Читать книгу Online-Business mit digitalen Produkten - Gabi Baum - Страница 5
2. In welche Tüte kannst du dein Wissen packen?
ОглавлениеEin Hofladenbesitzer, der als Solo-Unternehmer Marmelade aus eigenem Anbau verkaufen will, hat aufgrund seiner Ernteleistung ein begrenztes Produktionsvolumen und wahrscheinlich aufgrund der Lage seines Hofladens nur einen überschaubaren Absatzmarkt.
Unbegrenzte Möglichkeiten hätte er hingegen, wenn er sein Wissen über die Herstellung von Marmelade verkauft. Wissen kannst du zwar nicht in Gläser abfüllen oder in Tüten packen, aber du kannst es beispielsweise in einem Film als Hilfe zur Selbsthilfe einer breiten Masse zur Verfügung stellen.
Und das funktioniert ganz einfach: Du bittest eine Person, dich Schritt für Schritt beim kompletten „Einmachvorgang“ - also von der Obsternte bis zum Abfüllen der Marmelade - zu filmen. Zum Schluss schaust du noch freundlich in die Kamera, erzählst den Leuten, dass sie die fertige Marmelade möglichst nahe der vorbeiführenden Dorfstraße ausstellen sollen und nicht den Hinweis vergessen dürfen, der Kunde möge den Kaufpreis bitte in die „Geldkassette des Vertrauens“ legen.
Da wir heute mit unseren mobilen Medien jederzeit Zugriff auf das Internet haben und sogar schon Autos mit einem Hotspot ausgerüstet werden, sind potenzielle Kunden zeit- und ortsunabhängig im Konsumieren von Filmen, Audiodateien und E-Learning-Kursen. Deshalb sind zumindest hinsichtlich der Zugriffsmöglichkeiten die Voraussetzungen für das Starten eines Online-Business mit einem digitalen Produkt noch nie so optimal wie heute.
Ein besonderer Vorteil ist, dass digitale Produkte skalierbar sind. Du brauchst sie nur ein einziges Mal zu produzieren und von da an stehen sie für immer denjenigen zur Verfügung, die nach der Lösung eines speziellen Problems suchen – in diesem Beispiel: Wie mache ich Marmelade? Anders sieht es aus, wenn du in einem Anleitungsvideo Technik oder Software erklärst – diese werden höchstwahrscheinlich irgendwann überholt sein, so dass das Anleitungsvideo wertlos wird.
In deiner Konzeptionsphase wirst du dir überlegen müssen, welches Medium zur Wissensvermittlung besser geeignet ist. Möchtest du Knowhow vermitteln, welches sich beim Nutzer langfristig integriert, wirst du es didaktisch anders aufbereiten, als wenn es um ein „Ich zeig dir mal eben schnell“ geht.
Schauen wir uns an, welche Möglichkeiten es insgesamt gibt, um Wissen zu verbreiten (Abb. 1).
Du kannst, wie im vorherigen Beispiel beschrieben, über den gesamten Einmachvorgang ein Anleitungsvideo drehen.
Du könntest aber auch mit Hilfe einer PowerPoint-Präsentation ein Video erstellen, in dem du den Marmeladenherstellungsvorgang auf einzelnen Folien in Stichworten oder mit Grafiken darstellst. Dann nimmst du ein Audio auf und bettest dies in die Präsentation ein. In PowerPoint gibt es ein Tool, um die Präsentation in ein Video umzuwandeln. Für diese Variante solltest du allerdings über Basiskenntnisse, wenn nicht sogar erweiterte Kenntnisse in PowerPoint verfügen.
Sehr im Trend liegen Animations-Videos. Sie kommen einer PowerPoint-Präsentation ziemlich nahe, sind aber viel lebendiger, weil sie den Vortrag als Geschichte „nachzeichnen“. Der Zuschauer wird nicht von Folie zu Folie geleitet, sondern hat das Gefühl, die Informationen werden auf einem großen Blatt Papier illustriert. Die Software hierfür lässt sich leicht und intuitiv bedienen, so dass du schnell ein kleines Ergebnis erzielst und einschätzen kannst, ob solch eine Animation für deine Zwecke geeignet wäre.
Ich kann mich an solchen Videos nicht satt sehen, weil sie für mich einen hohen Unterhaltungswert haben. Sind sie gut gemacht, geht der zu vermittelnde Inhalt so butterweich ins Gehirn, da können sich die Lehrer an Schulen so einiges abschauen.
Bist du Spezialist im EDV-Bereich, könntest du die Installation oder Funktionsweise einer Software direkt am Bildschirm erklären, so dass der Zuschauer die Schritte parallel nachahmen kann. Dafür brauchst du eine spezielle Software, mit der du deinen Bildschirm abfilmen kannst.
Möchtest du lieber mit deinem Publikum interagieren, kannst du Live-Webinare abhalten und dort deine Präsentationen oder Videos als Anschauungsmaterial nutzen. Hast du schon eine annehmbare Mailliste oder Fangruppe, ist ein Google-Hangout wohl die schnellste und unkomplizierteste Variante, um kurzfristig zu einer kostenlosen Informationsveranstaltung einzuladen.
Deine Webinare kannst du auch aufzeichnen und sie nicht nur später deinen Teilnehmern zur Verfügung stellen, sondern als Modul in einen Online-Kurs integrieren.
Als drittes Medium wäre das E-Book zu nennen, welches du im Self-Publishing veröffentlichen könntest. Die entsprechenden Plattformen stellen dir dazu sämtliche Tools zur Verfügung, so dass dein E-Book innerhalb kürzester Zeit auf den Markt gebracht werden kann.
Ebenfalls ist ein kurzes E-Book auch hervorragend dazu geeignet, es als „Goodie oder Freebie“ zu konzipieren und an Besucher deiner Homepage zu verschenken.