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2 Die KollektenreiseKollektenreise des Paulus nach Jerusalem 2.1 Die Absicht der Reise

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Um die Ereignisse, die das Ende des Paulus – nämlich seinen Tod und die auf ihn hinführenden und ihn verursachenden Faktoren – bewirken, angemessen aufzunehmen und verstehen zu können, ist mit der letzten Jerusalemreise des Paulus einzusetzen. Sie erfolgt ausschließlich in der Absicht, die in den paulinischen Gemeinden gesammelte Kollekte für die judenchristliche Gemeinde Jerusalems zu überbringen und wird mehrheitlich in das Jahr 56/57 n. Chr. datiert.1 Der letzte veritable Jerusalembesuch Pauli anlässlich des Apostelkonvents (49 n. Chr.) liegt mittlerweile gut sieben Jahre zurück. Über weitere Besuche der Heiligen Stadt in der Zwischenzeit schweigt Paulus sich aus. Nach Act 18,22$Apg 18,22 hat es einen Kurzaufenthalt in Jerusalem zwischen der zweiten und der dritten Missionsreise gegeben, der allerdings nach der Quellenlage im Zusammenhang mit dem Abschluss des Nasiräats steht und eben nicht einen besonderen Kontakt mit der Urgemeinde erwähnt.2 Der Einsatzpunkt bei dieser Reise für die Behandlung des Themas ergibt sich sowohl von Act 20,1–21,40$Apg 20,1–21,40 als auch von Röm 15,22–33$Röm 15,22–33 her. Steht nach Lukas diese letzte Reise schon vor der Ankunft in Jerusalem von Seiten der judenchristlichen Gemeinde her unter dem Apostasieverdacht des Apostels (Act 21,21) und führt sie kurz nach der Ankunft zu einem Konflikt im Tempelbereich (Act 21,30), der letztlich zum Prozess des Paulus führt, so äußert Paulus in Röm 15,30f.$Röm 15,30f. Befürchtungen, die den von Lukas geschilderten Ereignissen durchaus zuzuordnen sind. Beide in Röm 15,30f. vor Beginn der Jerusalemreise angesprochenen Themen – die Angst vor den „Ungläubigen“, d.h. der jüdischen Gemeinde in Judäa, und die Sorge um die Annahme der Kollekte durch die Judenchristen in Jerusalem – werden nach dem Bericht aus Act 20f. den Untergrund der Ereignisse um die Festnahme in Jerusalem darstellen. Allein die Vorgänge um TrophimusTrophimos, einen Christen aus der Provinz Asia und nach Act 20,4 ein Mitglied der Kollektendelegation3, stellen eine Begebenheit dar, welche nach den Ausführungen des Römerbriefs nicht voraussehbar war.4

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