Читать книгу Das alte Jagdschloss und das neue Haus [Band 1] - Felix Sobotta - Страница 4
Das ehemalige Jagdschloss
ОглавлениеBis an den Rand des heimlichen Laubgebildes hat er, Nero, sich noch ziehen lassen, doch zu keinen weiteren Schritt oder in das Innere des Laubgebildes, das sich oberhalb des so eigenartigen Hügels befand war Nero zu bewegen, was ich ja heute unbedingt auch von innen habe sehen wollen, ob es da möglicherweise oder doch gar noch den einen oder den anderen oder gar irgendwelche Geheimeingänge in die tatsächliche und geheimnisvolle Spukhausener Unterwelt gibt, dessen Mittelpunkt wahrscheinlich doch dieses deformierte Laublabyrinth ist, in die oder zu denen man wohl zu den sich geißelnden grauweißen Gestalten oder den herabrollenden Totenköpfen gelangen kann, die den leichten Hang herabrollen und unten sich dann zischend, in verschiedenen Tonlage, mal lauter und mal leiser für die wenigen Betrachter wieder, ohne die oder irgendwelche Spuren zu hinterlassen auflösen oder ich gar selbst in den Buckel wie auch immer hineingehen kann, um dann von unten dieses Laublabyrinth mit meiner Stabtaschenlampe betrachten darf und das eine oder das andere Geisterkunstwerk entdecken und betrachten darf. Vielleicht komme ich gar an einer andern Stelle wieder oder nie mehr wieder als Scheinskelett in einem weißgrauen Umhang heraus oder ich mich dann den Mitmenschen, wie auch immer zeigen kann, die dann mit meinem Skelett auch nichts mehr anzufangen wissen. Ich jedenfalls konnte schon mal, nach dem ich mich von der Begehbarkeit des Bodens überzeugt habe die ersten Schritte in das so geheimnisvolle Laubgebilde oder das nicht zu große, hügelige Laublabyrinth tun und habe die Oberfläche des Inneren, den Mittelpunkt so gut es ging gefilmt, um daheim dann mit der Lupe in aller Ruhe, Zentimeter für Zentimeter des Gefilmten mit der Lupe verstärkt auch zu untersuchen, um da vielleicht einen Anhaltspunkt für Neros eigenartiges Verhalten zu finden, warum ihn hier so plötzlich sein ganzes, mutiges Draufgängertum verlassen hat, was er da gesehen oder gespürt hat, warum er da nicht mehr weitergehen wollte, obwohl ich doch und auch mit meiner teuren Filmkamera alles gefilmt habe, was sich da nur filmen ließ, aber nichts, keine unerklärlichen Dinge sehen oder hören konnte, die auch mir vom weiter gehen abgeraten hätte; keine sich schmerzvoll geißelnde und umhüllte Knochengestalt oder einen rollenden, brennenden und furchterregenden Totenkopf, der dann unten sehr auffallend rauschend, manchmal auch zischend oder stillschweigend explodiert ist und auch keine weinende, weiße Gestalt war auf dem Film zu sehen. Zu sehen gab es da weiter eigentlich nichts; keine Eingänge oder auch zum Teil oder halbverschüttete Ein- oder Hohlgänge in eine längst vergangene Unterwelt, die sich in unserer Welt sicher auch mit einem kleinem bisschen Wollen zurechtfinden kann. In der Mitte dieses kleinen, eigenartigen, geheimnisvollen Laublabyrinths gab es einen mit Sträuchern bewachsenen flachen Hügel, der vielleicht zwölf Meter lang, gut sieben Meter breit und etwa drei bis vier Meter buckelig, nicht eben hoch war, den ich als den eigentlichen Mittelpunkt dieses Geisteranwesens bezeichnet habe. Und da war auch schon die Frage in mir: „Was für große oder kleine und unerklärliche Geheimnisse birgt dieser so komisch, unnatürlich geformte, länglichabgeflachte Hügel in sich, vor dem wahrscheinlich nicht nur Nero es mit der Angst zu tun bekam, sondern auch alle Menschen im Ort darüber lieber mehr als nur schweigen oder im flotten Vorbeigehen sich heimlich bekreuzigen und dass sogar der große, mutige Schäferhund Nero, der doch sonst sehr mutig allen zwei- und vierbeinigen Geschöpfen gegenüber im Ort auftritt, der sogar vor ein paar Tagen den großen wildgewordenen oder ausgerasteten, vierbeinigen Ortsbullen wieder zur Vernunft gebracht hatte, der sicher ganz und gar vergessen hat, wem er hier, der große Bulle zu gehorchen hat und von Nero in den Stall bugsiert, an den sich der Bauer selbst nicht mehr herantraute und hier, wo doch nichts zu sehen ist, den Bammel bekommt und hier wahrscheinlich, schnellstens wieder in das sichere und vermutlich auch gespensterfreie Nachhause gelaufen ist und ihm sicher schon leid tut, dass er heute mit mir daher gegangen ist, denn alles laute ‚Nerorufen’ oder gute Zureden oder gar die vielen Versprechungen hat ihn nicht mehr auf der Bildfläche hier am Rande des so geheimnisvollen Laubgebildes für alle hier erscheinen lassen und ich jetzt hier ganz allein in dieser einsamen und verrufenen und geheimnisvollen Geisterwelt, nur mit meiner Kamera und dem stabilen Spazierstock für alle gut sichtbar bewaffnet gegenüberstehen muss.“ Was mag das bloß für ein Gespenst gewesen sein, das auch Nero eben das sich Fürchten müssen beigebracht hat? Aber mein großes Gottvertrauen war doch größer als die pure Neugier und so wagte ich mich, nachdem ich den Boden unter meinen Füßen abgestochen habe, noch einige Schritte weiter in das Laubdichig hinein, auch auf die Gefahr hin, dass ich bald die Bekanntschaft mit einigen kleinen, blutsaugenden Vampiren in Zeckengestalt die Bekanntschaft machen werde, um vielleicht wenigstens einen kleinen Hinweis auf dieses große Geheimnis da zu sehen, was die Menschen, die es bis her immer wieder gewagt haben sich hier anzusiedeln auch immer wieder vergrault, dass sie lieber darüber schweigen als sich mit der hier in dieser Ecke waltenden geheimnisvollen Geisterunterwelt anzulegen. Und da glaubte ich, dass da jemand zu mir sagte, ich solle noch weiter gehen, was ich auch bald tat. Doch habe ich den Boden vor mir, bevor ich den nächsten Schritt tat, mit meinem alt, stabilen und ehrwürdigen Spazierstock auf seine Trittfestigkeit untersucht, ob sich da unter meinen Füßen auch fester Boden befindet oder gar vielleicht ein Hohlraum ohne einen Notausgang sich ausweitet, in dem ich dann lautlos auf ein auch für alle unendliches Nimmerwiedersehen im Erdinnern verschwinden könnte und keiner mich da bestimmt wiederfindet, denn von den Spukhausener würde sich keiner trauen da in dieses verrufene Laublabyrinth hineinzugehen, um da eventuell ihr Los mit meinem Los zu teilen, in dem es doch so geisterhaft zugehen soll und, angeblich noch keinem Neugierigen auch nur den kleinsten Segen gebracht hat. Und ich kam schon mal bis an den kurz vorher beschriebenen länglichen Erdhügel, ohne etwas Unnatürliches, aber auch keine natürlichen, vom Regen aus längst vergangenen Zeiten freigespülte, irgendwelche Hinterbleibsel , noch Zeugnis für uns aus ihrer Vergangenheit, oder Skelettknochen am Erdboden oder am länglichen Erdhügel zu entdecken. Alles was ich sehen und auch nicht sehen konnte habe ich mit meiner Filmkamera sorgsam gefilmt, ohne dabei etwas Übernatürliches in meinen Aufnahmen zu entdecken, wovor sich auch der große, kräftige Hund Nero, unseres Wirtes so gefürchtet hat. Der sonst vor allen den sichtbaren zwei- oder vierbeinigen Gespenstern keine Angst kennt, oder sich hätte vor ihnen auch fürchten müssen. Dass die Sträucher und Bäume auf diesem kleinen länglichabgeflachten Hügel mitunter so eigenartige Formen haben, war das einzige, was auch mir hier aufgefallen ist, die sich aber während meiner doch hier recht auffallenden umherschleichenden Anwesenheit nicht verändert haben oder auch irgendwelche drohende oder bösartige Formen annahm, um mich vor dem Weitergehen möglicherweise zu warnen und sich auch nicht fortbewegen oder vor mir irgendwohin türmen zu können, da sie alle im Erdboden über ihre Wurzeln tief im Erdinnern festverankert sind und auch keine angstmachenden oder drohende Figuren annahmen oder, dass ihre Zweige gar nach mir, wenn auch in meinen Augen ungewollt geschlagen hätten. Dass es da, während meiner Anwesenheit einige Male laut geraschelt oder laut gesaust hat, obwohl sich keine Blätter an den Ästen bewegt haben, ist mir sicher auch aufgefallen. Nur von den Verursachern dieser lauten, sausenden Geräusche war auch für mich niemand zu sehen; weder eine Maus, Ratte, noch sonst ein kleines oder größeres Raubtier, das da bisschen leichtsinnig sein Leben bei der Jagd nach ihrem kargen Lebensunterhalt vielleicht alle sonst üblichen Vorsichtsmaßnahmen vergessend, sein Leben aufs Spiel setzte, denn ich hätte, wenn mir dieses raschelnde Tier zu nahe gekommen wäre, sicher von meinem nicht zu kleingeratenen Bergsteigerspazierstock Gebrauch gemacht, um es zu verjagen, nicht gleich zu töten. Sicher waren es ein paar Mäuse, die da die Geräusche verursacht haben, die sich sicher durch mein mutiges, für sie da ungewohntes Herummarschieren in ihrem ansonsten ruhigen Alltag gestört fühlten was sich auch noch einigemale wiederholt hat, ich aber nichts Dergleichen sehen konnte und ich die vermeintlichen Gespenster bat auch weiterhin sich so friedlich zu geben und ich ihnen auch versprach meinerseits keine Dummheiten zu machen, die auch ihrer Existenz hätten schaden können, denn einen Schwanz, auf den ich vielleicht hätte treten können, den hatten die hier hausenden Spukhausenergeister bestimmt nicht. Nur was das sonst aber letzten Endes für Dummheiten sein könnten, war mir nicht klar. Nachdem ich diesen länglichen Hügel auch filmend umrundet und durchquert habe, habe ich auch den Heimweg in unser Quartier angetreten. Bei einem Glas des guten Bieres wollte ich dann meine heute gemachten Aufnahmen mit der Lupe genauestens und lückenlos begutachten oder nach irgendwelchen Ungereimtheiten durchsuchen, die sicher das Eine oder das andere Geheimnis, das diesen abgeflachten Hügel noch immer umkreisen, näher erklären könnte, ob da nicht doch auf der einen oder der anderen Aufnahmen etwas zu sehen ist, was das bloße Auge beim Betrachten draußen nicht wahr genommen oder übersehen hat. Es wär zu schön um wahr zu sein, wenn ich da vielleicht doch einen kleinen Hinweis auf die vielen kleinen oder größeren gespenstischen Geheimnistuereien hier in Spukhausen finden könnte, die noch immer hinter vorgehaltener Hand und natürlich unter dem Siegel der tiefsten Verschwiegenheit seine Runden drehen, besonders die, die diesen komischen Hügel umgeben und die Geheimnisse, bald hier nicht mehr so geheimnisvoll wären, wenn man darüber nicht aus Furcht vor den Geistern, die vielleicht total unbegründet ist schweigen würde. Mein heutiges, alleiniges und nachmittägliches Erlebnis oder meine kleinen Entdeckungen, die habe ich nur meiner Frau mitgeteilt und sie gebeten, auch zu niemandem etwas darüber zu sagen, denn wer weiß schon wie die Wirtsleute darauf reagieren werden, wenn sie erfahren, dass ich bisher unbeschadet meinen Besuch da am verrufenen Hügel, den die Einheimischen wie die Pest meiden überlebt habe und nun fürchten, dass ich den Fluch dieses Gebildes mit ins Wirtshaus bringen werde, was ihnen sicher nur zum Schaden gereichen würde und so etwas sie sicher hier im Wirtshaus garantiert nicht gebrauchen können und mich gar, um keinen weiteren geschäftlichen Schaden zu erleiden an die Luft setzen werden. Der Hund unseres Wirtes, der sonst so mutige Nero, hat mich, als ich ins Wirtshaus zurückkam, zunächst wie einen Pestkranken gemieden, geradeso, als ob an mir dieses etwas Geheimnisvolle, der Makel, der diesem Winkel in natura in Spukhausen anhaftet, auch ich mich damit infiziert habe und ab sofort diese Makel ohne Wennundaber zehn Meter gegen den Wind wiederspiegele, was weder ich noch meine Frau Wilma an mir irgendwie feststellen konnte, aber es Nero sicherlich immer noch tat, denn ich war halt doch da, was er doch so, warum auch immer, vehement abgelehnt hat, als ich da mit ihm hineingehen wollte. Warum Nero es gerade tat, das hätte ich gern von ihm gewusst. Nur leider können auch die noch so intelligenten Hunde sich nicht uns Menschen in unserer Sprache mitteilen und auch ich beherrsche bei aller Liebe zu den Hunden die Hundesprache ganz und gar nicht, obwohl ich sicher mit jedem Hund um die Wette auch ganz laut und deutlich mitbellen könnte aber bestimmt nie begreifen werde, was ich da eben lautstark mit ihm fast wie um die Wette mitgebellt habe oder was ich da mit meinem Gebelle ausgedrückt habe oder sagen wollte. Sicher kann ich aus dem einen oder anderen Hundeverhalten das Eine oder das Andere schließen, was er, Nero mir vielleicht sagen oder mitteilen will; ob ich den Hund mir gegenüber mit Vorsicht genießen soll oder ohne Vorsicht mit ihm auf seine Hundeart herumtollen kann, ohne sich gegenseitig wehtun zu wollen.
