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Оглавление2. DIE DATINGPORTALE
Fängt man im Internet erst einmal an, nach Datingportalen zu suchen, stößt man umgehend auf unzählige und mir bis dato völlig unbekannte Dating-Apps und -Dienste, die die tollsten Versprechungen machen. Da fällt es schon sehr schwer, sich spontan für einen Anbieter zu entscheiden, der einem dabei hilft, die passende Partnerin zu finden. Wie auch, da gerade der Anfänger auf diesem Gebiet keinen Überblick über all die Möglichkeiten hat, was denn jeder einzelne Dienst bietet, wie man damit umgeht und vor allem, wie erfolgversprechend dieser jeweils ist.
Wenn man sich aber mal die Bewertungen und Erfahrungen von anderen Nutzern im Netz genauer ansieht und ein wenig kritisch recherchiert, fällt es schon einfacher, die Spreu vom Weizen zu trennen. Hier tummeln sich viele Anbieter, die einem das Blaue vom Himmel versprechen, wie z. B.: hoher Frauenanteil, schneller Erfolg, keine Kosten usw. Schaltet man jedoch seinen gesunden Menschenverstand ein und lässt sich nicht von den vielversprechenden Werbeslogans beirren, lassen sich die seriösen von den weniger seriös erscheinenden Seiten schnell differenzieren. Vielleicht fällt das dem einen oder anderen Mann nicht ganz so leicht, da ja immer wieder gerne behauptet wird, dass unsereins angeblich nicht nur mit dem Kopf denkt und sich schnell von aufreizenden Frauen in der Werbung, die angeblich nur auf ein Date warten und sofort zur Verfügung stehen, beeinflussen lässt.
Die gängigsten Dienste
• Badoo:
Badoo ist sowohl eine Singlebörse als auch eine Online-Community und ist international vertreten. Das Portal existiert seit 2006. Mittlerweile hat die Plattform über 480 Millionen Nutzer weltweit davon etwa drei Millionen Nutzer in Deutschland. Funktioniert vom Prinzip her ähnlich wie Tinder oder Lovoo. Im Vergleich zu anderen kostenlosen Singlebörsen herrscht bei Badoo ein recht ausgeglichenes Verhältnis von Männern zu Frauen: 52 Prozent der Mitglieder sind Männer und 48 Prozent Frauen. Der Altersdurchschnitt liegt bei 20 bis 35 Jahren.
Die meisten Mitglieder, etwa 44 Prozent, sind zwischen 18 und 24 Jahren alt. Danach folgen die 25 bis 34-Jährigen mit 36 Prozent. Die restlichen Mitglieder sind zwischen 35 und über 55 Jahren alt. Die Mitglieder bei Badoo suchen nach unterschiedlichen Dingen. Manche lassen die Kontakte einfach auf sich zukommen und schauen, was sich entwickelt. Andere suchen Freundschaften, wieder andere Flirts, Dates oder eine Beziehung.
• Bumble:
Ist eine standortbasierte soziale Anwendung, die die Kommunikation zwischen interessierten Benutzern erleichtert. Im Einsatz zeigt sich, dass die App das Tinder-Prinzip erweitert hat. Wer per App nach einer ernsthaften Beziehung und nicht nach der schnellen Nummer sucht, ist bei Bumble angeblich besser aufgehoben als bei Tinder.
• Candidate:
Das Frage-&-Antwort-Datingspiel. Hier stellen sich die Nutzer gegenseitig Fragen und entscheiden anhand der Antworten, mit wem sie ein Match wollen. Diese Dating-App stellt euren Charakter in den Vordergrund. Durch das Beantworten von Quizfragen soll der der idealen Flirt-Partner gefunden werden.
• C-Date:
Beim Casual-Dating trifft Unverbindlichkeit auf Zweisamkeit. Gemeinsame Wünsche und Fantasien sind die Basis für sinnliche Dates, aus denen mehr werden kann - so verspricht es zumindest der Anbieter. Hierbei steht der gemeinsame und unverbindliche Spaß im Vordergrund, ohne dabei eine feste Beziehung anzustreben. Dabei spielt es keine Rolle, ob es beim einmaligen Treffen bleibt oder ob eine Fortsetzung folgt.
