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7 Tage zuvor

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Er erblickte einen leicht leuchtenden Punkt, der sich ihm in einem dunklen Raum näherte. Eine diffuse Erscheinung, deren gesamtes Ausmaß bei ihrer Entstehung kaum zu erfassen war, waberte durch den völlig leeren Raum. Erst bei genauerer Betrachtung erkannte er, worum es sich handelte. Er flog auf eine große Anzahl identisch großer Räume zu, die mit kurzen Gängen miteinander verbunden schienen. Obwohl er nicht wusste, warum er hier war, wusste er doch ganz genau, wo er war. Die Räume innerhalb dieses „Museums“ waren alle identisch. In jedem dieser Räume war nur ein Bild vorhanden. Die Räume waren untereinander so verbunden, dass man in jeder Richtung, in der man den Raum verließ, einen anderen, aber identischen Raum vorfand. Nur das Bild war ein anderes. Die Besonderheit dieses Museums war, dass alle möglichen Bilder innerhalb der Räume vorhanden waren. Man musste sie nur noch finden. Allerdings war der Weg zu einem bestimmten Bild nicht vorhersagbar. Denn indem man durch einen Raum schritt und das Bild betrachtete, veränderte dies den nächsten Raum und das nächste Bild. Der Prozess der Beobachtung veränderte alles Folgende. Man konnte nicht sagen, was einen in dem nächsten Raum erwartete. Nach langer Zeit - ihm schien es als wären Jahre vergangen - war es möglich, gewisse Attribute der Veränderung zu erkennen, doch niemals würde es möglich sein, sie genau zu bestimmen. Er fand heraus, dass, wenn er den Raum nach unten verließ, sich nur die Farben des Bildes veränderten. Das Gezeigte allerdings bleib gleich. Ging er aus dem rechten Ausgang, blieb alles gleich, bis auf die gezeigten Formen. Größe und Farbe blieben erhalten. So strebte er in immer höherer Geschwindigkeit durch die Räume auf der Suche nach einer Antwort. Er wusste nicht, auf welche Frage und er kannte auch keinen Grund nach einer Antwort zu suchen, doch er spürte, dass die Suche für ihn existenziell war. Und er spürte, dass er auf dem richtigen Weg war. Nach endlosen Betrachtungen von Bildern betrat er den Raum, in dem er die Antwort vermutete. Und tatsächlich bekam er eine Antwort. Allerdings wusste er sie anfangs nicht zu deuten. Er blickte auf ein Bild, das ihn zeigte, wie er auf der Suche nach sich selbst war. Eine endlose, in einen Rahmen gefasste Schleife, die sich in dem Bild manifestierte. Er war von Anfang an Teil der Antwort gewesen. Wäre er nicht auf der Suche nach einer gewesen, hätte sich der Zustand, den das Bild annahm, also die Antwort, nicht formulieren können. Sie existierte zwar, wäre aber ohne die passende Frage nur eines von unendlich vielen Bildern und der Sinn nicht zu verstehen gewesen. Innerhalb dieses Museums sind alle Bilder vorhanden. Es hängt in irgendeinem Raum und wartet darauf betrachtet zu werden. So ähnlich verhält es sich mit Ideen und Gedanken. Sie sind alle schon vorhanden und warten nur darauf gefunden zu werden. Doch obwohl es so scheint, als könne jeder Gedanke von jedem Anderen zu jeder anderen Zeit auch gedacht werden, ist der Weg zu dem Gedanken essentiell. Ohne den Weg ergibt sich diese Antwort nicht, sondern sind viele andere möglich. Denn Gedanken und Ideen sind geprägt von Vorwissen und einer moralischen und ethischen Einstellung. Das bedeutet, dass ein Gedankengang immer in Abhängigkeit von dem zeitlichen Kontext und dem Wissen um schon vorhandene Ideen und Erfahrungen gesehen werden muss und sich daher bei gleichen Ansätzen die Lösungen unterscheiden können. Der richtige Weg wird zu einer Antwort führen, wenn auch nur in einer und für eine bestimmte zeitliche Epoche. Doch immer bleibt die Suche nach der richtigen Frage immer auch Grundvoraussetzung für die Findung der richtigen Antwort. Der Weg ist das Ziel. Während diese Worte wie ein Echo durch seinen Kopf hallten, merkte er, wie er aus dem Reich seines nur im Traum existierenden, aber so real erscheinenden Museums entschwand und sich der geistige Zustand der letzten Jahre wieder einstellte.