Heute Abend, es war nicht zu viel Betrieb in der Wirtschaft, denn das Wetter über Spukhausen war draußen nicht nur recht unfreundlich, sondern auch sehr nass und es sah fast so aus, als ob die geisterhafte Unterwelt mich schon mal warnen wollte, so etwas, was ich heute gewagt habe, nie wieder zu wiederholen, denn dann passiert etwas ganz mir völlig Unbekanntes, etwas Schlimmeres als der viele Regen da draußen, was mir sicher hinterher sehr leid tun könnte, dass ich dem Spukhausener Geisterzentrum heute so nahe getreten bin. Nur was das bloß sein könnte, das habe ich mir bei aller Großzügigkeit nicht vorstellen können. Schade nur, dass ich auch leider kein kleines bisschen abergläubisch bin, wie die vielen hier in Spukhausen amtierenden kleinen und großen Geistersucher oder Geisterverehrer! Für heute kann es schon mal jeden Moment draußen auch noch zum Regen losgewittern, das richtige Wetter, all die großen und kleinen lieben Mitmenschen lieber daheim bleiben zu lassen als draußen die feuchte Abwechslung bei einem guten Glas Bier und einem kleinen Schwätzchen über das heute in Spukhausen und Umgebung wieder erlebte zu suchen oder ihre heutigen Erlebnisse untereinander auszutauschen, um die hier in Spukhausen gemachten Erfahrungen mit der einen oder der anderen noch nicht bekannten Neuigkeit zu bereichern und dabei nicht zu vergessen, dass das eine getrunkene und gute Glas Bier gewöhnlich in den Menschen den Wunsch nach einem zweiten Glas Bier weckt, denn wir gehen ja allemal auf oder mit zwei Beinen durch den lieben Alltag und wer humpelt schon gern auf einem Bein wieder nach Hause. Nur so ein geheimnisvolles Gewitter mit viel Blitz und anderem Unwetter, trifft ja nicht nur mich den bösen Beklimmer des kleinen geheimnisvollen, Spukhausener Geisterhügels, der es gewagt hat, dem Geheimnis dieses kleinen, wilden Hügels einwenig auf die Spur zu kommen, ohne vorerst etwas und mag es auch noch so klein sein, habe feststellen können. Für mich hat der Hügel heute alle seine kleinen und großen Geheimnisse für sich behalten und nichts von alle dem mir, wenn auch nur häppchenweise offenbart oder auch nur häppchenweise etwas preisgegeben. Als dann der Wirt mit seinem Bier auch zu mir an den Tisch kam, habe ich den Wirt wieder auf dieses kleine geheimnisvolle, hügelige und nicht immer vertrauensvolle Laublabyrinthgrundstück, dass da den Alltag so ruhig vor sich, als ob es kein Wässerchen trüben könnte hinträumt, gar nicht weit von hier, bald am gegenüberliegenden Ortsrand, angesprochen, das sogar den mutigen Nero ängstlich erschaudern ließ, der eiligst und fast gewaltsam den schnellen Rückzug in das Wirtshaus angetreten hat, das für ihn scheinbar immer noch gespensterfrei auch für ihn zu sein scheint. Der Wirt, der von außerhalb hier nicht nur in dieses, damals noch recht kleine Wirtshaus eingeheiratet hat, das heute bald dreimal so groß ist, als es damals bei seiner Einheirat war, sondern auch in diese ganze stille und immer noch für alle sehr geheimnisvolle Gespensterwelt, war zu dem, was auch dieses geheimnisvolle, kleine Laublabyrinth anbelangt und scheinbar zu diesem Thema etwas gesprächiger als seine überängstliche Frau ist, die von diesem kleinen Flecken absolut nichts wissen will, um dann auch das Strafgericht auf sich oder all die Ihren zu laden und diesen Ort am liebsten gar nicht in den Mund nehmen möchte, um nicht auch für ihr Plaudern im Nachhinein bitter bestraft zu werden und sei es, dass sie nur bei in den Keller gehen, die Kellertreppe aus unerklärlichen Gründen kopfüber hinab herunterpurzelt, um dann tagelang in der Ecke untätig herumzusitzen, was sie zu dieser Urlaubszeit ganz und gar nicht gebrauchen kann, zumal die noch vielen Urlauber hier in Spukhausen alle eine gesunde und voll einsatzfähige Wirtin brauchen, zumal da der neue Supermarkt im Nachbarort mehr und mehr das Bier, abgefüllt in Flaschen im Kasten zum Mitnehmen im vollen Kasten anbietet und das auch schon zum Superpreis; was so viel heißt, dass ich für zwei Wirtshausbiere vom Fass, was sowieso immer besser schmeckt als das Flaschenbier, viereinhalb Flaschen Supermarktbier, allerdings ohne das Wirtshausflair trinken kann, der das Bier im Wirtshaus sowieso immer besser schmecken lässt. Also dürfen wir uns, hier im Wirtshaus keineswegs mit den immer noch recht zahlreichen Kurgästen hier in Spukhausen es verderben, denn die kommen sicher nur so lange hierher, solange die Gespenster ihre geheimnisvolle Rolle als Hauptdarsteller, oder hier in diesem Gespensterfilm in Spukhausen die Hauptrolle im Urlaubsort weiter spielen. „Wir im Wirtshaus spielen dann gern in diesem Film im Gespenstertakt die zweite Geige überhaupt dann noch, wenn dabei der Rubel immer und nicht zu knapp für uns rollen mag. Ihre Devise lautet immer noch: „Bitte nichts tun, was diese aktuelle Geisterschau eventuell von hier vertreiben könnte!“ Und ihr Wunsch lautet immer noch: „ Dass sie möglichst in ihrem Sosein nicht enträtselt werden, denn das Geheimnisvolle um sie herum reizt immer wieder die hier urlaubenden Menschen und sie sind es dann, die auch immerwieder das eine oder das andere Gläschen Bier vom Fass hier gern aus dem Glas trinken und dabei häppchenweise etwas neues im Geistersinn wieder erfahren oder wieder weitergeben, was ihre Neugier wieder aufs Neue bestärkt weiter leben lässt!“ Man könnte fast meinen, dass dieser Ort ewig ein großes, neues aber immer noch unentdecktes Gespenstereldorado oder Geistergeheimnis bleiben sollte oder gar bleiben wollte, in dem die neuesten Gespensterneuigkeiten immer wieder, von wem auch immer häppchenweise, ohne auf einmal überfüttert zu werden, für alle serviert werden.
Der Wirt ist nun kein gebürtiger Spukhausener und hat hier in dieses Wirtshaus auch seinerzeit eingeheiratet und ist mit diesen Spukgeschichten, die manchmal doch für die einen recht grausam klingen mögen, nicht groß geworden, denn schon die Spukhausener Kinder werden angehalten, ohne das Warum zu wissen, um dieses Grundstück einen großen Bogen zu machen, ohne es richtig, das Warumnicht zu wissen, um, da vielleicht nicht auf ewig oder auch auf nimmer Wiedersehen zu verschwinden, denn man höre und staune, einige Spukhausener wussten auch hinter ihrer vorgehaltener Hand zu erzählen, dass da ganz neugierige oder nicht brave Kinder für immer in diesem Gelände auf ein ewiges Nimmerwiedersehen, ohne eine Spur ihres Verschwindens da zu hinterlassen verschwunden sein sollen und die sicher bis heute zum Schrecken der betroffenen Eltern nicht mehr wiedergekommen oder gefunden und bis heute nie wieder da aus der Versenkung aufgetaucht sind und irgendwo jetzt in diesem heimlichen Nichts, ganz einsam und verlassen, weit weg von ihrem alten Zuhause herumirren und den Weg nach Hause zur Strafe nicht mehr finden können. Vielleicht hat es da früher auch schon mal die eine oder die andere Kindesentführung von wem auch immer gegeben, was man früher den fahrenden Völkern gerne untergejubelt hat die aber sicher keines der da herumgeisternden Wesen auf ihren Gewissen hat. Und der gute Wirt unterstützt diese vielen grausigen und spannenden Gruselgeschichten nur soweit, wie sie seinem Bierumsatz und dem Geschäft förderlich scheinen, denn der Umsatz an Essen und Trinken allein markiert ihren Lebensstandart hier im Wirtshaus.
