieser wilden Punkerfrisur mit Gel geformt oder in dem strengen Dutt verborgen.
Kurz entschlossen öffnete sie den Dutt und schüttelte die braune Lockenpracht, damit sie locker um ihr Gesicht spielte. Sie fand sich gut aussehend, nur die Nase könnte hübscher sein und ihre Lippen roter, aber ansonsten gab es nicht viel auszusetzen.
Er staunte sie an, als sie so verändert zurückkehrte. Er sprang auf und begrüßte sie wiederum mit einem Handkuss.
»Du blendest mich, meine Schöne, du siehst aus, als wärst du nicht von dieser Welt. Du musst eine Amazone von einem Stern sein, der ausschließlich schöne Menschen hervorbringt. Dort musst du die Schönheitskönigin sein, anders kann ich mir dein Aussehen nicht erklären.«
Er küsste ihr nochmals die Hand und behielt sie in seiner. Leonie war stolz wie nur was. Ohne ihr Zutun straffte sich ihre Haltung, sie trug den Kopf selbstbewusst erhoben. In dieser Haltung besaß sie etwas Majestätisches, was jedem Betrachter angenehm ins Auge fiel. Diese Haltung mitsamt der brünetten Haarpracht, die bis weit hinunter auf den Rücken reichte, standen in krassem Gegensatz zu der ärmlichen und unpassenden Kleidung.
»Du bist eine echte Prinzessin, meine Liebe, lass dich umarmen!«
Er nahm sie fest in den Arm und drückte sie an sich. Er presste nicht seine Hüften an ihre, um sie seinen Schwanz spüren zu lassen, wie sie es gewohnt war, wenn sie schon einmal umarmt wurde, sondern er hielt den gebührenden Abstand. Er nahm sie einfach nur fest in den Arm, um ihr seine Bewunderung auszudrücken.
Ein echter Gentleman der alten Schule.
Sie kam sich tatsächlich wie eine Prinzessin vor, für ihn würde sie gern alles sein, was er sich von ihr wünschte. Prinzessin war sie in ihren Tagträumen oder in den Träumen, mit denen sie sich von den an ihr verübten Verbrechen ablenkte. Jetzt wie eine behandelt zu werden, war die Erfüllung all der Träume.
Das Essen wurde serviert, Leonie aß, ohne zu wissen, was es war und ohne zu schmecken. Sie hatte nur Augen für ihn, sie himmelte ihn an. Vor Begeisterung vergaß sie alles um sich herum, sie klammerte ihre Umgebung vollständig aus und konzentrierte sich nur auf ihn.
Wie gesittet er sich benahm, wie formvollendet er aß und wie souverän er die Serviette benutzte. Er tupfte sich die Lippen ab, um das Glas nicht zu beschmutzen, aus dem er einen Schluck nahm.
Ein wunderbarer Mann.
Voll krasser Typ!
So konnte man ihn nicht nennen, die gewöhnliche Sprache war zu einfach, zu ordinär. Er war ein Gentleman, nichts sonst, ein Königssohn. Und sie war seine Prinzessin. Die ganze Welt war rosarot und voller weißer Watte-Wölkchen.
Er erwiderte ihren Blick. Als das Geschirr abgetragen war, nahm er ihre Hand über den Tisch hinweg. Ihre Blicke verhakten sich ineinander und übermittelten einen elektrischen Strom, der ihren Willen lähmte und sie bedingungslos an ihn auslieferte.
Er schaute ihr lange in die Augen. Er übermittelte ihr seine Gefühle über den Blick und die Hand. Und sie ihm ihre. Nach einiger Zeit der wortlosen Kommunikation sagte er: »Komm!«, nahm sie bei der Hand und führte sie zu der Rezeption des Hotels, zu dem das Restaurant gehörte. Leonie sah nichts und niemanden, nur ihren Liebsten, ihren Süßen, ihren Schönen, ihren Prinzen, ihren … Es fielen ihr keine Superlative ein, mit denen sie Quinn bedenken konnte, kein Wort wurde ihm gerecht.
Er bekam einen Schlüssel ausgehändigt, er geleitete sie feierlich zu einem Fahrstuhl.
In der kleinen Kabine bekam sie den ersten Kuss ihres Lebens.
Sein Gesicht näherte sich dem ihren, aus Filmen wusste sie, was jetzt passieren würde, sie selbst hatte es noch nie probiert. Das Herz klopfte ihr bis in den Hals.
Seine Augen wurden immer größer, in seinem Blick brannte ein Feuer, eines, das heimelige Wärme versprach.
Als sich ihre Lippen trafen, warf es sie von den Füßen.
Es war so sanft und so weich, ein Kuss war so intim, der andere Mensch war so nah, sie konnte es nicht fassen. Es war unmöglich, irgendeinen Gedanken zu haben, sie war nur Gefühl, nur Mensch bei einem anderen Menschen. Sie beide waren reine Liebe, ganz eins. Leonie konnte nach diesem Kuss nicht mehr auf den Beinen stehen, Quinn hielt sie in seinen starken Armen. Er schaute sie an aus seinen dunklen Augen mit aller Liebe im Blick und einem Feuer darin, das Leonies Seele erreichte und sie zum Schmelzen brachte.