„Immer diese Botschaften“ nuschelte er, während er sein Gesicht in sein Kopfkissen drückte. Er dreht sich auf die Seite und blickte auf die Uhr. Kurz nach 4. Er fühlte sich schon wieder gedrängt aufzustehen. Untätigkeit verursachte neuerdings Unruhe in ihm. Dieses Gefühl, sich mit irgendwelchen ach so wichtigen Fragen beschäftigen zu müssen, ohne dass er jemals hätte definieren können, warum diese jetzt wichtiger sein sollten als jede andere Frage, die sich ein Mensch stellen kann. Es war mehr als nur ein Gefühl. Es wurde zum Zwang. Warum das so war, hatte er schon mit vielen Methoden versucht zu erkennen. Doch er kam zu dem Schluss, dass das Warum keine zu klärende Frage war. Er war sich sicher, sie würde sich mit all den anderen Fragen klären, wenn er nur die „eine wahre Antwort“ finden würde.

Er schlug die Decke zu Seite und setzte sich auf. Aus den Boxen an der Decke fielen augenblicklich sanfte Gitarrenklänge vor dem Hintergrund einer Ozeanbrandung. Die Rollladen an seinem Schlafzimmerfenster wurden langsam hochgefahren. Er griff seine Sonnenbrille von dem Nachttisch, schlüpfte in seine Hausschuhe und ging auf das Fenster zu. Sein Blick ging vorbei an dem in wunderschöner Blüte stehenden Kirschbaum, der in vollstem Pink erstrahlte, über die riesige Grünfläche auf einen Hain Obstbäume und er genoss für einen Augenblick den Anblick der Natur in diesem Licht. Eine Mischung aus Nacht mit hellem Mond und der Andeutung der aufgehenden Sonne am Horizont. Wunderschön. Natur. System.

Warum und wie entstehen autopoetische, also selbsterhaltende und selbststeuernde Systeme? Fragte er sich. Warum scheint das Leben selbst der Sinn des Lebens zu sein?

„Warum kommen ständig dieselben Fragen auf, ohne dass man das Gefühl hat, der Antwort auch nur in geringster Weise näher gekommen zu sein“, fluchte er leise vor sich hin. Er zuckte mit den Schultern und wandte sich vom Fenster ab, da es ihn ein wenig fröstelte, nur in Boxershorts bekleidet, in dem großen Zimmer zu stehen.

„Guten Morgen“ ertönte eine Stimme, in dem Moment, als er wieder auf sein Bett zuging.

„Wie spät ist es?“ erwiderte er.

„Es ist 4.16 Uhr und 13 Sekunden.“

„Wie lange habe ich geschlafen?“

„Zwei Stunden und 46 Minuten“ war unverzüglich zu hören.

Zu wenig, dachte er sich.

„Wo ist denn mein Bademantel ab geblieben?“ fragte er in den Raum hinein, während er sich seine Augen rieb.

„Im Badezimmer unter dem Waschbecken“, war als Antwort zu vernehmen.

„Danke“, entgegnete Chris und machte sich auf den Weg, seinen Morgenmantel zu finden. Suchen musste er schon lange nichts mehr. Er musste sich nur an die ihm gereichten Informationen halten und schon fand er fast alles.

„Sehr angenehm“, sagte er sich, als er sich den Mantel über den nackten Oberkörper streifte und sich kurz im Spiegel betrachtete. Oh, Mann, diese Augenringe, dachte er sich.

„Gibt’s was zu tun? Haben wir Termine heute?“, fragte er, während er sich auf den Weg zu seiner Terrasse machte und dabei die Wohnzimmer/Wohnraum/Küchenkombination durchschritt. Ein etwa 400 m² großer Raum, der komplett mit edelstem Parkettfußboden und einer Kombination aus weißen Ledermöbeln und Edelstahl-Glaskombinationen durchzogen war. Alles vom Feinsten. Alles Müll, dachte er sich wie so oft. Wie aus ´nem verdammten Katalog. So etwas wollte er immer vermeiden und nun hatte er ein ganzes Haus voll mit teuren Staubfängern, die eh so gut wie nie genutzt wurden. Er kam an seinem Schreibtisch vorbei, griff nach einem Zigaretten-Etui und nahm sein Smartphone aus der Ladestation neben einem Laptop. Die Schiebetür zur Terrasse glitt auf, als er sich auf sie zu bewegte und er setzte sich auf eine der Liegen, die dort draußen standen. Es war noch relativ dunkel und so war der Wald, in dem das Haus lag und der etwa 500 Meter westlich begann, nur als düsterer Schatten zu erkennen. Die Sterne und der fast schon versunkene Mond spiegelten sich in dem Teich, an und über dem die Terrasse lag.

„Nein heute sind keine wichtigen Termine in der Firma - du hast frei, wenn du willst.“ wurde ihm durch die Boxen seines Smartphones mitgeteilt.