• eDarling:
eDarling Ist eine Online-Partnervermittlung und zählte bereits vier Jahre nach dem Start, im Mai 2009, zu den großen Anbietern aus Deutschland. Die Partnervorschläge, die ihr bei eDarling erhaltet, werden durch das sogenannte Matching ermittelt, d. h. es werden Mitglieder ausgewählt, die besonders gut zu eurer Persönlichkeit passen.
• ElitePartner:
Wurde 2004 gegründet und gehört seit 2015 zusammen mit Parship zur Parship Elite Group GmbH, die im Zuge der Übernahme der beiden Unternehmen von dem damaligen Mutterunternehmen gegründet wurde. Auf Grundlage der Ergebnisse der Tests matcht ElitePartner die Testergebnisse untereinander und schlägt Ihnen nur Männer oder Frauen vor, die wirklich zu Ihnen passen. Das Prinzip: Je höher die Matchingpunkte, desto höher soll auch die Chance auf eine glückliche Beziehung ausfallen.
• Lovoo:
Ist ein soziales Netzwerk, das über die gemeinsame Nutzung einer App das Kennenlernen von Menschen aus der Umgebung ermöglicht. Lovoo basiert auf standortbezogenen Daten. Ihr könnt anhand bestimmter Kriterien (zum Beispiel das Geschlecht und die Gegend) verschiedene Personen suchen und mit ihnen schreiben. Mithilfe der Umkreissuche (Suchradar) lassen sich die Benutzer der App in Ihrem Ort ausfindig machen.
• LoveScout24:
Ist ein Datingportal, welches von der in München ansässigen FriendScout24 GmbH betrieben wird und in verschiedenen europäischen Ländern Partnersuche über das Internet anbietet. Funktioniert im Prinzip wie eine klassische Partnervermittlung. Im Kern ist diese Singlebörse ein "Marktplatz" mit Hundertausenden von Singleprofilen. Natürlich kann man einfach abwarten und schauen, wer einem so alles schreibt, aber es macht viel mehr Sinn und Spaß, selbst aktiv auf die Suche zu gehen und eine potentielle Partnerin, die den eigenen Vorstellungen am ehesten entspricht, anzuschreiben.
• Neu.de:
Ebenso wie Lovescout24 zählt neu.de zur Meetic-Gruppe. Bereits im Jahr 2015 führten die beiden Anbieter ihre Datenbanken zusammen, was die Auswahl an männlichen und weiblichen Singles auf Partnersuche enorm vergrößerte – und damit auch Ihre Erfolgschancen, somit ist auch die Form der Partnerfindung ähnlich. Es handelt sich nicht um eine einfache Flirtseite, sondern um ein Angebot für Nutzer, die sich gern verlieben möchten - so der Anbieter
• Parship:
Ist eine Online-Partnervermittlung mit Sitz in Hamburg. Sie war Teil der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und wurde im April 2015 an die britische Beteiligungsgesellschaft Oakley Capital verkauft. Nach dem Parship-Prinzip, der angeblichen Formel für das Liebesglück, erstellt Parship ein objektives Profil der Partnerschaftspersönlichkeit. Auf dieser Basis schlägt Parship anschließend Partner vor, mit denen die Chancen auf eine glückliche Beziehung besonders hoch sein sollen.
• Tinder:
Wird im Anschluss erklärt.
• Zweisam:
Hier können Singles ab 50 nach einer neuen Liebe und Kontakten zu Gleichgesinnten suchen. Die Anmeldung für unter 50-Jährige ist nicht möglich.
Hinweis
Jedoch sollte dabei immer berücksichtigt werden, dass einige Portale ihre Dienste nicht kostenlos anbieten. Bei vielen Anbietern muss ein Abo abgeschlossen werden, dass auch wieder rechtzeitig gekündigt werden sollte, wenn kein Bedarf mehr besteht. Ansonsten kann das auf Dauer recht kostenintensiv werden. In jedem Fall ist es empfehlenswert, sich zuvor genau darüber zu informieren, mit welchen Gebühren insgesamt zu rechnen ist und was dafür geboten wird, bevor ihr einen Vertrag abschließt, aus dem ihr so schnell nicht mehr rauskommt und es später bereut.
Viele Portale bieten ihren Service auch kostenlos an, zumindest die Grundausstattung. Wollt ihr alle Vorzüge der Software nutzen und Zusatzfunktionen in Anspruch nehmen, fallen auch hier nicht unerhebliche Kosten an, die teilweise auch als Abo angeboten werden. In den meisten Fällen sind die Grundfunktionen aber völlig ausreichend, um erfolgreich nach einer Partnerin zu suchen, wenn man bereit ist, die Werbung zu akzeptieren.