Arm in Arm verließen sie den Fahrstuhl, Arm in Arm betraten sie ein Zimmer. Leonie hatte keine Augen für nichts, nur ihr Quinn war da, alles andere klammerte sie aus.
Er küsste sie noch einmal, etwas berührte ihre Zunge, etwas, was sie bis hinunter an die Scham elektrisierte. Etwas streichelte ihre Zunge auf höchst erotische Art. Der Impuls von dort fühlte sich an wie elektrischer Strom, der von der Zunge bis hinunter in den Körper brannte. Es wurde ihr heiß, sie spürte erstmals in ihrem Leben Hitze und Verlangen im Unterleib. Feuchte Wärme schoss hinein und ließ ihr schwindelig werden. Sie würde sich ihm gern hingeben, ganz gern, sehr gern, sehr, sehr gern.
Oh ja!
Für ihren Quinn würde sie alles tun, sie würde alles aufgeben, sie würde für ihn da sein, sich ganz und gar ausliefern. Für ihren Quinn.
Er legte sie vorsichtig auf das Bett, die klobigen Schuhe verschwanden, das Hemdchen zog er ihr vorsichtig über den Kopf. Die Berührungen erfolgten sanft und zärtlich, für sie völlig ungewohnt. Er küsste sie, er küsste ihre nackten Arme, ihr Dekolleté, ihren Bauch. Jeder Kontakt mit diesen sinnlichen Lippen verursachte ein Kribbeln wie Schmetterlingsflügel. Es flatterten Schmetterlinge überall, in ihrem Bauch, in ihrem Unterleib, überall, auch auf der Haut.
Es geschah ein Wunder, ihr, Leonie Bölting, ein echtes Wunder. Sie war noch nie so behandelt worden, es war ihr noch nie so viel zärtliche Aufmerksamkeit geschenkt worden wie jetzt hier durch ihren Quinn. Sie gab sich vollkommen in seine Macht, sie vertraute ihm grenzenlos.
Er entkleidete sie vollständig und staunte sie an, als sie nackt vor ihm lag. Leonie kam sich vor, als sei sie nicht sie selbst. Es geschah nicht ihr, sie lag nicht nackt da und es betrachtete sie auch niemand. Es wurde ihr kühl und sie realisierte, dass es ihr sehr wohl geschah, der Mann betrachtete sie und sie war nackt. Sie bot sich ihm gern dar, seine verlangenden Blicke wärmten sie, sie brachten Hitze in den Unterleib und vermittelten Sehnsucht nach diesem wunderbaren Mann.
»Du bist wirklich eine Prinzessin!«, sprach er die ersten Worte in diesem Raum.
Er ließ den Blick über ihren Körper gleiten, er betrachtete sie so intensiv und so ausführlich, dass es ihr beinahe peinlich war. Er schüttelte den Kopf und gab seiner Bewunderung Ausdruck.
»Eine solche Schönheit hätte ich in dem Dress nicht vermutet«, sprach er.
Er zog sich rasch bis auf die Unterhose aus und legte sich zu der nackten und heißen Leonie. Die umschlang ihn und rückte ihm ganz nah. Sie wusste nicht, was man als Mädchen machte, so folgte sie ihrem Instinkt. Sie küsste diese erotischen Lippen des Menschen, der sie restlos in seinen Bann gezogen hatte. Sie roch dabei an dem starken Mann, seinen ganz eigenen Duft atmete sie tief ein, damit er ihr immer in Erinnerung bleiben würde, dieser Duft. Für immer und ewig.
Leonie schwebte im völlig unbekannten Gefühl. Sie berührte die Erde nicht mehr, sie lag nicht in einem Hotelbett, sondern schwebte glücklich durch weiße und rosarote Wolken.
Er legte sich ganz zart und vorsichtig halb auf und halb neben sie, ganz zart und lieb. Die Körper, die Haut beider Körper berührte sich großflächig, sie übermittelte Wärme und Geborgenheit, Sehnsucht und heimelige Vertrautheit.
Sie küssten sich ein ums andere Mal, ihre Zungen umschlangen einander. Sie streichelten sich und fachten das Feuer an, das sie beide miteinander verschmelzen wollte.
Ganz zart streichelte er sie, das Gesicht, den Hals. So zart und lieb war sie noch nie berührt worden. Er streichelte sich zu den Brüsten hinter.
»Göttlich!«, hauchte er. »Absolut perfekt wie von einem Gott geschaffen.«
Er berührte die Brüste auf die Art, dass sie es mochte. So war sie noch nie dort berührt worden. Sie konnte sich bisher nicht vorstellen, dass ein Mann sie so zärtlich und so angenehm behandeln konnte, wie es Quinn an ihr vollzog.
