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„doch bin ich nicht wölfischen Bluts“
ОглавлениеWelterfahrene Häuslichkeit bei Ossip Mandelstam
Sagt, Freunde, saßen wir
schon in Walhalla,
Wo wir zusammen unsre Nüsse knackten?
O. M. „An die deutsche Sprache“
Unbehaust bis an sein Lebensende ist Ossip Mandelstam der Dichter der Häuslichkeit gewesen. Einer welterfahrenen Häuslichkeit, einer von „Zeit und Weite umhüllten“ Häuslichkeit, die ihn nicht nur den „Huf- zum Fingerring“ zusammenschließen und die verknoteten Tage zu Flöten fügen, sondern noch die Macht preisen hieß, die ihn tötete – vernichtend preisen. Die beiden Josephs des 20. Jahrhunderts, der Dichter und der Diktator, Ossip und lossif, Auge in Auge – wie der Dichter das angekündigt hatte:
Und zu ihm – in sein Herz, in sein Innres –
in den Kreml ging ich ohne Schein.
Deutsch von Roland Erb
Nichts strenger, verführerischer, gefährlicher als das. Kein Wunder, daß sich Mandelstam nur mit Furcht der Aufgabe stellte, mit der Furcht, die jede Initiation, jede Einweihung begleitet.
Ossip Mandelstam – unbehaust.
Wohl gab es Wohnungen, der Adresse nach, richtiger Unterschlupf, Zuflucht, endlich Haft, nie aber ein Heim, das selbst die ewigen Vagabunden unter den russischen Dichtern – Majakowski, Jessenin – zu Zeiten genossen, und sei es durch die Gunst und Fürsorge ihrer Gefährtinnen. Nicht einmal zu einer budka würde es reichen, zu der es Anna Achmatowa noch spät brachte, jener winzigen Behausung in Komarowo, die die Dichterin „budka“ taufte, womit je nach Vorstellungskraft ein Schilderhaus, ein Bahnwärterhäuschen oder eine Telefonzelle aufgerufen sein konnte. Ganz zu schweigen von einem richtiggehenden Dichteranwesen, wie es Alexander Blok aus Familien- oder Boris Pasternak aus Staatsbesitz neben der Stadtwohnung zur Verfügung stand.
Und ich sag dir mit der letzten
Ehrlichkeit
hört man den Dichter sagen:
Alles Quatsch und Cherry Brandy,
Engel mein.
Deutsch von Rainer Kirsch
Als sollte mit der Bürde eines Lebens von „kultureller Rente“, derer er sich durch die Revolution von 1917 entledigt fühlte, auch noch der gewohnte Raum aufgegeben sein, in dem diese „Rente“ empfangen und verzehrt wurde – die Wohnung.
Städter und Freund der Städter, war Ossip Mandelstam ein Stadtnomade. Von den drei Dutzend Adressen seiner Aufenthalte gelangt nur ein Straßenname ins Gedicht. Aber wie! Es ist der Name der Linienstraße in Woronesh, der südrussischen Stadt, in der er 1934-1937 seine dreijährige Verbannung verbüßt. Von „Linie“ und „Lilie“, wie Mandelstam auf „Linie“ reimt, sei bei dem, der da einst zur Untermiete wohnte, nichts zu spüren gewesen; die Straße, die nun Mandelstam-Straße heiße, erinnere eher an jama, nämlich Grube, Loch und heiße gerade deshalb nun nach diesem Mandelstam.
Wie, mein Herr, heißt die Straße dort?
Ossip-Mandelstam-Straße.
Gottseibeiuns, was für ein Wort!
Es verdreht sich im Mund sofort:
Krumm klingt das, statt gerade.
Nie war an ihm eine Linie klar.
Wie er, Herr, nie eine Lilie war.
Darum heißt dort die Straße auch –
Besser: diese Kuhle im Schlamm –
Immer noch (Namen sind selten Rauch)
Nach eben dem Mandelstam.
