Читать книгу Tagebuch eines Hilflosen - Francis Nenik - Страница 42

26.02.2017

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Gestern Abend hat der britische Rechtspopulist und einflussreiche Brexit-Befürworter Nigel Farage Donald Trump in Washington zum Essen getroffen. Die beiden kennen sich gut. Farage hat Trump während des Präsidentschafts-Wahlkampfes wiederholt unterstützt, und Trump selbst hat Farage auf seinen Veranstaltungen als »Mr. Brexit« vorgestellt. Auch sonst ist Farage in den rechtskonservativen Kreisen des amerikanischen Politikbetriebs bestens vernetzt. Trumps enger Vertrauter Stephen Bannon hatte Farage bereits 2014 auf einem der exklusiven Empfänge seines Breitbart News Networks mit den entsprechenden Leuten bekannt gemacht und ihm die Möglichkeit gegeben, für den Brexit zu werben.

Jetzt, drei Jahre später, hat Farage beim Dinner im Trump International Hotel die Rendite in Form eines Platzes am Präsidententisch eingestrichen – und eine Rede vor der mächtigen »Conservative Political Action Conference« gab’s für ihn gleich noch dazu. Darin sprach Farage von einer »großen, globalen Revolution«, die durch den Brexit und die Wahl Trumps zum Präsidenten begonnen habe. Sie werde sich, so Farage, in den kommenden Jahren in der ganzen westlichen Welt ausbreiten.

Wie alle (selbsternannten) Revolutionäre ist auch Farage davon überzeugt, den Leuten mit seinen Plänen einen Gefallen zu tun. Er ist sich sicher, dass sogar jene, die jetzt noch zu seinen Gegnern zählen, ihn eines Tages für seine Ideen lieben werden. Und dem Präsidenten, so glaubt er, wird es nicht anders ergehen. »Genau wie der Brexit jeden Tag populärer wird, so wird auch Präsident Trump in den USA jeden Tag beliebter werden«, erklärte Farage und schloss seine Rede auf der Konferenz mit dem Ruf: »Wir werden siegen!«

Für das rechtskonservative Publikum klang dieser Satz wie ein Versprechen. Für mich klingt er wie eine Drohung.

Tagebuch eines Hilflosen

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