Читать книгу Quantenheilung erleben - Frank J. Kinslow - Страница 10
Оглавление2. Frieden, Glück und Erfüllung finden – mit QE
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„Zeitmangel ist der schlimmste Mangel unserer Zeit.“
Fred Polak
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„Tausende von Kerzen kann man vom Licht einer Kerze entzünden, ohne dass ihr Leben kürzer wird. Freude nimmt nicht ab, wenn sie geteilt wird.“
Buddha
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Wenn Sie zehn Leute fragen, was es bedeutet, im „Jetzt“ zu leben, werden Sie zehn verschiedene Antworten bekommen. Wie beim Wetter scheint zwar jeder darüber zu reden, aber niemand scheint viel dafür zu tun. Vielleicht liegt das daran, dass sich viele von uns gar nicht sicher sind, was „im Jetzt leben“ bedeutet oder welchen Vorteil wir möglicherweise davon haben.
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als sei es die einfachste Übung überhaupt, das „Jetzt“ zu definieren, doch als so leicht hat sich das noch nicht erwiesen. Sie mögen sagen: „Jetzt ist jetzt.“ Und dabei belassen Sie es. Dann würden Sie zu den Cleveren gehören. Selbst wenn man nur ein wenig an der Oberfläche der Frage kratzt: „Was ist das Jetzt?“, kommt ein Wirrwarr rationaler, aber widerspenstiger Gedankenwürmer zutage, die Wissenschaftler und Philosophen gleichermaßen verwirren. Ja, die Suche nach dem Gewahrsein des gegenwärtigen Momentes und nach dem imaginären inneren Frieden, den dieses Gewahrsein, wie es heißt, mit sich bringen soll, stellt die Menschheit vor ein Rätsel, und zwar schon seit der Urzeit, als der erste Funke eines Bewusstseins ihrer selbst in den Augen der Menschen aufleuchtete.
Unser gesamter Organismus aus Körper und Geist entwickelte sich im Zusammenhang mit vorübergehenden Stressoren wie etwa unerwartet schlechtes Wetter, kleinere Auseinandersetzungen mit benachbarten Stämmen und gelegentliches Hochklettern auf einen hohen Baum, um nicht von einem Säbelzahntiger aufgespießt zu werden … Die Jäger und Sammler der Frühzeit arbeiteten nur drei bis vier Tage pro Woche, um sich das Lebensnotwendige zu beschaffen. Eingebettet zwischen stressigen Ereignissen lagen Tage des Ruhens und Zusammenseins mit Sippenmitgliedern, gemütliche Spaziergänge am See und Stunden, in denen sie nur dalagen und den Wolken zuschauten.
Wenn wir ein einzelnes Wort auswählen sollten, das das Leben der Menschen von heute definiert, dann wäre es das Wort hektisch. Wann seit Beginn der Geschichtsschreibung haben wir je zu derart unablässiger Aktivität geneigt? Wir treiben uns selbst buchstäblich in den Wahnsinn. Sechzig oder siebzig Jahre reichen nicht dazu aus, dass sich unsere Nerven, unsere Knochen und unser Gehirn an die gesteigerte Aktivität und den Stress anpassen, die das moderne Leben uns auferlegen. Unser Körper und unser Geist haben nicht über Generationen hinweg die Entwicklung durchgemacht, die nötig gewesen wäre, um uns auf den „Angriff“ vorzubereiten, den das Leben im 21. Jahrhundert darstellt. Sie sind für ein friedlicheres, kontemplatives Leben geschaffen.
Dieser kontemplative Wesenszug, der schon in unseren frühesten Vorfahren angelegt war, ist genetisch in all unseren Zellen kodiert und wartet geduldig darauf, dass wir ihn wiederentdecken. Er ist eine präsente, aber zarte Stimme, die gegen das stetig zunehmende Rattern des modernen Wahnsinns dagegenhält. Wenn Sie sich einen Moment Zeit nehmen, um hinzuhören, können Sie die Stimme ruhig bitten hören: „Mach langsam, genieße! Lass die Welt einfach ein paar Minuten an dir vorüberziehen.“ Diese Stimme können Sie hören; sie hallt nicht in der Vergangenheit wider und spiegelt sich auch nicht in den Hoffnungen für und den Ängsten um unsere eingebildete Zukunft, sondern Sie hören sie genau jetzt. Und sie bringt uns zurück ins Jetzt.