Wenn ihr euch auf ein Abo einlassen wollt, solltet ihr euch gut überlegen, wie lange ihr diesen Dienst voraussichtlich in Anspruch nehmen werdet. Es ist natürlich nicht absehbar, wie lange es dauert, bis ihr die richtige Partnerin gefunden habt und den Dienst nicht mehr benötigt. Deshalb ist es besser, die Laufzeit des Abos eher kurz zu halten und dann bei Bedarf zu verlängern, auch wenn die Kosten pro Monat dabei höher sind. Wenn ihr schon nach einem Monat eine Partnerin gefunden haben solltet und einen Halbjahresvertrag abgeschlossen habt, müsst ihr natürlich bis zum Ende hin weiterzahlen.
Warum eigentlich Tinder?
Aus den ganzen Datingportalen, die sich ungeniert im Internet hervortun, sticht immer wieder der Name Tinder heraus. Auch für mich war der Name ein Begriff, ich hatte schon häufig davon gehört und gelesen, mich aber nie damit beschäftigt. Warum auch, ich hatte ja keinen Bedarf an einer neuen oder zusätzlichen Partnerin. Auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis wurde schon mehrfach davon berichtet, dass Tinder angeblich die ultimative Dating-App sein soll. Allerdings wird sie von einigen auch gerne als Sex-App abgetan oder gelobt, je nach Betrachtungsweise. Na ja, warum nicht, dachte ich mir, was habe ich schon zu verlieren?
Ich muss aber auch ganz ehrlich zugeben, dass ich mir in der Vergangenheit schon mal Gedanken darüber gemacht hatte, wie ich vorgehen würde, eine neue Partnerin kennenzulernen, wenn ich denn Single wäre. 25 Jahre vor unserer Trennung, als ich meine spätere Ehefrau kennen und lieben gelernt hatte, gab es so etwas wie Datingportale oder -Apps noch nicht, geschweige denn das Internet. Das befand sich zu dieser Zeit noch in den Kinderschuhen, wir sprechen hier vom Anfang der 90er-Jahre, und kaum jemand hätte sich zu diesem Zeitpunkt vorstellen können, was sich daraus einmal entwickeln würde. Das kann sich die jüngere Generation heute gar nicht vorstellen, dass es mal eine Zeit ohne das World Wide Web gab, das wäre für die sicher das reinste Mittelalter gewesen.
Seit der endgültigen Trennung, die inzwischen bereits einige Wochen zurücklag, habe ich mich mit meiner neuen Situation mehr oder weniger abgefunden. Wer weiß schon, wie lange die angemessene Trauerzeit für eine 25-jährige Beziehung ist? Aber Trauer und Frust bringen mich auch nicht weiter, deshalb habe ich mir vorgenommen positiv nach vorne zu schauen und mein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass meine Traumfrau eines Tages plötzlich an die Tür klopft und wir uns Hals über Kopf ineinander verlieben. Wäre aber auch viel zu einfach, wo bliebe denn da der Spaß beim Kennenlernen und der Eroberung?
Damit viel meine Wahl recht schnell auf Tinder, nicht weil ich es für das beste Datingportal gehalten hatte, sondern weil es einfach omnipräsent ist. Nahezu jeder hat schon mal davon gehört oder kennt jemanden, der damit aktiv nach einem Partner sucht oder tatsächlich seinen Partner dadurch gefunden hat. Somit ist die Mitgliederanzahl auch entsprechend hoch und das macht diesen Dienst für mich natürlich umso attraktiver. Tinder scheint offensichtlich „DAS“ Datingportal schlechthin zu sein. Ich dachte mir, so viele Menschen können sich nicht irren und wenn die Möglichkeit besteht, auf diese Weise die Frau fürs Leben zu finden oder zumindest für einen Lebensabschnitt, lasse ich es mal auf einen Versuch ankommen. Im Nachhinein habe ich mich auch mit anderen Portalen und Diensten beschäftigt und diese getestet, die Neugier war einfach zu groß. Ich wollte mir schließlich ein Bild davon machen, was der Markt zu bieten hat, aber darüber werde ich noch später berichten.
