Читать книгу Wunderpflanze gegen Klimakrise entdeckt: Der Baum! - Felix Finkbeiner - Страница 8
ОглавлениеVorwort
Franz Josef Radermacher
Die Klimafrage ist eine der zentralen Herausforderungen der Menschheit. Und die Menschheit droht, an dieser Stelle zu scheitern.
Was tun?
Das Thema ist komplex und nicht nur eine Umweltfrage. Es geht um Energie, Macht, Geopolitik, wirtschaftliches Wachstum, Arbeitsplätze, um sehr viel Geld und um die Frage, wem es zufließt und wer es verliert.
Im Dezember 2015 in Paris haben sich die Staaten der Welt auf folgendes gemeinsame Ziel geeinigt: Die globale mittlere Temperatur darf die 2-Grad-Grenze nicht überschreiten. Die Politik hat mit dieser Zielbestimmung geliefert. Viel mehr wird sie nicht leisten können.
Wie also können wir die 2-Grad-Grenze halten?
Ein Schlüssel ist die Kompensation. Wenn alle in Deutschland mitarbeiten, gemeinsam ab 2025 eine Milliarde Tonnen CO2 zu kompensieren, wäre Deutschland, das zurzeit 904 Millionen Tonnen CO2 verursacht, als erste Industrienation klimaneutral, ja sogar klimapositiv. Klimakompensation wird von vielen Umweltschützern und Aktivisten zu Unrecht als »Greenwashing«, »Ablasshandel« oder »Freikauf« abqualifiziert. Dabei ist es die aussichtsreichste Art, die 2-Grad-Grenze noch zu halten.
Denn eines ist sicher: Wenn jeder so weitermacht wie bisher, werden wir nicht nur das Klimaziel verfehlen und die Zukunft des Planeten gefährden, sondern wir steuern mittelfristig auf Verbote zu, die unseren Lebensstil betreffen, auf hohe Eigentumsverluste und nicht zuletzt auf eine Klimaplanwirtschaft, die keiner wollen kann.
Vor diesem Hintergrund ist es höchst erfreulich, dass Felix Finkbeiner und seine Freunde die Menschen mit dem vorliegenden Buch wachrütteln. Felix geht seit über einem Jahrzehnt sehr logisch an die Klimakrise heran: Seit er als Neunjähriger begriff, dass es die Klimakrise gibt und Bäume CO2 binden, rief er konsequenterweise die Schüler der Welt dazu auf, Bäume zu pflanzen. Wenige Jahre später begeisterte er Wissenschaftler der Yale Universität in den USA dafür zu ermitteln, wie viel Bäume wir Menschen noch zusätzlich pflanzen können und was diese bewirken: 1000 Milliarden Bäume, die ein Viertel des menschengemachten CO2 binden würden. Ähnliche Einsparungspotenziale bestehen in den Bereichen Humusbildung und synthetische, klimaneutrale Kraftstoffe. Bäume sind als Teil der Lösung besonders wichtig, denn sie liefern mit dem Rohstoff Holz zusätzlich eine wichtige erneuerbare Ressource für vielfältige Nutzung. Zusätzlich schaffen sie über die gesamte Wertschöpfungskette »Holz« Millionen von Arbeitsplätzen.
All diese Ziele verfolgen Felix und seine Freunde. Als heute 21-Jährigem ist ihm klar, dass das Geld für den Zeitjoker, den die Bäume darstellen, realistisch nur vermögende Familien und Unternehmen werden aufbringen können, indem diese sich klimaneutral oder sogar klimapositiv stellen. Damit helfen sie sich wie uns allen. Je mehr, desto besser. Bäume sind ein Geschenk des »Himmels«. Bäume sind wunderbar.
Franz Josef Radermacher
Präsident des Senats der Wirtschaft und Mitglied des Club of Rome