Wir empfinden es als Zeitverschwendung, wenn wir uns Zeit nehmen, nichts zu tun. Dieses Problem ist keine Frage der Quantität, also der Dauer, sondern der Qualität. Indem wir uns nach innen wenden, verjüngen wir Geist und Körper auf eine Art, die beide mit der äußeren Welt in Einklang bringt. Sich Zeit zu nehmen für Tagträume oder zum Meditieren, das macht die „verlorene“ Zeit mehr als wett – und zwar in Form von erneuerter Energie und Kreativität.
Die Alltagsaktivitäten sind unvermeidlich, und wenngleich der Rückzug aus der Welt in die Meditation uns sicher Vorteile bringt, entgeht uns damit doch eine umfassendere Wahrheit: Wir sind fälschlicherweise davon ausgegangen, dass wir nicht gleichzeitig aktiv und still sein können. Wie sich aber herausstellt, können wir uns sowohl aktiv nach außen wenden als auch gleichzeitig innerlich in Ruhe sein. Ja, Sie können „auf zwei Hochzeiten tanzen“. Kraft Ihres Menschseins können Sie sich tatsächlich „unterwegs“ regenerieren oder einen Zustand erholsamen inneren Friedens aufrechterhalten, während Sie Ihren Alltagsaktivitäten nachgehen.
Stellen Sie sich einen Mann vor, der auf dem Rücken liegt und zu den Sternen hinaufschaut. Er liegt schon lange so da und sein Geist ist frei von dem Strandgut, das den meisten von uns die meiste Zeit durch den Kopf geht. Sein Geist gleicht der stillen Leere des Raumes. Es ist nicht der Geist eines Geschäftsmanns oder Fabrikarbeiters. Dieser Mann könnte keine Tür aufmachen, keine Suppe mit einem Löffel essen oder einen höflichen Gruß über die Lippen bringen. Und dennoch ist er voller Gewahrsein und von einem Vertrauen und einer Ruhe erfüllt, die bisher Heiligen und bedeutenden spirituellen Lehrern vorbehalten zu sein schien.
Dieser Mann starb vor Urzeiten, in Tierhäute gehüllt und betrauert von einer Handvoll anderen, ihm ähnlichen Stammesangehörigen. Sein kontemplatives Leben stand in krassem Gegensatz zum Leben des heutigen Menschen, dessen Gedanken ein Knäuel sich windender Schlangen widerspiegeln statt die Bewegung der Sterne. Die Synapsen, also die Gehirnverbindungen des heutigen Zeitgenossen feuern leidenschaftlich vom ersten Aufflackern seines Bewusstseins am Morgen bis zu seinen letzten Gedanken am Abend, wenn die willkommene Stille des Schlafes ihn dem Alltag entrückt und auf den Ansturm des kommenden Tages vorbereitet.
Unser Vorfahr der Urzeit war im Wesentlichen wie wir. Bei allen praktischen Vorhaben und Zielen war er wie wir. Wenn er heute auf die Welt käme und in einer Familie der Mittelschicht aufwüchse, dann könnte man ihn meiner Meinung nach nicht aus einer Gruppe seiner heutigen Cousins herauspicken. Doch das Problem ist Folgendes: Die Kräfte, die sein großes Gehirn und seinen aufrechten Körper formten, sind nicht die, die der Mensch von heute kennt; nicht im Entferntesten. Unser Körper und Geist, die beide vor der „Erfindung“ der Zeit entstanden, sind heute fremden Kräften ausgesetzt, die die alten Völker nicht kannten. Umweltverschmutzung, Stress am Arbeitsplatz, viele Aufgaben, die gleichzeitig zu erledigen sind, eine steigende Scheidungsrate, die Stunden vor dem Computer und negative Nachrichten aus der ganzen Welt – alles das kannten unsere Vorfahren selbst vor hundert Jahren noch nicht.