Ein wunderbarer Mann, den ihr der Himmel geschickt hatte. In ihr wurde ein Feuer entfacht, wie es noch nie entfacht worden war. Sie brannte lichterloh, vor Verlangen und aus überbordender Liebe und Zuneigung.
Er küsste ihre Brust, er küsste ihren Bauch und er küsste ihre Scham. Sie wollte es nicht glauben, aber er küsste ihre Schamlippen. Ihr war es peinlich, gleichzeitig überrollte sie ein heißer Reiz, der sie willfährig alles geschehen und genießen ließ.
Mit der Zunge suchte er ihre Klitoris!
Er fand sie und spielte damit, es war entsetzlich schön und peinlich zugleich. Ein ganz zarter, unwiderstehlicher Reiz durchfuhr sie und degradierte alles andere zur Nebensache.
Leonie atmete hörbar ein und hielt die Luft an. Ihre Hände krampften sich ins Laken, sie reckte das Kinn in die Luft und wandte die geschlossenen Augen zur Decke.
Der Reiz wurde unablässig wieder und wieder ausgeübt, das feuchtheiße Gefühl überschwemmte vom Unterleib kommend ihren Körper, es erreichte ihr Hirn und machte daraus einen feuchtheißen Klumpen inhaltslosen Materials. Dieser Klumpen waberte vor Glück und ließ nur das eine Gefühl zu, das von dort unten heraufkam, stärker und stärker wurde und sie schweben ließ.
Ihr Atem wurde stimmhaft, das Gefühl füllte sie an, es beherrschte sie, ohne, dass sie etwas dagegen unternehmen konnte. Es gab keinen Ausweg, nur den, den ihr das Gefühl vorschrieb und das zeigte steil hinauf in den Himmel. Es ging höher und höher hinauf, es drohte, überzufließen. Es brandete in ihren Kopf hinauf. Leonie schrie auf, als sie der Höhepunkt dieses Gefühls erreichte. Es füllte sie mit Glück, dieses Glück erfüllte sie mit tiefer Sehnsucht und unbändigem Verlangen.
Sie zerrte Quinns Kopf zu sich hinauf. Sie küsste ihn, musste ihn küssen. Sie umklammerte ihn mit Armen und Beinen, sie musste ihm ganz nah sein. Sie küsste ihn noch mal und noch mal.
Sein Penis drückte gegen ihre Pforte, sie öffnete sich ihm bereitwillig. Von sich aus war sie noch nie feucht geworden, jedenfalls nicht in Vorbereitung für einen Penis. Jetzt war sie so feucht, wie man nur sein konnte.
Er drang ein und dieses Gefühl war ein ganz anderes, als sie es gewohnt war. Wider Erwarten schmerzte es nicht und es war nicht unangenehm. Im Gegensatz zu ihren bisherigen sexuellen Erfahrungen bedrängte es sie nicht, den starken Phallus eingeführt zu bekommen, sondern es vermittelte ein ganz ähnliches Gefühl wie das Zungenspiel an ihrem Kitzler, nur sehr viel intensiver, direkter und besitzergreifender.
So hatte sie das Eindringen eines Penis noch nie empfunden. Sie empfing ihn mit lautem Stöhnen. Das Gefühl innen, als der Penis hinaufstieg, empfand sie als sanftes und intensives, als überaus geiles Streicheln. Dass es so sein könnte, hatte sie sich nie vorstellen können. Es war einfach ein Quinn-Gefühl, denn das konnte nur er, das vermochte nur dieser wunderbare Mann heraufzubeschwören. Was sich sonst als unangenehm starker Reiz bis hin zum Schmerz darstellte, wurde durch ihn ein lustvolles Erleben, etwas, was sie total kirre machte.
Es lag an ihm, daran gab es keinen Zweifel.
Er begann, sich in und auf ihr zu bewegen. Das inwendige Streicheln nahm an Intensität extrem zu, es erzeugte eine ganz wunderbare, geile Hitze, die sie atemlos machte. Wunderbar, ganz, ganz wunderbar. Sie schwebte durchs Glück, umklammerte den Liebsten und nahm mit Begeisterung, was er ihr zu geben hatte.
Ein wohltuendes Feuer breitete sich aus, es loderte in ihrer Scheide auf, brannte sich hinauf über das Rückenmark in ihr Hirn. Es loderte über alles hinweg und ließ sie entsetzt und lustvoll aufschluchzen. Sie war betäubt von dieser Übermacht des Gefühls. Sie befand sich jenseits jeder Möglichkeit der Einflussnahme, hilflos nahm sie die ungewohnte Lust, die ihr von diesem unglaublichen Mann geschenkt wurde.
Erstmals in ihrem Leben kam die Macht des Orgasmus über sie. Diese übermächtige Naturgewalt machte aus ihr ein kleines Klümpchen, das den ganzen Himmel mit Glück ausfüllte. Rosarotes Leuchten explodierte in ihrem Kopf, in ihrem Körper und in ihrer Seele brannte es zu hellem Gleißen des unendlichen Glücks. Sie starb den kleinen Tod und verlor sich im Universum der Lust.
