Читать книгу Cross-Skating Magazin Jahrbuch 2014 - 2. Halbjahr - Frank Röder - Страница 6
Schuhe für Cross-Skates
ОглавлениеArtikel 265 von Frank Röder am 8. Juli 2014
Einen großen Teil der Cross-Skates kann man mit eigenen Schuhen benutzen. Inzwischen sind die wichtigsten Punkte für die Anforderungen an diese Cross-Skating Schuhe bekannt und sie sollen hier wiedergegeben werden. Auch einen kleinen Test von typischen Cross-Skater Schuhen haben wir durchgeführt, der natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Es wird immer wieder neue Empfehlungen geben, denn es gibt ja auch immer wieder neue Schuhmodelle. Zu oft liest man leider von „ultimativen Empfehlungen“, die nicht auf längerer Erfahrung beruhen sondern oft sehr subjektiv sind und manchmal sehr spontan gegeben werden. Auch die Vergleichbarkeit mit bewährten Schuhen aus anderen Sportarten hinkt erheblich. Als nicht schlecht , aber manchmal weniger geeignet als man früher vermutet hat, haben sich folgende „ultimativen“ Empfehlungen für bestimmte Schuharten herausgestellt:
a) Manche Wanderschuhe, denn sie sind oft schwer und/oder haben dicke Sohlen und/oder haben eine Trittdämpfung in der Sohle. Sie sind beim Laufen stabil und sind bequem und genießen dabei einen gewissen Vertrauensvorsprung. Die Trittdämpfung der Sohle, der moderneren Modelle verschlechtert aber das Gefühl beim Cross-Skaten und vergrößert die Fläche der Sohle, wie auch der Höhe, was auf Cross-Sktes oft Nachteile bringt. Wir haben klassische Wanderschuhe mit Vollgummisohle getestet, die etwas besser zum Cross-Skaten geeignet sind.
b) Mountainbike-Schuhe, sind oft schwer und/oder haben ebenfalls dicke Sohlen, da sie für Pedal-Klick-Systeme vorgesehen sind. Sind sind stabil und robust und die steife Sohle wird auch oft als angenehm empfunden. Benötigt wird sie aber nicht und sie sorgt nur für einen unnötig hohen Stand.
c) Skilanglaufschuhe, sind oft schwer und haben dicke Sohlen, da sie für Skibindungen vorgesehen sind. Außerdem ist die Sohle zu schmal (nur ski-breit, daher ohne Skibindung nicht sehr kippsicher) und zu hart (nicht rutschfest oft aus Plastik). Dazu kommt noch zu eine oft viel zu starke Wärmedämmung, die für 15 bis 35 °C kältere Temperaturen ausgelegt ist, als wir sie benötigen. Da viele die seltene Wintervariante unseres Sportes, das Ski-Skaten, mit Skischuhen erlernt haben, genießen auch diese Schuhe einen Vertrauensvorsprung, doch es sind Schuhe, die für eine Skibindung ausgelegt sind. Nur Skiroller und Cross-Skiroller erfordern Skischuhe, da sie auch echte Skibindungen aufweisen. Allerdings glaubt kaum noch ein Cross-Skater an das platte Werbemärchen „Cross-Skaten (oder ein Ersatzwort) gleicht dem Skilanglauf“, schon allein wegen des Schnees und der völlig anderen verwendeten Sportgeräte. Was viele auch nicht bedenken: Die relativ teure Skiausrüstung ist oft gar nicht für die hohen Dauerbelastungen des Cross-Skating Sport ausgelegt. Kaum ein Hobbysportler schafft 1000 km Skilanglauf in einem Winter, 5000 km Cross-Skating pro Jahr sind für ähnlich engagierte Cross-Skater jedoch kein Problem. d) Generell knöchelhohe Schuhe. Das Gefühl ist damit zwar „stabiler“, wer aber das Sprunggelenk nicht gerade halten kann, wird auch dadurch nur einen Bruchteil und häufig sogar gar keine Unterstützung durch die Schuhe erhalten. Knöchelhohe Schuhe stützen erst bei stärkerem Einknicken und das auch nur mehr oder weniger. Beim Cross-Skating müssen die Sprunggelenke aber innerhalb eines Spielraums zwischen 1 bis maximal 6 Grad stabilisiert werden. Diese Aufgabe muss in der Regel erlernt werden und kann höchstens von einem sehr engen orthopädisch angepassten Schuh übernommen werden, der dann oft auch einen Orthese eingebaut hat (= „orthopädischer Schuh“). Auf manchen Cross-Skates, wie den Powerslide Skeleton Modellen, passen knöchelhoche Schuhe nur bedingt. Dann sollte man ohnehin auf Schuhmodelle mit sehr niedrigem Schaft ausweichen.
Wesentliche Kriterien für die Eignung als Cross-Skating Schuh sind…
1) Tiefer Stand (= dünne Sohle) – je tiefer, desto besser – keine Trittdämpfung und keine „Aufbauten“ für Skibindungsplatten oder Klick-Pedale 2) Rutschfeste Sohle – je rutschfester, desto besser – gummiert und oft sogar flexibel, bedeutet meist auch griffiger 3) Bequemlichkeit – je bequemer, desto besser 4) Atmungsaktiv – je atmungsaktiver desto besser, im Winter etwas weniger bedeutend 5) Erschwinglichkeit – je günstiger, desto erfreulicher – man kann sich dann womöglich noch ein weiteres Paar Cross-Skate Schuhe zulegen 6) Gewicht – je geringer, desto besser 7) Kontrolle der Skates (dreifach gewertet) – je direkter, desto besser, also möglichst keine Sohlendämpfung
Interessant ist, dass die fast unbekannten Skateboarder Schuhe sehr gut zum Cross-Skaten geeignet sind. Wir haben preisgünstige „Nachbauten“ getestet, die Skateboard-Spezialisten kaum benutzen würden. Trotzdem hatten sie viele Vorteile. Durch ihre Polsterung auf der Schuhoberseite können die Schuhgurte auch relativ fest angezogen werden, ohne dass es zu Druckstellen kommt. Leiter isnd sie recht schwer. Manche „echten“ Skateboard-Schuhe haben eine deutlich steifere Sohle, sind dadurch aber noch schwerer und auch etwas teurer. Diese Schuhe haben, wie Sneakers, eine sehr kompakte Sohle, sie steht nicht weit über den Fuß über und sorgt somit für guten Sitz in den Cross-Skates.
Nicht bewertet haben wir die Widerstandsfähigkeit gegen Nässe und Kälte, was im Winter und auf Tagestouren ein wichtiges Kriterium sein kann.
Eine weitere Erfahrung aus der Praxis: Die getesteten Adidas „climacool“ Schuhe, lassen zwar das schlechtes Wetter schneller hinein als alle anderen Schuhe, aber auch sofort wieder heraus! Bei einer Regenfahrt kommen die Füße dadurch schnell in einen „Gleichgewichtszustand“ zwischen frisch hinzu strömenden Wasser und ablaufenden Wasser. Die Schuhe laufen also nicht immer voller, sondern die Füße sind einfach nur nass ohne weitere gefühlte Steigerung. Auf längeren Sommertouren können so nach einem kurzen Schauer, vielleicht eine Stunde später, die Füße schon wieder deutlich getrocknet sein, da sich auch das Schuhmaterial nicht vollsaugt. So kann ein offensichtlicher Nachteil auch ein Vorteil sein.