Mit der Aussage, wir hätten eine hektische Welt erschaffen, tragen wir Eulen nach Athen. Wir werden von einem unstillbaren Drang angetrieben, jede Leere auszufüllen. Wissen ist der neue Gott. Wir haben den Eindruck, wenn wir etwas wüssten, dann würden wir es besitzen und könnten es kontrollieren. Und wenn wir etwas kontrollieren können, dann können wir das entweder dafür nutzen, unser Wissen zu erweitern und unsere Kontrolle zu erhöhen, oder dafür, uns selbst vor wirklichem oder eingebildetem Schaden zu schützen. Unser kollektives Denken lautet ungefähr so: Wenn wir unser Wissen um etwas erweitern, dann haben wir das auch besser unter Kontrolle. Wenn wir etwas besser unter Kontrolle haben, dann können wir es nutzen, um unser Wissen zu erweitern, oder wir können es beseitigen, wenn es unsere Sicherheit oder unsere unaufhörliche Wissenssuche bedroht. Erkennen Sie den subtilen Wahnsinn, der da ganz fest in unsere Denkstruktur verwoben ist?
Die Frage, die wir uns stellen sollten, lautet nicht: „Wie kann ich noch stärker kontrollieren?“ Die Hauptfrage, über die jede und jeder von uns nachdenken sollte, heißt: „Wie kann ich mich von dem Kontrollbedürfnis befreien?“ Warum müssen wir über das Grundbedürfnis nach Überleben und leiblichem Wohl hinaus noch mehr Geld verdienen, ein schnelleres Auto fahren oder uns gezwungen fühlen, der Kassiererin im „Mini-Markt“ an der Ecke unsere Lebensgeschichte zu erzählen? Abraham Maslow würde sagen, wir hätten ein Kontrollbedürfnis, und damit hätte er recht. Doch das geht an der eigentlichen Frage vorbei, was dieses Kontrollbedürfnis verursacht.
Das Bedürfnis, zu kontrollieren, rührt von dem Gefühl her, Kontrolle sei notwendig. Das heißt, wir fühlen uns außer Kontrolle. Das Gefühl mag uns bewusst sein oder auch nicht. Meist ist es das nicht. Doch dieses subtile, unbewusste Bedürfnis zu kontrollieren facht unsere Wünsche an, über unser bloßes Überleben und unser grundlegendes Wohlergehen hinaus. (Jetzt merke ich, dass dieses Modell eine grobe Vereinfachung der komplizierten psychischen Interaktionen darstellt, die zwischen unseren Ohren herumspringen, doch folgen Sie mir noch ein wenig und schauen wir, worauf das hinausläuft.)
Das Ego äußert sich auf eine von zwei Arten: Es kann im Ruhezustand sein, dabei fühlt es sich weit und vollständig. Diesen Zustand erleben Sie, wenn Sie lange in einen Sternenhimmel blicken oder manchmal, wenn Sie sich beim Aufwachen ganz in Ihrer Mitte fühlen – dann ist die Welt ganz in Ordnung. Die andere Ausdrucksform des Ego erleben wir in 99 Prozent der Zeit: Das ist das Ego, das sich leer fühlt und versucht, diese Leere zu füllen, indem es Dinge um sich herum ansammelt und Menschen, die ihm vorübergehend das Gefühl der Fülle vermitteln.
