Читать книгу Von unten nach oben - Eine Lebensgeschichte - George Eiselt - Страница 5
ОглавлениеProlog
In den ziemlich wirren Jahren gegen Ende des zweiten Weltkrieges geboren zu werden, nämlich 1943, war sowohl für die Gebärende als auch für den Neugeborenen eine ziemliche Herausforderung. Das umso mehr, da der Erzeuger zum Zeitpunkt der Geburt des neuen Erdenbürgers kriegsbedingt in Nordfrankreich, also weitab vom Geburtsort seines Sprösslings, weilte. Er lernte mich erst kennen anlässlich eines kurzen Heimaturlaubes, der ihm im März des Jahres 1944 gewährt wurde, allerdings zu einem sehr traurigen Anlass. Als ich knapp ein Jahr alt war, erkrankte ich nämlich an Diphterie und steckte damit meine Mutter an, die im Gegensatz zu mir diese Krankheit nicht überlebte. Sie war zu diesem Zeitpunkt gerade mal knapp 28 Jahre alt und hinterließ außer mir mit meinem knapp ersten Lebensjahr außerdem noch zwei jeweils drei und ein halbes Jahr ältere Brüder von mir. Kurz darauf entfernte sich mein Vater noch weiter, er geriet nämlich in amerikanische Gefangenschaft und wurde in ein Kriegsgefangenenlager nach Amerika überführt. So dass er seinen neu erzeugten Nachwuchs erst richtig kennen lernen konnte, nachdem er aus der Gefangenschaft kam. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon knapp drei Jahre alt und hatte während der Abwesenheit des Vaters schon Eigenheiten angenommen, die es seinerseits nun zu korrigieren galt. Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass mein Vater während des Krieges Hauptfeldwebel war, was man im übertragenen Sinn auch als Mutter der Kompanie bezeichnen konnte, und diese Führungsgepflogenheiten nun auch in der Erziehung seiner ihm anvertrauten Kinder anwendete.