Wie sie sich geäußert hatte, was genau im Einzelnen geschehen war, wusste sie nicht zu sagen, als sie schwer atmend auf dem Bett im Hotel wieder zu Sinnen kam. Ihr Quinn legte sich vorsichtig neben sie, ebenfalls schwer atmend.
Er küsste sie, schweißnass und glücklich lächelnd.
»Du bist eine Göttin, mein Schatz, du bist eine Wucht, du bist unglaublich. Ich liebe dich!«
Leonie konnte nicht in Worte fassen, was sie empfand. Es war ihr unmöglich zu sprechen. Sie konnte nur ihren Quinn betrachten und lächeln.
Und lächeln.
Und lächeln.
Natürlich war es Liebe, selbstverständlich. Ansonsten hätte sie niemals so empfunden, ansonsten hätte sie niemals ein solches Erlebnis haben können. Das war ganz und gar unmöglich, dass es etwas anderes sein könnte als Liebe.
So fühlte es sich an, wenn man liebte. Sie strahlte die Zimmerdecke an. An der sausten Sternchen umher, Glückssterne, die vom Himmel herunterstrahlten und sich zueinander bewegten. Sie kreisten um irgendetwas herum und sie blieben sichtbar, wenn sie die Augen schloss.
Leonie schwebte, sie war leicht wie eine Wolke, sie war schwerelos vom Glück. Ihr Quinn stand auf und verschwand im Bad. Nach ein paar Minuten kehrte er zurück. Leonie lag dort ausgebreitet und strahlte ihn an.
»War es schön für dich?«, fragte er überflüssigerweise.
Leonie richtete sich auf und schmuste sich an ihren Liebsten heran. Sie musste ihn berühren, sie musste ihn spüren, sie musste ihn küssen und ihn ganz fest drücken.
»Komm«, sagte er, »lass uns duschen gehen. Ich habe eine Überraschung für dich.«
»Eine Überraschung? Für mich?«
Leonie war schon oft überrascht worden, jedoch noch nie positiv. Alle bisherigen Überraschungen waren negative Ereignisse. Mit Quinn würde das anders sein, er würde sie niemals negativ überraschen, nie und nimmer.
Er machte sogar das Duschen zu einem unvergesslichen Erlebnis. Sie standen gemeinsam unter dem warmen Wasserstrahl. Sie blickte zu ihm auf, zu dem wunderbarsten Menschen auf der ganzen Welt. Das Wasser prasselte ihr ins Gesicht, sie verlangte mit geschlossenen Augen einen Kuss. Der artete in eine unkontrollierte Knutscherei aus, die sie am liebsten nie beendet hätte.
Schließlich stand sie geföhnt und fertig angekleidet da. Quinn nahm sie bei der Hand und führte sie hinaus, hinunter und in sein Auto.
»Schatz, ich möchte heute Abend mit dir auf eine Party gehen, was hältst du davon? Hast du Zeit und Lust dazu?«
Sie war noch nie auf eine Party eingeladen worden.
»Ich, äh …« Sie schaute vielsagend an sich hinunter.
»Ja, ich weiß, was du meinst. Das ist die Überraschung, die ich für dich habe. Du bist ein wunderschönes Mädchen und du bist toll so, wie du bist, daran braucht man nichts zu verändern. Jedoch werden an mich und an meine gesellschaftliche Stellung einige Anforderungen gestellt. Dazu gehört auch die Kleidung. Man erwartet von mir, dass ich mich seriös und konservativ ausstatte und das Gleiche erwartet man auch von meiner Freundin, verstehst du?«
Er hatte gesagt, dass sie seine Freundin war, das hatte sie verstanden. Jawohl, das hatte er gesagt, sie war seine Freundin. Leonie Bölting war die Freundin des grandiosen Quinn. Des Mannes, der sie unglaublich glücklich machte, der ihr zeigte, wie schön das Leben war. Sie war seine Freundin und ob. Alles, was er von ihr verlangen würde, würde sie tun, ganz logisch. Ohne Wenn und Aber, denn er war ihr Freund und sie war seine Freundin. Sie himmelte ihn an, ihren Freund, sie konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Er griente und zwinkerte ihr zu. Den Blick, der ihn unablässig von ihrer Seite erreichte, interpretierte er richtig. Er fuhr fort:
»Ich möchte dir ein paar Kleidungsstücke kaufen, die zu der Party passen, zu der ich dich gerne mitnehmen möchte. Ist das okay für dich?«
Alles, was er wollte, war okay für sie. Sie hatte dazu keine eigene Meinung. Wenn er meinte, dass es für sie richtig war, dann war sie der gleichen Meinung, so einfach war das.
Er parkte das Auto, sie küssten sich. Er öffnete das Handschuhfach und entnahm ihm zwei Schachteln.