Das entscheidende Wort hier ist „vorübergehend“. Wir scheinen das Ego nicht dauerhaft befriedigen zu können, nicht wahr? Wenn wir uns ein neues Auto kaufen, ist unser Ego nur vollkommen zufrieden, bis wir eine Delle in der Tür haben oder die erste Rate zahlen. Bei der letzten Rate können wir es schon gar nicht mehr erwarten, das Auto endlich loszuwerden und ein neues zu kaufen. Neues Auto, neue Arbeitsstelle, neue Speisen, mehr Geld, mehr Zeit, mehr Liebe … – unser Ego sucht unbarmherzig immer mehr und neue Erfahrungen in dem sinnlosen Bemühen, diese leise, zarte Stimme von irgendwo tief in uns zu übertönen, die ständig flüstert: „Noch nicht erfüllt.“
Sie glauben vielleicht, das sei nicht gut, doch es ist gut. Dieses Gefühl der Leere ist etwas Gutes, genau wie körperlicher Schmerz etwas Gutes ist. Körperlicher Schmerz wird oft kritisiert, weil er unangenehm ist; doch wenn wir keinen Schmerz verspüren würden, wüssten wir nicht, dass etwas nicht in Ordnung ist. Stellen Sie sich vor, Sie hätten eine neurologische Ausfallserscheinung oder Sie litten unter der Erbkrankheit Anhidrose, beides Probleme, bei denen Sie keinen Schmerz spüren. (Anhidrose bezeichnet eigentlich die Unfähigkeit, zu schwitzen, die mit der Unfähigkeit, Schmerz zu spüren, einhergeht.) Dann könnten Sie nicht gefahrlos trinken oder etwas Heißes essen, und Sie wüssten auch nicht, ob Sie neben dem Bissen Steak nicht zusätzlich auf Ihrer Zunge herumkauten; Sie wüssten nicht, ob Sie von einem gemütlichen Spaziergang im Park Erfrierungen bekämen oder ob Sie bluteten, wenn Sie sich Ihren Kopf am Eckschrank anstießen. Schmerz ist ein natürliches Warnsignal, dass etwas nicht in Ordnung ist. Genauso ist es mit dem Gefühl der Leere. Es ist ein Warnhinweis, dass wir mit dem, was wir tun, nichts gegen unser Problem unternehmen.
Wir versuchen diese leise, zarte Stimme zu übertönen, die uns ständig auf vielerlei Arten daran erinnert, dass etwas fehlt. Ja, der moderne Mensch ist erstaunlich erfinderisch darin, Wege zu ersinnen, diese innere Stimme zum Schweigen zu bringen. Die Technik ist unser großartigstes Werkzeug dafür und bietet sich wunderschön für diese Lockvogeltaktik an, die wir entwickelt haben, um den Hunger nach mehr zu stillen. Der Computer, an dem ich gerade sitze, ist hierfür das perfekte Beispiel. Zweckmäßig, ja, aber – wenn mit dem Internet verbunden – auch eines der großartigsten Spielzeuge, die die Menschheit ersonnen hat. Einkaufen ist ein weiteres Beispiel. Wie viele von uns haben schon Dinge gekauft, die sie nicht wirklich brauchten?
Wir suchen uns Zerstreuungen, um unsere Aufmerksamkeit von diesem Gefühl der Leere wegzulocken, dem Gefühl der Einsamkeit und des Verlustes. Einkaufen, Essen, Extremsport, Sex, Fernsehen … – die Liste ließe sich beliebig fortführen. Wir können nicht einmal die Früchte unserer Anstrengungen genießen, denn praktisch sofort kriecht das Verlangen nach etwas Größerem oder Besserem oder nach etwas, was in rotem Glanzleder daherkommt, in unser Gehirn. Wir können die unendliche Leere niemals füllen mit unserem Versuch, sie mit Dingen, Gedanken und Emotionen zu stopfen. Das wäre so, als würden wir die rote Ölwarnlampe im Auto mit einem schwarzen Filzstift übermalen, damit wir nicht ständig an den niedrigen Ölstand erinnert werden. Damit begibt man sich nur in Richtung Schwierigkeiten und früher oder später bekommt man sie auch. Leere, Langeweile, Ruhelosigkeit und Besorgtheit sind, wie körperlicher Schmerz, rote Warnlampen. Sie versuchen uns mitzuteilen, dass etwas schiefläuft. Sie teilen uns mit, dass äußere Aktivitäten uns nicht zu innerem Frieden verhelfen. Wir sind immer wieder nach außen gegangen, um immer mehr zu erlangen, obwohl die Antwort in der anderen Richtung liegt.
