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Florian

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Allmählich fiel Licht in seine Augen. Als Florian an jenem Morgen erwachte, spürte er ein unangenehmes dumpfes Druckgefühl in seinem Kopf. Seine Kehle war trocken und der Geschmack in seinem Mund deutete stark darauf hin, dass er gestern Abend wohl irgendwann auf einem weggeworfenen alten Scheuerlappen rumgekaut haben musste.

Es war gestern Abend in der Kneipe spät geworden. Er hatte mit seinem Freund Rainer ein paar Bier getrunken. Und dann noch ein paar und noch ein paar. Und wie es bei Männern in seinem Alter so üblich war: schließlich gab es nur noch ein Thema - Frauen.

Rainer war ein wenig älter als er, sah gut aus und hatte Erfolg bei Frauen. Mit seinen dreiundzwanzig Jahren war er schon sehr erfahren. Er sparte nicht mit guten Ratschlägen. Ihm gingen die Frauen immer sofort an die Hose. So behauptete er jedenfalls.

"Du darfst nicht so schüchtern sein", hatte er ihm geraten, "die Weiber wollen doch nur eins: Gefickt werden. Und den Gefallen tun wir ihnen eben."

Beide lachten über seinen Witz. Was Rainer nicht wusste: Florian hatte noch niemals eine Frau gefickt. Das mochte er nicht zugeben. Ein Mann von einundzwanzig Jahren und noch niemals mit einer Frau geschlafen - das durfte niemand wissen. Und deshalb tat er so, als sei auch er ein junger Mann mit viel Erfahrung.

Florian hatte all seine Erfahrungen in Pornofilmen gesammelt. Die holte er sich regelmäßig aus der Videothek. Manche hatte er sich auch gekauft. Jedenfalls besaß er eine stattliche Sammlung in seinem Schrankversteck.

Seine Komplexe gegenüber Frauen waren im Laufe der Jahre gewachsen. Florian hatte ständig das Gefühl, ein unattraktiver Mann zu sein. Das hatte er immer wieder zu spüren bekommen. In der Schule und später in der Lehre war er es stets gewesen, der als Mauerblümchen zurück blieb. Die anderen brauchten nur mit dem Finger zu schnippen und schon rissen sich die Mädchen um sie. Ihn aber lachten sie nur aus. Aus welchem Grund? Das erfuhr er nie.

Oder doch?

Es war noch nicht lange her, als er mit Rainer im Auto über Land fuhr. In einem Dorf fuhren sie neben zwei Rad fahrenden Mädchen her. Florian hatte das Fenster herunter gelassen und den Mädchen eine Kusshand zugeworfen.

"Kuck mal," rief das eine Mädchen dem anderen zu, "ist der hässlich."

Diese Worte waren Florian wie eine Nadel ins Herz geschossen. Tagelang dachte er an nichts anderes, als an diese beiden spottenden Mädchen. Gegenüber Mädchen wurde er fortan noch zurückhaltender. Und er beneidete Rainer und all die anderen, die schon mit jeder Menge Mädchen geschlafen hatten. Wenn ihm danach zumute war, dann zog er sich nackt aus, legte sich eine DVD in den Player und während er sich den Film anschaute, massierte er seinen Schwanz bis er steif wurde, bis sich an der Spitze die ersten Tropfen der Vorfreude zeigten und bis er sich unter gewaltigen Zuckungen seines gesamten Körpers spritzend entlud. Danach wischte er mit einem Tuch die Spuren von seinem Bauch, hielt die DVD an, versteckte sie und zog sich wieder an.

Meistens war er danach niedergeschlagen. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er sich wieder einmal selbst befriedigt hatte.

"Das ist normal," hatte Rainer irgendwann einmal erklärt, "post coitum omne animal: Nach dem Beischlaf ist jedes Lebewesen traurig."

Fabiennes erotisches Weihnachts-Lesebuch

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