»Hier, Schatz, hier hast du die Pille danach, die du haben wolltest und das hier ist die Pille für drei Monate. Wir wollen ja nicht, dass du schwanger wirst, nicht?«
Woher er wusste, dass sie die Pille danach brauchte und dass sie die Antibaby-Pille nicht nahm, erfragte sie nicht. Sie befand sich vollständig in seinem Bann.
»Wie man das Zeug einnimmt, steht drauf«, erklärte er noch, »wenn du nicht klarkommst, dann schau im Internet nach, Guthaben hast du ja noch.«
Woher wusste Quinn, dass sie noch Guthaben hatte? Es gab Wichtigeres, als darüber nachzudenken, Glücklichsein zum Beispiel, das war wichtiger.
Hand in Hand betraten sie eine sehr elegante und teuer aussehende Boutique, die Leonie noch nie gesehen geschweige denn je betreten hatte.
Quinn kaufte ihr sogar Unterwäsche! Dafür gab es in der Boutique eine eigene Abteilung. Er suchte ihr sehr unanständige Wäsche aus und bestand darauf, dass sie sie ihm vorführte. Sie schämte sich wie verrückt, als sie nur mit einem durchsichtigen Höschen und einem durchsichtigen BH bekleidet unter seine Augen trat, unter seine und die von mehreren Kundinnen und der Verkäuferin.
Ohne irgendwelche Hemmungen betrachtete er sie.
»Du bist eine Göttin, mein Schatz, ein Geschenk des Himmels! Damit die Wäsche richtig zur Geltung kommt, müsstest du nur diesen Busch hier stark verkleinern und einkürzen. Dieses Höschen beschreibt exakt die Größe des Bewuchses, alles, was darüber hinaus gewachsen ist, das rasierst du weg, okay? Die verbleibenden Härchen müssen so kurz sein wie mein Dreitagebart, siehst du?«
Selbstverständlich würde sie das tun, selbstverständlich. Er war ihr Quinn, er konnte jeden Wunsch äußern, jeden und sie würde ihm jeden Wunsch erfüllen, das war ganz klar und einfach.
Er kaufte ihr einen ganzen Schwung dieser unanständigen sexy Unterwäsche, in Rot, Weiß und in Schwarz. Wenn er es schön fand, dann war es schön und dann fand sie es auch schön.
Danach musste sie dieses rote Kleid anziehen. Als sie sich darin im Spiegel sah, verliebte sie sich sofort in das elegante Kleidungsstück. Es betonte ihre Figur, es brachte sie sehr schön zur Geltung ohne, dass es unangenehm auffiel. Damit konnte man sich überall sehen lassen. Als sie ihm darin unter die Augen trat, verschlug es ihm sichtbar den Atem.
»Alter!«, stöhnte er. Es war das erste Mal, dass er in ihrer Gegenwart die Fassung verlor. Sie zeigte ihm das Lieblingslächeln, drehte sich kokett im Kreis und zeigte sich ihm von allen Seiten.
»Ja, da hol mich doch der Brathahn!«, stammelte er nach einiger Zeit. Er kniete sich vor dem schönen Mädchen nieder, nahm ehrfürchtig seine Hand und berührte sie mit der Stirn.
»Hoheit«, meinte er albern, »erlauben Sie mir, dass ich Ihre Hand küsse?«
»Es sei dir gewährt!«, erwiderte sie ebenso albern. Sie lachten beide, der liebste Quinn umarmte sie, hob sie an und lachte glücklich.
»Mit dir habe ich einen Fang gemacht, Schatz, du bist unglaublich schön, unglaublich!«
Das war der glücklichste Moment in ihrem ganzen Leben. So unbeschwert und losgelöst von allen Problemen war sie noch nie. Sie wusste, wem sie das zu verdanken hatte.
Er kaufte ihr zusätzlich einige Blusen und zwei Röcke. Er schaute fragend auf einen Ständer mit Jeans. Wieso nicht? Wenn er eine solche Hose an ihr sehen wollte, dann würde sie gern eine tragen. Sie war seine Freundin, sie würde das anziehen, was ihm gefiel.
Sie probierte drei Hosen an und führte sie ihm vor. Die beiden, bei denen er sein Einverständnis zeigte, die nahmen sie. Sie erwarben noch einige Kleinigkeiten, Söckchen, eine kleine Handtasche, einige Accessoires.
Sie sollte die Jeans und eine der Blusen anbehalten, für ihren Quinn tat sie alles.
Sie standen an der Kasse, beladen mit den Kostbarkeiten, die er für sie gekauft hatte. Die Verkäuferin steckte seine Kreditkarte in den Kartenleser und wartete auf die Online-Bestätigung.