Die Fakten
Tinder „(dt. Zunder) ist eine kommerzielle Mobile-Dating-App, die das Ziel hat, das Kennenlernen von Menschen in der näheren Umgebung zu erleichtern. Sie wird zur Anbahnung von Flirts, zum Knüpfen von Bekanntschaften oder zur Verabredung von unverbindlichem Sex verwendet. Tinder kam 2012 erstmals für iOS auf den Markt. Laut eigenen Angaben hatte Tinder im Jahr 2020 sechs Millionen zahlende Benutzer. Insgesamt sind es aktuell ca. 50 Millionen Mitglieder, mit steigender Tendenz. Tinders kommerzielle Zielgruppe sind Frauen und Männer zwischen 18 und 25 Jahren.“ (Quelle: Wikipedia)
Auch gut zu wissen: Unter Benutzung des Facebook-Profils erhält Tinder die grundsätzlichen Informationen über den Benutzer. Um die Personenvorschläge zu optimieren, analysiert der Tinder-Algorithmus die Profilinformationen und das Verhalten bei Nutzung der App und ordnet sie in eine appinterne „ELO-Rangliste“ ein, die allerdings anders funktioniert als die Elo-Zahl in vielen Sportarten. Dieses Ranking gibt Auskunft darüber, wie gut man bei seinen Mitmenschen ankommt. Die Anzahl der Matches ist ein maßgeblicher Teil dieses Verfahrens, allerdings bestimmen noch weitere Faktoren wie beispielsweise die Vielfalt an Informationen, mit der Nutzer ihr Profil ausstatten, über den endgültigen Platz in diesem Ranking. Von dem Ranking verspricht sich Tinder, die Trefferquote ihrer Nutzer erhöhen zu können. Eine besondere Rolle hierbei spielen die geografische Lage, die Anzahl gemeinsamer Freunde und gemeinsame Interessen. Erst nachdem beide Nutzer einander sich als attraktiv eingestuft haben, können sie miteinander chatten. Auf diese Weise haben Nutzer eine Kontrolle darüber, wer ihnen schreiben darf und werden nicht mit Nachrichten von Personen konfrontiert, die sie nicht vorher als attraktiv eingestuft haben.
So viel zu den harten Fakten. Wie es aussieht, gehöre ich offensichtlich nicht zur Hauptzielgruppe (18 bis 25 Jahre), eher zur Seniorenkategorie, aber davon lasse ich mich nicht abschrecken. Hier wird in jeder Altersklasse was geboten und gesucht. Nur weil Mann/Frau bereits über 40 ist, heißt das ja noch lange nicht, dass der Zug bereits abgefahren ist und wir uns auf dem Abstellgleis befinden.
Darüber hinaus bietet auch Tinder einige Zusatzfunktionen an, die selbstverständlich kostenpflichtig sind und als Abo hinzugebucht werden können.
Tinder Plus:
• Unendlich viele Likes pro Tag
• Reisepass-Funktion (an anderen Orten tindern)
• Letzten Swipe zurücknehmen
• 1 gratis Boost pro Monat
• 5 gratis Super-Likes pro Tag
• Alter & Entfernung ausblenden
• Steuern können, wem du angezeigt wirst und wen du siehst
• Keine Werbung
Tinder Gold:
• Bereits vorm Swipen sehen, wer dich mag, wer dich also bereits mit einem Like markiert hat (dadurch kannst du sofort mit diesen Personen matchen).
• Man kann alle 10 Top-Picks Empfehlungen pro Tag liken (in der Gratisversion und mit Tinder Plus kannst du nur ein Profil davon pro Tag mit Like markieren.)
Tinder Platin:
• Andere User auch ohne Match anschreiben (durch das Anhängen einer Nachricht an ein Super-Like)
• „Priorisierte Likes“ (Personen, die du mit Like markiert hast, sehen dein Profil beim Swipen früher)
• Sehen, wen du geliked hast (du bekommst eine Übersicht mit allen Profilen, die du in den letzten 7 Tagen mit „Like“ markiert hast)
Das sind sicherlich alles nützliche Funktionen, die euch dabei helfen können, mehrerer Matches zu bekommen und besser oder schneller an die richtige Partnerin zu kommen. Ich habe bisher keine dieser Funktionen in Anspruch genommen, da mir die Grundversion bisher völlig ausreicht hat. Da muss jeder für sich selbst entscheiden, ob die jeweiligen Zusatzfunktionen wirklich nützlich sind und ihr bereit seid, dafür zu bezahlen.