Ich glaube, dass die Frau Wirtin auch zu den Menschen gehört, die überglücklich wären, wenn dieser ach so geheimnisvolle Komplex über Nacht aus ihrer unmittelbaren Nachbarschaft bisschen weiter hinaus verschwinden würde, oder ein abreisender Gast würde ein Stückchen dieses Gespenstergrundstück einige Meter tief ausgegraben und mitnehmen aber auf dem abgetragenen Hügel wieder neue, spannende und einmalige Gespenstergeschichten wachsen und die hier herumgeisternden Gespenster weiter hier irgendwo, vielleicht auch außerhalb des Ortes eine neue Bleibe finden könnten, von wo aus sie Spukhausen immer wieder mit neuem Gespensterstoff versorgen könnten, denn eine Vergrößerung des Dorfes, könnte sich nur vorteilhaft auch für das Wirtshaus auswirken und der Platz für eine Vergrößerung wäre ja dann da. Ob sich die Wirtin da mal nicht irrt, denn die Menschen aus dem Ort, die heute noch gern auf ein Bierchen ins Wirtshaus gehen werden nicht mehr, sondern eher immer weniger, denn sie trinken daheim das Supermarktbier aus den Flaschen, das sie im Supermarkt auch viel preisgünstiger kaufen können und die Unterhaltung dazu bietet das langweilige Fernsehen und man kann, ohne gleich anzuecken auch mal zwischen dem Trinken ein kleines Nickerchen machen, wogegen das laufende Fernsehen sicher nichts beim Schläfer einzuwenden haben wird. Allerdings diesem Flaschenbiertrinken daheim fehlt der Wirtshausflair, was das Biertrinken im Wirtshaus so interessant und so besonders schmackhaft macht. Die Touristen sind es, die heute da bei den Wirtsleuten ihr Bierchen nicht nur zum Essen sondern auch vor dem Schlafengehen noch gerne bei einem kleinen und vertraulichen und meistens auch noch unter dem Siegel der Verschwiegenheit, dem Wirtshausschwätzchen ihr Bierchen trinken, um dann die neuesten Neuigkeiten dann wie immer ganz vertraulich ins Bett mit nehmen, um es dann am nächsten Tag ganz vertraulich, unter dem Siegel der vertraulichsten Verschwiegenheit als neueste Neuigkeit wieder weiter erzählnen. Und sehr erstaunt fragte er uns, warum ich mich so sehr für dieses da so geheimnisvolle und in der Entwicklung noch sehr weit für alle so gut zurückgebliebene Objekt in der Gruselecke mit all den vielen kleinen und großen unaufgeklärten Gruselgeschichten immer wieder interessiere? Bass erstaunt war er, als ich ihm sagte, dass wir das Grundstück gerne erwerben würden, um da für uns unsern Altersruhesitz, direkt nahe am Busen der Natur auf der einen Seite und nahe der guten Bierquelle auf der anderen Seite zu bauen und somit alle Geheimnistuerei von diesem Flecken zu nehmen und sie, die ungeklärten Geister in eine bestimmte Richtung oder auf das nahe Nachbargrundstück mit neuem Leben zu füllen und zu lenken, sie da zu vermehren in der dann alle hier Weilenden und Wohnenden ihren Nutzen hätten, was sicher nicht geschehen würde, wenn wir sie, die vielen, schauerlichen, grusligen und angstmachenden Gruselgeschichten in den weiteren Wald, aus dem Ort heraus, sicht- und hörbar verbannen würden. Falls wir da tatsächlich unsere neue Bleibe bauen sollten, könnten wir dann, wenn es notwendig werden sollte, so einen geheimnisvollen Ort ja nicht nur unter einer alten Eiche auf diesem Grundstück für alle da ansiedeln, sondern auch, falls es erwünscht wär, irgendwo, auf Wunsch der noch heimlichen Unholde im Wald errichten oder auch herrichten, dem man dann allerhand und verschiedene, viele und interessante Gespenstergeschichten noch an die alten anhängen oder andichten kann, die kein Mensch gesehen oder erlebt hat aber keiner sie widerlegen kann und alle an die Existenz dieser Geistergeschichten weiter glauben, weil sie die Geschichten irgendwie zum Weiterleben brauchen und ein paar ausgekochte Rinder- oder dicke, fleischlose Schweineknochen, um die erdachten Gruselgeschichten zu untermauern oder weiter leben zu lassen, die könnte man von einem Metzger sicher bekommen, um sie da zu hinterlegen oder sie da zu verstecken. Dem ehrlichen Finder dieser ausgebleichten Knochen muss man ja nicht unbedingt sagen, dass diese Knochen, deren Inhalt gut zum Aspik ausgekocht von einem Metzger herstammen, sondern sie gehören den da immer wieder gruselnden Geistern und wir noch nicht wissen ob sie von Weiblein oder den Männlein abstammen, die sehnsuchtsvoll den Tag ihrer Erlösung kaum erwarten können. Nur wie diese Erlösung stattfinden könnte, das weiß halt noch niemand so ganz genau, auch nicht die Knochenhinterleger oder die Knochenfinder; das bleibt halt ein großes Geheimnis der da immer wieder unsichtbaren und den da ab und zu da an diesen Flecken herumgeisternden Geister im nahen Wald, die so ziemlich alle wollten und doch keiner richtig gesehen hat oder ihr ‚Warumsosein‘ kennt. Und ob die da zuweilen herum geisternden Gestalten nun auch von uns erlöst werden wollen, das lassen wir für alle das große Rätsel sein, die es nun versuchen sollen, ob nun die herumgeisternden Geister auch wirklich von ihrem geisterhaften Sosein auch erlöst werden wollen, an das sie sich doch schon in den vielen, vergangenen Jahrhunderten so lange gewöhnt haben. Wir jedenfalls brauchten unser Anwesen dann da vor keinen Einbrechern zu schützen, das tun dann schon sicher unsere weißen, bei uns wohnenden und total unverwüstlichen Geistuntermieter, die in ihren Geisterverließen, die ja für alle bis heute nicht nur als unverwüstlich, sondern auch als unbesiegbar und immer wieder als kommende Rätsel erscheinen oder sich den von ihnen ausgesuchten immer wieder gerne zeigen.
Der Wirt sagte mir, wenn ich wirklich Interesse an diesem unheimlichen und doch so interessant verwilderten Flecken da habe, soll ich doch in das Katasteramt der nahen Kreisstadt fahren, ihnen da meine Aufnahmen zeigen soll und sie mir dann da im Amt sicher mehr zu diesem unheimlichen oder dem geheimnisvollen Grundstück werden sagen können, um das die Bewohner von Spukhausen auch heute immer noch, für alle gut sichtbar einen großen Bogen machen, um da ja nicht in diese Gespensterei, irgendwie vielleicht sogar auf das berühmte Nimmerwiedersehen mit in diese Pseudowelt hineingezogen zu werden und schon oder noch zu Lebenszeiten, auch irgendwie ein Teil dieser schaurig, gruseligen und zum Teil sehr ungepflegten Geistergeschichtenwelt zu werden und mit den andern Geistern da um die Wette bei Tag oder Nacht herumzugeistern und sicher nicht böse wären, wenn die eine oder die andere Nachbargemeinde diesen gesamten Komplex bis tief in die Erde, mit der dazugehörigen Unterwelt, soweit es sie da gibt, zu ihnen mitnehmen würden, über das die Spukhausener immer wieder die tollsten Geschichten nicht nur erzählen sondern sie auch glauben sie selbst erlebt zu haben und das Schlimmste daran ist, sie glauben auch daran, was mir bis dato noch vollkommen unverständlich ist; wahrscheinlich darum, weil ich dergleiche Geistergeschichten noch nicht in den paar Tagen, die ich in Spukhausen bin, selbst direkt erlebt habe. Dass da mit diesem hier gut sichtbaren, wildbewachsenen und ungemähten Flecken etwas nicht ganz stimmen mag, das habe ich selbst wohl erfahren können, denn auch die vielen Ziegen hier im Ort wollen da in diesem Laublabyrinth nichts futtern, auch nicht die fetten und saftigen Eierbüschblätter und was mir der große Nero auch schon gezeigt hat, denn auch er wollte das Würstchen, dass ich da in dieses Laublabyrinth abgelegt und fast sichtbar versteckt habe und dann wieder ins Wirtshaus mitgebracht habe, dass wollte er partout nicht fressen. Irgendetwas, für uns total unsichtbares und geisterhaftes muss doch für die Ziegen da an den strammen und fetten Eierbüschblättern anhaften. Und vielleicht hat der Geisterlaublabyrinthduft das Würstchen so für Nero mit was auch immer so belastet, dass ihm das Würstchenfressen, was er doch sonst immer gerne tat, restlos vergangen ist, obwohl es meiner Nase nach nachher genauso gut und würstchenhaft roch wie es vorher, vor dem dahinlegen auch gerochen hat, als wir es da versteckt haben, was mich auch darüber, über das Wieso hat ein kleines bisschen denken lassen, denn mir selbst hat es auch auf dem Nachhauseweg auch unangewärmt genauso gut, ohne jeglicher Zugabe und ohne Nachgeschmack wie immer geschmeckt. Vielleicht strahlt da eine bis dahin noch nicht bekannte Geisterader aus dem Boden ihre Strahlen aus, die für die Menschheit gar nicht so gefährlich sein mag oder auch wahrnehmbar ist, für die Tiere vielleicht, auf die dann manche Menschen und Tiere ängstlich reagieren, allergisch oder Angstgefühle gar in ihnen aufkommen und allen Mut vergessen lassen, ohne sich ihr Sosein und das Warum es so ist gar nicht erklären können, denn diese nicht näher definierbaren Strahlen können vielleicht in manchen Menschen und Tieren die eine oder die andere Halluzination hervorrufen und diese Menschen und Tiere sehen oder spüren dann irgendetwas, was sie dann als Geister glauben zu sehen oder zu spüren, denen sie dann glauben nicht allein beikommen zu können, obwohl sie rein gar nichts gesehen, wohl aber meinten etwas Unheimliches und Angstmachendes zu spüren, vor denen man lieber freiwillig das Feld räumt, was sicher keiner von uns, uns erklären kann? Und da sie sich diese Angstgefühle nicht näher erklären können, müssen halt Gespenster herhalten, die man sowieso nicht näher erklären kann, die man nicht beweisen oder so einfach ablehnen kann. Aber warum hat Nero dieses gute Würstchen, das da im Laublabyrinth gelegen hat, auch daheim nicht gefuttert oder futtern wollte, was er doch sonst immer mit den Würstchen gemacht hat, die da im Laublabyrinth nicht gelegen haben? Und Nero konnte es gar nicht wissen, dass dieses Würstchen da in diesem für viele so unheimlichen Laublabyrinth gelegen hat. Nicht dass ich da im Nachhinein irgendetwas Übernatürliches erfahren hätte können, als Nero, der Wirtshaushund mich nicht auf dieses so komische Grundstück begleiten wollte, was nach irgendetwas nicht erklärlich übersinnlichen aussah, denn warum sträubten sich auf Neros Rücken, entlang der Wirbelsäule auch drohend die Haare, als wollte er, der angsterfüllte Nero mit seinem stehenden Haaren auf seiner Rückenpartie einem unsichtbaren Wesen selbst Angst machen, obwohl ich da nichts, kein angstmachendes Wesen oder etwas ähnlich Unerklärliches habe sehen, hören oder riechen können, als die da wachsenden Bäume und Sträucher, die da zuweilen doch so eigenartige, stöhnende Geräusche immer wieder von sich gaben, die da aber meistens doch recht stöhnend, ängstlich und keineswegs drohend klangen; eher schon mehr hilfesuchend? Oder haben die Hunde vielleich, trotz ihres dicken Hundefells andere und weit aus empfindlichere Wahrnehmungsorgane an und in ihrem Fell, als wir Menschen in unserer Haut? Die eigenartigen Geräusche waren es sicherlich nicht, die Nero so mit Angst erfüllt haben, denn solche oder ähnliche Geräusche dürfte Nero sicher am Tag da im Wirtshaushof immer wieder im Laufe des Tages zu hören bekommen. Was für Geräusche hat Nero da bloß gespürt? War es etwas übersinnliches, was unsern sonst so mutigen Nero das Fürchten lehrte, der selbst vor einem ausgewachsenen und für alle sichtbar, wildgewordenen Bullen keine Angst hatte? Oder hat da ein kleines, für uns unerklärliches Wesen seine Spuren hinterlassen, die wir Menschen mit unsern menschlichen Sinnen nicht wahrnehmen können, die Tiere aber mit ihrem tierischen Instinkt? Auf alle Fälle will ich morgen nach dem Frühstück versuchen mit meiner Frau und wenn es geht, auch mit Nero, der sich dann vielleicht zwischen uns zwei Menschen sicherer fühlt den verwilderten Flecken noch einmal zu inspizieren; ob wir gemeinsam dann zu dritt etwas von dem angeblich da existierenden Übernatürlichen entdecken können und wir den Spuker oder die verschiedenen Spuker von ihrer hier an diesen Ort gebundenen Spukerei zu erlösen, falls er, aus welchen Gründen auch immer im Jenseits seinen Frieden nicht finden kann und gar auf unsere Mithilfe, wie auch immer bisschen angewiesen ist. An uns beiden, meiner Frau Wilma und mir soll es ganz bestimmt nicht liegen, wenn diese im Dickicht undefinierbaren Geister da weiter ruhelos zu jeder Zeit, auch unsichtbar herumgeistern müssen. Danach, wenn meine Frau auch diesen nicht zu groß geratenen und geheimnisvollen Flecken auch gesehen und begangen hat und keinen stichhaltigen Grund mehr gegen diesen schönen aber sicher noch mehr als sehr geheimnisvollen und fast zwei Jahrhunderte unberührten Flecken hat, und wir dann in die Kreisstadt in das hiesige Katasteramt fahren und erkundigen uns nach diesem in Spukhausen da so eigenartigen Grundstück, an dem doch noch immer so viele für uns alle so unerklärliche kleine oder große Geheimnisse hängen sollen, die mich immer wieder so sehr, bis zum käuflichen Erwerb reizen.
In der kommenden Nacht habe ich selten ruhig, wie schon lange nicht mehr, bei weitgeöffnetem Fenster geschlafen und konnte immer wieder die gesunde Waldluft sogar in unserm Zimmer deutlich spüren, die der laue Südwestwind direkt in unser Zimmer geblasen hat, die richtige Atmosphäre zum Träumen, etwas Unerklärliches und Geisterhaftes, wenn auch nur im Traum zu erleben. Ich träumte, dass eine Gruppe hübscher und junger Elfen aus dem Jenseits auf ihren Zittern immer wieder die schönsten und auch mir gut bekannten Schlaflieder spielten, als wollten sie einen edlen Herrn in den Schlaf wiegen und auch mich noch besser haben schlafen lassen, die sicher nichts Gemeinsames mit der Spukhausener Unterwelt zu tun hat, die sicher nicht so sehr für das friedvolle Miteinander zu haben ist. Wen sie da, die singenden Elfen gemeint haben, den edlen und doch so weit heruntergekommenen Herrn, den Grafen Wildfang von Wildfingen, an dessen Händen sehr viel Blut kleben soll, wie wir bald nach und nach erfahren sollten, von dem hier in Spukhausen noch niemand etwas gehört hat, der sicher der eigentliche Vater der Geisterschaft genannt werden kann.
