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Einleitung

Am Anfang stand – die Hieroglyphe, die im Prinzip einen Laut schriftlich fixiert bzw. umschreibt. Aus Lauten entstanden mehr oder weniger verständliche Worte, welche irgendwann einmal vor gar nicht allzu langer Zeit in Keilschriften und Hieroglyphenschriften mündeten, woraus sich dann mehrere Schriftsprachen entwickelten. Das Experimentieren mit und das Entwickeln von grammatikalischen Regeln führte schließlich zu der Formulierung von Formen innerhalb der unterschiedlichen sprachlichen Bereiche Literatur und Linguistik.

Etliche formale Konstrukte entstanden und verschwanden im Laufe der Zeit und manche setzten sich in immer wieder abgewandelter Form durch und bilden bis heute die gesellschaftlichen Kernelemente aller uns bekannten Kulturen.

Verschiedene literarische Genres bedürfen entsprechender Voraussetzungen und Formen und das Genre, dass in unserem Fokus steht, ist das Drehbuch-Genre und – man wird es kaum für möglich halten – auch dieses Genre bedarf theoretischen Grundwissens. Wie alle anderen literarischen Gattungen folgt auch das Drehbuch festen Regeln in Bezug auf inhaltliche und formale Gestaltungsaspekte, deren Einhaltung und Umsetzung die Voraussetzungen für ein gutes Drehbuch bilden. Diese Regeln werden hier klar und für jedermann verständlich verdeutlicht, damit man nicht zuerst Literaturwissenschaft an der Universität oder „Drehbuch schreiben“ an der Filmakademie studieren muss, um ein hervorragendes Drehbuch zu verfassen.

Wie alle künstlerischen Disziplinen ist auch das Schreiben eines Drehbuchs ein Handwerk, dass sich jeder aneignen kann, wenn er die notwendige Zeit dafür investiert. Dabei gilt es strikte und weniger strikte Richtlinien zu beachten, welche durchaus einen gewissen Gestaltungsfreiraum ermöglichen und somit kreative Spielräume freisetzen, deren Ausfüllung ganz und gar der Phantasie des Verfassers überlassen werden.

Bei allen gängigen Drehbuch-Theorien handelt es sich ausschließlich um abgewandelte Formen der klassischen Dramentheorien, deren Ursprung wiederum in der „Poetik“ des Aristoteles liegt. Dieser Text bildet bis heute die Basis aller Theaterkritik und deswegen beginnen wir auch damit.

Die Texte über die Theorie der Tragödie von Aristoteles sind erhalten geblieben, aber die Texte über die Theorie der Komödie von Aristoteles sind verloren gegangen. Die Thematik wurde im Film „Der Name der Rose“ mit Sean Connery aufgegriffen. Wir erinnern uns – ein Mönch, dargestellt von 007, kommt mit seinem Azubi in ein Dorf, in welchem sich ein Mord nach dem nächsten ereignet. Ermordet wird immer die Person, die nachts still und heimlich in einem mysteriösen Buch liest, welches beim Leser ein sich über das ganze Gesicht legendes Grinsen und diverse Lachanfälle erzeugt. Humor kann tödlich sein, wie diese Geschichte beweist. Am Ende geht der Turm in Flammen auf und die meisten der kostbaren Bücher gehen verloren.

Bevor wir also in die Welt des Drehbuch-Schreibens eintauchen, werfen wir einen Blick auf die Quelle dieses Kosmos, um uns danach Schritt für Schritt mit der Methodik und Technik auseinander zu setzen mit dem Ziel, die Theorie zu verinnerlichen, um unsere Kenntnisse in der Praxis umzusetzen.

Und zwar in Form eines sehr guten Drehbuchs.

Die Kunst des Drehbuchs

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