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23.03.2017

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Wenn Trump spricht, verwendet er oft die Worte: »… but that’s okay.« Meist stehen sie am Ende eines Satzes, in dem er erklärt, dass er irgendetwas getan hat, was andere nicht mochten oder erwartungsgemäß nicht mögen werden.

»A lot of people are going to be angry that they are not a priority, but that’s okay.« (28. Februar 2017 anlässlich der Unterzeichnung eines Präsidialerlasses, der eine Vergrößerung des Budgets für die Historically Black Colleges and Universities vorsieht.)

Aber die Worte funktionieren auch als Punchline ganz gut: »You know, in the old days, when I made this speech I got paid a lot of money. Now I have to do it for nothing. Not a good deal, but that’s okay.« (17. Februar 2017 anlässlich einer Rede im Boeing-Werk in North Charleston/South Carolina.)

Die Worte fungieren aber auch als eine Art sprachliches Schulterzucken, dem die übliche Selbststilisierung zum Opfer innewohnt. Die Worte sind dann meist an seine politischen Gegner gerichtet, deren Handlungen Trump nicht weiter kümmern …

»I haven’t been treated properly. And that’s okay …« (Interview mit Fox News am 27. Februar 2017.)

Aber ich schreibe das hier nicht auf, um eine Analyse der Trump’schen Rhetorik zu unternehmen. Dafür ist später noch Zeit, zumal die Menge des Materials dann um einiges größer und die Ausbeute ergiebiger sein wird. Nein, ich schreibe es auf, weil mich das Wörtchen »okay« interessiert, schließlich hat es heute vor 178 Jahren zum ersten Mal das Licht der Welt erblickt, schwarz aufscheinend in der Boston Morning Post auf der zweiten Seite, in der zweiten Spalte, in Form von zwei kursiv gesetzten Kleinbuchstaben – zur Feier des Tages akklamiert von einem Ausrufezeichen: »o. k.!« Direkt dahinter stand auch die Auflösung dieser damals noch unbekannten Abkürzung, und der Leser erfuhr, dass »o. k.« »all correct« bedeutet. Was freilich ein wenig verwunderlich ist, denn in der Abkürzungslogik hätte »all correct« eigentlich »a. c.« ergeben müssen. Aber damals war es schwer in Mode, sich in der Kurzform auf eine falsche Schreibweise zu beziehen. Die Gleichung lautete deshalb: all correct = oll korrect = o. k.

Erfinder der Abkürzung und Verfasser des dazugehörigen Textes war ein gewisser Charles Gordon Greene von der Anti-Bell Ringing Society, einer Vereinigung, die angetreten war, das allgemeine Klingelstreichwesen zurückzudrängen und als Freizeitbeschäftigung stattdessen das Umbuchstabieren bekannter Wörter propagierte. Greenes Absicht war es, die Verschreiber samt echt falscher Abkürzung in die Zeitung zu bringen, schließlich wünschten er und seine New-Speller sich nichts mehr, als dass ihr neu ausgedachtes Kürzel »zwischen den schwarzen Lettern Funken schlagen, die Köpfe der Leser in Flammen setzen und ihre Münder entzünden« würde.

Eine ziemlich abgefahrener Wunsch, but that’s okay …

Tagebuch eines Hilflosen

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