Jetzt gehts los
Inzwischen fühlte ich mich seelisch und moralisch bereit, mich auf eine neue Beziehung einzulassen und stürze mich in das Abenteuer Datingportale im speziellen Tinder. Ich hatte mir die App auf meinem Smartphone installiert und ohne irgendwelche Vorkenntnisse direkt damit begonnen, alle erforderlichen Daten für mein Profil einzutragen. Doch da wurde es schon schwierig. Wie soll ich mich hier darstellen und wen oder was suche ich eigentlich? Darüber musste ich mir erst einmal klar werden. Zudem benötigte ich auch ein paar vorzeigbare Fotos, die mich angemessen präsentieren und das Beste von mir zum Vorschein bringen. Die Urlaubsschnappschüsse auf meinem Smartphone sind nicht wirklich repräsentativ, schon alleine aus dem Grund, da meistens andere Familienmitglieder mit auf den Fotos zu sehen sind. Das wollte ich dann doch nicht in meinem Profil präsentieren. Da wäre zu befürchten, dass es zu eventuellen Missverständnissen kommen könnte. Schließlich will ich ja mich ins rechte Licht rücken und nicht unbeteiligte Personen. Die Auswahl meiner Selfies war auch recht begrenzt, da ich in der Vergangenheit selten das Bedürfnis hatte, mich selbst abzulichten. Ich fand das immer recht störend, Landschaftsfotos zu betrachten, auf denen der Fotograf sich selbst verewigt hat.
Erfolgschancen
Als Mann hat man es wirklich nicht so leicht auf Tinder wie die Frauen. Denn es gibt dort einfach viel mehr Männer (ca. 63 %) als Frauen und diese sind dazu auch noch sehr wählerisch. Es hat sich gezeigt, dass die Erfolgschancen wirklich sehr gering sind, wenn man sich keine Mühe gibt und nur ein liebloses Profil zusammenwürfelt. Steckt man jedoch etwas Arbeit und Herzblut rein, dann verbessern sich die Erfolgschancen immens und man kann dann relativ leicht mit neuen Frauen in Kontakt kommen und Matchen.
Auch die Aktivität der Tinder-Nutzer ist sehr hoch. So sollen gemäß Nutzerdaten fast die Hälfte der User täglich aktiv sein. Die gleichen Daten zeigen auch, dass 95 % der Tinder Nutzer ihre Matches innerhalb einer Woche treffen. Während es beim Online Dating generell laut Befragungen nur 25 % sind. Also hat man auf Tinder durchaus eine wesentlich höhere Wahrscheinlichkeit, seine Kontakte recht schnell zu treffen, im Vergleich zu anderen Online-Datingportalen.
Auch die Interaktionen innerhalb der App sollen viel schneller und aktiver sein als in vielen anderen Apps oder bei Singlebörsen. So soll laut Studien auf Tinder wesentlich weniger Zeit zwischen Match und Chat vergehen, als das bei vielen anderen Anbietern der Fall ist. (Quelle: https://tin-deracademy.com, Oktober 2010)
Anmerkung
Ergänzend möchte ich noch darauf hinweisen, dass ich mich definitiv nicht als Datingexperte oder Ähnliches betrachte. Alle Dates und Verabredungen, die sich bei mir im Laufe der ganzen Zeit zugetragen haben, dienten nur dem Zweck, tatsächlich die richtige Partnerin für mich zu finden. Mir ging es nie darum, möglichst viele Matches oder Dates zu sammeln.
Sobald ich die Frau gefunden habe, bei der soweit alles passt und wir eine Beziehung eingehen, vorzugsweise ohne Verfallsdatum, ist das für mich verbindlich. Dann werden alle anderen Matches und ggf. Verabredungen auf anderen Portalen höflich abgesagt. Ich habe jede meiner Chat- und Datingparterinnen immer mit Respekt behandelt und war ihnen gegenüber immer ehrlich. Das soll natürlich nicht heißen, dass man sich dem anderen gegenüber komplett offenbaren sollte, zumindest nicht sofort. In dieser Beziehung bin ich vielleicht etwas oldschool aber das erwarte oder erhoffe ich mir zumindest auch von meiner Partnerin – hört sich vielleicht einfach an, ist es aber nicht wirklich.