April 1935
Deutsch von Rainer Kirsch
Und das eine Mal, das Ossip Mandelstam über eine eigene Wohnung verfügte – Moskau, Nastschokinski pereulok Haus 2, Wohnung 34, vier Treppen, zwei Zimmer mit Bad, Telefon – war es nur, um nach wenigen Monaten Mitte Mai 1934 daraus verhaftet zu werden und selbst das geliebte karge Leben als Stadtnomade verwehrt zu bekommen.
Als Boris Pasternak ihn zur Wohnung mit den Worten beglückwünscht: „Nun können Sie aber Gedichte schreiben!“ antwortet Mandelstam mit einem Schmähgedicht auf die „böse Moskauer Wohnung“, darin die Verse:
Die Wohnung: papierene Stille,
Wie hohl, ohne jegliche Zier –
Nur hörbar, wie’s gluckert, verrinnend
Im Innern, im Röhrengewirr.
Die Habe geordnet, in Schachteln,
Erstarrt dieser Frosch: Telephon,
Die weit schon gewanderten Sachen –
Sie wollen nur raus und davon!
———
Noch frecher als Komsomol-Banden,
Noch gröbres Getön als die Herrn,
Die Schulbänke drücken im Lande,
Um Henkern das Zwitschern zu lehrn.
———
Nur ein Tinten- und Blutspurvermischer
Wär würdig des mißratenen Dachs.
Deutsch von Ralph Dutli
Unbehaust wie er war, unbehaust ist er auch mit und in der Wohnung geblieben. Sein Los war: Nächtliche Verhaftung, Untersuchungs-gefängnis, Selbstmordversuch, Urteil: drei Jahre Verbannung im Nordural, die 2000-km-Fahrt nach Tscherdyn, Verfolgungswahn, der Sprung aus dem Fenster der Psychiatrie, Revision des Urteils auf Ansiedlung im zentraler gelegenen südrussischen Woronesh, 2000 km zurück vom Nordural ins Schwarzerdegebiet, drei Jahre Woronesh, danach wenige Tage in Moskau, Ausweisung nach Kalinin, das alte Twer, 200 km nordwestlich von Moskau. Am 15. Mai 1937 war die Verbannungsfrist beendet gewesen, am 3. Mai 1938 wird der Dichter erneut verhaftet und drei Monate später zu fünf Jahren Arbeitsbesserungslager verurteilt wegen angeblicher konter-revolutionärer Tätigkeit. Transport über 10 000 km nach Wladiwostok per Eisenbahnwaggon; Ziel ein Durchgangslager, um weitere 2000 km per Schiff nach Magadan und weiter über Land ins Kolyma-Gebiet verbracht zu werden. Doch dazu kam es nicht mehr. Um den 10. November 1938 der letzte Brief aus der Baracke II des Transitlagers bei Wladiwostok. Am 27. Dezember stirbt Ossip Mandelstam in Kälte, Hunger und Krankheit. Offiziell bestätigte Todesursache: Herzstillstand, Arteriosklerose. Das Grab des Dichters in einem Massengrab. Ossip Mandelstam – unbehaust.
Bedächtest du, was an die Welt dich bindet,
Du glaubtest selbst dir nicht: Gespinste nur.
Ein Schlüsselchen zur nächtlich-fremden Tür,
Für zehn Kopeken Silber in den Taschen
Und Fotos, die du heimlich bei dir trägst.
Deutsch von Ralph Dutli
Nie Gesellschaften, Dichterrunden, keine Schule, kein Jubiläum zu Lebzeiten, keine Preise, nie Krönung zum „König der Poesie“, nicht die Gemälde- oder Andenkensammlungen des Kunstfreunds und Weltenbummlers, kein Schreibtisch, kein Archiv, kaum die eigenen Manuskripte zusammengehalten – ein Leben im Wort, im Gedicht, im Gespräch, ja im Gerundivum, wie er einmal sagt:
In welcher Zeit möchtest du leben?
