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6 Architektur und Wohnen um 1900 Coburg: Ein Villenspaziergang

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Wenn Sie über die Frankenbrücke kommend ins Coburger Zentrum fahren oder gehen, sehen Sie gegenüber am Hang ein paar Giebel aus dem Grün aufragen. Sie gehören zu einer Reihe von Villen, die (über den Daumen gepeilt) in der Zeit von 1850 bis 1910 gebaut wurden und sich von der Alexandrinenstraße über die Obere Anlage, Marienstraße und den Glockenberg erstrecken. Der Weg ist steil, doch die Anstrengung lohnt!

Beginnen Sie Ihren Spaziergang an der südlichen Alexandrinen-straße gegenüber dem Rosengarten. Einige der klassizierenden Villen liegen zurückgesetzt am Hang. In Nummer 13 lebte Johann Strauß für eine Weile, übrigens seit seiner Heirat mit Adele Deutsch 1887 Coburger Bürger. Ein Juwel ist die Villa mit der wunderschönen Glasveranda (Hausnummer 11). Die nördliche Alexandrinenstraße wartet mit dem einzigen Gebäude Coburgs auf, das in floraler Jugendstilornamentik gestaltet wurde. Das Sonnenemblem auf der Fassade gab der Villa ihren Namen: Sonnenhaus. Auf ihren Architekten Carl Otto Leheis gehen mehrere Villen im Umkreis zurück.

Der Weg führt über die Obere Anlage (hier blicken Sie auf die frühere südöstliche Stadtbefestigung) in die Marienstraße. Wieder viel Jugendstil und Fachwerk. Mein Lieblingshaus ist die Nummer 1 mit ihrem Eckturm, den vielen Giebeln und der seitlichen Veranda – ein bisschen Schloss, ein bisschen Villa Kunterbunt. Spazieren Sie den Glockenberg hinauf. Der Name leitet sich ab von der herzoglichen Glockengießerei, die Herzog Johann Casimir Ende des 16. Jahrhunderts einrichtete. Deren Gebäulichkeiten wurden 1879 abgerissen. Heute steht an ihrer Stelle (Hausnummer 7) ein Satteldachbau, in dem das Bayerische Forst- und Domänenamt Coburg seinen Sitz hat. Man erkennt das Haus mit den an der Dachkante angebrachten Polygonaltürmen, den Maßwerkfenstern und dem Balkon auf vier Säulen über dem Eingang sofort als Vertreter der Coburger Neugotik. Besonders pittoresk mit ihrem in hellem Blaugrau gehaltenen Fachwerk ist die Villa Glockenberg 6a (die Fassade steht zur Marienstraße).

Stilechtes Übernachten in Villen­nähe ist in der Hotelpension Bärenturm angesagt. Der Turm ist Teil der alten Stadtbefestigung und beherbergte einst zwei Bären.


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Villenspaziergang

Startpunkt: Rosengarten an der Alexandrinenstraße

96450 Coburg


Hotelpension Bärenturm

Untere Anlage 2

96450 Coburg

09561 318401

www.baerenturm-hotelpension.de

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