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Der neue SRB XRS06 – Vorstellung und Fahrbericht

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Artikel 306 von Alena Bena 12. Januar 2015

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Zuerst hatte ich nur einen Fahrbericht meiner ersten drei bis vier Ausfahrten mit dem neuen Cross-Skate Modell von Barthelmes geplant. Da ich aber den SRB XRS06 nach meinen ersten Fahrten kaum noch vom Fuß genommen, habe ist nun doch so etwas wie ein Langzeit-Test daraus geworden. Oder vielleicht auch nur ein Mitteldistanz-Test, denn knapp 500 km Erfahrung auf einem Cross-Skate rechne ich noch nicht wirklich zu den Langstreckenerfahrungen. Die Eindrücke dieses Fat-Tyre Modells waren für mich aber ziemlich eindeutig.Spätere Ergänzung der Redaktion (8.10.2018): [Da uns vom Produkthersteller pauschal „mit rechtlichen Schritten“ gedroht wurde, haben wir diesen Artikel im Magazin stark gekürzt, um keine kostenlose öffentliche Produktwerbung für ihn zu machen, da der Bericht überwiegend positiv aufgefallen ist. Wir behalten uns immer vor und es ist auch unser Recht, positive Auswirkungen unserer Artikel besonders jenen vorzuenthalten, die dem Magazin schaden wollen. Wir konnten nach der Kürzung des Artikels, im Oktober 2018, eine stagnierende, statt weiter steigende, Nachfrage des Produktes beobachten und konnten nur hoffen, dass der Sport nicht zu sehr darunter leidet. Mit solchen Erpressungsversuchen wird Schaden angerichtet, den eine Redaktion leider auch nicht verhindern kann, wenn sie sich dagegen angemessen wehrt indem sie Informationen angemessen zurück hält.]

Erster Eindruck

Zunächst einmal wirkt der XRS06 vom Äußeren her mehr wie ein landwirtschaftliches Fahrzeug, als ein eleganter Cross-Skate. Auch das Gewicht von 2,8 kg beeindruckt mich. Das ist erheblich mehr als seine schlankeren Verwandten auf die Waage bringen. Aber gespannt war ich schon, wie es wäre so ein knuffiges Teil an den Füßen zu haben. Der Einstieg gelingt ebenso einfach wie bei den XRS02 und XRS03 Modellen, denn die Verschlüsse und die Bindung sind identisch. So weit nichts Neues. Der Stand auf dem neuen Barthelmes Cross-Skate erscheint anders, aber angenehm. Mäßig weich und federnd sind die ersten Schritte, nicht watteweich, wie ich vorher vermutet hatte, aber ich hatte wohl die Vorstellung, dass man auf solchen Reifen lustig durch die Gegend hüpfen würde. Nein, die Skates gaben bei Belastung in der Reifen nur etwas mehr nach. Etwas zu sehr für meinen Geschmack, die erste Fahrt hinterließ bei mir letztlich doch einen etwas zu schwammigen und in der Bewegung etwas unpräzisen und kraftraubenden Eindruck. Rund 3 bar Luftdruck, wie angegeben, er scheinen mir nicht optimal. Die ziemlich handlichen und relativ leichte Trailskates wurden in der Praxis mit etwa 5,5 bar Luftdruck gefahren, doch der hatte auch sehr hochwertige Reifen, die das aushielten. Egal, ich wollte es einmal mit mehr Luftdruck ausprobieren.

Schwer und doch irgendwie leicht

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Und siehe da: Der XRS06 verhielt sich schon viel mehr wie ein leicht laufender Cross-Skate mit Hochdruckbereifung ohne aber ganz die typischen Eigenschaften dicker Reifen zu verlieren. Leichteres Rollen und ein leichteres Abkippen der Skates war jetzt möglich. Einsteiger könnten die geringere Kippfreudigkeit mit geringem Luftdruck sogar mögen, aber ich würde das nur wenige Stunden lang empfehlen und auf gar keinen Fall ohne umfangreiches Training längere Distanzen mit nur 3 bar Luftdruck fahren. Unbemerkt kippt man nämlich mit weichen Reifen nach einger Zeit seitlich mehr ab und empfindet das sogar noch als komfortabel. Man ermüdet seine Halteapparat dabei aber spürbar, sofern wenn man weiß, wie sich diese Ermüdung anfühlt. Wer er nicht bemerkt, weicht in eine Fehlhaltung aus. Ich will nicht ausschließen, dass erfahrene und hochtrainierte Cross-Skater auch ganze Tagestouren mit niedrigem Luftdruck fahren können. Sie haben die korrekte Haltung der Bein- und Fußgelenke so im Blut, dass sie nachlassenden Stil sofort ausreichend korrigieren. Gerade den leistungsstärkeren Cross-Freaks würde ich diesen Cross-Skate besonders empfehlen, denn sie können ihren Aktionsradius in Gelände, das vorher noch grenzwertig war, sicher erheblich erweitern.