– Ich möchte im imperativen Partizip des Futurums, in der passiven Handlungsart leben – im „Zu-Werden-Haben“.
So kann ich atmen. So will es mir gefallen. Da ist das Ehrgefühl des Reiters, banditisch, aufgesessen. Deshalb gefällt mir ja auch das prächtige lateinische „Gerundivum“ – dieses Verb auf dem Pferderücken.
Ja, der lateinische Genius schuf, als er jung und gierig war, eine Form der imperativen Zugkraft des Verbs als das Urbild unserer ganzen Kultur – und es ist nicht nur die „Zu-Werden-Habende“ [Kultur], sondern auch die „Gelobt-zu-Werden-Habende“ (laudatura est), die mir gefällt …
Ossip Mandelstam – unbehaust.
Welche Freiheit.
Welcher Anspruch.
Welcher Vorsatz.
Als Dichter war er überall zu Hause; er war heimisch, wo er nur sprechen konnte, flüstern, die Lippen rühren, murmeln.
Genommen habt ihr mir: die Meere, Lauf und Flug,
Und gabt den Schritten Zwang der Erde, ihrer Lehme.
Und was habt ihr erreicht? Erfolg und Glanz genug:
Die Lippen rühren sich, ihr könnt sie mir nicht nehmen.
Deutsch von Ralph Dutli
Nicht zu nehmen war ihm, was er die „imperative Zugkraft des Verbs“ nannte, das „Aufgesessen“ seines Loblieds auf die geliebte Verbform Gerundivum. Paul Celan, der Ossip Mandelstam die „Niemandsrose“ widmete und ihn als seinen Bruder grüßte, „Bruder Ossip“, hat in seinem Essay über den Dichter diese Vorliebe Mandelstams für das „Verb auf dem Pferderücken“ als eine mögliche Deutung des Gedichts überhaupt beschrieben: Gedichte
… sind ja zugleich auch, unter wie vielen anderen Wegen, Wege, auf denen Sprache stimmhaft wird, es sind Begegnungen, Wege einer Stimme zu einem wahrnehmenden Du, kreatürliche Wege, Daseinsentwürfe vielleicht, ein Sichvorausschicken zu sich selbst … Eine Art Heimkehr.
Gewinn und Gewähr von Häuslichkeit, könnten wir hinzufügen.
Welche Freiheit.
Welcher Anspruch.
Welcher Vorsatz.
Nicht zufällig ist es Ossip Mandelstams hoch gerühmte Gesprächskunst, seine Schlagfertigkeit, seine ganz Puschkinsche Causerie, das „warme Licht“ „mündlicher Lehre“, wie er einmal sagt, die die Erinnerung seiner Zeitgenossen an ihn beherrscht. Er brauchte – und das war der Anspruch, die Garantie der Freiheit – den Partner, den Gesprächspartner. Nikolai Punin, ein bedeutender Petersburger Kunsthistoriker, Anna Achmatowas späterer Mann, der die Dichterin und Ossip Mandelstam aus ihrer frühen Zeit kannte, hat das Ereignis eines Mandelstam-Gesprächs groß beschrieben:
Seine langen Wimpern gesenkt, hörte er seinem Gesprächspartner zu, als lausche er nicht den Worten, sondern einem etwas, das sich hinter den Worten des Redenden verborgen hielt; vielleicht kamen deshalb seine Entgegnungen häufig so überraschend und im Ton eines gewissen Befremdens, als fragte er eher als daß er antwortete. Selbst mittelmäßige Leute verwandelte das Gespräch mit ihm in Partner einer Improvisation in einem besonderen seelischen Raum.