Leider haben die ganzen Datingportale auch dazu beigetragen, dass Mann und Frau schon mal während einer Beziehung nach jemand anderem bzw. nach einem Partner Ausschau hält, der vielleicht besser zu einem passt, es bieten sich ja so viele Möglichkeiten – frei nach dem Motto: Gelegenheit macht Diebe, in diesem Fall allerdings Fremdgeher. Um das Fremdgehen zu erleichtern, haben sich am Markt noch weitere Datingportale aufgetan, die speziell darauf abzielen, einen Seitensprung oder eine Affäre zu ermöglichen. Da wird man fast schon dazu verleitet, den Partner zu betrügen oder zumindest mal zu schauen, was möglich ist. Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, ob er oder sie so einen Service in Anspruch nehmen möchte und bereit ist, seinen Partner zu betrügen.
Für mich ist diese Verhaltensweise absolut inakzeptabel und entspricht ganz und gar nicht meiner Vorstellung einer intakten und gut funktionierenden Beziehung. Wenn es in der Partnerschaft nicht mehr rund läuft, dann sollten beide gemeinsam nach einer Lösung suchen und zumindest versuchen, diese zu retten, sofern auch beiden daran gelegen ist. Wenn sich keine Lösung bietet, die beiden gerecht wird und eine Trennung unvermeidlich ist, dann hat man es wenigstens versucht und man kann sich guten Gewissens trennen. Danach kann dann jeder sein Profil beim jeweiligen Dienst wieder reaktivieren oder die App erneut installieren und wieder in die Datingwelt starten, um sein Glück zu versuchen bzw. zu suchen.
Es wäre schon interessant zu wissen, wie viele Menschen, die sich in einer festen Partnerschaft befinden, Dating-Apps auf ihrem Smartphone installiert haben und diese heimlich nutzten oder nur darauf warten, bis die Beziehung vorbei ist, um sich dann sofort wieder auf die Suche nach dem nächsten Partner zu begeben.
Ich hatte in meinem Bekanntenkreis auch schon mitbekommen, dass ein Ehemann heimlich bei Tinder angemeldet und auf der Suche nach einer Affäre war, um sich in seiner Freizeit etwas Spaß zu gönnen. Dummerweise hat ihn zufällig eine Freundin der Ehefrau dort gesehen und diese umgehend davon in Kenntnis gesetzt. Es ist ziemlich dumm für ihn gelaufen…, inzwischen sieht er seine Kinder nur noch jedes zweite Wochenende. Jetzt hat er aber genug Zeit, sich nach anderen Partnerinnen auf diversen Datingportalen umzusehen. Alleine schon die Absicht, seine Frau zu hintergehen, hat gereicht, um die Ehe zu zerstören.
Auch aus diesem Grund ist davon abzuraten, nach anderen Dates Ausschau zu halten, wenn ihr euch in einer Beziehung befindet, ihr müsst immer damit rechnen, erwischt zu werden. Am einfachsten vermeidet man das, indem man die eine Sache, in diesem Fall die Beziehung, erst zu Ende bringt und sich dann auf die Suche nach einer neuen Partnerin begibt. Ich will hier bestimmt nicht den Moralapostel spielen, aber niemand möchte gern hintergangen oder betrogen werden, weil das einfach ein mieses Gefühl ist.
Noch ein Tipp
Bevor ihr euch bei einem Datingportal anmeldet, um nach einer Partnerin zu suchen, solltet ihr euch auch ganz sicher sein, dass ihr bereit dazu seid. Nur wenn ihr mit eurer vorherigen Beziehung komplett abgeschlossen habt, damit meine ich auch mental, erst dann solltet ihr damit beginnen, euch auf die Suche zu nach einer neuen Partnerin zu begeben.
Ich erwähne das aus gutem Grund, denn bei einigen Frauen habe ich erlebt, dass sie emotional noch nicht bereit dazu waren, sich auf eine neue Beziehung einzulassen. Diese hatten sich erst kurz zuvor von ihrem Partner getrennt und sich bei einem Datingportal angemeldet, obwohl sie noch nicht bereit für eine neue Beziehung waren. Nach dem Date haben sich diese Frauen wieder zurückgezogen, weil sie mit der vorherigen Beziehung innerlich noch nicht abgeschlossen hatten.
Wie lange diese Trennungsphase vom Ex-Partner dauert, ist völlig individuell und nicht absehbar und kann auch nicht verkürzt werden. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen. Sich von einer langen Beziehung direkt in eine neue zu stürzen, ist jedenfalls nicht der richtige Weg.