Читать книгу 30 Minuten Typisch ich, typisch du - Frauke Ion - Страница 8
1.1Wurzeln und Entwicklung
ОглавлениеDie Typologie oder Typenlehre hat ihren Ursprung in der Antike. So basierte die „Vier-Elementen-Lehre“ des griechischen Philosophen und Naturforschers Empedokles (495–435 v. Chr.) auf der Theorie, dass der Mensch durch die vier Naturelemente Feuer, Luft, Wasser und Erde geprägt sei.
Hippokrates (460–370 v. Chr.) ging in seiner Profession als Arzt der Frage nach, warum Menschen, die unter derselben Krankheit oder Verletzung leiden, unterschiedlich mit den Folgen bzw. Symptomen umgehen. Er sah unterschiedliche Körpersäfte dafür verantwortlich und teilte Menschen demnach in vier Temperament-„Typen“ mit unterschiedlichen Verhaltensweisen ein:
Die Choleriker: „Von der Galle beherrscht“, wirken sie dominant, autoritär und beanspruchen die Führung für sich.
Die Sanguiniker: „Aus Blut bestehend“, sind sie laute, optimistische, fröhliche Menschen mit viel Energie und Ausstrahlung.
Die Phlegmatiker: „Von Körperschleim als beruhigendem Element beeinflusst“, sind sie friedfertig, beständig, aber auch etwas passiv.
Die Melancholiker: „Geprägt durch die schwarze Galle“, die die intellektuelle Tiefe dieser Menschen fördert, brauchen sie Ordnung, Struktur und Beweise, unterliegen aber auch Stimmungsschwankungen und können zu Depressionen neigen.
Auch wenn Empedokles’ und Hippokrates’ Erklärungen, Naturelemente bzw. Körperflüssigkeiten seien die Ursache für Verhalten, nicht dem heutigen wissenschaftlichen Stand entsprechen, sind ihre Beobachtungen und Einteilungen dennoch bis heute relevant.
Schon vor über 2500 Jahren beschäftigten sich Philosophen, Naturforscher und Mediziner wie Empedokles und Hippokrates mit der Erforschung wiederkehrender Muster im menschlichen Verhalten. |