Er musste unweigerlich grinsen, als er sich ausmalte, wie viele Millionen von Prozessen und Anfragen eigentlich gleichzeitig auf ihn zu schossen und alle von nur einer Instanz aufgehalten, bearbeitet und wieder retour geschickt wurden, ohne dass sie ihn auch nur annähernd belasteten. Im Grunde musste er seit einigen Jahren nicht mehr zur Arbeit gehen und tat dies auch nur noch zum Zeitvertreib. Man kannte ihn kaum noch vor Ort und man wunderte sich jedes Mal, wenn eine elektrisch betriebene Luxuslimousine vor dem Gebäude hielt, aus der unüberhörbar Hip-Hop dröhnte. Wenn dann auch noch ein junger Mann in kurzer Hose, Sneakers und mit Cap aussteigt und fordert an einer Vorstandssitzung teilzunehmen, kam es auch schon das ein oder andere Mal zu kleineren Schwierigkeiten mit dem Sicherheitspersonal. Sein Motto „just don´t give a fuck“ laut dem großen Philosophen Eminem – wenn das nicht half: Situation neu analysieren und feststellen „still don´t give a fuck“ – er war ja eh nur da, um Zeit totzuschlagen. Es war seine Firma, die halt nur von jemand anderem geleitet wurde. Das wusste er und musste es niemandem beweisen. Er hatte vieles gesehen und auch schon so einiges verstanden auf seinem Lebensweg, der sich erst über 27 Jahre erstreckte, um zu wissen, dass Arbeit und Besitz nicht alles war. Nicht mal annähernd.

„Wie ist unser momentaner Kapitalstand?“ fragte er, als er sich von seinen Gedanken löste und wieder in die Gegenwart kam. Sofort erschien eine Anzeige auf dem Display seines mobilen, kleinen Computers. „Nett“ sagte er, als er die 12-stellige Nummer sah. Milliarden von Euro waren in diesem Moment für ihn verfügbar. Dies beinhaltete natürlich auch das Anlagevermögen seiner unzähligen Firmen, gab aber einen ungefähren Überblick.

„Wieso kann ich dann nicht ruhig schlafen?“ fragte er.

„Weil Geld nicht alles ist?“, kam es als Gegenfrage zurück.

„Du sollst doch nicht mit Fragen antworten.“ sagte er lachend, „aber du hast Recht.“

Er hatte schon länger das Gefühl, dass sich etwas in ihm regte. Dass sich seine Ansichten änderten. Das etwas Neues entstand. Eine ungewollte Lebensmaxime vielleicht. Etwas so Durchdringendes, dass alle Handlungen und Denkansätze davon bestimmt wurden. Etwas, vor dem man nicht fliehen konnte. Nicht einmal im Schlaf.

Chris hatte nächtelang wach gelegen und sich mit dem Gegebenen auseinandergesetzt oder war zu nahe gelegenen Universitäten gefahren, um sich in den Bibliotheken ausgewählten Schriften zu widmen, um mögliche Antworten oder wenigstens Hinweise über oder besser noch von Gleichdenkenden zu finden. Doch das Gefühl blieb - egal zu welchem Schluss er kam. Niemand konnte ihm sagen, wie er sich zu verhalten hatte. Ja nicht mal einen Weg konnte man ihm weisen, denn es schien fast so, als habe sich vor ihm noch niemand in einer solchen Situation wie der seinen wiedergefunden.

Einige Zeit spielte er sogar mit dem Gedanken einer Religion beizutreten, da er Gott fragen wollte, was er ihm raten würde. Allerdings hielt keine der ihm bekannten Religionen eine Antwort parat. Er war ein Kind der Wissenschaften. War es nicht zu belegen, dann standen sich Wunder und Theorien gegenüber und bei ihm gewannen halt immer die Theorien. Er war sich allerdings auch nicht zu schade, einen Fehler einzuräumen, wenn er mal falsch gelegen hatte.

Denn ihm ging es immer schon um Wahrheit und die richtigen Antworten. Doch gerade in den Fragen, die momentan für ihn wichtig waren, gab es kein Richtig oder Falsch und vor allem keine Endgültigkeit. Er stellte ganze Systeme in Frage. Diese Systeme waren allerdings dauerhaft in Bewegung und einem stetigen Veränderungsprozess unterworfen. Das wiederum schränkte die Möglichkeit ein, diese Systeme situationsgenau zu beschreiben und mögliche Fragen zu klären, so dass auch diese Fragen und Beschreibungen ebenso einem stetigen Veränderungsprozesses unterzogen werden mussten. So konnte es sein, dass eine Antwort am nächsten Tag beziehungsweise mit der nächsten Veränderung wieder als unzureichend angesehen werden musste.