Auch Nero schien heute Morgen unsern gestrigen Ausflug zum verwilderten Flecken schon vergessen zu haben, denn er begrüßte mich heute Morgen, als ob gestern rein gar nichts gewesen oder vorgefallen wäre, als er mich doch gestern nach unserm Besuch in diesem wilden, ungepflegten Laublabyrinth wie die Pest gemieden, als ob er sich gefürchtet hat, er könnte sich bei mir an irgendeiner heimtückischen Pest anstecken oder dass aus meinen Klamotten doch noch der eine oder der andere Unhold herausspringen könnte, dem er dann hilflos gegenüber stehen würde, der ihn dann auf seine Geisterart fertig machen könnte. Er begleitete mich wieder auf Schritt und Tritt, gerade so, als ob er mich heute vor jemanden beschützen müsste, den er wahrscheinlich glaubte gestern da an mir entdeckt zu haben, aber niemand von uns sehen konnte, für Nero aber in Reichweite nur dem Geruch nach sein musste, was ich bisschen später auch erfahren durfte, dass er wieder mehr wusste als wir Zweibeiner alle zusammen. Auch heute habe ich wieder eines der guten Würste mitgenommen, die Nero aber da auf diesem Gelände selbst mit unserer Hilfe finden sollte. Meine Frau hatte ich bald soweit, dass sie mich zu diesem Flecken auch begleiten wollte, denn sie wusste ja, dass ich immer wieder so einen kleinen Femel für alle geheimen oder ausgefallenen Sachen habe, die immer so ein kleines bisschen anders geartet sind als die Normalität für die meisten Menschen ist, so wie hier mit diesem ausgefallenen kleinen länglichen Hügel unter dem verwilderten kleinen Laublabyrinth in Spukhausen, dessen Geheimnis niemand weiter erklären konnte oder aus Angst nicht erklären wollte und lieber das vielsagende Schweigen vorzog, als da in etwas Ungewisse mit hineingezogen zu werden, das sich womöglich dann für mein Sosein bitter rächen kann. Wer weiß denn schon was sich da unter diesem länglichen Hügel alle möglichen große oder kleine, übernatürliche oder zum Teil verfallene Habseligkeiten und so manche unbekannte Sehenswürdigkeiten aus längst vergangenen Zeiten verbergen oder noch für die Sucher verbirgt, doch nicht etwa ein verwunschenes Zauberschloss, das ihn auch für noch so mutige Vierbeiner unsicher macht wie den großen, ansonsten sehr mutigen Nero? Nero hat uns tatsächlich wieder in die Richtung des geheimnisvollen Fleckens begleitet, wofür ich ihn unterwegs nach dahin immer wieder durch einige Krauleinheiten auch laut zu ihm sprechend belohnt und Mut gemacht habe nicht zu kapitulieren, die auch Nero scheinbar dankbar angenommen hat und das Vertrauen zwischen uns beiden wieder weiter neu verstärkt hat und wir beide das Gefühl haben konnten, dass wir uns im Ernstfall aufeinander immer wieder wie einst verlassen können, er der kräftige Vierbeiner und ich der hohe, aufrechtgehende Zweibeiner, der im Gegensatz zu Nero keine Angst vor allem Unnatürlichen zeigte. Scheinbar hat nichts von diesem so geheimnisvollen Anwesen an meinen Klamotten mehr gehaftet, die Nero gestern so unsicher machte und er mich auch am liebsten zu einem Gespenst erklärt hätte, das man, wie auch, dieses unerklärliche und so komisch bewachsene Laubbaumlabyrinth meiden muss und dass er um mich herum, noch in der Wirtschaft gestern einen großen Bogen mit eingezogener Rute machte dem man nicht trauen kann wie viel Mensch noch in seinen Sachen und wie viel Geist schon in seinen Sachen stecken mögen? Sicher dachte er sich, dass, sicher ist sicher und Vorsicht ist immer besser als die Nachsicht, wenn es tatsächlich hier passieren könnte, dass die an mir noch unsichtbar haftenden Geister des heimlichen Laublabyrinths hier im Wirtshaus auch auf ihre Geisterart aktiv werden könnten; nur was das nun sein könnte, das habe ich mir auch beim besten Willen nicht denken können, denn dazu fehlt mir wahrlich die Hundegeistererfahrung oder die für uns unsichtbare Hundeantenne, die wohl Nero aber ich nicht besaß! Nur wo besaß er sie? Vielleicht werde ich es selbst auch nach mehrmaligen Besuchen im heimlichen Laublabyrinth da mit Nero auch einmal erfahren können, wie das so mit den Geistern und den Hunden sich wohl verhalten mag, beziehungsweise, was die Hunde da haben, was wir nicht haben, diese für uns Menschen unsichtbare Hundegeisterantenne. Dass die Hundenase schon mal um Vieles mehr kann, als nur die menschliche, ist auch mir schon bekannt. Sollte es etwa an der Nase der Hunde liegen, dass sie, die da im Dunklen für uns Menschen herumschwirrenden Geister schon an ihrem, was mag das bloß für ein Duft sein, schon wittern, den wir nicht wahrnehmen können; die vielen Tiere aber umso mehr mit ihrer Nase; schon allein bei der Spurensuche! Bald nach dem Frühstück sind wir beide, Wilma und ich, begleitet von Nero zum geheimnisvollen, schlechtgeformten Laublabyrinth losmarschiert. Dass am Rande des Weges einige alte, aber gut gewachsenen und noch sehr gesund aussehende und wertvolle Eichen standen, das ist mir erst heute so richtig und auf unangenehme Art nicht nur aufgefallen, sondern ich sie auch zur Kenntnis habe nehmen müssen als Nero mich an meiner Jacke plötzlich ganz kräftig packte und schneller als ich denken konnte er mich zurückgezogen hat. Im selben Moment fiel, obwohl es doch so windstill war, eine kräftige und nicht zu dünn geratene Eiche, die sicher bald ein paar hundert Jahre auf ihrem Buckel hat und sicher schon so manchen Sturm überlebt hat, heute bei völliger Windstille, sich vor uns schien zu verneigen und dabei das imposante Gleichgewicht verloren hat und sich quer über die Straße, genau fast vor meine Füße drohend gelegt hat; eine von den Eichen, die da für alle Spukhausener schon seit vielen Generationen, fast schon eine Ewigkeit stramm am Straßenrand salutierend oder Wache haltend standen und die vorbeikommenden Menschen begrüßten, die kommenden und die abfahrenden. Ich habe sie eigentlich erst heute so richtig, etwa nach dem Motto bemerkt, dass er vor lauter Wald die strammsten Bäume nicht mehr sieht, die sicher schon, ihrem Umfang nach, eine kleine Ewigkeit die beiden Straßenränder, links und rechts, majestätisch zieren, aber ich bis heute keine Notiz von ihnen nahm, da sie bis heute alle da stumm salutierend am Straßenrand standen und bis heute hat keine versucht sich bei meinem Vorbeikommen, was sicher heute nicht das erste Mal geschehen ist, sich vor mir so tief zu verneigen, um dann das Gleichgewicht zu verlieren, was dieser noch nicht zu alten Eiche ganz und gar nicht bekommen ist und sie sich, fast demutsvoll, kaum ächzendhörbar, vor uns lang auf den Boden legte. Sicher wäre dieses kleine, interessante naturbelassene Laublabyrinth da hinten für mich kein Geheimnis mehr, wenn sie mich voll getroffen hätte, denn ich wär sicher auch schon drüben im Jenseits in der Geisterwelt und würde alles um uns herum mit andern Augen, sicher auch mit Geisteraugen sehen. Im ersten Moment glaubte ich, welcher Narr hat, um mir eins auszuwischen oder mir dieses Geistergrundstück nicht gönnen wollte, diese Eiche angesägt. Aber von einer Sägespur war nicht nur am Baumstumpf, sondern auch am ganzen Stamm rein gar nichts zu sehen. Also wer hat diese so gesunde, steinharte und kräftighartnäckige und weit bekannte Spessarteiche gerade in dem Moment, ohne viel hörbares Aufsehen hier zu erregen oder auch nur einmal kurz für uns aufzustöhnen, umgeworfen, als ich da an ihr vorbeigehen wollte, gerade so, als ob der Stamm kein hartes, gesundes Eichenholz wär, sondern wie ein ganz weiches, frisches, direkt am Wasser gewachsenes Schilfgewächs? Was für Riesenkräfte haben da dahinter gestanden, um einen gut fünfzigzentimeter dicken und bestens gewachsenen Eichenstamm umzubrechen, der an seiner Bruchstelle keine weiche Holzstelle aufwies. Natürlich hab ich erstmals dem Himmel gedankt und dann auch Nero, dass er mich vor dem nächsten Schritt auf seine eigene oder Hundeart bewahrt hat, denn sonst hätte ich jetzt hier unter dem Baumstamm der dicken Eiche wohl zum Staunen aller hier Vorbeikommenden platt gewalzt mit meinem eingedrücktem Brustkorb gelegen und könnte mir auch das unbekannte geheimnisvolle und mich immer wieder reizende Laublabyrinth und ihr ganzes Umland sicher von nun an von unten, beziehungsweise von oben betrachten oder da mit den Geistern Tag und Nacht abwechselnd, wo auch immer herumzugeistern oder ihre Spielchen zu spielen, nur was das für welche da sind, das weiß ich leider bis jetzt noch nicht. Aber für alle Einwohner von Spukhausen wäre es wieder der Beweis, dass es besser ist um dieses geheimnisvolle Laublabyrinth einen großen Bogen zu machen und sich nicht wie ich es immer wieder tue und für viele schon sichtbar versuchen will es aufklären zu wollen oder das in ihren Augen mich da in ihrem Heiligtum, das keine Unberufenen duldet, die sich da weiter bis zum heutigen Tag herumtreiben oder sich gar in Dinge reinmischen, die sie, die Lebenden eigentlich gar nichts angehen. Warum ausgerechnet diese Eiche und keine andere, die alle noch keinen kranken Eindruck, weder äußerlich noch innerlich im Stamm machen auch jetzt für alle gut sichtbar auch umstürzen muss, als ich unter ihr vorbeiging, das werden wir wohl nie im Leben hier auf Erden erfahren; es sei denn die Geister, uns das Warum bei einer passenden Gelegenheit auch als die möglichen Verursacher würden es mir oder sonst jemandem bei Gelegenheit, in einer redseligen Stunde auch offenbaren. Als wir an dem abgebrochenen Wurzelstück des Eichstammes vorbeikamen, hat Nero sich wie wild, regelrecht zwischen meine Füße gezwängt, als ob er die Übeltäter da an dem abgebrochenen Baumstumpf da sitzen sehen und wollte er jetzt bei mir den Schutz suchen, den er plötzlich wieder zu vermissen schien und ihm seine eigenen Unzulänglichkeiten gegenüber der Geisterwelt wieder bewusst wurden. Und da ertönte für uns alle von der abgebrochenen Eiche, aus dem Baumstumpf ein für uns nicht sichtbares aber gut hörbares, deutliches und vielstimmiges grelles Lachen, das nicht nur von ein paar Männern, sondern auch von einigen Frauen kam und mir zunächst nichts Besseres einfiel, als geistesgegenwärtig ich Nero einige Krauleinheiten verpasste, die auch Neros Selbstvertrauen scheinbar wieder stärkte und er wieder neben mir fast für die lachenden Geister drohendknurrend herlief, um die Geister auch zu warnen, es ja nicht zu übertreiben und weiter nicht auf das höhnische Gelächter, das da aus dem Eichenwurzelstumpf zu kommen schien, reagierte. Ich habe mir nichts weiter anmerken lassen und setzte unsern Gang, auch laut lachend zu diesem verwilderten Flecken fort, habe aber auf die Eichen, die da noch immer, von Gesundheit strotzend am Straßenrand stehen gut aufgepasst, falls sich doch wieder eine von ihnen vor uns warum auch immer oder auf wessen Geheiß sich zu tief verneigen sollte, um dann eventuell wieder das Gleichgewicht zu verlieren und mich oder uns, wie eben geschehen keine mehr überraschen sollte, was die eben noch laut lachenden Geister scheinbar auch schon bemerkt haben. Ein bisschen neugierig war ich schon was da im oder am Geisterhügel jetzt oder heute auf uns oder welche von den vielen neuen Überraschungen uns da um den länglichkleinen, wilden, unscheinbaren und länglich bewachsenen Erdhaufen erwarten wird und ob Nero uns beide auch dahinein in das einmalig, wild anmutende und doch so interessante Laublabyrinth begleiten wird, oder wieder lieber heim in sein trautes und gespensterfreies Wirtshaus und seinen Schatten, ohne rechts oder links zu schauen laufen wird, in dem es scheinbar keine unliebsame Geister der bösen, dunklen oder geheimnisvollen Unterwelt gibt, die den Menschen in dem so kleinen Spukhausen das Leben versuchen so schwer und geheimnisvollunsicher oder für die anderen wieder so interessant zu machen. Und wir kamen wieder an die Stelle, durch die ich gestern das verwilderte Anwesen betreten habe und Nero mich schleunigst verlassen hat, um schnellstens ins sichere Wirtshaus zurückzukehren, bevor er hier mit so einem Gespenst hier irgendwie anzuecken oder statt sich hier mit den unsichtbaren, für ihn so bösen und immer wieder angstmachenden Geistern anzulegen, denen er sicher auf seine Hundeart nicht gewachsen zu sein glaubt oder sich so unsicher und unterlegen fühlt, denn sie sind nun mal überall und auch nirgends und lieber heim ins Wirtshaus läuft, um im gespensterfreien Schatten den Tag zu genießen und die fremden Hausgäste auf seine liebe Hundeart zu begrüßen und auch gehorsamst wie immer anzumelden. Ob er etwa schon einmal seine bösen Erfahrungen mit den Geistern der Unterwelt irgendwo hier in Spukhausen auch gemacht hat, die er bis heute nicht hat vergessen können? Die ihm gar den Weg zu einer läufigen Hündin versperrt haben, was er bis heute nicht vergessen konnte. Und wenn da etwas mit ihm und der Geisterwelt passiert sein sollte, sichtbare Blessuren hat er bis heute sicherlich, diesbezüglich noch nicht davongetragen, für die er sich hätte, warum auch immer hätte schämen müssen.
