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Spiegellos vs. Spiegelreflex

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Mit der Z-Serie setzt Nikon seit 2018 erstmals für sein Vollformatsystem auf das Prinzip der spiegellosen Systemkamera, auch DSLM (für: »Digital Single Lens Mirrorless«) genannt. Der Hauptunterschied zur klassischen DSLR (für: »Digital Single-Lens Reflex«), also der typischen »Spiegelreflex«, liegt in der Tatsache, dass bei einer DSLM das Licht vom Objektiv zum Sucher nicht über einen Reflexspiegel geleitet wird (der zur Belichtung hochgeklappt werden muss). Bei einer Spiegellosen ist der Bildsensor sowohl für das Vorschau- als auch für das Aufnahmebild zuständig. Statt eines bei DSLRs üblichen optischen Suchers findet sich bei der DSLM ein elektronischer Sucher – sozusagen ein Mini-Monitor, der das Livebild direkt vom Sensor erhält und damit auch eine genauere Beurteilung der zu erwartenden Belichtung, Farben etc. ermöglicht. Der fehlende Spiegelkasten macht die DSLM nicht nur kompakter und leichter, er erleichtert auch technisch bessere bzw. besondere Objektivkonstruktionen. Zudem fällt bei einer Spiegellosen weniger Mechanik an, das Auslösegeräusch ist deutlich reduziert, da das lästige Spiegelklappen entfällt, und die Kamera neigt beim Belichten weniger zu Erschütterungen, die das Bild unter Umständen verwackeln können.

Zudem wurde auch das AF-System aufgebohrt: Die Gesichts-, Augen- und Tiererkennung ist insgesamt flotter geworden und die Z 7II nun deutlich besser in der Lage, mit dem Autofokus bewegten Objekten zu folgen – auch beim Videodreh. Spürbar besser als beim Vorgänger auch die Präzision und Schnelligkeit der automatischen Scharfstellung bei wenig Licht: Der AF der 7II arbeitet nun ab –3 EV und schafft (bei aktiviertem und etwas langsameren) Low-Light-AF bis zu –4 EV, fokussiert also auch bei sehr wenig Licht noch einigermaßen zuverlässig. Apropos Dunkelheit: Langzeitbelichter dürften sich über die neue Möglichkeit, manuell bis zu 900 Sekunden am Stück zu belichten, freuen. Auch wenn sie schneller rechnet und ausdauernder speichert: Die Akkulaufzeit hat sich im Vergleich zur Z 7 nicht verschlechtert, sondern konnte sogar leicht gesteigert werden. Das liegt in erster Linie am neuen Akkutyp, dem EN-EL15c, der dieselbe Bauform wie der ältere EN-EL15b hat, aber eine etwas höhere Kapazität aufweist. Zudem hat Nikon das Powermanagement optimiert, inklusive eines neuen Energiesparmodus. Weitere Verbesserung in Sachen Energieversorgung: Über den USB-C-Port kann nicht nur der Akku geladen, sondern auch die Kamera mit Dauerstrom versorgt werden, wahlweise per Netzadapter oder mit einer (möglichst leistungsstarken) Powerbank.


Endlich: Statt des ausschließlichen Slots für XQD-Karten kommt nun ein Doppellaufwerk für XQD/CFexpress und SDXC/SDHC zum Einsatz. (Foto: Nikon)

Etwas unglücklich waren viele Z-Fotografen der ersten Generation auch über den Handgriff MB-N10, der lediglich als Akkuhalter diente. Der neue Multifunktions-Batteriegriff MB-N11, den Nikon zusammen mit der Z 6II/Z 7II vorgestellt hat, macht seinen Job deutlich besser. Er nimmt zwei Akkus auf und bietet endlich einen Hochformatauslöser und weitere Bedienelemente wie Einstellräder, Joystick oder AF-Starttaste. Zudem hat der Griff eine USB-C-Schnittstelle, über die die eingelegten Zellen aufgeladen werden können. Nicht verändert hat der Hersteller den kamerainternen Bildstabilisator auf Sensorebene, der auf fünf Achsen arbeitet (Neigen, Schwenken und Rollen sowie horizontale und vertikale Verschiebung) und eine um rund 5 Lichtwertstufen erhöhte Verwacklungssicherheit bringt, wenn Z-Nikkore eingesetzt werden.


Beim Gehäuse der Z 7II setzt Nikon auf ein robustes und leichtes Magnesium-Chassis. (Foto: Nikon)


Der neue Akku EN-EL15c, der etwas mehr Power als der (kompatible) Vorgänger EN-EL15b mitbringt.

Eine Systemkamera ist nur so gut wie ihr System – das weiß Profiausstatter Nikon seit Jahrzehnten, und daher gilt das Augenmerk der Entwickler seit Anbeginn des Z-Systems auch und vor allem dem zügigen Ausbau des Objektivparks. Und der kann sich zum Start der zweiten Kamerageneration sehen lassen. Fast 20 Zooms und Festbrennweiten mit Z-Bajonett sind 2021 am Markt, Nikon hat in seiner Roadmap bereits neben einem weiteren 85 mm, 400 mm und 600 mm neun zusätzliche Objektive in Planung (siehe Bild unten). Dazu kommt die bequeme Möglichkeit, die zahllosen klassischen (D)SLR-Optiken mit Nikons F-Bajonett per Adapter an der Z 7II zu verwenden.


Nikon Z 7II

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