„Aber es waren doch Fragen, die sich Menschen schon vor mindestens 5000 Jahren stellten. Wieso gibt es darauf noch keine allgemeingültigen Antworten.“ dachte er sich. Fragen, die wahrscheinlich noch älter waren und bestimmt schon gestellt wurden, als die ersten Fragen formuliert werden konnten. Fragen die zwangsläufig entstehen. Sie ergeben sich, ungesteuert und unkontrollierbar. Fragen, die so zeitlos sind, dass sie jederzeit von jedem Menschen, der sich mit sich und dem Leben auseinandersetzt, auf sie stoßen wird. Nur die Antworten würden sich unterscheiden. Doch immer weniger müssen sich heute mit sich selbst auseinander setzen. Moral, Normen und Ethik sind Begriffe, die als gegeben angesehen werden. Man übernimmt sie und verhält sich danach oder halt nicht. Aber kaum jemand beschäftigt sich mit Alternativen. Oder Anpassungen und Erweiterungen. Aber warum auch, fragte er sich die letzten Jahre immer wieder. Denken ist nicht einfach und Reflexion und Selbstreflexion sind noch viel schwieriger. Und wenn er sah, was das ständige Hinterfragen von quasi allem, was ja auch immer eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Problemen, die es zu hinterfragen gab, mit sich brachte, an ihm und seiner Psyche für Wunden hinterließ, glaubte er, den Grund zu verstehen, warum die Menschen das Denken lieber bleiben ließen. Doch wiederum müsste man, um auf diese Ursache zu stoßen, erst einmal dem Denken auf hohem Niveau mächtig gewesen sein, was er dem Großteil der Menschheit absprach. Von daher verwarf er auch diese Theorie wieder.

Aber ist die Suche nach einer Antwort es wirklich wert, ein „normales“ und zufriedenes Leben aufzugeben? Sein Leben bestand ausschließlich aus Fragen und hatte bis zu diesem Zeitpunkt kaum Antworten geliefert. Und er hatte es nicht hinbekommen, den Versuch zu starten auf höchster Ebene zu denken und zu arbeiten und gleichzeitig ein einigermaßen normales soziales Umfeld zu pflegen und sich dem sinnfreien, einfachen Leben hingeben zu können. Doch die Sache mit den Antworten sollte sich schneller ändern als er ihm bewusst war. Vielleicht würde ein Dialog helfen, sagte er sich.

„Was macht Fait im Moment?“, fragte er. Die Stimme antwortete zügig.

„Seine Vitalfunktionen sagen aus, dass er schläft. Er muss um 8:00 Uhr im Audimax bei der Veranstaltung ‚Einführung in die Politikwissenschaft’ bei Professor Schmidt sein. Der Wecker in seinem Handy ist auf 6:55 eingestellt.“ Er blickte auf die Uhr.

„Weck mich, wenn er aufsteht“, sagte er, zündete sich eine Tüte an, die er aus dem edlen Etui zog und blickte gedankenverloren auf den immer heller werdenden Horizont. Es versprach wenigstens vom Wetter her ein schöner Tag zu werden. Nach einigen wenigen Zügen ließ er den Joint im Aschenbecher ausgehen und nickte lächelnd und einigermaßen zufrieden ein.

Plötzlich und unerbittlich holte ihn der Vibrationsalarm aus seiner traumfreien Zufriedenheit zurück in die Realität.

„Und, ist er schon aufgestanden?“, fragte er, während er sich seine Augen rieb.

„Ja. Er ist gerade auf dem Weg in die Küche.“

„Dann verbinde uns doch mal.“

Keine 5 Sekunden später klingelte etwa 300 Kilometer entfernt ein Handy.

„Jo, hallo?“ kam es verschlafen aus dem Apparat.

„Moinsen Fait. Na alles fit bei dir?“

„Chris?“ frage sein Gesprächspartner verdutzt.

„Jo, ich bin’s. Alles gut bei dir? Lange nichts von einander gehört. Wie läuft das Studium?“

„Nice. Schön von dir zu hören. Danke, sitze grade an meiner Master-Arbeit. Muss dieses Semester nur noch 2 Veranstaltungen besuchen. Habe also viel frei. Und wie läuft´s bei dir? Noch in Hamburg an der Uni?“ erwiderte Fait.

„Naja, eingeschrieben noch, aber war seit ungefähr ´nem Jahr nicht mehr da. Hast du diese Woche mal Zeit? Wollte dich besuchen kommen oder besser noch dich abholen und wir machen uns ein paar nette Tage. Musst Du heute wirklich zur Politik Einführung?“

„Ähhh. Nicht zwangsläufig. Ist nur Wiederholung im Moment. Aber… wann willste denn hier sein?“

„kurz afk!“ Christoph schaltete das Mikrofon des Smartphones stumm und fragte das Telefon: „Wann könnte ich da sein?“

„Die Maschine um 9:10 von Paris aus wäre gegen 10:35 in Nürnberg.“ Chris widmete sich wieder dem Telefonat. „Jo, wieder da. Musste das grade mal abklären. Ich könnte gegen 11:00 bei dir sein.“

„Heute Mittag um elf? Wo biste denn grade?“

„In Nordfrankreich. Ich fliege dann von Paris aus nach Nürnberg und nehme mir ein Taxi. Passt dir das?“

„Jo gerne. Kann ein paar Tage Ablenkung gut gebrauchen.“ „Sehr schön. Dann pack schon mal. Bis später.“

„Halt! Wofür soll ich denn packen?“

„Wir fliegen dann zu mir nach Hause. Ein paar Tage Urlaub machen. Einverstanden?“

„Klar. Ich lass mich überraschen. Dann bis später. Ach so. Hast du meine Adresse.“

„Ja“ antwortete Christoph. „Bis nachher dann“.