Was ist also das Problem? Warum verspüren wir den unerbittlichen Ansporn, immer mehr zu erwerben und zu erreichen? Das Problem ist, dass wir nicht mehr brauchen. Wir brauchen weniger. Ja, wir brauchen noch weniger als weniger. Wir brauchen nichts. Ich weiß, es klingt verrückt, aber es ist wahr. Und das funktioniert so.
Aus der Quantenphysik wissen wir, dass das Leben zwei Hälften hat, das Feld der Form und Energie sowie das Nichts, aus dem alles stammt. Genau genommen hat darauf nicht die Quantenphysik als Erste hingewiesen. Spirituelle Texte wie die Veden und Upanishaden, taoistische und buddhistische Schriften und die christliche Lehre sprechen alle von der Leere, die vor der Schöpfung herrschte. Was ist daran also die große Sache? Es stellt sich heraus, dass das Nichts nicht leer ist. Halt, nicht abschalten, bleiben Sie jetzt da, hier wird es interessant! Alle „Dinge“ in der Schöpfung – Sternenstaub, Antimaterie, Marienkäfer und süße Träume – existieren in der relativen Welt von Form und Energie. Das Nichts umgibt und durchdringt dieses Feld der Form. Das Nichts verfügt über alle Bausteine, um unsere kosmische Existenz mit einer unendlichen Vielfalt an Dingen zu füllen, doch als Nichts haben sie noch keine Form angenommen.
Woher wissen wir, dass das Nichts existiert? Nun, Heilige und Wissenschaftler sagen es uns gleichermaßen. David Bohm, ein Theoretiker der Quantenmechanik, den Einstein als seinen intellektuellen Sohn bezeichnete, nannte das Nichts die „implizite Ordnung“. Die ersten zwei Verse der Genesis spiegeln es wider: „Im Anfang … war die Welt wüst und leer.“ Das Echo des Nichts hallte vor über 3000 Jahren auch im ersten Vers der Taittiriya-Upanishad wider: „Am Anfang gab es die Welt nicht.“
Doch das Nichts konnte nicht einfach so dasitzen, deshalb wurde es aktiv und widmete sich der Aufgabe des Schöpfens. Seine erste Beschäftigung war das Denken. Sein erster Gedanke bezog sich auf es selbst. Woran hätte es sonst denken sollen? Dieser erste Gedanke erschuf das Gefühl des Selbst, diese grenzenlose Essenz, die Sie als „Ich“ kennen. Dann dachte das Nichts an all die netten Dinge, die es erschaffen könnte. Und da wurde das Nichts zu etwas. Die Genesis berichtet weiter: „Und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Da sprach Gott: ‚Es werde Licht!‘ Und es ward Licht.“ Taittiriya-Upanishad teilt uns ebenfalls mit: „Aus der Nicht-Existenz kam die Existenz. Aus sich selbst erschuf die Existenz das Selbst. Deshalb wird es ‚vom Selbst gemacht‘ genannt.“ Sie sehen, diese Vorstellung vom Nichts, das alles erschafft, gibt es schon eine ganze Weile. Und dafür gibt es einen Grund.
Wenn Sie die Vorstellung vom Nichts um die Erfahrung des Nichts ergänzen, dann übt das eine erstaunliche Wirkung auf uns aus: Es beseitigt das Leiden. Wirklich, das Nichts merzt Qual, Jammer und Not aus. Es gleicht Disharmonien aller Art aus und stärkt Körper und Geist gleichermaßen. Es ist in der Tat die Patentlösung, die bei jedem Leiden und jedem Wahnsinn der Menschheit hilft. Und zwar mühelos; es beseitigt nämlich das Bedürfnis nach Anstrengung und Kampf. Wenn sich das Ego also anschickt, in einer neuen Beziehung oder einem neuen Auto nach Erfüllung zu suchen, dann sollte es besser das Nichts mitnehmen, sonst bekommt es etwas, was es gar nicht will: Leiden.