Quinn raunte Leonie zu:
»Siehst du? Das ist eine, die gern niedere Dienste versieht, bei ihrem Aussehen und Auftreten bleibt ihr auch nichts anderes übrig. Du jedoch bist eine Göttin. Du wirst niemals den ganzen Tag, Woche für Woche arbeiten müssen, um viel mehr Geld zu verdienen als die Frau dort. Nichts gegen sie, das Land braucht auch Verkäuferinnen. Aber du bist auserkoren. Du siehst toll aus, du hast einen unglaublichen Sex-Appeal und das Charisma einer Königin. Du hast ganz andere Möglichkeiten. Von denen kann so eine Frau wie die da nur träumen.«
Was er meinte, konnte sich Leonie nicht vorstellen, es war ihr auch egal. Er nahm sie in den Arm und leitete sie aus dem Geschäft hinaus. Sie fühlte sich wie Prinzessin, Königin und rosa Wolke in einem. Er, ihr Freund, er lobte sie und fand sie toll. Er war der erste Mensch in ihrem Leben, der sie so, wie sie war, toll fand. Sie schwebte mindestens eine Handbreit über dem Boden, glitt majestätisch an seiner Hand dahin. Sexappeal und Charisma, das hatte bei ihr noch niemand entdeckt.
Er wusste, wie es weiterging, sie folgte ihm in einen Schuhladen.
Sie sollte Schuhe mit hohen Absätzen anziehen. Sie hätte sich beim Aufrichten beinahe lang auf die Nase gelegt, wenn er sie nicht festgehalten hätte.
Er lachte.
Sie warf ihm den Blick zu, den er verdiente, da wurde er abrupt ernst und grinste sofort wieder. Über die Mimik musste sie wider Willen lachen.
»Okay, die ganz Hohen nehmen wir mit, du brauchst zwei Paar, ein rotes und ein schwarzes, erst einmal. Und das Gleiche noch mal mit niedrigerem Absatz. Aber du musst üben, darin unfallfrei zu gehen, die Schuhe gehören dazu.«
Das sagte er ernst, es war sein Wunsch und sein Wille. Sein Wunsch war ihr Befehl, sie würde es üben, Tag und Nacht. Für Quinn würde sie selbstverständlich sogar solche unmöglichen Schuhe anziehen.
Die roten mit ›nur‹ fünf Zentimeter Absatz musste sie anbehalten. Er wollte ihre bequemen und ausgelatschten Schnürstiefel wegwerfen, davor bewahrte sie sie jedoch. Sie konnte nicht auf einen Schlag ein ganz anderer Typ werden, ohne sich die Möglichkeit einzuräumen, alles wieder rückgängig machen zu können. Sie war bereit, alles aufzugeben, aber sie würde sich nicht ohne Weiteres ohne Rückkehrmöglichkeit ausliefern. Liebe hin oder her.
Sie wackelte an seiner Hand unbeholfen in den ungewohnten Schuhen über die Einkaufsstraße. Mit jedem Schritt wurde sie jedoch sicherer, nach einiger Zeit hatte sie sich an die seltsame Haltung und den hohen Absatz gewöhnt.
Sie betraten einen Friseursalon.
Gegen den Berufsstand des Friseurs pflegte Leonie starke Vorbehalte. Ihre Haarpracht würde sie niemals aufgeben, komme, was wolle, auch nicht für Quinn. Die hatte sie bereits gegen alle möglichen Widerstände und Anfechtungen hindurch verteidigt, die war Teil ihrer Persönlichkeit, von der würde sie sich nicht trennen.
Das verlangte er zu ihrer großen Erleichterung auch nicht. Er wünschte sich, dass sie Strähnchen zulassen würde. Hellere Strähnchen, die so wirken sollten, als wenn die Haare von der Sonne gebleicht worden wären. Zusätzlich sollten die Spitzen geschnitten werden, um der wüsten Frisur ein gepflegtes Aussehen zu geben.
Dagegen hatte sie nichts einzuwenden, die Idee fand sie geil und so sah es auch aus. Durch die andere Garderobe wirkte sie gänzlich verändert, die nach der Behandlung durch den Friseur fast vollständig erblondeten Haare taten das Ihrige.
Sie fühlte sich toll, Quinn staunte sie immer wieder bewundernd an. Die Blicke taten ihr unglaublich gut, sie wärmten sie innen und außen und machten sie leicht und unbeschwert.
»Du bist meine Königin, Schatz, du bist mein Hauptgewinn, du bist das Liebste, was ich habe. Schatz, ich liebe dich!«
Leonies Selbstbewusstsein stieg in unendliche Höhen.
Quinn zeigte ihr, wie er lebte und wie er handelte. Er folgte dem Wahlspruch: »Mein Anspruch ist ganz einfach, ich nehme nur das Beste!«
Sie erwarben einen richtig teuren Koffer auf Rollen, todschick, pink lackiert, wunderschön. Darin fanden ihre Einkäufe Platz und es war noch mehr Raum vorhanden, sogar ihren Rucksack brachte sie ohne Probleme darin unter.