Nachdem er das Telefonat beendet hatte, erklang die Stimme wieder.

„Soll ich einen Platz buchen?“

„Ja, bitte. Und ruf mir bitte ein Taxi, so dass ich in einer Stunde etwa los kann. Ich geh noch eben duschen. Gib mir ´nen Überblick über unsere Projekte, während ich dusche und sorge bitte für ´nen Rückflug hierher.“

Eine Stunde später saß er auf dem Rücksitz eines Taxis. Im Radio lief entspannende klassische Musik und wie sich morgens schon angedeutet hatte, war es ein schöner warmer Tag. Am Flughafen zahlte er den Taxifahrer und zog einen Ausweis aus seiner Innentasche.

„Juan Carlos Sortido?“ fragte die entzückende Flughafenangestellte ein paar Minuten später.Chris lächelte nur, als er das Ticket und seinen Ausweis zur Überprüfung dem Zoll übergab. Si, dachte er sich, wer soll ich sonst sein, wenn nicht Senior Sortido. Er presste seinen Daumen auf den Fingerabdruckscanner und auf einem Bildschirm wurde der Dame vom Zoll die Identität der Person vor ihr bestätigt. Seit der Einführung des Ausweises mit biometrischen Daten innerhalb der EU wurde die Echtheit der Ausweise, wenn die Fingerabdrücke stimmten, gar nicht mehr in Frage gestellt. Also ging er heute halt als spanischer Abgeordneter der Umweltbehörde durch den Zoll. Im Flugzeug gelang es ihm, wenigstens eine Stunde zu schlafen. Im Anflug auf Nürnberg tätigte sein Telefon einen Anruf bei einem ortsansässigen Taxi-Unternehmen. Irgendwie kam dem Telefonisten die Stimme bekannt vor, die er gerade vernahm. Sie wirkte beruhigend, allerdings ohne eine Emotion zu transportieren, irgendwie künstlich aber sehr, sehr angenehm.

„Hallo?“ war Fait´s Stimme durch die elektronische Schließanlage zu hören.

„Der Chris is´ da.“ sagte er voller Vorfreude. Er hatte Fait schon Jahre nicht mehr gesehen. Damals trugen sie einen gemeinsamen guten Freund zu Grabe, der psychisch an den Herausforderungen des Lebens gescheitert war und sich das Leben genommen hatte. Sie hatten noch spärlichen Kontakt über das Internet, allerdings hatten sie lange keine tiefgründigen Gespräche mehr führen können. Früher hatten sie sich mit einer Kiste Bier in einem der Gärten ihrer kleinen Heimatstadt getroffen und alle wichtigen Fragen des Lebens diskutiert. Jedenfalls die, die einem Jugendlichen als wichtig erschienen. Erst jetzt, wo er vor der Tür stand, merkte er, wie sehr er die Gespräche vermisste. Als Fait die Tür öffnete und sie sich freudig umarmten war es so, als wäre er erst gestern hier gewesen. Natürlich kannte er Faits Wohnung, ohne jemals da gewesen zu sein. Er kannte auch alle anderen der 5 Wohnungen, die sich in dem Mehrfamilienhaus befanden und die Menschen, die sie bewohnten. Nicht, dass er sie jemals persönlich getroffen hätte. Doch vieles, was er wissen musste, war irgendwo vorhanden. Er musste es sich nur anzeigen lassen.

„Freut mich, dich zu sehen“ sagte Fait.

„Gleichfalls. Obwohl es eine Ewigkeit her ist, kommt es mir vor, als wären wir gestern erst zusammen unterwegs gewesen.“ entgegnete Chris. „Bist du fertig? Wir könnten, glaube ich, los.“

„Klar. Habe gepackt und was fehlt, hol ich mir dann dort, wo wir auch immer hin gehen. Dort gibt’s doch Geschäfte, oder?“ sagte Fait und gab Chris einen Schlag auf die Schulter.

„Na logisch. Wir fliegen nach Frankreich. Habe dort ein nettes Häuschen.“

„Du wohnst in Frankreich?“

„Ja. Unter anderem. Das erzähle ich dir auf dem Weg dorthin.“ Chris holte sein Smartphone aus der Hosentasche seiner Baggy-Jeans und fragte das Gerät.

„Wie sieht die Planung für den Rückflug aus?“

„Ich habe euch in einem Helikopter nach Freiburg untergebracht. Dort wartet der Fahrer“, war zu hören.