Bis jetzt jedenfalls hat er noch keinen Anstand gemacht, den Klügeren wieder zu spielen und ängstlich den siegreichen Rückzug anzutreten. Meine Frau hatte ihn heute an der Leine und Nero machte bisher keinen ängstlichen Eindruck wie gestern und mich dann letztendlich verlassen hat und er ins Wirtshaus schnurstracks auf dem kürzesten Weg, ohne nach links oder rechts zu schauen, nach Hause zurückkehrte.
Heute haben wir zu dritt den länglichen Erdhaufen umrundet, unsere Aufnahmen gemacht, Nero gelobt und ihm weiteren Mut zugekrault. Standen noch bei Nero beim Betreten des verwilderten Fleckens auch heute die Haare vom Kopfansatz bis zur Wirbelsäulenendspitze, was ja ein sicheres Zeichen für die Unsicherheit eines Hundes ist, so scheint sich diese gestrige Hundeunsicherheit heute mittlerweile oder doch bald gelegt zu haben. Vielleicht strahlt Wilma irgendwelche Kontrastrahlen aus, die, die Geisterstrahlen besonders für Nero unwirksam machen oder neutralisieren, was ja auch dafür sprechen sollte, dass wir beide, Wilma und ich die fünfzig Ehejahre langsam ansteuern und in mir alle Fremdgehenwellen von vornherein neutralisiert waren? Oder haben die Geister in diesem Laublabyrinth heute Ausgang und scheinen nicht da zu sein, denn sie sind dann sicher anderweitig damit beschäftigt, da ihr Unwesen zu treiben, da, wo sie sicher schon lange nicht mehr waren; vielleicht in den Eichen entlang der Straße und jetzt da darüber streiten, wer denn schuld daran ist, dass dieser heutige Anschlag auf mich so kläglich fehlgeschlagen ist: Eiche kaputt, böser Eindringling noch okay und weiter unternehmungslustig, um auch noch immer unser Geisterheiligtum eventuell aufzuklären oder zu zerstören! Zwar hat er immer wieder in der Luft herumschnuppert, gerade so, als ob er wieder etwas Gespenstisches in der Luft um uns oder über uns witterte, als ob da etwas über uns oder in unmittelbarer Nähe bei uns wär, was wir noch nicht wahr genommen haben, was wir Menschen im Gegensatz zum Hund noch nicht haben wahrnehmen können, da wir diesen Hundeinstinkt nicht haben oder das Gespürte noch nicht so richtig bei uns wahrgenommen oder richtig eingeordnet haben. Sicher war es nichts was Nero vielleicht große Angst machen könnte, wie vorhin der Umsturz dieser noch so gesunden und doch schon uralten und recht teuren Eiche am Straßenrand, die sicher in weiteren fünfzig Wachstumsjahren noch teurer und auch viel umfangreicher geworden wäre, oder etwas ähnliches und sicher Geheimnisvollesböses, was auch uns beunruhigen sollte, denn Neros dichte und lange Wirbelsäulenhaare lagen immer noch glatt auf seiner Wirbelsäule. Ob das die gute Wurst ist, die wir für ihn da im Gestrüpp versteckt haben, die er heute doch ein kleines bisschen schon mal ge- oder beschnuppert hat und er noch immer sicher am Überlegen ist, sie zu verachten oder aber doch hervorzuholen und dann in seinem Hundemagen verschwinden zu lassen? Wilma hat Nero dann noch einmal am Wurstversteck vorbeigeführt und Nero sie dann doch, nach einem kurzen Zögern herausgeholt und ließ sie sich auch, laut schmatzend, als ob er die hier waltende Geisterwelt mit seinem Schmatzen mehr als nur verärgern wollte mit etwas, was all die Geister heute nicht mehr können, da sie alle kein Körperinneres mehr haben, in seinem Innern verschwinden ließ.
Nachdem wir zu dritt die Wildnis wieder verlassen haben, habe ich meine Frau Wilma gefragt, was sie davon hält, wenn wir hier mitten drin, in dieser Gespensterwildnis oder diesem Gespensterhauptquartier, mitten unter der oder ihrer Oberaufsicht der für uns wahrscheinlich vielschichtigen Gespenstergesellschaft unser Häuschen bauen würden und wir hier unsern Lebensabend, hier in dieser urigen Landschaft, in der deine viel geliebten Pilze, nicht nur die Wiesenchampions, in unmittelbarer Nachbarschaft immer noch ganz groß geschrieben werden, verbringen könnten? Die Luft hier und das Klima und auch noch bis heute Unbekanntes scheint den Menschen hier nur gut zu bekommen, denn die paar Menschen hier scheinen alle sehr alt zu werden, wie man an den wenigen Grabsteinen auf dem kleinen Waldfriedhof lesen kann. Das Warum die Menschen hier so gesund alt werden, das haben wir viel später, als wir auch schon diese dritte Eigenschaft tüchtig, aber unwissend genossen haben. Von den Geistern selbst haben wir später erfahren dürfen, wer hier in Spukhausen die dritte, gute Eigenschaft auch ist. Und da Wilma eine sehr große Pilzgenießerin ist, habe ich natürlich auch die guten, vielen frischen Pilze und Sorten noch einige Male erwähnt, die ihr dann quasi fast vor der Haustür, ohne viel dazuzutun wachsen und sogar bis zu uns auch frisch geerntet ins Haus gebracht werden und beim Schmoren nach deftiger Hausmannskost schon sogar gegen den Wind man sie auch ungewollt weithin riechen kann. Von den guten und vielen gesunden Blaubeeren, egal wie du sie auch zurechtmachst, ganz zu schweigen, denn deine Blaubeerjoghurtmischung, versetzt mit einem Viertel Rotwein finden immer noch zu jeder Jahreszeit ein kleines Plätzchen im schon vollen Magen deiner Lieben, besonders nach dem Mittagessen zum Naschnachtisch. Auch zu unserm beliebten Kartenspiel müssten wir dann keine Nachbarn einladen, denn die fehlenden Mitspieler könnten dann die hier einstmals oder ehemaligen, umhergeisternden, Mitbewohner spielen; und das soll uns erst dann einer mal nachmachen! An Wilmas Miene konnte ich deutlich sehen, dass der Gedanke, dass dann vielleicht der eine oder der andere Geist mit uns Karten spielen könnte, scheint ihr doch nicht ganz zu behagen. Und bestimmt wird kein Spitzbub sich trauen da in unser Geisterhaus heimlich einzubrechen, denn da passen schon unsere weißen, vielen Knochengestalten auf, überhaupt dann, wenn die Menschen glauben, dass wir mit den Geistern so friedlich unter einer Decke nicht nur wohnen, sondern auch stecken und wir die vielen und grausamen Geistergeschichten weiter am Leben halten und immer wieder einige neue, wahre oder unwahre Geistergeschichten dazu dichten oder erzählen werden, was sicher die Furcht vor diesem Anwesen bestimmt nur verschärfen und ungebetene Gäste fernhalten würden, was ja später auch passiert ist, als zwei Gangster glaubten einen von uns geborgenen Schatz der bei uns im Safe aufgehoben war! Besonders die Geschichten müssten wir ausbauen, in denen uns die Geister erzählt haben, wie sie die Plünderer, die sich hierher in den großen Unruhezeiten verlaufen haben und dann voller Schrecken aus diesem Jagdschlossgemäuer immer wieder vor den vielen hier hausierenden Geistern fluchtartig ohne die geringste Beute, nur mit ihrem bisschen Leben getürmt sind. Zunächst musste ich ihr unser gestriges Gespräch mit dem Wirt erklären, dass wir im Katasteramt der nahen Kreisstadt sicher erfahren werden, wem hier das verwilderte Grundstück jetzt gehört oder gehört hat und wir auch erfahren können, ob wir da überhaupt auch bauen dürfen, ob das gesamte Grundstück nicht schon unter Geisterdenkmalnaturschutz steht, denn vielleicht ist das verwilderte Gelände ein Tummelplatz der bösen Unterwelt, die da auch schon ein ewiges, über hundertjähriges Wohnrecht in dem kleinen, abgeflachten Hügel genießen und vor dir jedenfalls schon mal heute kapituliert haben, denn gestern, ohne deine Begleitung wollte Nero auf keinen Fall mich auf dieses Grundstück hinein begleiten, sondern fluchtartig mit eingeklemmter Rute zurück ins Wirtshaus gelaufen ist, als ob die ganze Geisterwelt hinter ihm her sei und mich den ganzen Abend wie die Pest im Wirtshaus gemieden hat, um sich auch nicht irgendwie von der da herrschenden Geisterpest von mir, die ihm sicher nichts Gutes verriet, anzustecken oder er vergeistert wird, an dem scheinbar die Geisterpest für Nero, wenn auch ganz klein oder auch vorübergehend haftet. Vielleicht behagt den hier wirkenden Geistern deine Anwesenheit gar nicht und sie lieber den Rückzug vor dir angetreten haben, als Nero heute wieder davonlaufen zu lassen als sich mit dir dem zweibeinigen Eindringling erneut anzulegen, obwohl du bestimmt keine Haare auf deinen Zähnen hast. Als Wilma das hörte musste sie unwillkürlich laut lachen und sagte, dass sie mich von dieser ach so humorvollen Seite kaum noch kennt. Ich hatte so den Eindruck, dass ihr hier die Gegend schon gefallen würde, zumindest die hier immer wieder frischgeernteten oder auch die so frischgepflückten Blaubeeren und die Pilze, die man hier, ohne sich selbst bücken zu müssen preiswert ernten kann, indem man sie immer wieder, nicht zu teuer, in einer gewissen Jahreszeit, besonders in den Sommerferien von den hiesigen Ferienkinder oder ortsansässigen Pilzesammlern vom Frühsommer bis in den späten Herbst hinein auch käuflich erwerben kann, die, die Pflücker in Spukhausen unter einem Sonnenschirm vor ihrem Haus feilbieten und die jungen Leute sich hier immer etwas dazu verdienen können! Wilma hatte schon ein zehn Liter Leinensäckchen von den getrockneten Pilzen, die dann daheim, während der langen Wintermonate die guten, dicken Suppen wieder geschmacklich verfeinern sollten. Aber ich glaube, dass sie, Wilma hier nach dem alten bekannten Sprichwort handelt, das man eigentlich für die Ehe anwendet, das da heißt: „Drum prüfe was sich ewig bindet, ob sich nicht noch etwas Besseres findet, besonders dann, wenn man sich auch dazu die Zeit nimmt!“ Auch ein Haus baut man nicht mehrmals im Leben, sondern in der Regel auch nur einmal, besonders dann, wenn, wer und wie auch immer dem Häuslebauer keinen Strich durch das gebaute ‚Häusle‘ zieht, was bei uns sicher schon einmal geschehen ist, das eigene Häusle bauen, es sei denn, dass man es, das alte zu einem guten Preis dann verkaufen kann und da sollte es auch schon für ein Leben oder sein Lebenswerk sein, aber nur, wenn dann auch schon neuer Ersatz da ist, den man beziehen kann und sich dann auch darin vielleicht etwas wohler fühlt als im alten Häuschen.