Scharfsinnig, doch ohne Schärfe, findig, ja verwegen, dabei behutsam und taktvoll forderte Mandelstam den Gesprächspartner heraus, nahm aber sofort selber die Herausforderung von der anderen Seite her an, gleichsam während des Gesprächs die Seiten wechselnd. Ein schönes Gesicht hatte er nicht, war aber gewinnend und – bezaubernd, besonders wenn er die Augen zukniff und seinen Kopf leicht neigte wie ein Vogel. Später war ich oft Zeuge der Unterhaltungen zwischen Mandelstam und Anna Achmatowa: das war ein glänzendes Gespräch, das mich mit Bewunderung und Neid erfüllte. Stundenlang konnten sie miteinander reden, ohne irgend etwas Bemerkenswertes zu sagen, aber das war ein poetisches Spiel von solch hoher Spannung, die mir völlig unerreichbar blieb. Die Mandelstam mehr oder weniger gut kannten, nannten ihn alle „Oska“, dabei war er empfindlich und feierlich, die Feierlichkeit war wohl das Charakteristischste seiner Geistesart – dieser kleine frohlockende Jude war erhaben wie eine Fuge!
In seinem „Gespräch über Dante“ hat Ossip Mandelstam das von Nikolai Punin beschriebene Mysterium des Gesprächs ins Bild einer Flußüberquerung gefaßt:
Man muß immer in der ganzen Breite über den Fluß, der voll ist von schnellen und in verschiedene Richtungen strebenden chinesischen Dschunken – so entsteht der Sinn poetischer Rede. Man kann ihn nicht wie eine Marschroute durch Befragen der Schiffer rekonstruieren: sie sind außerstande zu erzählen, wie und warum wir von Dschunke zu Dschunke sprangen.
Der Fluß, der da überquert werden mußte, konnte gar nicht breit genug sein. Je größer die Distanz, je ferner und unbekannter der Gesprächspartner, desto schöner die Aussicht, im Vers etwas Unerwartetes sagen zu können. „Sich mit seinem Nachbarn im Flüsterton zu unterhalten, ist lästig. In der eigenen Seele zu bohren … ist unendlich öd. Aber Signale mit dem Mars zu wechseln – und zwar nicht nur in der Phantasie – ist eine würdige Aufgabe für den lyrischen Dichter.“
Häuslichkeit war in Mandelstams Sinn Welthäuslichkeit, Zuhausesein in der Welt und ganz modern sprach er sogar von der „Ökonomie mit ihrem Pathos der Welthäuslichkeit“, vom „Welt-Herd“. Mandelstam nannte das seinen „häuslichen Hellenismus“. Hellenismus in Mandelstams Verstand ist der Herd, an dem der Mensch sich der Wärme freut, die seiner inneren Wärme verwandt ist, es ist der Topf auf dem Herd und der Krug Milch, es ist die Verwandlung der Gegenstände in Gerät und Geschirr, die Erwärmung der Welt durch die feinste teleologische Wärme – den menschlichen Geist. Es ist dieser häusliche Hellenismus, der Mandelstam die Pflanzlichkeit der gotischen Architektur in seinen „Stein“-Gedichten entdeckt, die Bienen, Hummeln und Wespen, die Grillen und Libellen, Honig, Milch und Wein, Heu und Stroh und Schaf und Schwalbe in den „Tristia“-Gedichten beschert und zum Schluß die Schwarzerde, die Erde seines Woronesher Verbannungslandes, die wie die Sprache ist, in die er zurückkehrt.
Diese „Erwärmung der Welt“ erwärmte auch alle Überlieferung. Statt einem „Leben von kultureller Rente“ lebte Mandelstam ein Leben im steten Gespräch mit Dante, Bach und Goethe, mit der „Göttlichen Komödie“, mit der „Matthäus-Passion“, mit „Wilhelm Meister“, knackte Nüsse in Walhalla und ergötzte sich an der „Kolumbusbuntheit“ Linnéscher Naturbeschreibung, in der „Adam Belobigungsurkunden“ verteilt und „sich einen Zauberer aus Bagdad und einen Mönch aus China zu Gehilfen gebeten“ hat.
Welche Freiheit.
Welcher Anspruch.
Welcher Vorsatz.