„Vielen Dank.“

Fait guckte ihn entgeistert an. „Du haste einen Fahrer und ´nen Sekretär? Und ein Haus in Frankreich? Was hab ich denn alles verpasst?“

„Nein, keinen Fahrer in dem Sinne. Du wirst es schon noch alles erfahren.“ grinste Chris. „Los, wir müssen einen Helikopter erreichen.“

Sie verließen Fait`s Wohnung und stiegen in das Taxi das unten wartete. Nach etwa 10 Minuten erreichten sie ein Firmengelände auf dem sie einen kleinen Helikopter stehen sahen. Der Pilot, der gerade die Maschine überprüfte, winkte ihnen zu. Chris zeigte ihm ein Dokument auf seinem Handy und der Pilot nickte.

Als die beiden Faits Tasche verstaut und sie sich angeschnallt hatten, wünschte der Pilot einen guten Flug und startete die Rotoren.

„Geile Sache“, sagte Fait, als der Helikopter abhob und die Stadt hinter sich ließ.

„Ist das deiner?“ fragte er.

„Nein, nein. Der gehört einer Firma, deren Chef mir noch einen Gefallen schuldet.“

„Ja“, schaltete sich der Pilot ein, “und der Gefallen scheint so groß, dass ich euch direkt zu eurem Ziel fliegen soll.“

„Sehr schön“ sagte Chris. Ohne größere Zeitverzögerung drehte ein Fahrzeug, das sich auf dem Weg zum Flughafen nach Paris befand, um und kehrte zu seinem Ausgangspunkt zurück.

Der Anflug auf sein Anwesen war beeindruckend. Er hatte es selbst nie aus dieser Perspektive gesehen. Er hatte sich zwar Tausende von Satellitenbildern angesehen aber nie eines von seinem Refugium. Chris deutete auf einen See, der in einer riesigen Lichtung eines großen Waldes lag, an dem ein Haus zu sehen war, von dessen Terrasse aus ein Holzsteg in den See führte.

„Das ist unser Ziel.“ Der Pilot verlangsamte die Geschwindigkeit des Helikopters und landete sanft auf der großen Wiese, die zwischen Haus und Wald gelegen war. „Vielen Dank und schönen Gruß an den Chef“, sagte er zum Abschied dem Piloten.

„Werde ich ausrichten. Danke und schönen Tag noch.“

„Verdammt!“ rief Fait, als er das Haus betrachtete, das durch seine großzügigen Glasfronten sehr transparent und einladend wirkte.

„Ja, nett oder?!“ grinste Chris. “Me casa es su casa!“ fügte er noch hinzu. Als die beiden auf die Terrasse traten, da sie sich dem Haus von hinten näherten, schoben sich 2 der Glaselemente automatisch zur Seite und gaben einen großzügigen Eingang in den Wohnraum frei.

Fait stellte seine Tasche ab und ließ sich auf das Sofa fallen, während Chris ins Schlafzimmer ging, sich seines Pullovers entledigte, ein zweites T-Shirt aus dem Schrank nahm und es sich überzog.

„Hast du Hunger?“ rief er.

„Nein danke, im Moment noch nicht. Aber hast du was zu trinken?“

„Jo, logisch. Im Kühlschrank.“

Fait stand auf und musterte den Wohnraum auf das Genaueste. Ihm fielen der große Schreibtisch und die Masse an Technik auf, die hier verbaut war. Überall blinkten irgendwelche ihm unbekannten Geräte um die Wette. Er betrachtete die Küche in einer der Ecken das Raumes. Eine sehr schöne Küche mit einer glatten, weißen Oberfläche und Marmor-Arbeitsplatte, die farblich aufs genaueste abgestimmt war. Allerdings sah er keinen Kühlschrank, da alle Schränke gleich verkleidet waren.

„Wo ist der Kühlschrank denn?“ rief er. Unverzüglich sprang eine der Türen in der Küche auf. Er blickte verdutzt, zuckte mit den Schultern und nahm sich eine Cola aus dem Kühlschrank.

„Gefunden“, sagte er, als Chris zurück kam. „Dann erzähl mal, welche Bank du für das alles hier ausgeräumt hast“, lachte Fait, während er sich mit ausgestreckten Armen in der Küche einmal um sich selbst drehte. Auch Chris musste lachen. Allerdings dachte er daran, wie viele Banken und Räuber es wohl gebraucht hätte, um sein Vermögen in Bargeld stehlen zu können.

Er ging auf die Terrasse, über die sie hinein gekommen waren und ließ sich auf einer Liege nieder. Fait folgte Ihm. Und Chris fing an zu erzählen.

