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Heute

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Da saß er nun. Eingeklemmt in einem brennenden Auto, vom Hals abwärts gelähmt und konnte nicht anders als zu lachen. Die Lächerlichkeit seiner Situation und die absehbaren Folgen waren so überwältigend, dass er einfach nicht anders konnte. Seine Leichtfertigkeit würde ihn einmal sein Leben kosten! Das hatte ihm ein guter Freund mal gesagt. Aber doch nicht heute, fluchte er innerlich. Er hätte die zweite Rakete nicht ignorieren dürfen. Ganz klar. Mit den eigenen Waffen geschlagen. Mit den einzigen Waffen, die überhaupt noch etwas ausrichten konnten. Wie bitter. Er versuchte seinen Begleiter zu kontaktieren. Doch er war allein mit sich selbst. Er musste seinen Geist fokussieren. Das einzige was ihm noch blieb. Erstmal rekapitulieren, was genau passiert war, dachte er sich. Die Explosion der Cruise Missile, die ihn vor etwa 2 Minuten knappe 10 Meter von der Fahrbahn in einen Graben an einer Wiese gedrückt hatte, wurde normalerweise zum Zerstören von Häusern und Bunkern oder Tragen von kleinen Nuklearwaffen genutzt. Da wollte jemand ein Zeichen setzen. Diese endlos erscheinende Landstraße in der Mitte der USA, auf der es gute 50 Kilometer keine Abfahrten gab und die doch nur eine Auffahrt zu einer Farm war, gesäumt von satten, grünen Weiden, war nun von einem Krater mit dem Ausmaß eines Kleinbusses verunstaltet. Es wäre ein leichtes für sie gewesen, die Rakete im Flug zu zerstören. Und das sogar auf so viele verschiedene Arten. Er versuchte noch einmal seinen Begleiter zu kontaktieren. Keine Antwort. Er vermisste ihn. Es war auf einmal so still in seinem Kopf. Aber er musste ja seinen Angreifern unbedingt eine Show bieten. Er gab seinem Begleiter vor dem Aufprall die Anweisung, die Rakete so nah wie möglich am Wagen zur Explosion zu bringen, um den Wagen in dem Feuerball untergehen zu lassen und dann ungesehen, also thermo-optisch getarnt, zu verschwinden. Sein Begleiter hatte die Rakete schon geortet, bevor sie überhaupt gestartet wurde. Die Echtzeit-Satelliten-Überwachung des ganzen Areals hatte gezeigt, dass die erwähnte „Farm“, über mehrere Bunkeranlagen mit Raketensilos und Abschussgerätschaften für so eigentlich alles verfügte. Als sich eine dieser Anlagen anhob und ausrichtete, war klar, was los war. Da kann man mal sehen. Vor einer halben Stunde noch spricht man mit einigen der Mächtigsten und Einfluss“Reichsten“ Menschen der Welt und alle geben sich ganz handzahm in Schlagweite. Und sobald man den Raum verlässt, wird man mit taktischen Flugkörpern beschossen. Nette Gesellschaft. Wenigstens war er nicht tot. Noch nicht. Er war etwa 30 Autominuten von der Farm entfernt. Also würden die „Bergungsteams“ in etwa 10 Minuten hier sein. Sein Begleiter hatte die Rakete wirklich sehr nah an das Auto heran kommen lassen. Er hatte noch die Bilder vor Augen. Er blickte nach links aus dem Seitenfenster der Fahrerseite und er sah, wie sich an diesem Fenster der graue Film, der sein Auto umgab und sonst so dünn war, das er für das Auge unsichtbar war, ansammelte. Der Fleck vibrierte und pulsierte und wurde immer dichter und grauer. Er schaute nicht mehr nach vorne, hielt nur den Fuß auf dem Gas und den Blick auf den Fleck. Dann sah er die Rakete. Nur ganz kurz, so klein war sie von vorne und so schnell kam sie aus dem Himmel. Der graue Film schoss in einem Tropfen von der Scheibe in Richtung der Rakete. Als er auf den Kopf der Rakete prallte, formte sich aus dem Tropfen eine Schüssel, die die Kraft der Explosion von dem Wagen weg lenkte. Der Feuerball war unglaublich. Er fuhr einfach weiter, wohl wissend, dass die Flammen der Ummantlung des Fahrzeugs nichts anhaben konnten. Doch dann kam die zweite Rakete. Sein Begleiter spielte ihm kurz vor dem Aufprall Bilder zu, die einen zweiten, wesentlich kleineren Flugkörper zeigten, der sich im Kondensschweif des ersten dem Fahrzeug näherte. Sie sollte genauso behandelt werden wie die erste, lautete seine Anweisung. Doch mit dem, was dann folgte, hatten sie einfach nicht gerechnet. Das war auch der Grund für seinen Lachanfall. Sie hatten Ihm einen seiner eigenen EMP´s geklaut und für ihre Zwecke missbraucht. Durch den Ausfall seiner technischen Hilfsmittel, blieb noch so viel Kraft von der Explosion übrig, das sie das Fahrzeug von der Straße gedrückt hatte. Diese elektromagnetischen Puls Generatoren, die in einem Umkreis von etwa 5 Kilometern jegliche Technik unbrauchbar machten, sollten seine Pläne absichern und nicht diese zunichte machen. Und nun war einer von den Tausenden, die im Umlauf waren und auf die eigentlich nur er Zugriff hatte, sein Tod und der seines Planes. Und wenn es ganz ungünstig kam, sogar der einer ganzen Spezies. War es wirklich zu viel verlangt, die Welt verändern zu wollen? War ihnen der Status Quo so viel mehr wert als seine Visionen? Offensichtlich. Dabei hatte doch alles so gut begonnen, dachte er sich, bevor er das Bewusstsein verlor.

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