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Einführung

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Das 20. Jahrhundert hat für die Frau größere Veränderungen gebracht als für den Mann. Während die Männer trotz aller Versuche, sie stärker an Hausarbeit und Kindererziehung zu beteiligen, immer noch primär das tun, was sie schon seit Jahrtausenden machen, nämlich ihrem Beruf nachgehen, müssen die Frauen seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts mehr und mehr einer dreifachen Belastung standhalten: Neben Haushaltsführung und Kindererziehung üben viele auch noch einen Beruf aus. Die Emanzipationsbewegung, die die völlige Gleichstellung von Mann und Frau erreichen will, hat mindestens eines erreicht: Viele Frauen halten sich für minderwertig, wenn ihnen berufliche Anerkennung versagt bleibt und sie nicht über ein eigenes Einkommen verfügen. Doch das in klischeehaften Fernsehsendungen und Werbespots vermittelte Bild der erfolgreichen Frau der Moderne, die spielend Beruf, Kinder und Haushalt bewältigt, ist ein Trugbild. Tatsächlich halten nur wenige Frauen dieser dreifachen Belastung über längere Zeit stand. Entweder die berufstätige Frau entscheidet sich bewusst gegen Kinder (was besonders unter gut ausgebildeten Frauen immer häufiger vorkommt), oder sie kommt irgendwann an den Punkt völliger Überlastung. Diese äußert sich durch das Empfinden, ausgebrannt zu sein, manchmal auch durch manifeste psychische Erkrankungen und zunehmend häufiger durch Herz-Kreislauf-Probleme.

Doch unsere ideologisch verblendete Gesellschaft verschließt weithin die Augen vor diesen Wahrheiten. Als die langjährige Tagesschau-Sprecherin Eva Hermann in ihrem im September 2006 erschienenen Buch „Das EvaPrinzip” mit dem Feminismus abrechnete, wurde sie gnadenlos niedergeschrien. Ihre Aufforderung an die Frauen, sich von der Gesellschaft nicht die Doppelbelastung von Haushalt/Familie und Beruf aufbürden zu lassen, sondern in erster Linie für ihre Kinder zu sorgen, wurde als antiquiert und ökonomisch schädlich zurückgewiesen. Hermann ist von radikal-feministischer Seite persönlich diffamiert und stark unter Druck gesetzt worden, so dass sie ihre Funktion als Tagesschau-Sprecherin aufgegeben hat.

Gott hat in seiner Weisheit Mann und Frau verschieden geschaffen und begabt sowie mit unterschiedlichen Aufgaben betraut. Wer diese in der Schöpfung angelegten Unterschiede übersieht, der stiftet nicht nur Verwirrung, sondern bringt viel Unglück über die Menschen. Wenn Mann und Frau gleich wären, warum schafft man dann nicht die Bundesliga für Frauen ab und lässt die Frauen einfach gegen die Männer spielen? Die Antwort ist einfach: Sie hätten nicht den Hauch einer Chance. Warum finden die Wettbewerbe der Olympischen Spiele stets nach Geschlechtern getrennt statt? Auch hier ist die Antwort einfach: Die beste Frau ist immer dem besten Mann unterlegen. Der schnellste Läufer oder Schwimmer, der höchste Springer oder stärkste Gewichtheber – immer ist es ein Mann. Warum finden wir bei der Müllabfuhr oder unter den Maurern keine Frauen? Weil diese Arbeit zu schwer ist für das weibliche Geschlecht. Der Körperbau einer Frau ist nicht so stabil wie der eines Mannes.

Nur dort findet der Mensch zur Erfüllung seines Lebens, wo er sich in den vom Schöpfer vorgegebenen Bahnen bewegt. Diese Bahnen gilt es in einer orientierungslos gewordenen Zeit wieder neu aufzuzeigen, und zwar nicht nur gesamtgesellschaftlich, sondern auch und gerade im Blick auf die Gemeinde Jesu Christi. Denn auch hier haben Emanzipationsbewegung und Feminismus tiefe Spuren hinterlassen, die das Gemeindeleben nachhaltig beeinflusst haben. Presbyterinnen, Pastorinnen, Bischöfinnen - längst hat man sich an das gewöhnt, was bis vor wenigen Jahrzehnten noch völlig undenkbar war. Doch wie sieht Gott die viel gepriesenen Fortschritte der modernen Zeit? Und: Haben wir es wirklich mit Fortschritten zu tun? Anhand der Bibel, die für einen evangelischen Christen der einzige Maßstab zur Beurteilung solcher Fragen sein kann, soll in den folgenden Kapiteln Antwort gegeben werden.1

1Das vorliegende Büchlein ist die leicht überarbeitete Ausgabe meiner 1998 im Puls-Verlag (Bornheim) erschienenen Schrift „Frauenordination – Spaltpilz der Christenheit?”.

Frauen als Pastorinnen?

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