Chris hatte Soziologie und Psychologie studiert. Um zu verstehen, was mit der Menschheit vor sich geht, wie er immer sagte. Doch seine wirkliche Erfüllung fand er, als er auf einer Party einen Informatiker, Micha, kennen lernte, der ihn mit dem Bereich der künstlichen Evolution bekannt machte. Eine Disziplin, in der auf Computern verschiedene „Wesen“ unterschiedlichsten Problemstellungen ausgesetzt werden und man die Lösungen der Wesen beobachtet. Chris war schon immer recht gut darin, Potenzial von etwas zu erkennen. Als er dann am nächsten Abend bei Micha in der Wohnung saß und sah, was genau diese künstliche Evolution bedeutete, verschlug es ihm die Sprache, als er sich die Möglichkeiten dieses Prinzips ausmalte.

Er sah ein zufällig generiertes Wesen, das aus 3-dimensionalen Blöcken bestand. Ein großer Block als Körper, 9 längliche, schmalere die in unterschiedlichen Winkeln von diesem Richtung Boden deuteten und 3 Blöcke die nach oben vom Körper ab standen. Das Objekt erinnerte ihn an eine Kuh mit zu vielen Beinen. Diese „Kuh“ stand am Anfang einer langen Treppe. Die Problemstellung war nun, die Treppe möglichst schnell hoch zu steigen. Die Kuh humpelte los. Völlig fremd in der 3-dimensionalen Umgebung und fast unfähig, die ersten Stufen zu erklimmen. Micha erklärte währenddessen, dass dieses Wesen, dessen Ausmaße zufällig generiert wurden, genauso wie die Anzahl der Extremitäten, Informationen über den Aufstieg sammelte. Hatte es die Treppe erklommen, durfte es, in einem vorgegeben Bereich, eine Eigenschaft von sich verändern. Hierbei sollte es die Priorität natürlich auf die Problemlösung legen, was hieß, sich dem Treppensteigen anzupassen und dieses zu optimieren. Dann gab es einen Neustart. Das Wesen hatte eine der oberen Extremitäten etwas dünner ausgebildet als im ersten Versuch. Man sah es kaum, doch es schien ein wenig besser das Gleichgewicht halten zu können und wackelte nicht mehr so beim Treppensteigen. Micha beschleunigte die Geschwindigkeit der Durchläufe. Chris bekam den Mund nicht mehr zu. Das Wesen wurde kleiner. Eine der unteren Extremitäten zog sich immer mehr zum Körper zurück. Es verkürzte den Abstand zwischen Körper und Boden, indem es Winkel in die nun deutlich erkennbaren Beinen integrierte. 2 Minuten später erinnerte dieses Wesen so eindeutig an eine Spinne, dass es ihm die Sprache verschlug. Es brauchte nur noch einen Bruchteil der Zeit, um die Treppe zu erklimmen und wurde von mal zu mal schneller. Chris fiel nur eine Frage ein.

„Kam da schon mal ´ne absolut neue Antwort auf Probleme, die wir als Menschheit in der Natur noch nicht gesehen haben?“

Micha verstand die Frage nicht, aber Chris hatte von da an keine Zeit mehr, sie zu erklären. Er hatte gerade gesehen, dass in einer künstlichen, simulierten Umgebung eine Antwort auf ein Problem erzeugt wurde. Und sie lautete genauso oder wenigstens ähnlich wie eine Antwort der natürlichen Evolution. Das zu sehen war recht interessant. Doch viel interessanter waren die Fragen, die in ihm aufstiegen. Warum war es nicht eine andere Antwort? Konnte es andere Antworten geben? Eine Fortbewegungsmethode, die wir noch nicht kennen und auch noch nicht erdacht haben? Aber vor allem: Was war, wenn man die Fragen änderte?!

Er stürmte nach Hause und fing an, seinen Rechner einzurichten, ließ sich noch einmal von Micha die Programme erklären und war überraschend schnell beim Aufnehmen der Informationen. Jegliches Geld, das er entbehren konnte, steckte er in neue Rechner, ließ sich alte PC´s schenken und brach sogar in ein Büro ein und stahl 20 ausgediente Computer. Denn er musste sich entscheiden. Entweder viele langsame Simulationen gleichzeitig, dafür Jahre auf interessante Ergebnisse warten oder wenige, dafür schneller. Bald glich seine 2-Zimmer-Wohnung dem inneren eines Computers, wie er fand. Sie waren überall. Zu Türmen aufgestellt. Sofas und ähnliches hatte er entsorgt. Vereinzelt lagen Laptops in allen möglichen Positionen rum. Er hatte alle Wände mit Regalbrettern bestückt und alles stand voll mit den Rechnern. Küche. Voll. Ein Platz zum Essen und Spüle, Herd und Kühlschrank waren frei. Aber alle Türen der Küchenschränke waren abmontiert...und in jedem 2 Computer. Alle waren vernetzt und liefen. Nur das Schlafzimmer war frei von ihnen. Es war ein kleiner Raum, den er von innen vollständig gegen Strahlung abgeschirmt hatte. Dafür hatte er hier eine Wand, vor dem sein Schreibtisch stand, mit 3 riesigen Flachbildbildschirmen verziert. Er war gefesselt von der Vorstellung möglicherweise auf Wissen zu stoßen, das zum unbekannten Unbekannten gehört. Er kannte nämlich nur 3 Kategorien von Wissen. Das Bekannte, also jede Antwort, auf die wir eine Frage stellen können. Dann das bekannte Unbekannte, also das Wissen, worauf wir eine Frage formulieren könnten, da wir wissen, dass es eine Antwort geben muss, die wir nur nicht kennen. Und dann das große unbekannte Unbekannte. All jenes Wissen, von dessen Existenz wir nicht wissen. Absolut Neues. Eben Antworten auf Fragen die noch nicht gestellt wurden. Die Sonne war schon untergegangen, als Chris seine Erzählung erst einmal unterbrach. Sie saßen schweigend auf der Terrasse an dem friedlich daliegenden See. Chris hatte zwischenzeitlich Pizzen in den Ofen geschoben und Decken besorgt.