1937, in der Woronesher Verbannung hat Mandelstam seine Welt-Häuslichkeit gegen die „Wassersucht der Weltthemen“ abgegrenzt:
Wenn ein Schriftsteller es für seine Pflicht hält, koste es was es wolle, „das Leben tragisch zu sagen“, aber auf seiner Palette keine tiefen kontrastierenden Farben besitzt, und vor allem das Gefühl für das Gesetz nicht hat, nach dem das Tragische, auf welch kleinem Abschnitt es immer entstehe, sich unweigerlich in ein allgemeines Bild der Welt fügt – bringt er nur „Halbfabrikate“ von Schrecken und Borniertheit hervor, Rohmaterial, das Ekel erregt und bei der wohlmeinenden Kritik den zärtlichen Namen „Milieu“ trägt.
Das geschichtlich Ungeheuerliche und nicht Geheure des blutigen Umsturzes und Umbaus in Rußland hat in Ossip Mandelstam einen in Furcht und Schrecken zum Opfer bereiten Dichter gefunden, der sich nicht mit „Milieu“-Szenen begnügte. Stalin, der Vollstrecker, erscheint im Epigramm von 1933, das zur ersten Verhaftung des Dichters führte, wie in der „Ode“ von 1937 und den dazugehörenden 22 Gedichten, die zur zweiten Verhaftung führten, in seiner wahren Gestalt: der monströse Gigant, der Übermensch als der monumentale Einweihungs-führer, der Führer in die neue Welt. Die Ode auf Stalin wurde zur Ode auf die Hybris schlechthin, auf Vermessenheit und Überhebung, ein Preisgesang, der seinen Gegenstand rühmend vernichtete.
Vers für Vers zu verfolgen vom Eingang her, in dem der Gerühmte als die „Erdachse verschiebend“ auftaucht, bis in den Schlußteil, in dem der Rühmende, der Dichter, die Unverrückbarkeit der Welt bezeugt:
Mich wird man nicht mehr sehn, ich werd verschwindend klein –
In Kinderspielen, Büchern, zärtlichen Geschöpfen
Sag ich einst auferstehend, daß die Sonne scheint.
Deutsch von Ralph Dutli
Auf diese Weise rechnete sich Ossip Mandelstam stets zu den Einzuweihenden. Die Verfolgung durch das Wolfshundjahrhundert – ein Mißverständnis:
Den steigenden Zeiten zum höheren Ruhm,
Dir, Mensch, zur unsterblichen Glorie,
Kam ich, als die Väter tafelten, um
Den Kelch; gingen Frohsinn und Ehre verloren.
Mein Wolfshund-Jahrhundert, mich packts, mich befällts –
———
Denn ich bin nicht von wölfischem Blut, und mich fällt
Nur die ebenbürtige Hand.
Deutsch von Paul Celan
Seine berühmte Prophezeiung von 1931 ist Wort für Wort in Erfüllung gegangen:
Zeit wirds, ihr wißt, auch ich bin Zeitgenosse –
Ich bin ein Mensch der Konsum-Konfektion,
Seht, wie der Sakko sich an mir verbeult,
Wie ich zu schreiten weiß, und wie zu reden!
Versucht nur, reißt mich los von dieser Zeit,
Ich garantier, ihr brecht euch nur den Hals.
Deutsch von Hubert Witt
Das „Zu-Werden-Habende“, das, was werden soll, ist ohne Ossip Mandelstam nicht zu haben. Die globale soziale Architektur, die Weltwirtschaft als Welthäuslichkeit ist nur dann zum Wohle des Menschen zu denken, wenn im Sinne Mandelstams der „Kreis seiner häuslichen Freiheit ins Universale erweitert“ wird und nicht umgekehrt. Und da gilt am 24. Juni 2007 in Limlingerode wie am 7. Juni 1931 in Moskau:
Nicht aufgeregt sein: Ungeduld ist Luxus.
Ich werde sanft Geschwindigkeit entwickeln
Und kühlen Schrittes gehen wir auf die Bahn;
Meine Distanz – ich halte sie, wie immer.
Deutsch von Rainer Kirsch