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Kapitel 2: Die Höhle der Bären

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Mittag. Die Sonne stand am höchsten Punkt über den weiten Wäldern des bezaubernden Fjord-Landes. Nilo und seine Mütter waren auf dem Weg durch den großen Wald am Fjord zurück in ihre Höhle. Da waren sie schon wieder, diese eigenartigen Bewegungen, die Nilo immer wieder machen musste. Seine Pfote zuckte. Und schon wieder. Und wieder. Elina drehte sich zu ihm um und sprach: „Hey Nilo, du siehst bedrückt aus.“ Er war sehr unglücklich über diese Bewegungen, die er da machte, aber er konnte nichts dagegen tun. Er war hilflos. Seine Mutter Lojana beugte sich zu ihm runter und sagte: „Mein Junge, was ist denn nur los? Wir machen uns wirklich langsam Sorgen um dich." „Ich weiß es doch auch nicht“, antwortete Nilo. „Es ist, als würde ein Fisch, ein ganz großer, in mir umherschwimmen. Und dann muss ich mit den Pfoten zucken.“ Beide Mütter schauten besorgt drein. Auch sie hatten so etwas noch nie gesehen. Sie blickten sich an und Lojana sagte dann: „Gut, aber so kann es nicht weitergehen.“ „Wir müssen einen Weg finden, um dir zu helfen und diesen "Fisch", oder was auch immer es sein mag, aus dir herauszuholen." „Lass uns erstmal zur Höhle zurückgehen, dann frage ich dort eine gute Bärenfreundin nach dem Bärendoktor.“ Bärendoktor? Nilo fühlte sich ein wenig ängstlich. Er war sehr froh, solch liebe und fürsorgliche Mütter zu haben, doch hatte er schon ein wenig Angst vorm Doktor. Er ließ sich in die Arme seiner Mütter fallen und hielt sie so fest, wie er konnte. Was für ein wunderbares Gefühl. Nilo war nun wieder ein wenig entspannter und fühlte sich in diesem Moment sehr geborgen. Die drei liefen weiter. Sie kamen an vielen dichten Büschen vorbei, von denen sie immer so gern Beeren naschten und genossen das sonnige Wetter. Elinas Fell wehte im Wind vor Nilos Nase und er konnte die goldgelben Streifen darauf deutlich erkennen. Schon bald kamen sie an der Höhle der Bären an. Ein paar andere kleine Bärenkinder spielten mit einem braunen, großen Lederschuh, den sie vermutlich im Wald gefunden hatten. Ein Bärchen steckte seinen Kopf hinein, um ihn mit einem angewiderten Gesicht gleich wieder herauszuziehen. Nilo und seine Mütter betraten den Höhleneingang, der mit vielen bunten Blättern überdeckt war. Hinter dem Eingang bogen sie nach links ab, wo ihr gemeinsamer Unterschlupf war. Er war nicht groß, aber zum Essen und Schlafen genügte es. Viel mehr taten die Bären hier auch nicht. Der Nachbar, Herr Schnarchbär, lag gerade in seinem Bett aus Blättern und Zweigen und schlief. Das tat er eigentlich immer. Und wenn er mal wach war, knurrte er den kleinen Nilo nur an. Er hatte aber auch einen passenden Namen, denn er schnarchte tatsächlich fürchterlich. Einmal hatte Nilo sogar versucht, eine Wand aus Zweigen, Moos und Blättern zu basteln, damit er und seine Mütter diesen Lärm nicht mehr ertragen müssten. Leider entstand durch das Geschnarche von Herrn Schnarchbär solch ein starker Wind, dass diese Wand schon in der ersten Nacht wieder einstürzte. „Morgen werden wir zu Doktor Frederik gehen. Er wird dich einmal anschauen“, sagte Elina zum kleinen Nilo. Er blickte ängstlich zu seinen Mamas auf und sagte: „Okay, aber wird das weh tun? Mein Fell ist sehr empfindlich.“ Dabei strich er sich nervös durch seinen hellbraunen Pelz. Lojana nahm ihn erneut in den Arm und schaute ihm tief in seine großen braunen Bärenaugen: „Du brauchst keine Angst zu haben. Er wird dich nur einmal gründlich untersuchen und mit dir sprechen, mehr nicht.“ „Wir begleiten dich natürlich.“ Die Umarmung seiner Mutter und ihre einfühlsamen Worte taten ihm sehr gut. „Okay, hoffen wir, dass der Arzt etwas über mich und meinen „komischen Fisch“ herausfindet“, sagte Nilo. Sofort erwiderten seine Mütter: „Hey, du glaubst doch nicht etwa, dass du daran schuld bist? Das ist doch totaler Quatsch. Rede dir das bitte gar nicht erst ein, hörst du? Lass uns doch erstmal morgen abwarten und jetzt erst einmal ins Bett gehen.“ Elina zog noch kurz einige Beeren aus ihrer Tasche, um den kleinen Bären aufzuheitern. Sie konnte es nicht ertragen, wenn sie nichts dagegen tun konnte, wann immer es ihrer Frau oder Nilo schlecht ging. Er streckte seine Tatze aus und verschlang die Beeren ganz schnell. Dabei lächelte Nilo seine beiden Mütter an und sprach mit noch halb vollem Mund: „Das klingt nach einem guten Plan, ich liebe euch!“ Alle drei umarmten sich liebevoll, während der alte Nachbar im Hintergrund sein nächstes Schnarch-Konzert begann. 


Nilo: Ein bärenstarkes Abenteuer

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