„Das klingt alles extrem verwirrend.“ eröffnete Fait wieder das Gespräch. „Also, du warst auf der Suche nach Antworten, auf die du die Fragen noch nicht kanntest? Wie genau muss man sich das vorstellen?“

„Ich hab dir doch von der simulierten Kuh erzählt, die nachher `ne Spinne wurde, um besser Treppen steigen zu können. Nun könnte man dieses Wissen z. B. nutzen, um Drohnen oder Sonden für unwegsames Gelände, also die möglichst beste Fortbewegungsmethode zu entwickeln. Wie es ja auch schon getan wird, indem man die Natur kopiert.

Aber es kommt natürlich auch immer darauf an, wie man die Parameter in dieser virtuellen Welt formt und anschließend auch die Fragen formuliert. Ich hab mich unter anderem mal gefragt, wie ein Stadion aussehen könnte, aus dem 100.000 Menschen am schnellsten und sichersten evakuiert werden können. Ich habe, wenn du so willst, die Matrix erschaffen und 100.000 Einheiten in ein Stadion gesetzt. Und dann hat es sich selbst evolviert. Und was da nach einem Jahr entstanden war, war atemberaubend. So geniale Treppenführungen hatte es bis dahin noch nicht gegeben. Schön und effektiv zugleich. Diese Treppen waren ein Nebenprodukt einer Spinnerei, das es nur gab, weil sich das große Ganze entwickeln konnte. Es hatte die Freiheit, sich zu verändern und sich über Generationen hinweg an die Bedingungen anzupassen.“

„Ok. Das kann man sich vorstellen.“ sagte Fait.

„Und das war nur der Anfang. Ich hatte mir ein Programm schreiben lassen, das die Daten aller Simulationen sammelte und für andere zur Verfügung stellen konnte. Musst dir vorstellen, ich hatte mal `ne Simulation laufen mit dem perfekten Verkehrsfluss und Straßenverlauf. Und ein paar Monate später will ich die perfekte Großstadt simulieren, dann bindet die Simulation die Daten der ersten ein und baut darauf die Großstadt. Und ich konnte Daten aus anderen Quellen eingeben und die Simulationen nahmen auch diese in ihre Berechnungen auf. Daher auch die vielen Rechner. Daten ohne Ende. Dann kamen ja irgendwann zum Glück die günstigeren externen Festplatten auf den Markt. Ich hatte die Rechner nämlich nicht am Internet zu der Zeit. Ich wollte nicht, dass jemand meine Daten durchsieht. War schon `ne verrückte Zeit damals. Hab leider keine Fotos davon. Die Bude sah aus, sag ich dir.“

Fait sah auf die Uhr. Es war halb 2. Er war müde vom Zuhören und konnte dem Ganzen nicht mehr so folgen, wie er sich das wünschte. Nachdem Chris ihm seinen Schlafplatz im Gästezimmer gezeigt hatte und sich selbst zu Bett begeben hatte, saß Fait noch auf dem Rand des modernen Wasserbetts und ließ den Tag Revue passieren. Was soll man davon halten? Man sieht einen guten Freund von früher, Jahre lang nicht, dann ruft er an und man steht am selben Abend noch in Frankreich auf der Terrasse einer Villa, die bestimmt nicht billig war, mit einem Typ, der zwar aussieht wie sein alter Freund, aber völlig andere Züge aufwies. Diese Berechnung. Sie war ihm sofort aufgefallen. Schon als Chris am Telefon morgens wusste, wie sein Stundenplan aussah, ließ ihn stutzen.

Dann ließ er sich in das Bett fallen, genoss noch einen Augenblick das Schaukeln des Wassers unter ihm, bevor er weg döste.

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