Für breites Publikum, aber nicht für jeden

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Das bedeutet wiederum nicht, dass mit dem XRS06 jeder sofort cross fahren kann, der sich die Skates an den Fuß schnallt. Anstrengend bleibt es und ich schätze, dass mache Bewegungen mit diesem Skate nicht so präzise oder korrekt erlernt werden können wie mit schmalen Hochdruckreifen. Doch er wirkt gutmütig und sympathisch, der neue SRB. Deutlich spürbar für mich reduziert sich die Anzahl der Stockungen der Fahrt durch Löcher, kleine Hindernisse oder weiche Stellen auf Off-road-Wegen. Auch in der Stadt kann der XRS06 einige Vorteile verbuchen. Bordstein rauf und Bordstein runter, das scheint eine besondere Stärke dieses Skates zu sein, denn das geht etwas flüssiger und sicherer als mit allen Skates, die ich vorher gefahren bin. Hier fiel mir zu ersten Mal auf, dass der XRS06 eine größere Bodenfreiheit hat. als der XRS02 mit dem ich in direkte vergleichen würde. Bei kleinen Nachlässigkeiten während solcher Spielereien bleibt das gefürchtete "Kratzen" durch ein unerwünschtes Aufsetzen der Rahmenunterseite fast immer aus. Eigentlich zunächst recht angenehm, aber gerade im Wald, scheint diese Eigenschaft, viel weniger gefragt zu sein, als es den Erfindern vielleicht bewusst sein mag. Ich bewerte diesen "Fortschritt" für mich persönlich sogar als spürbaren Nachteil des XRS06 an, denn nach weiteren Testfahrten erwies sich nicht allein das höhere Gewicht dieses Skates als Quelle für eine ansteigende Fehlerzahl auf längeren Touren, sondern auch die Bodenfreiheit. Darauf musste ich erst einmal kommen, dass es gerade die Nähe zum Boden ist, die mich auf meinen tieferen XRS02 ermüdungsfreier fahren lässt. Doch ganz logisch, knickt doch der Fuß mit mehr Kraft um, ja höher er steht (das High-Heels-Problem). Und weiche Reifen verhalten sich ähnlich wie weiche Schuhe: komfortabel, aber mit einem gewissen Verlust an Sensibilität.

Kein Cross-Skate ist "crossiger"

Das Gewicht, das ich anfangs fürchtete, fühlt sich am Fuß deutlich geringer an. Einmal sind die Anbindung am Fuß und die Polster sehr gut, aber auch der Schwerpunkt des Skates hängt mehr unter der Fußmitte als bei meinen gleichlangen 6-Zoll bereiften XRS02 Cross-Skates. Der XRS06 fühlt sich, trotz deutlich höheren Gewichts nicht kopflastiger an als der XRS02. Ursache dafür sind die größeren Hinterräder, die den Standschwerpunkt zwangsläufig nach vorn schieben. Das hat aber nur Vorteile beim Anheben des Skates. Das Rollverhalten kann dadurch selbst weniger positiv beeinflusst werden, als bei gleichlangen 6-Zöllern, die eine stärkere aktive und passive Gewichtsverlagerung auf das Hinterrad ermöglichen. Die dürfte mit ein Grund für die stärkere Ermüdung auf längeren Fahrtstrecken sein. Besonders die Cross-Spezialisten sollten das beachten. Diese Eigenschaft schränkt aber auch die Tauglichkeit für leichte oder schlechter trainierte Einsteiger etwas ein.

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Bild: Der neue Bremsklotz des SRB XRS06 bremst rau, aber gut.

Die Reifen haben ein starkes Stollenprofil, das auch in vielen Situationen im Wald für mehr Bodenhaftung sorgt. Auf der Straße spürte ich aber eine gewisse Schwammigkeit, die auch mit höherem Luftdruck nicht wegzubekommen war. Ich vermute, dass dies auf ein leichtes "Wegkrabbeln" der Stollen auf hartem Grund zurückzuführen ist. Auf nasser Straße hatten die dickeren fast immer Vorteile, wenn die Straße spürbar verschmutzt oder uneben war. Bei bestimmten Böden, wie etwas klebrigem Boden, nehmen die Stollen aber viel Dreck mit, den sie dann aufschleudern. Auch das stärkere "Kleben" am Boden ist dies für den Fahrer mühsamer als mit glatteren Reifen. Auf unebenem Boden und besonders, wenn er etwas trockener ist, rollen die dicken Reifen nach meinem Gefühl leichter als schmale Hochdruckreifen. Auf der Straße dann eine verblüffende Feststellung. Durch meinen ersten Eindruck mit 3 bar Luftdruck wohl noch negativ beeinflusst und auch durch das dauerhaft hörbare Abrollgeräusch, war ich zunächst der Überzeugung, dass ich auf Asphalt langsamer unterwegs sei als vorher. Doch zumindest auf Strecken bis 20 km scheint aber der Unterschied gering zu sein. Ich hatte beim Testen etwa mein übliches Trainingstempo. Genauer werde ich das aber erst im Lauf der nächsten Monate nach Vergleichsmessungen sagen können. Eine "lahme Gurke" auf der Straße ist der XRS06 aber auf keinen Fall! Ich weiß aber, dass es in dieser Dimension passende Reifen mit Längsrillen-Profil gibt. Die möchte ich nach diesem Test unbedingt ausprobieren, weil ich weiß, wie leicht und griffig solche Profile off-road sind und ich vermute,dass sie on-road noch mehr Vorteile haben werden.