Heute Nacht musste Wilma wohl im Traum auf dem verwilderten Flecken das oder ein höchst interessantes Häuschen gebaut haben, in dem es sicher sehr viele, zweibeinige, und tief verhüllte und umherschwebende Untermieter gab, die uns immer wieder besuchen kamen aber sie sehr angstmachend ausschauten, alle sehr friedlich waren, was sie mir gleich früh noch im Bett erzählt hat und auch einverstanden war, dass wir gleich nach dem Frühstück in die Kreisstadt fahren werden. Scheinbar hat sie doch ihr nächtlicher Traum derart beflügelt, das eventuelle ‚Häuslebauen‘ bei den Geistern nicht auf die lange Bank zu schieben; vielleicht auch nur, um zu sehen, ob sich das dann auch bewahrheiten würde. In der Kreisstadt erfuhren wir, dass der letzte Besitzer, der schon vor gut hundert Jahren verstarb, wahrscheinlich ein komischer, eigenartiger Kauz, warum auch immer war, der auch bei der aufkommenden Seefahrt so seine Erfahrungen gemacht haben soll, hoch oben im Norden verstorben ist, und dieses Grundstück niemandem vermacht hat und auch keine eigenen Nachkommen hatte, zumindest nicht hier in Deutschland, von denen man etwas gewusst hat und somit sein Hab und Gut ins Eigentum des Staates überging, der uns das Grundstück bestimmt mit gewissen Auflagen beim Bauen sicher verkaufen wird. Auch erfuhren wir hier, dass dieser letzte Besitzer hoch oben im Norden von einem katholischen Bruderorden gepflegt wurde und er dann ihnen als Entgelt diesen Flecken, auf dem noch ein angeblich bewohnbares, eigenartiges Hallenfachwerkhaus mit einigen angebauten Nebengebäuden stand, dem Bruderorden vermachen wollte. Nur hat er dieses Vermachenwollen immer wieder aus irgendwelchen, fadenscheinigen Gründen hinausgeschoben, die uns nicht bekannt sind. Als ich das gehört habe, musste ich gleich an die da herumgeisternden Geister denken, die hier sicher auch ein kleines bisschen bei allen Belangen, die diesen schon sehr alten Hallenfachwerkbau betrafen, mitreden wollten. Und wenn man dann vor hundert Jahren auch noch das eine oder das andere Skelett der Geister gefunden hätte, wen hätte man da als den Mörder gesucht? Damals hätte man bestimmt noch nicht feststellen können, wann der Eigentümer dieses Skeletts auch und an was er gestorben ist.
Dass es da auf diesem Grundstück herumgeistern soll, davon ist ihnen hier im hiesigen Katasteramt nichts Glaubhaftes bekannt; gehört haben sie schon das Eine oder das Andere von da herumgeisternden, undefinierbaren Gestalten oder Typen, die da ihr Unwesen treiben sollen. Zumindest sind da keine stichhaltigen oder glaubwürdigen Zeugen oder Geistergeschichten, von wem auch immer bezeugt, eingetragen, die eventuell auch befragt werden müssten oder könnten. Und warum, das alles hier geschehen ist, das weiß sicher der Himmel. Eines Nachts ist er dann für die ihn pflegenden Brüder klammheimlich, ohne sich irgendwie und von jemandem noch verabschiedet zu haben, verstorben und jetzt sicher für dieses nicht gehaltene oder nicht eingelöste Versprechen keinen Frieden in der Ewigkeit finden kann, wie die Menschen in Spukhausen früher erzählt haben sollen. Oder sollte es dafür auch noch andere Gründe geben? Er mag wohl einer von den vielen bisher noch ungenannten Spukgestalten sein, die das Gelände im Laublabyrinth heute für viele Menschen so unsicher oder geheimnisvoll interessant machen, dass viele ehrsame Bewohner von Spukhausen auch heute noch einen großen Bogen um dieses unheimliche Gelände machen. Später habe ich dann auch erfahren, dass er sicher draußen in der fernen Welt auch seine unehelichen Kinder gehabt hat und diese seine Kinder lassen ihn jetzt in der Ewigkeit allesamt seinen Frieden nicht finden. Was an dieser Geschichte nun wahr oder auch wieder, egal von welchen Geisterabenteurern wieder dazu erdichtet ist, das werden wir auch sicher erst erfahren, wenn wir auch dann einmal drüben im Jenseits unsern Frieden gefunden haben und wir uns alle drüben zu den für alle da verbindlichen allmorgendlichen Apellen im Jenseits wiedersehen werden; die schon sehr Früh- und auch die noch sehr Spätverstorbenen! Die Auflagen wären für uns sicher, so das Katasteramt, dass da wieder ein komplettes Fachwerkhaus, so wie es war hingebaut werden mus, nur wie es damals war, obwohl es keine Baupläne, Bauzeichnungen oder sonst ein gemaltes Bild dieses ehemaligen Fachwerkhauses mehr gibt oder nie gegeben hat, denn wer konnte sich damals vor gut hundert Jahren es sich schon leisten, sein Haus, wenn man es nicht selbst gemalt hat, auch von einem Fachmann schon malen zu lassen? Und jetzt begann der Handel mit dem Landeskonservator, der sicher glaubte hier einen bis geht nicht mehr höchst verschnörkelten und teuren romantischen und millionenschweren Fachwerkasten hinzustellen, den es hier sicher nie gegeben hat, der sich sicher weniger zum Wohnen eignet als mehr für die Vorbeigehenden zum Betrachten oder Hinschauen. Und wir einigten uns mit dem Architekten, dass wir ein stabiles Steinhaus dahinbauen. Auf das Mauerwerk an der Außenwand befestigen wir ein zehn Zentimeter tiefes und fünfzehn Zentimeter breites Balkenfachwerkkorsett aus gesundem Kiefernholz, das wir dann mit entsprechend dicken Stereoplatten ausfüttern und entsprechend dann auch verputzen und bemalen, was zugleich das Gebäude gut, im Winter gegen die hier mit unter herrschende Außenkälte, die im Spessart gar nicht so ganz kleinlich ist und im Sommer vor übertriebener Wärme isolieren würde und für den Betrachter sicher einen erstklassigen Fachwerkaus- oder Eindruck machen würde. Wir waren uns sehr schnell einig, dass wir, wenn es gebaut wird, dann nur ein Fachwerkhaus als äußere Verkleidung, was noch vorerst unser Geheimnis bleiben sollte, und wir haben das gesamte Grundstück für ganze fünfzehntausend Euro mit allem was darauf steht, was in erster Linie das Strauch- und Baumlabyrinth ist oder beim Bau auch noch zum Vorschein kommen sollte, gekauft. Was das aber sein könnte oder sollte, was da beim Bauen noch zum Vorschein hätte kommen können, das hat uns keiner sagen können oder auch sagen wollen, denn scheinbar hat uns niemand einen kapitalen Fund beim Buddeln auch gegönnt; die da herumgeisternden Gespenster sicher wohl.
Wie es sich bald herausstellen sollte haben wir nur die viel kleinere Hälfte des ehemaligen Jagdschlossgrundstücks erworben, was aber damals sicher auch das ganze Grundstück des letzten Besitzers, der dann hoch oben im Norden verstorben ist war. Dass wir da keinen wertvollen Schatz im Grundstück ausbuddeln werden, das war uns schon klar, denn, dass die Menschen hier einmal kein Gold oder Silber oder andere Schätze wie kostbare Edelsteine aus der Erde oder den Wassergräben herausgeholt haben, davon ist weit und breit nichts bekannt oder überliefert worden, weder aus der damaligen, noch aus der heutigen Zeit. Als nächstes haben wir erstmals den gesamten, länglichen Hügel abtragen lassen, der aus dem ehemaligen vermoderten Fachwerkhaus bestand und zum Vorschein kam ein noch recht stabiles, schweres und auch nicht zu dünnes Bruchsteinfundament, auf dem sich die darüber befindliche Raumaufteilung auch gut zu erkennen war. An dem fast vermoderten Fachwerkgebälk konnte man feststellen, dass das Fachwerkgebälk ein gradliniges Gebälk, ohne jegliche, krummen oder verschnörgelten Verzierungen war, was alles nicht nur unser Architekt wahrnahm, sondern auch von uns alles fotographisch festgehalten worden ist, falls die heute sehr eigensinnigen Konservatoren uns dann doch so die eine oder die andere, ungewollten großen oder kleinen Schwierigkeiten, gewollt oder ungewollt mit einer eventuellen Fachwerkverschnörgelung machen sollten. Unser Architekt glaubte, als ich ihm meinen Plan mitteilte, dass wir auf den noch vorhandenen Fundamenten, die noch einwenig stabilisiert werden müssen, denn sie sind allesamt nur einfach so übereinandergestapelt und wir dann ein komplettes Steinhaus darauf bauen, an dessen Außenwänden dann ein oder das von mir geplante Fachwerkkorsett befestigt wird, dessen Fachwerkteile dann mit dickem Stereopor ausgefüllt werden, die schon mal den wärmedämmenden Auftrag erfüllen würde. Unser Architekt hat dieses, mein Bauansinnen im zuständigen Bauamt schriftlich und auch mündlich vorgetragen. Aber die eigensinnigen und sehr von sich eingenommenen und rechthaberischen Konservatoren, die sich mehr als nur sehr wichtig nahmen oder auch vorkamen, haben da auf stur geschaltet und meinten immer wieder, dass eine Steinwand nichts mit einer Fachwerkwand zu tun hat. Unserm Architekten gelang es die Herren Konservatoren auf das äußerliche Außenaussehen der Fachwerkwand, wie sie nun mal fertig aussieht festzunageln und es ihnen doch egal sein müsste, was dann hinter der Fachwerkwand sich befindet, soweit die Statik stimmt und keine Einsturzgefahr besteht. Da die ehrwürdigen Konservatoren mit dieser Definition so ihre Schwierigkeiten hatten, denn das Alte soll nicht nur erhalten werden, sondern auch für alle immer noch gut sichtbar sein, was in unserm Falle aber immerwieder hundertprozentig auch zutreffen würde, obwohl die Herren Konservatoren ja ein Fachwerk, wie auch immer es damals gestaltet war nicht beweisen konnten, sondern immer wieder auf ein sehr kostbares Fachwerkgebälk verwiesen, das damals sicher aus der kernigen Spessarteiche bestanden haben mag. Um unnötigen Ärger für uns zu vermeiden, haben wir diese ganze Angelegenheit zunächst dem zuständigen Gericht zur Klärung übergeben, denn das alte, äußerliche Bild, das vielleicht einmal bestanden haben mag, ist ja für alle erhalten und gut sichtbar und was sich da hinter der gut sichtbaren Fachwerkaußenwand im Innern verbirgt, ist doch eigentlich Sache des Häuslebauers, der das bezahlen muss und nicht der Herren Konservatoren, zumal da zugleich für eine sehr gute Isolierung gesorgt wird, was vollkommen dem Klimawandel und Klimaschutz entspricht und wie das alte und verfallene Fachwerkhaus letzten Endes wirklich ausgeschaut hat und gebaut war, dass konnte uns kein Landeskonservator auch annähernd sagen, besonders hier in einer ziemlich armen Gegend. Und man staune, das zuständige Gericht hat uns Recht gegeben, denn beim Fachwerk geht es ja in erster Linie um die für alle sichtbare Außenwand und nicht um das, was sich dahinter, im Innern befindet, was doch im Grunde niemand etwas angeht, ob da etwas Auserlesenes oder billiger Krempel steht; ob da das oder jenes hingesetzt wird, soweit die Statik zum ganzen Komplex stimmt und keine Einsturz- oder die eine oder die andere Unfallgefahr im Innern oder dem Außenbereich besteht. Doch die Herren Konservatoren wollten auch hier wieder Recht haben, schalteten auf Stur, denn sie meinten, dass da in den Fächern kein Lehm sondern Stereopor sich befindet und haben das Urteil, das zu unseren Gunsten ausging nicht akzeptieren wollen und gingen auf Kosten der Steuerzahler an das nächst höhere Gericht und mussten auch hier als die Verlierer die Kosten zahlen, was auch hier der Steuerzahler