Читать книгу Wallensteins Tod - Фридрих Шиллер, Friedrich von Schiller - Страница 5

Erster Aufzug
Dritter Auftritt

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Vorige. Illo kommt.

Illo. (zu Terzky)

     Weiß er's?


Terzky

     Er weiß es.


Illo. (zu Wallenstein)

     Denkst du deinen Frieden

     Nun noch zu machen mit dem Kaiser, sein

     Vertraun zurückzurufen? wär' es auch:

     Du wolltest allen Planen jetzt entsagen,

     Man weiß, was du gewollt hast. Vorwärts mußt du,

     Denn rückwärts kannst du nun nicht mehr.


Terzky

     Sie haben Dokumente gegen uns

     In Händen, die unwidersprechlich zeugen —


Wallenstein

     Von meiner Handschrift nichts. Dich straf ich Lügen.


Illo

     So? Glaubst du wohl, was dieser da, dein Schwager,

     In deinem Namen unterhandelt hat,

     Das werde man nicht dir auf Rechnung setzen?

     Dem Schweden soll sein Wort für deines gelten,

     Und deinen Wiener Feinden nicht!


Terzky

     Du gabst nichts Schriftliches – Besinn dich aber,

     Wie weit du mündlich gingst mit dem Sesin.

     Und wird er schweigen? Wenn er sich mit deinem

     Geheimnis retten kann, wird er's bewahren?


Illo

     Das fällt dir selbst nicht ein! Und da sie nun

     Berichtet sind, wie weit du schon gegangen,

     Sprich! was erwartest du? Bewahren kannst du

     Nicht länger dein Kommando, ohne Rettung

     Bist du verloren, wenn du's niederlegst.


Wallenstein

     Das Heer ist meine Sicherheit. Das Heer

     Verläßt mich nicht. Was sie auch wissen mögen,

     Die Macht ist mein, sie müssen's niederschlucken,

     – Und stell ich Kaution für meine Treu',

     So müssen sie sich ganz zufrieden geben.


Illo

     Das Heer ist dein; jetzt für den Augenblick

     Ist's dein; doch zittre vor der langsamen,

     Der stillen Macht der Zeit. Vor offenbarer

     Gewalt beschützt dich heute noch und morgen

     Der Truppen Gunst; doch gönnst du ihnen Frist,

     Sie werden unvermerkt die gute Meinung,

     Worauf du jetzo fußest, untergraben,

     Dir einen um den andern listig stehlen —

     Bis, wenn der große Erdstoß nun geschieht,

     Der treulos mürbe Bau zusammenbricht.


Wallenstein

     Es ist ein böser Zufall!


Illo

     Oh! einen glücklichen will ich ihn nennen,

     Hat er auf dich die Wirkung, die er soll,

     Treibt dich zu schneller Tat – Der schwed'sche Oberst —


Wallenstein

     Er ist gekommen? Weißt du, was er bringt?


Illo

     Er will nur dir allein sich anvertraun.


Wallenstein

     Ein böser, böser Zufall – Freilich! Freilich!

     Sesina weiß zu viel und wird nicht schweigen.


Terzky

     Er ist ein böhmischer Rebell und Flüchtling,

     Sein Hals ist ihm verwirkt; kann er sich retten

     Auf deine Kosten, wird er Anstand nehmen?

     Und wenn sie auf der Folter ihn befragen,

     Wird er, der Weichling, Stärke g'nug besitzen? —


Wallenstein. (in Nachsinnen verloren)

     Nicht herzustellen mehr ist das Vertraun.

     Und mag ich handeln, wie ich will, ich werde

     Ein Landsverräter ihnen sein und bleiben.

     Und kehr ich noch so ehrlich auch zurück

     Zu meiner Pflicht, es wird mir nichts mehr helfen —


Illo

     Verderben wird es dich. Nicht deiner Treu',

     Der Ohnmacht nur wird's zugeschrieben werden.


Wallenstein. (in heftiger Bewegung auf und ab gehend)

     Wie? Sollt' ich's nun im Ernst erfüllen müssen,

     Weil ich zu frei gescherzt mit dem Gedanken?

     Verflucht, wer mit dem Teufel spielt! —


Illo

     Wenn's nur dein Spiel gewesen, glaube mir,

     Du wirst's in schwerem Ernste büßen müssen.


Wallenstein

     Und müßt' ich's in Erfüllung bringen, jetzt,

     Jetzt, da die Macht noch mein ist, müßt's geschehn —


Illo

     Wo möglich, eh' sie von dem Schlage sich

     In Wien besinnen und zuvor dir kommen —


Wallenstein. (die Unterschriften betrachtend)

     Das Wort der Generale hab ich schriftlich —

     Max Piccolomini steht nicht hier. Warum nicht?


Terzky

     Es war – er meinte —


Illo

     Bloßer Eigendünkel!

     Es brauche das nicht zwischen dir und ihm.


Wallenstein

     Es braucht das nicht, er hat ganz recht —

     Die Regimenter wollen nicht nach Flandern,

     Sie haben eine Schrift mir übersandt

     Und widersetzen laut sich dem Befehl.

     Der erste Schritt zu Aufruhr ist geschehn.


Illo

     Glaub mir, du wirst sie leichter zu dem Feind

     Als zu dem Spanier hinüber führen.


Wallenstein

     Ich will doch hören, was der Schwede mir

     Zu sagen hat.


Illo. (pressiert)

     Wollt Ihr ihn rufen, Terzky?

     Er steht schon draußen.


Wallenstein

     Warte noch ein wenig.

     Es hat mich überrascht – Es kam zu schnell —

     Ich bin es nicht gewohnt, daß mich der Zufall

     Blind waltend, finster herrschend mit sich führe.


Illo

     Hör ihn fürs erste nur. Erwäg's nachher.


(Sie gehen.)

Wallensteins Tod

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