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2. Geheimnis: Pflege und Neuaufbau von Kontakten

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Saskia, eine ehemalige Mitarbeiterin, erzählte mir folgendes Erlebnis:


„Ich führte 20 Jahre lang ein klassisches Singleleben. War damit zufrieden und glücklich. Doch dann kam eine Veränderung, die mich zwang, berufsbedingt aus meiner vertrauten Bamberger Umgebung nach Hamburg umzuziehen. Die ersten Monate ging alles gut. Ich arbeitete viel und richtete mich neu ein. Regelmäßig kontaktierte ich meine alten Freundinnen und Freunde per Mail, Skype oder Telefon. Doch dann, so ganz allmählich, schleichend, wurden die Abstände zwischen den Kontakten länger. Ich hatte kaum nennenswerte, neue Erlebnisse, meine Mails verkürzten sich und die Gespräche wurden immer zäher. Ich begann, mich noch mehr in meine Arbeit zu flüchten und kapselte mich zu Hause, in meiner Wohnung, von der Außenwelt mehr und mehr ab.

Ich fühlte mich wie eingerostet. Es fiel mir schwer, etwas zu unternehmen und zu anderen Menschen in Kontakt zukommen.

So durfte es nicht bleiben. Ich musste etwas dagegen tun!

Als erstes traf ich für mich folgende Entscheidung:


Ich will wieder aktiv leben.

Ich will auf andere Menschen zugehen.

Ich will neue Kontakte knüpfen und pflegen.


Diese drei Sätze schrieb ich mir auf einen Zettel und hängte diesen an meinen Badezimmerspiegel. So wurde ich automatisch mehrmals täglich an meine Entscheidung erinnert.

Als zweites erarbeitete ich mir ein Notizblatt mit folgenden fünf Fragen:

1 Zu welchen Menschen, mit denen ich heute zu tun hatte, möchte ich gern eine neue Beziehung aufbauen?

2 In welcher Situation hätte ich das heute tun können?

3 Was hätte ich selbst dabei tun können? (z.B. aktiv zuhören, Anteil nehmen, nachfragen, Mitgefühl zeigen, Wertschätzung entgegenbringen, Hilfe anbieten)

4 Wie kann ich dieses Versäumte nachholen?

5 Welche Ziele leite ich für mein eigenes Verhalten für morgen davon ab?


Als drittes nahm ich mir diese fünf Fragen zwei Wochen lang, jeden Abend vor und beantwortete sie mir in einem leeren Heft.

Damit verfügte ich über einen Plan, um aus meiner Einsamkeit herauszukommen.

Jetzt brauchte ich nur noch, viertens, jeden Tag die Energie, um meine Ziele für den nächsten Tag in die Tat umzusetzen. Das erreichte ich mit folgenden Selbstgesprächssätzen:


Saskia, sei aktiv. Sprich die ausgewählte Person an. Frage nach. Hör genau zu, was sie antwortet. Zeige Mitgefühl und bringe ihr Wertschätzung entgegen.


Anfangs hatte ich ein paar peinliche Situationen. Meine Aktivität kam bei einigen nicht so gut an, wie ich erhofft hatte.

Aber dank meines Erinnerungszettels am Spiegel, meiner abendlichen Fragebeantwortung mit Zielstellung für den nächsten Tag und meiner Selbstgesprächssätze gelang es mir, aus den Fehlversuchen zu lernen.

Meine Ansprache der geplanten Person wurde von Tag zu Tag natürlicher. Es fiel mir immer leichter.

Nach zwei Wochen hatte ich zu einer Arbeitskollegin und einer Besucherin meines Stammlokales näheren Kontakt aufgebaut.

Es entwickelte sich das Gefühl:


Wenn ich diesen Kontakt jetzt mit Zuhören, Mitgefühl und Humor regelmäßig weiter pflege, dann könnten sogar neue Freundschaften daraus entstehen.“













Vielleicht ist

das Lachen

eine der

größten

Erfindungen

Gottes.

Ephraim Kishon













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