wieder getan hat. Auch das dritte, noch höhere Gericht hat die Herren Konservatoren abblitzen lassen und fragte die Herren Landeskonservatoren auch, ob sie etwas gegen den Klimaschutz haben, denn wenn das Außenhaus, wenn es fertig ist so aussieht wie es hier auf dem Bauplan aussieht, dann erkennt kein Außenstehender, das hier im Grunde zwei Häuser in einem stehen, ein inneres Steinhaus und das äußere Fachwerkhaus, das nur den Gust der Zeit und der Konservatoren erfüllt, ohne es selbst zu bezahlen. Und nur das Fachwerkhaus bekommt der Vorübergehende wann auch immer wieder zu sehen. Um mehr sehen zu wollen, da müssen die neugierigen Gucker auch schon mal ins Haus hinein. Der geheimnisvolle Hausneubau in Spukhausen auf dem ehemaligen Jagdschlossgelände, bei dem die hier maßgebenden Herren Landeskonservatoren glaubten wieder einmal ihre Muskeln für alle sichtbar spielen lassen zu müssen, um allen zu zeigen, was sie doch für fragwürdige Amtspersonen oder rechthaberische Gestalten sind, hat nun auch die örtliche und überörtliche Presse, von wem auch eingeweiht erreicht und auch die überhohen Prozesskosten verurteilt, die leider nicht sie, die Herren Konservatoren bezahlen müssen, sondern die Steuerzahler mit ihren Steuern bezahlen, die dann zur Reparatur der Schulen, Sporteinrichtungen oder der Ortsstraßen fehlen, denn es geht ja hier doch nur um das äußere Aussehen des Hauses, denn was da in die Gefächer gefüllt werden muss steht ja nirgends geschrieben, zumal vor vielen, vielen hundert Jahren es noch kein Stereopor gab, sondern reichlich Lehm und auch gehäckseltes Stroh. Also kann es auch deutlich sichtbar auf die massive Bauweise aufgebracht werden und isoliert zudem das gesamte Haus bis auf den Dachboden, der sowieso zusätzlich unterm Dach auch noch isoliert werden wird aber hier dann von innen oder unterm Dach. Tja, ihr lieben Konservatoren, für die anfallenden Gerichtskosten hätte man bestimmt zwei Schulen hier in der näheren Umwelt von Grund auf renovieren können. Und es kam der Tag, an dem die Baufirma anrückte und damit begannen die großen, lose und gut sichtbaren, aufeinandergestapelten und zentnerschweren Fundamentbruchsteine von innen, von denen bestimmt jeder einen guten Zentner wog einzuschalen und von innen mit einer dünnen, kräftigen Eisenbetonwand zu verstärken, denn das alte und noch immer stabile Bruchsteinfundament wurde gereinigt, so dass der flüssige Beton auch zwischen die Bruchsteine fließen kann, denn das Fundament soll ja einmal ein massives „Steinfachwerkhaus“ auch eine nicht zu kurzgeratene Ewigkeit tragen, denn es hat ja etwas Gruseliges in seinem Innengemäuer zu verteidigen; es war einmal für viele Jahrzehntelang, wenn nicht gar viel länger das für viele gefürchtete Geisteranwesen in klein Spukhausen, über das doch so viele Menschen glauben die furchtbarsten vielen Gruselgeschichten berichten zu können, die sich da angeblich alle schon für viele ob gewollte oder ungewollte Zuschauer ereignet haben sollen, von denen sie aber die wenigsten Gruselgeschichten selbst erlebt haben, von denen viele bis in ihre Urururgroßelterngeneration, wenn nicht gar noch weiter hineinreichen und alle immer eins mit der Geisterwelt waren. Doch bei der Einschalung der alten Fundamente hat es schon nicht so richtig klappen wollen; es sah gerade so aus, als ob irgendjemand von den hier waltenden Geister etwas dagegen hätte, das hier wieder ein bisschen in ihrem Geisterheiligtum verändert werden würde, auf einem Flecken, in dem doch so viel Unrecht geschehen sein soll, das bis heute noch nicht und von niemandem gesühnt worden ist und somit ihre Ruhe hier gestört werden würde und gar noch durch neue Untaten, zumal noch nicht alle alten Untaten aufgeklärt oder gar gesühnt wurden. Es sah gerade so aus, als ob er oder sie hier etwas verbergen wollen, um ihre althergebrachte oder überlieferte Ruhe zu bewahren, oder alles verhindern wollen, was ihr gewohntes Geisterhaftessosein dürfen weiter zu erhalten, und alle Neuerungen, die ganz und gar nicht in ihr Konzept passen wollen von vornherein gleich, wie auch immer, auch zum Schrecken der heute hier Lebenden zu verhindern. Oder fürchteten sich die heimlichen Nachtzerstörer, die verschiedenen Geister davor, dass hier wieder so etwas unheimlich, Lasterhaftes entstehen könnte wie es seinerzeit zu ihren Zeiten hier wohl bestanden haben mag, als Unrecht noch mit ganz großen Buchstaben aber nur für die Opfer immer wieder und recht anschaulich geschrieben wurde. Als das freigelegte, gestapelte, und die grobbehauenen Kellerbruchtsteinfundament soweit eingeschalt war und für den nächsten Tag auch schon der Beton im „Umrollbus“ bestellt war, fanden am nächsten Tag die Bauarbeiter die gesamte Einschalung abmontiert und verstreut da am feuchtlehmigen Kellerboden herumliegen. Also musste schleunigst die bestellte Betonlieferung abbestellt werden, bevor sie angemischt ist und die ganze Kellerwand von neuem wieder eingeschalt wird. Auch in der kommenden Nacht haben unsichtbare Hände, die sicher auch wieder etwas dagegen haben, dass hier das Gebäude wieder aufgebaut wird, wieder die gesamte Schalung abgerissen, als wollte jemand unbedingt es verhindern, dass hier weiter gebaut wird und die Betonanlieferung musste wieder zum zweiten Mal schnellstens abbestellt werden. Auch zum dritten Mal wurden die Fundamentswände wieder eingeschalt. Der Polier meinte, dass wir am besten in Überstunden noch heute Abend den Beton hinter die Verschalung bringen und die Polizei mit einigen Polizeihunden verstärkt, heute Nacht die Baustelle bewacht. Auf unserer Baustelle verlief alles wie geplant. Noch am späten Abend wurde der fast flüssige Beton in die Verschalung gefüllt und auch die Polizei war einverstanden, als sie hörten was schon zweimal in den beiden vergangenen Nächten passiert ist, mit einigen Hunden heute Nacht diese Baustelle zu bewachen, um eventuell die oder den Bösewicht zu schnappen, die dann den angerichteten Schaden wieder zu ersetzen oder gut machen können. Die Polizei ging, wie auch die Baufirma davon aus, dass es echte, zweibeinige, superkluge menschliche Wesen sind, die hier, ohne sich der angerichteten Unkosten bewusst zu werden, ihren Schabernack treiben oder den Nachtgeistern nacheifern wollen, ohne sich bei der Abbrucharbeit selbst zu verletzen oder bewusst zu sein, welchen Schaden sie da anrichten und welche zusätzliche Kosten da für den Bauherrn immer wieder entstehen, für die sie eventuell aufkommen müssten, wenn man sie schnappen sollte. Ich selbst konnte heute Nacht kaum schlafen und war in einem fort bei den Polizeibeamten, die da draußen heute Nacht die Baustelle bei den oder vor den ungeklärten Nachtganoven bewachen, bis auch ich ganz leise aufstand, mich anzog, mit meiner Kamera, meinem stabilen Wanderstock und meiner kräftigen Stablaterne bewaffnet unbemerkt aus dem Haus wagte. Draußen im dunklen Hof hat Nero es natürlich auch, ohne zu bellen es gleich mitbekommen, dass ich in die Nacht wandern wollte, was er unbedingt auch sofort wollte, denn es ist noch gar nicht so lange her, dass er mir das Leben in der Eichenallee schon einmal gerettet hat, als da aus unerklärlichen Gründen, warum auch immer, eine gesunde und scheinbar schon fast ausgewachsene Eiche von ihrem Sockel brach und direkt in meine Richtung fiel. Alles Gute Zureden, dass er doch hier weiter im Hof bleiben sollte und alles wie immer bewacht, damit die andern Gäste auch ruhig schlafen können, half nichts und so marschierten wir beide zur Baustelle, wobei ich immer wieder mich mühte die Eichen, an denen wir vorbeigingen, im Auge zu behalten, das auch keine lebensmüde Eiche, weder von vorn oder von hinten sich bei unserm Vorbeigehen verneigen wolle was Nero auch auf seine Art tat, denn man kann ja nicht wissen, welche Geisterunholde immer noch vieles dagegen haben, dass wir da etwas, ohne sie zu fragen, in ihrem so feudalen Geisterheiligtum hinbauen wollen. An der Baustelle fand ich die Polizeibeamten noch vollkommen wachsam und sie mir auch sagten, dass bisher sich noch nichts an der schwach angestrahlten Baustelle geändert hat, was uns die Hunde auch sofort gemeldet hätten, wie auch eben geschehen als sie mich nicht nur bemerkten, sondern auch schon von weitem kommen sahen und auf ihre Hundeart den wachhabenden Polizeibeamten mein Kommen, ohne viel Lärm zu machen pflichtgemäß den da wachehaltenden Beamten meldeten. Nero hat bald mit den Polizeihunden eine distanzierte kleine Freundschaft geschlossen, wie sie auch mich bald als einen hier Zugehörigen akzeptierten. Trotzdem habe ich mit Nero langsam die gesamte Baustelle umrundet und mit meiner starken Stabtaschenlampe immer wieder in die Baugrube geleuchtet, denn ich hatte so plötzlich das Gefühl, da unten in der doch recht tiefen Baugrube, da will uns jemand sehen, was sicher auf Gegenseitigkeit in dieser dunklen Nacht beruhen mag. Vielleicht ist es einer von den Übeltätern, die schon zweimal die gesamte, lange und viereckige Verschalung da bei Nacht und Nebel abgebaut haben, die jetzt von uns entdeckt werden wollen, wenn sie schon nicht da weiter wie bisher nichteinbetoniert ruhen können, wohl eingebettet wie bisher im lehmigen Boden. Und je länger ich den Boden da mit dem Licht meiner Stablaterne abtastete, umso sicherer war ich mir da, dass da in der Erde, im späteren Kellerboden, da liegt etwas Skelettähnliches, das sich da sicher nicht bewegt, es aber irgendwie mich auf sich aufmerksam macht, geradeso, als ob es mir sagen wollte, „holt mich da heraus, bevor ihr auch den lehmigen Kellerboden zubetoniert, denn da will ich nicht unterm, oder gar im harten Beton für alle Zeiten und unauffindbar und gar unmenschlich verschwinden, überhaupt dann am jüngsten Tag, wenn die Trompeten laut erschallen und der Betonboden uns nicht als seine Beute auch freigeben will und wir dann körperlos als Geister in der Ewigkeit weiter umhergeistern müssen, nur weil ihr hier uns einbetoniert habt!