Er betrachtete das ausgeleierte Stück, schaute sie an und blickte danach die Verkäuferin an. Die zeigte ihnen einen nagelneuen Markenrucksack, in einem ganz wundervollen Rot, das zu dem Lippenstift passte, den sie in der Boutique erstanden hatten und den sie auf sein Geheiß aufgetragen hatte. Den Rucksack tauschte sie gern gegen ihr ausgeleiertes Ding aus, an dem war der Hauptreißverschluss seit Monaten nicht mehr zu schließen.
In einer weiteren Boutique erstanden sie ein Jäckchen, das sie gut zu dem Kleid tragen konnte, und eine Lederjacke, die hervorragend zu den Jeans passte. Leonie machte sich keine Gedanken über Geld und was all diese Dinge kosteten. Quinn bezahlte überall mit seiner Kreditkarte, es war nirgends auch nur Kleingeld zu sehen. Sie war viel zu sehr voll des Glücks, sie schwebte auf Wolken, die jeden Kontakt zur Erde verhinderten. Zum Beispiel hielten sie sie davon ab, sich mit solch irdischen Nebensächlichkeiten abzugeben wie etwa Geld.
Sie lief Arm in Arm mit ihrem Freund durch die Straßen. Sie sah nicht rechts, sie sah nicht links, sie schwebte dahin gelenkt durch Quinns Hand. Gestern noch war sie einsam, ganz allein auf der Welt mit wenig Hoffnung und heute hatte sie einen Freund. Einen, der ihr so großes Glück bescherte, wie sie es sich niemals erträumt hatte.
An einem Blumenladen erstand er eine einzelne rote Rose, beugte ein Knie und verneigte sich vor Leonie.
»Meine Königin, erlauben Sie bitte diese kleine Aufmerksamkeit!«
Mit einer majestätischen Geste nahm sie die Rose an sich und richtete ihren Freund auf. Sie lachte ihn glücklich an, ihren Freund, glücklich strahlte sie zu ihm hinauf und forderte einen Kuss.
Sie dachte nicht an gestern, sie dachte nicht an morgen, sie dachte, dass sie niemals so glücklich war wie jetzt. So konnte das Leben also auch sein, wunderbar. Der Mann brachte ihr den Himmel auf Erden.
Er lud sie auf ein Eis ein, sie schleckten es im Gehen, schauten sich an, lachten und erfreuten sich aneinander.
»Ich möchte, dass du heute Nacht mein Gast bist«, sprach er, als sie auf dem Rand eines leise plätschernden Brunnens saßen.
»Wir werden erst spät von der Party loskommen. Ich muss dort länger bleiben, das wird von mir erwartet. Ich möchte, dass du so lange bei mir bleibst.«
Sie dachte daran, dass sie nie mehr in die WG zurückwollte, natürlich wollte sie bei ihrem Quinn bleiben, selbstverständlich würde sie das. Es passte zu diesem Glück, dass sie sich um ihre Unterkunft heute Nacht keine Sorgen zu machen brauchte. Ihr Quinn sorgte für sie, sie vertraute ihm voll und ganz.
Sie kehrten zum Hotel zurück. Zu ihrer Überraschung eroberte sie ihr Quinn noch einmal!
»Du bist so ein scharfes Mädchen mit mehr Sex-Appeal in jeder Pore als jedes Erotik-Model zur Verfügung hat, selbst wenn es nackt umherspringt. Du siehst nicht nur göttlich aus, mein Schatz, du bewegst dich so sexy, du hast so ein starkes erotisches Flair, dass dir kein Mann widerstehen kann, und ich schon gar nicht. Ich liebe dich, du bist meine Königin!«
Er unterbrach seine Rede häufig, weil er sie küssen musste oder sie ihn. Es war beiden ein starkes Bedürfnis, stets den anderen zu berühren. Er kleidete sie langsam aus, ergötzte sich an der sexy Unterwäsche und verwöhnte sie noch außerhalb des Bettes. Er kniete sich vor sie auf den Teppich und sagte albern:
»Majestät!«
Er zupfte ihr den durchsichtigen Slip vom Leib und schleckte ihr, lang und sehnsüchtig erwartet, durch den vor Erwartung glühend heißen Spalt. Leonie stöhnte inbrünstig über die heftige und sehr intensive Lustattacke. Als er ihren harten Orgasmusauslöser mit der Zunge in rasendem Tempo bearbeitete, begann sie zu schwanken und zu stöhnen. Sie verlor die Orientierung und den Halt und drohte zu stürzen. Quinn, ihr besorgter Liebster, legte sein williges Opfer auf das Bett und fuhr fort mit seiner Schleckorgie.
Es raste schon wieder heran, Leonie war außer sich, sie ließ geschehen, was sie sehnsüchtig erwartete. Der Orgasmus kam herangebraust, er benahm ihr den Atem, die Lustwoge überschwemmte sie, löste sie von der Erde und katapultierte sie in das Universum der Lust.