Verrückt, nicht wahr? Wir glauben, wir müssten noch mehr Zeug um uns herum ansammeln, etwa Vermögen und Freunde, um uns erfüllt und ganz zu fühlen. Doch wie wir alle wissen, können wir alles, was wir bekommen, auch verlieren. Wir alle kennen Menschen, die ihr Vermögen und ihre Freunde verloren haben, von denen sie dachten, sie blieben ihr Leben lang bei ihnen. Dabei verursacht nicht der Verlust das Leiden. Vielmehr ist es die Angst vor dem Verlust und die Sehnsucht, dass es wieder so wird wie vorher. Die Dinge und Menschen sind nicht das Problem. Die Anhaftung des Geistes peinigt sie. Der Geist klammert sich an Dinge, weil er den Wert des Nichts nicht kennt. Wenn Sie das Nichts haben, haben Sie nichts zu verlieren. Ich glaube, diesen letzten Satz muss ich ein wenig erklären.
Lassen Sie ihn uns in Bezug auf Frieden betrachten. Wenn wir im Frieden sind, dann leiden wir nicht, stimmt’s? Frieden und Angst können nicht gleichzeitig vorhanden sein. Ein ruhiger Geist kann Leiden nicht erfassen. Sie sind diametral entgegengesetzt. Frieden verscheucht Angst und Leiden nicht, er gestattet ihnen nur nicht, in dieser nährenden Atmosphäre zu existieren. Frieden ist für die Angst unfruchtbarer Boden. Es könnte uns gute Dienste leisten, den Frieden etwas besser zu verstehen, wenn wir das Leiden jemals in den Griff bekommen wollen.
Was ist Frieden? Wenn wir ihn als Ausdruck von mehr oder weniger Gedankenaktivität betrachten, dann müssen wir sagen: Frieden ist weniger Gedankenaktivität, oder nicht? Wenn Sie sich im Frieden fühlen, ist Ihr Geist ruhig. Stellen Sie sich vor, einen Sonnenuntergang anzuschauen oder auf einem Baumstamm im Wald zu sitzen, im Gegensatz zu einer Auseinandersetzung mit Ihrem Chef.
Selbst wenn Ihr Körper aktiv ist, können Sie im Frieden sein. Langstreckenläufer berichten oft von einem inneren Frieden, während ihr Körper Schwerstarbeit leistet. Der entscheidende Punkt ist folgender: Wahrer Frieden spiegelt sich in einem ruhigen Geist wider, egal, was der Körper gerade macht.
Wir könnten also sagen: Immer weniger Gedankenaktivität spiegelt immer mehr Frieden wider. Wenn das stimmt, könnten wir auch sagen: Null Aktivität oder die Abwesenheit von Aktivität spiegelt absoluten Frieden wider. Aktivität ist Energie und die Abwesenheit von Aktivität bedeutet null Energie. Nichtvorhandensein von Energie ist Nichts. Deshalb ist das Nichts vollkommener Frieden. Schlau, nicht wahr?
Das Ego sucht immer danach, sich etwas hinzuzufügen und seine Existenz zu erweitern. Es hat das Gefühl, mehr Bildung, eine bessere Gesundheit oder mehr Geld würden mehr Frieden und Freiheit von Angst mit sich bringen, wonach es ja sucht. Das Problem daran ist: Indem wir Dinge hinzufügen, führen wir auch Energie zu; und die Zufuhr von Energie steht, wie wir bereits wissen, im Gegensatz zu Frieden. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wenn das Finden von Frieden ein mathematischer Vorgang wäre, dann müsste es die Subtraktion sein, nicht die Addition. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und denken Sie daran, Dinge aus Ihrem Leben zu „subtrahieren“, zu streichen. Fühlen Sie sich nicht sogar ein wenig besorgt bei dem Gedanken, nicht zur Arbeit gehen zu brauchen oder nicht ab und zu in Urlaub zu fahren? Selbst positive Erfahrungen wie Urlaub können Stress verursachen. Wie oft sind Sie schon vom Urlaub zurückgekommen mit dem Gefühl, Sie könnten endlich ein wenig Ruhe vertragen?
