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25.06.2018

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Der Motorradhersteller Harley-Davidson hat angekündigt, wegen des andauernden Handelsstreits mit Europa und den permanenten Zoll- und Gegenzollmaßnahmen einen Teil seiner Produktion von den USA ins Ausland zu verlegen. Sämtliche Motorräder, die für den europäischen Markt bestimmt sind, sollen in Zukunft nicht mehr in den Vereinigten Staaten produziert werden. Trump schäumt: »Eine Harley sollte niemals in einem anderen Land gebaut werden!«, ereifert er sich auf Twitter.

Er sollte innehalten. Die Bremsen für die Harleys kommen allesamt aus Italien, und auch die Kupplungen werden von dort importiert. Aber das ist noch nicht alles: Die Motorkolben werden in Österreich produziert, die Mehrzahl der elektronischen Bauteile stammt aus China oder Mexiko und die Stoßdämpfer aus Japan. Die Verbindung nach Japan hat für Harley-Davidson übrigens Tradition. Als die Firma 1929 im Zuge der Weltwirtschaftskrise am Rande des Ruins stand und händeringend nach neuen Absatzmärkten suchte, hat sie einen Lizenzvertrag mit dem japanischen Motorradhersteller Rikuo geschlossen. Kurz darauf wurde mit amerikanischer Hilfe in Tokyo ein entsprechendes Werk aufgebaut. Bis 1937 hat Rikuo darin Motorräder unter dem Namen Harley-Davidson produziert und in Japan verkauft. Anschließend hat die Firma unter eigenem Namen weitergemacht. Harley-Davidson selbst hat die Verbindung lange Zeit geheim gehalten. Die Firma wollte nicht, dass herauskommt, dass sie durch den Aufbau der Fabrik die Techniken der modernen Massenproduktion in Japan bekannt gemacht und über Jahre hinweg befördert hatte.

Tagebuch eines Hilflosen

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