»Oh, mein Quinn!«, jammerte sie lautstark, als sie auf dem Bett wieder zu Sinnen kam. Sie hielt den Liebsten zwischen den Schenkeln eingeklemmt, die sie in der Agonie des kleinen Todes zusammengepresst hatte. Sie zerrte den göttlichen Freund am Kopf auf sich, sie küsste ihn voller Leidenschaft und Dankbarkeit über und über.
Sie angelte nach seinem harten Phallus, der ziellos gegen ihre Leiste pochte und führte ihn in die Scheide, in der sie ihn haben wollte. Sie stöhnte ihre Lust dem Liebsten inbrünstig ins Gesicht, als sich sein Glied in ihre sehnsuchtsvolle Spalte schob. Sie umklammerte ihn mit Armen und Beinen, so sollte er bleiben, ganz tief in ihr drin, immer da bleiben, ganz, ganz tief.
Ein wunderbarer Mann, ein wahnsinnig guter Mensch, ein zum Verrücktwerden geiler Lover.
Er vögelte sie erneut in den Himmel voller rosaroter Wölkchen, bis er in Blitz und Donner explodierte und in allen Farben auseinanderbrach.
Sie war wirklich glücklich, sie summte unter der Dusche, wie sie noch niemals gesummt hatte. Es war wundervoll zu leben, ganz, ganz wundervoll.
Sie stand nackt im Bad, sie ließ die Tür weit geöffnet, weil sie wollte, dass er sie sah. Er sollte sie begehren, sie berühren, er sollte sie anfassen und seine Haut an ihrer reiben. Wenn er wollte, dann würde sie seine Härte gern noch einmal spüren.
Er kam tatsächlich herein und stellte sich hinter sie, schaute an ihr vorbei in den Spiegel. Seine Hände an ihrer Taille fühlten sich wunderbar an. Seine Körperwärme strahlte auf ihren Rücken, warm und heimelig. Sie lehnte sich zurück an ihn und streichelte seinen Hinterkopf über die Schulter hinweg.
»Komm mal mit!«, bat er. Sie erhoffte sich weiteren Sex, es kam jedoch anders. Sie musste sich auf ein Badetuch auf das Bett legen und er stutzte ihr mit seinem Rasierapparat und dem Langhaarschneider die Schamhaare. Es war ein unglaublich unanständiges Gefühl, ihn konzentriert zwischen ihren Beinen werkeln zu sehen und zu spüren. Das summende Ding stimulierte sie auf sehr seltsame Weise. Er rasierte ihr die Seiten der Behaarung sorgfältig aus, rasierte die Leisten und sogar ein wenig die Schenkel. Die verbliebene Behaarung stutzte er so weit, dass nur ein kleines, gleichmäßiges Dreieck kurz geschorener Härchen übrig blieb.
»So hältst du es bitte, okay, mein Schatz?«
»Ja, mein Herr«, meinte sie albern und schon wieder erregt. Sie hätte es gern gehabt, wenn er sie noch einmal auf die rosaroten Wolken gebracht und sie in das Lustuniversum hinauf geschossen hätte. Die Vorbereitungen für die Party beschäftigten ihn jedoch so sehr, dass für Spielereien anscheinend keine Zeit vorhanden war.
Er zeigte ihr, wie sie sich nach seinem Geschmack stylen sollte. Sie kam sich mit der Schminke, in dem roten Kleid und den blondierten Haaren etwas zu auffällig vor, so, als wenn sie es darauf anlegen würde. Sie legte es bei Quinn darauf an, das ja. Aber auch alle anderen konnten den Ansatz der Brüste im Ausschnitt sehen, auch für alle anderen war ihr Po unter dem Kleid gut zu erkennen, der Ausschnitt auf dem Rücken ging bis unter die Schulterblätter hinunter. Es war jedem Betrachter klar, dass sie keinen BH trug.
Aber, okay, er wollte es so, so stylte sie sich auf die Art, wie er es sich wünschte.
Auf der Party gab es nur Männer in Anzügen und Frauen in Abendgarderobe. Alle Damen waren ebenso auffallend geschminkt wie sie, einige trugen so viel Haut zur Schau, dass es für Leonie schon fast peinlich wurde, sie anzusehen. Auch ganz alte Frauen waren da, die nicht einmal die Falten im Dekolleté zum Anlass nahmen sich zu bedecken. Sie schienen sich auch noch unwiderstehlich zu finden.
Quinn stellte sie vor. Zuallererst machte er sie mit einem älteren, ziemlich großen und dicken Mann bekannt, der bestimmt schon vierzig oder noch älter war. Er nannte ihn ›Onkel Hermann‹. Dieser Onkel betrachtete Leonie so ausführlich, wie sie in ihrem ganzen Leben noch nicht betrachtet worden war. Er schien jede Kleinigkeit zu registrieren und er schaute sich ohne Verlegenheit und in aller Ruhe jede Kleinigkeit ihres Outfits und ihrer Figur an. Sie beobachtete ihn lächelnd dabei.