“ Es werden doch nicht da etwa ein oder gar mehrere Skelette, menschlichen Ursprungs sein, die, wer weiß es, da vor vielen hundert Jahren notdürftig oder auf die Schnelle, vielleicht auch nur auf die Schnelle und vielleich gar auf Umwegen für alle, auch für die spätere Nachwelt, beseitigt und dann regelrecht, nicht zu tief verscharrt wurden, die da sicher wegen nichts wieder haben sterben müssen und dann vergessen wurden? Und eine unbekannte Kraft da in der Erde hat da ihre Skelette bis heute nicht verwesen lassen. Wenn das zustimmen sollte, dass da vielleicht mehrere menschliche Skelette wie in einem kleinen Massengrab liegen, dann ist auch mir bald klar, warum der letzte Besitzer von hier auf Nimmerwiedersehen, möglichst weit weg, verschwunden ist und warum er diese Bruchbude nicht zu Lebzeiten schon vererbt oder versucht hat zu verkaufen, denn die neuen Bewohner hätten sicher auch die Reste der vielen da im Kellerboden liegenden, verstümmelten Leichen früher oder später entdeckt. Auf wen wer dann der Verdacht gestoßen, hier der wahre Mörder zu sein? Sicher zunächst doch auf den letzten Besitzer, egal ob er schuldig oder unschuldig war und mit den Geistern, die sicher schon viel länger hier in diesem Komplex herumgeistern, nicht mehr klar kam. Ich habe dann, nachdem ich doch mehr und mehr mit meinen Gedanken weit in der Vergangenheit war, zwei der hier anwesenden Polizeibeamte mit ihren Hunden gerufen und sie auf meine Entdeckungen aufmerksam gemacht. Auch sie haben zunächst erstmals von außen und oben herab sich ihre Gedanken gemacht und dann fragte einer den andern, was sie jetzt mit dieser neuen Entdeckung bloß machen sollen? Ich mischte mich da in ihr Gespräch ein und sagte, dass sie bis morgen früh alles wachsam beim Alten lassen sollen und morgen früh dann, die für diese Entdeckung oder Angelegenheit zuständigen Beamten mit vielleicht zwei oder mehr guten Leichenspürhunden den Boden absuchen lassen und die sich dann mit den sicher schon viel älteren Skeletten befassen können und bestimmt den einen oder den anderen Anhaltspunkt bei dem oder den da Ruhenden entdecken und noch zur Aufklärung, wann, was oder auch warum es geschehen ist etwas beitragen können. Vielleicht hört dann die ganze geheimnisvolle Spukerei um dieses Anwesen auf und das kleine Dörfchen sich dann einen andern Namen suchen muss, der auch weiterhin dem Tourismus förderlich erscheint. Interessant wäre es schon ab wann und warum diese kleine Niederlassung den amtlichen Namen Spukhausen bekam. Als ich mich von den wachhabenden Polizeibeamten trennte begann es schon im Osten zu dämmern und ich heute mein Frühstück erst gegen zehn Uhr gegessen habe. Dafür konnte ich heute Vormittag doch einiges zum Staunen der noch anwesenden Gäste hier im Haus erzählen und meine bessere Hälfte konnte oder wollte zunächst mir nicht verzeihen, dass ich heute Nacht so leise und ganz heimlich ohne sie verschwunden bin, was sie überhaupt nicht bemerkt hat, sie, die ansonsten jeden nicht zu lauten Japser von mir gleich vollauf mitbekommt und auch von meinem späten Heimkommen wollte sie heute Nacht absolut nichts bemerkt haben, als ich mit meinen leise besohlten Fußsohlen rücklings ins Zimmer schlich, um notfalls auf die Schnelle mit der Bemerkung wieder das Zimmer zu verlassen, falls meine Frau munter werden sollte: „Ich darf doch auch mal in der Nacht Pippi machen gehen“, vorwärts wieder zu verschwinden; sich nur gewundert hat, dass ich heute Morgen, was ganz und gar nicht zu mir passte, so lange und fest, ohne ihr Aufstehen zu bemerken, geschlafen habe und ich so gar nichts bemerken wollte, dass sie schon aufgestanden ist und sogar allein, allerdings bisschen verschnupft, zum Frühstück ging; verschnupft deswegen, weil sie sich mein heutiges, festes Längerschlafen einfach nicht erklären konnte, denn in unseren fast fünfzig Ehejahren hat sie mich noch nie als einen Nacht- oder Schlafwandler erlebt, denn anders konnte sie sich mein heutiges länger Schlafen einfach nicht erklären und auch schon im Stillen sicher dachte, „was er wohl wieder da ausbrüten mag?“ Der Wirt war auch ein bisschen über Nero verärgert, dass er, statt hier den Wachhund zu spielen, mit mir fremd gegangen ist. Ich habe dem Wirt, um ihn wieder zu besänftigen, fest versprochen vorher immer Bescheid zu sagen, wenn Nero und ich, wir beide, wieder einmal ganz heimlich fremd gehen sollten, was ja heute Nacht, das Fremdgehen nicht zum ersten Mal passiert ist und ob ich den Wirt das nächste Mal wecken werde, wenn ich wieder mit Nero nachts fremd gehen sollte, das weiß ich nicht. „Aber“, sagte ich dem Wirt, „durch unser Fremdgehen heute Nacht, hat er schon mal elf halbe Schoppen außerplanmäßig verkauft und heue Nacht ist niemand hier eingebrochen oder von den Gästen zu Schaden gekommen! Sicher haben die Spukhausener Geister Neros Wachdienst hundertprozentig für alle deine Gäste im Haus bestens und ohne viel Aufsehen übernommen!“
Meine Frau konnte ich schon mal ein wenig besänftigen, dass wir beide nach meinem verspäteten Frühstück an die Baustelle gehen und ich ihr alles, was ich heute Nacht entdeckt habe auch zu zeigen, was bald geschehen ist. Nero, der kluge Denker, hat natürlich auch bald gemerkt, dass wir beide wieder fremd gehen wollen und gar nicht den Eindruck machte, als wollte er hier im langweiligen Gasthof zu bleiben, in dem es sicher nichts zu entdecken oder zu beschützen gibt und in dem sich auch absolut nichts abspielt. Für Neros Mitgehen musste ich ab sofort, wie versprochen den Wirt fragen, der gegen ein Mitgehen mit uns bei Tag nichts hatte, ich ihm aber auch fest versprechen musste, ihn wieder heil mit heim zurückzubringen, dass er da nicht mit einbetoniert wird, ihm da an der Geisterbaustelle auch ja kein Geist ihm etwas antuen möchte oder gar von den hungrigen Geistern zum zweiten Frühstück verspeist wird, denn so ein Hund kostet schon auch eine ordentliche Stange Geld, die wieder erstmals wieder mit wie vielen verkauften Bierschoppen verdient werden will; umsonst sind sie, die Schäferhunde nicht mehr zu haben, auch die ganz kleinen nicht. Kurz nach elf Uhr waren wir an der Baustelle. Von den paar Bauarbeitern der kleinen Baufirma war niemand zu sehen. Dafür waren dreizehn Polizeibeamte mit zwei Leichenspürhunden in der eingeschalten Baugrube. Drei menschliche Skelette waren schon freigelegt und die beiden Spürhunde suchten immer noch den Boden nach weiteren Skeletten ab, die andern fertigten Fotos der gefundenen Skelette an ihren Fundorten oder fertigten eine maßstabgetreue Zeichnung der kleinen Fundstellen an, eine länger und eine kürzer geartete, dass es später keine Wiedersprüche geben kann, wenn man mehr zur Herkunft der Skelette finden kann oder gar Spuren zu den Mördern führen sollten, das dann auch, beziehungsweise etwas zu ihrem Alter gesagt werden kann. Bis zur Mittagspause haben sie noch zwei weitere Knochengerüste gefunden und auch sie freigelegt, was ich alles mit meiner Kamera, was die eifrigen Polizeibeamten gar nicht gerne sahen, für die Nachwelt festgehalten habe. Es aber dann doch gestattet haben, als sie hörten, dass ich der neue Eigentümer und der eigentliche Bauherr dieser mysteriösen Baustelle bin und diese Aufnahmen schon mal für die Familien- und die Bauchronik und den dann auch entsprechenden Text herhalten können. Die Presse wollte die Polizei schon selbst mit allen Einzelheiten versorgen, dass da nichts Falsches die lieben Mitmenschen zu lesen bekommen und beginnen den unbekannten Massenmörder nun auf eigene Faust, ohne Rücksicht auf ungewollte Verluste massenweise zu suchen, der sicher vor vielen hundert Jahren gelebt haben muss und die Polizei sicher erst zu suchen beginnt, wenn erstmals alles so weit geklärt ist und nichts mehr von niemandem auch im Nachhinein verwechselt werden kann, denn so wie es aussieht, scheinen die hier gefundenen Skelette doch schon sehr alt und trotzdem, wie man sehen kann für die Nachwelt gut erhalten, fast wie konserviert zu sein.
Am Nachmittag wurden die fünf Skelette getrennt, nummeriert gut verpackt und versiegelt zu weiteren Untersuchung in die Gerichtsmedizin abtransportiert und die Baustelle zur Weiterarbeit wieder freigegeben. Am nächsten Tag haben zwei Bauarbeiter den Kellerboden eben und alles für einen Betonfußboden begradigt und zurechtgemacht, der dann übermorgen mit vereinten Kräften ausgegossen werden soll und alle eventuellen, da noch ruhenden Skelette, die, die Leichenspürhunde nicht mehr entdecken konnten, weil sie zu tief oder sonstwie isoliert vergraben liegen, ihren Frieden da unter dem festen Betonboden, gut abgesichert vor Fremdeinwirkung, finden mögen, bis zu oder an den Tag auch ihrer und unser aller Auferstehung, wann er auch immer kommen möge, was wir alle, Gott sei es gedankt, nicht wissen. Als der Winter kam, war auch das Haus von außen soweit fertig und stand wie ein kleines exzellentes Schmuckkästchen da, das nicht nur alle Vorbeigehenden zum Betrachten, Träumen oder Bewundern einlud, sondern auch ein sehr beliebtes Fotoobjekt der hier spazierenden Urlauber war, das besonders von den vielen hier urlaubenden Menschen benutzt wurde und auch von vielen lieben Mitmenschen beneidet und von noch mehr Besuchern in der Spukhausener Landschaft, immer wieder als ihr stilles Traumhaus fotografiert und auch ein, sicher war es ein Hobbymaler, der da in der noch kühlen Winterendesonne unser Anwesen auf der Leinwand festhalten wollte, denn das schmucke neue Häuschen steht ja an einem ganz einmaligen, verwunschenem und an keinem astreinen, sondern an einem ganz für alle spannenden, verrufenen, geheimnisvollen Ort, in dem nicht nur sehr viele Menschen auf Nimmerwiedersehen verschwunden sind, sondern, um den viele Ortsbewohner noch heute lieber einen großen Bogen machen oder sich dreimal bekreuzigen, wenn sie glauben, da schon unbedingt auch am Tag vorbeigehen zu müssen, um möglichst schnell an ihr Ziel gelangen zu können, auch noch mit zugemachten Augen vorbeiflitzen und wenn schon, dann unter dem Zeichen des Kreuzes und glauben hinter jedem da noch stehendem Strauch einen heimischen Kobold da drohend sitzend oder gebeugt stehen zu sehen, der nur darauf wartet im richtigen Moment den Vorbeigehenden packen zu können, wenn man ihm zu nahe kommt, denn die Geister scheinen dieses sehr alte Gelände in ihren Augen als ihr großes Heiligtum zu betrachten, das sie mit niemanden, egal woher er auch kommen mag, teilen zu wollen. Viele der da an dieser Baustellke so arglos vorbeigehende Urlauber haben auch immer wieder gefragt, ob der Bauherr und die vielen da hausenden Geister gar unter einer Decke stehen oder gemeinsame Sache in allen geisterhaften Belangen machen oder gar zu den menschgewordenen Geistern schon gar gehören?
Drei Wochen nach dem großen Weihnachtsfest war auch im Innern soweit alles bezugsfertig. Im Erdgeschoss war eine komplette, nicht zu klein geratene vier Zimmerwohnung mit Küche, Bad mit einer Duschecke und zwei Toiletten und auch einem Abstellraum, den man auch als Bügelzimmer benutzen kann und einer nach Norden hin gerichteten Speise- und auch einer Wäschekammer. Im Obergeschoss waren zwei kleine, komplette, eingerichtete nette Ferienwohnungen, mit Koch-, Ess- und Schlafräumen für jeweils vier Personen und einer Nasszelle mit Toilette pro Ferienwohnung. Für unsere drei Kinder war somit immer wieder Platz, auch wenn sie hier bei uns in Eigenregie walten wollen, denn in ihrer Kochecke können sie, wenn ihnen Mutters Küche nicht mehr schmecken oder zu üppig sein sollte und sie die nötigen Zutaten haben, die vornehmsten Eigenkreationen am Herd auch im Erdgeschoss herzaubern; die Utensilien, ohne die nötigen Kochzutaten dazu sind sicher alle in jeder Kochecke vorhanden, die aber nur für unsere Kinder da vorhanden sind. Unsere eventuellen Feriengäste, die sich in den Ferienwohnungen schon selbst bewirten oder für das leibliche Wohl sorgen wollen, die müssen ihre Zutaten dafür schon selbst besorgen.