Читать книгу Scrum? Frag doch einfach! - Fabian Kaiser - Страница 16

Wie findet die Entscheidung für die richtige Vorgehensweise konkret statt?

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Dies erfolgt durch eine Zuordnung:

Obvious:

Hierbei handelt es sich um eine Ausgangslage, die sehr bekannt ist. Abläufe sind unzählige Male durchlaufen und Ergebnisse sind schon oft in derselben Art und Weise fertig gestellt worden. Hat man diese Ausgangslage vorliegen, stellt sich nicht die Frage, nach einer richtigen Projektvorgehensweise, da es sich um kein Projekt handelt. Es handelt sich um business as usual, um standardmäßige Linientätigkeiten.

Complicated:

Diese Ausgangslage beschreibt eine Situation, in der eine nicht standardmäßige Aufgabe erfüllt werden muss. Ähnliche Aufgaben wurden bereits öfter im Unternehmen oder von Kollegen erfüllt. Die Anforderungen sind sehr klar formuliert und das erwartete Ergebnis ist absolut bewusst. Hierbei handelt es sich um ein Projekt, das in der klassischen Projektmanagementvorgehensweise durchgeführt werden sollte. Typische Projekte hierfür wären bestandsablösende Systeme, bei denen alle Anforderungen aus dem alten System übernommen werden können und bei denen auch nicht eine schlanke, neue Version live genommen werden kann.

Complex:

Hat meine eine Ausgangslage, in der die Anforderungen nicht sehr klar, also Zusammenhänge und Abhängigkeiten schwer zu durchschauen sind, gleichzeitig das Endergebnis nur wage bekannt ist und der spätere Kunde zunächst nur mit Kernfunktionalitäten, statt einem umfangreichen Produkt leben kann, so haben wir die typische Ausgangssituation, welche sich für ein agiles Vorgehen bestens eignen würde. Typische Projekte sind neue Produkte oder Dienstleistungen, welche durch ein Feedback des Kunden schnell und zielgerichtet weiterentwickelt werden können oder müssen.

Exkurs:

Aus diesem Grund gründen große Konzerne oftmals kleine und schlanke Firmen außerhalb ihrer Konzernstruktur und bauen neue Lösungen für dieselbe Zielgruppe unter neuem (Marken-)Namen. Hierdurch müssen sie ihre bestehenden, oft manchmal noch gut funktionierenden Produkte nicht mit einem umfangreichen Re-Launch im klassischen Modell umsetzen, um am Ende herauszufinden, dass sie gar am Kunden vorbeientwickelt haben. Vielmehr können sie nun schnell und agil ein junges, frisches Produkt an den Markt bringen und testen. Der Wettbewerbsvorteil dieser Vorgehensweise im Vergleich zum typischen Startup ist die kapitalträchtige Mutter im Hintergrund, die neben Geld auch Kunden und Wissen zur Verfügung stellen kann.

Chaotic:

Hierbei ist eine Ausgangslage der völligen Überforderung gegeben. Keiner weiß, wo man anfangen soll und was man am Ende liefern soll. Hier starten die meisten Beteiligten mit blindem Aktionismus und müssen schnell versuchen der Lage, durch Strukturen und Prozesse Herr zu werden. Beispiel hierfür ist die Veränderung der Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie, die Unternehmen binnen kürzester Zeit vor extreme Herausforderungen gestellt hat. Um diese Ausgangslage zu beherrschen, macht ein Weg in Richtung der agilen Vorgehensweise Sinn.

Disorder:

Hierbei handelt es sich um eine Ausgangslage des Nichts-Wissens. Ziel ist es hier, sich einen ersten Überblick über die Situation zu verschaffen, um möglichst viele Informationen zu sammeln auf Basis dessen dann entschieden werden kann, wie die richtige Vorgehensweise ist.

Videotipp:

Beispielhaft wird hier die Entscheidungshilfe Cynefin-Framework vorgestellt: ► https://youtu.be/hsKTIQR_UNA

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