Hier ist die gute Nachricht: Ich habe eine Möglichkeit entdeckt, wie Sie aktiv bleiben und gleichzeitig einen ruhigen Geist haben können. Genau wie der Läufer, dessen Körper höchst aktiv, dessen Geist aber ruhig ist. Es braucht etwas Übung, doch die Ergebnisse treten rasch ein und sind sehr ermutigend. Sobald Sie die einfache Methode Quantum Entrainment erlernen, können Sie sich und Ihre Freunde mühelos von jedem offensichtlichen Ungleichgewicht in Ihrem Alltag heilen.
Mathematisch gesehen funktioniert Quantum Entrainment also wie eine Subtraktion. Es bietet Ihrem Geist immer weniger, bis Nichts übrig ist. Und dann – das ist das „Nette“ daran – hält es Ihren Geist auf der äußerst feinen, zarten, subtilen Schöpfungsebene, auf der sich Ihr inneres Selbst befindet. Gleichzeitig gestattet QE Ihrem Geist, sanft in das geschäftige Treiben des Alltags zurückzugleiten. Dann stehen Sie buchstäblich in zwei Welten und werden von beiden versorgt. Das ist Ihr Schlüssel, um die Tür zum Frieden aufzuschließen und das Leiden auszuschalten. Sehen Sie, wie einfach das ist?
Sobald Sie diesen einfachen „Zwei-Schritt“ beherrschen, können Sie Frieden und Harmonie erschaffen, wohin Sie auch gehen und was immer Sie auch tun. Sie können Ihre emotionale und körperliche Gesundheit verbessern, Ihre finanzielle Situation, Ihre persönlichen Beziehungen, sportlichen Leistungen und Ihre spirituelle Suche. Und Sie können andere bei all dem unterstützen. Klingt das nicht unglaublich? Einfach dadurch, dass Sie Nichts machen, setzen Sie heilsame Wellen der Veränderung in Gang, die nicht nur durch Ihr Leben plätschern, sondern durch die ganze Schöpfung. Erkennen Sie nun nach und nach die Kraft und das Potenzial dieses mühelosen Prozesses, der so „harmlos“ daherkommt? (Ein weiterführender Hinweis: Es übersteigt Geist und Umfang dieses Buches, tiefer auf die faszinierende Betrachtung der Gesetze des Lebens einzugehen. Falls Sie sich für diese und andere Gedanken interessieren, dann besorgen Sie sich doch ein Exemplar meines Buches Beyond Happiness. How You Can Fulfill Your Deepest Desire – in deutscher Übersetzung ab Herbst 2010 bei VAK erhältlich. F. Kinslow)
Ich glaube, ich habe nun genug über Ego, Frieden und Nichts geredet. Jetzt ist es an der Zeit, Ihnen Gelegenheit zu geben, das Nichts zu erfahren, damit meine Ausführungen für Sie Sinn ergeben. Im Grunde genommen werden Sie das Nichts nicht erfahren. Denn der Geist kann das Nichts nicht direkt erfahren, er kann nur Formen erkennen, wie etwa Gedanken und Emotionen, und übersetzen, was die Sinne ihm aus der äußeren Welt liefern. Der Geist braucht eine gewisse Struktur, an die er sich halten kann. Das Nichts ist formlos, und wie Sie sehen werden (oder eigentlich nicht sehen werden), lässt sich das Nichts nur durch das Fehlen von Erfahrung erkennen. Legen wir also los!