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Der Esel

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„Komm schon, du Esel!“

Der Reisende peitschte und zerrte an den Zügeln seines Packesels, doch dieser wollte einfach nicht weitergehen. Erschöpft gab der Mann auf und setze sich auf einen Stein am Wegesrand. Eine Gruppe Legionäre, die auf der Römerstraße patrouillierten, hatten den Vorfall beobachtet und grinsten mitfühlend.

Der Reisende hieß Markus Abraxas und war weder Römer noch Gallier oder Kelte.

Nein, er war ein Hobby-Zeitreisender aus dem Jahre 2025.

Markus war in seiner Welt ein berühmter Astrophysiker und Quantenmechaniker. Neben seinem Physik-Nobelpreis und den vielen anderen Auszeichnungen, die er erhalten hatte, baute er heimlich Zeitmaschinen in seiner Garage.

Anstatt wie alle andere Menschen im Urlaub ans Meer zu fahren oder in die Berge, machte er seine Zeitreisen. Nun hatte er sich zehn Tage frei genommen und er freute sich schon auf seine Reise in die Vergangenheit.

Markus interessierte sich besonders für die Römische Zeit. Aber nicht für die Cäsaren und ihre Kriege oder andere politisch weltbewegenden Ereignisse. Er wollte einfach wissen, wie die Menschen damals gelebt haben. Was sie aßen, wie sie dachten und was sie so den ganzen Tag taten.

So hatte er sich vorgenommen, sich als Gelehrter auf Durchreise auszugeben und einfach ein bisschen um die Region von Augusta Raurica und Basilea zu reisen.

Doch während seiner Reisen hatten sich einige Probleme ergeben, an die er nicht gedacht hatte.

Markus war ein moderner Forscher – er konnte die dreidimensionale zeitabhängige Schrödingergleichung im Schlaf herleiten, oder eine Abhandlung über die Quantenstringtheorie innerhalb einer Stunde schreiben oder sogar den Strahl seines Femtosekundenlaser mit einem Schweizer Taschenmesser kalibrieren – aber er konnte kein Feuer machen, geschweige denn darauf kochen. Er hatte keine Ahnung von Pferden oder Eseln und er wählte falsche Lagerplätze aus. Die letzten drei Nächte hatte er entweder gefroren, weil das Feuer ausging oder sein kleines Leinenzelt war im Regen zusammengebrochen und er wurde pitschnass. Ein anderes Mal hatte eine Mäusefamilie seine Vorräte geplündert.

Genug war genug!

Markus Abraxas hatte sich entschlossen, zu handeln und einen Helfer einzustellen, der ihn für die nächsten Tage begleiten sollte. Um die Pferde sollte sich der Helfer kümmern, das Lager aufbauen, Feuer machen und darauf kochen. Dann könnte sich Markus wieder ganz seinen Studien widmen.

So war er nun unterwegs nach Augusta Raurica. Dort würde er sicher einen jungen Burschen finden, der ihn für einen guten Lohn begleitet.

Flavius und die drei Schatzkisten

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