Ein hochinteressantes Modell, das Spaß verspricht

Etwas Respekt hatte ich vor dem ersten Bremsen mit dem XRS06. Ich fuhr auch tatsächlich etwas zusammen, als die neuen breiter gebauten Bremsbacken geräuschvoll auf die Stollenreifen packten. Diese "Musik" ist wohl bei diesem groben Profil kaum zu vermeiden, doch die Bremswirkung ist beinahe so gut, wie ich sie vom XRS02 kenne. Nicht ganz so gut, wie gewohnt ist die Dosierbarkeit der Bremsen, aber ich würde sie immer noch als gut bezeichnen. Hier würde ich, wenn der XRS02 jeweils 10 Punkte für Bremswirkung und Dosierbarkeit bekäme, dem XRS06 dementsprechend zwischen 8 und 9 Punkten vergeben. Dafür hat man eben originelle und angenehm dicke Stollenreifen an den Skates. Auch hier verspreche ich mich spürbare Besserung mit längsgerilltem Reifenprofil.

Der SRB XRS06 ist zwar derzeit nicht der einzige im Handel erhältliche Cross-Skate mit dieser Reifengröße, aber bis dato eindeutig der Beste. Hier wurde vieles richtig gemacht, wenn auch noch nicht perfekt. Für wen aber das deutlich kürzere Modell XRS07 von SRB hergestellt wird, verstehe ich allerdings nicht. Er ist kaum leichter und mit seiner bauartbedingten sehr hohen Vorderradlast verliert er einen großen Teil seiner Geländetauglichkeit. Vielleicht haben Straßenskater, die gern auf lustigen dicken Reifen fahren möchten, ihren Spaß daran oder Stuntskater, die gerne springen?

Alles in allem möchte ich die Qualitäten des XRS06 nach meinen ersten 480 km nachfolgend zusammen fassen.

Vorteile...

 gutmütiger Cross-Skate

 bessere seitliches Kippstabilität als mit schmalen Hochdruckreifen

 gute Bremse

 angenehme Polsterung und guter Halt am Fuß

 angenehmeres Fahren auf rauen Böden und leichte Erweiterung des Aktionsradius off-road

Darüber kann man nachdenken...

 unauffällig schwerer und indirekter in den Reaktionen, dadurch häufen sich Fahrfehler mit der Distanz etwas stärker, wenn man nicht topfit ist

 grundsätzlich sollte man aufmerksamer fahren und sich nicht von der ersten Gutmütigkeit völlig begeistern, denn Stürzen ist mit schwereren Cross-Skates unangenehmer

 bei sehr leichten Einsteigern,die weniger Kraft besitzen, dürfte sich dies stärker auswirken als bei kraftvolleren und erfahreneren Cross-Skatern

 der geschmeidigere Lauf der breiteren und dickeren Reifen wird teilweise durch die höhere Vorderradbelastung und den höheren Schwerpunkt wieder aufgezehrt

Nachteil...

 sehr hoher Preis, von 519 €

 die Radlager laufen auch nach fast 500 km noch schwer und scheinen von recht grobschlächtiger Qualität zu sein, man sollte sie unbedingt austauschen

 unnötig komplizierter Radausbau, der Einweisung durch erfahrene Fachleute erfordert, die telefonische Erklärung von SRB war leider unbrauchbar

Technische Messwerte (ermittelt im Cross-Skate-Shop = Quellenangabe) ...

 Gewicht 2770 Gramm je Cross-Skate

 Radstand 610 mm, wie XRS02

 Schuhgrößen etwa 37 bis 5o

 Bodenfreiheit: 54 mm (Vergleich XRS02/03: 37 mm)

 Standhöhe: 78 mm (Vergleich XRS02/03: 61 mm)

 Reifendurchmesser: 194 mm (Vergleich XRS02/03: 154 mm)

 Reifenbreite: 50 mm (Vergleich XRS02/03: 33 mm)

 Luftdruck: Angabe bis 3,5 bar, ich bin auch 5,5 bar gefahren

Videos

http://www.youtube.com/watch?v=AJRt6VrUKvo

http://www.youtube.com/watch?v=11R2zudAv9U

Cross-Skating Magazin Jahrbuch 2015 - 1. Halbjahr

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