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Wasser - Das Lebenselixier
ОглавлениеWie schon gesagt, mit meiner neuen Frau ging es im Leben wieder bergauf.
Es machte wieder Sinn und Freude. Wir begannen zu reisen. Dadurch lernten wir viele Menschen und Kulturen kennen, aber auch viel Leid und Unterdrückung.
Eine unserer ersten Reisen brachte uns nach Ceylon, dem heutigen Sri Lanka.
Auf dem Weg vom Hotel nach Sigiriya zum sagenumwobenen Löwenfelsen, machten wir Halt bei einer großen Kaffeeplantage. Die Kaffeebohnen wurden einfach am Straßenrand aufgeschüttet um zu fermentieren und zu trocknen.
Die Luft war heiß und schwül und wir hatten unsere letzte Wasserflasche längst geleert.
„Mein Gott, wäre es jetzt gut, eine Flasche mit kühlem Wasser zu haben, eine die niemals leer wird.“ Dachte ich ganz inbrünstig, wie ein Verdurstender.
Plötzlich hatte ich einen Flachmann in der Hand, schraubte ihn auf und trank vom kühlenden Nass.
Ich nahm die Flasche von der rechten in die linke Hand und hatte plötzlich in beiden Händen eine Wasserflasche um eine davon meiner Liebsten zu geben.
Einige aus unserer Reisegruppe schauten uns durstig an und jeder bekam eine Flasche mit der Bemerkung: Bitte nicht wegwerfen, sie wird nie leer!
Als wir am Abend müde aber glücklich in unserem Hotelzimmer verschwanden, wollten wir uns noch einen Löskaffee machen, doch leider gab der Wasserkocher seinen Geist auf.
„Jetzt wäre es gut, wenn unser Flachmann auch heißes Wasser spenden würde.“
Da stellte ich ein kleines blaues Rädchen am Boden des Gefäßes fest. Drehte ich es nach rechts, wurde es grün und das Wasser war lauwarm. Beim weiteren Drehen wurde die Scheibe rot und es kam kochend heißes Wasser heraus.
Der Abendkaffee war gerettet.
Beim Heimflug, als die meisten Passagiere schliefen, begann ich zu grübeln: Wenn es möglich ist, dass ein Flachmann unendlich lange Wasser spenden kann, dann muss das doch auch ein Wasserrohr können. Mit diesen Gedanken schlief auch ich ein.
Im Traum besuchte mich wie schon öfter, der alte, weise Mann und meinte: Das funktioniert aber nur einmal. Wenn du auch das verteilen würdest, würde es das Gleichgewicht der Erde stören und sie immer mehr überfluten.
Zu Hause angekommen, kaufte ich im Baumarkt eine Betonplatte, bohrte ein Loch hinein und klebte ein Stück Wasserrohr in das Loch. Am anderen Ende montierte ich ein Absperrventil. Wenn ich es öffnete, kam reines Trinkwasser heraus. Ich ersuchte einen Installateur, meine wasserspeiende Betonplatte am Fußboden des Heizraumes fest zu schrauben und von dort die Hauswasserleitungen zu speisen. Ab nun brauchten wir kein öffentliches Wasser mehr.
Wir ließen das Wasser einmal untersuchen und die Analysewerte entsprachen dem Heilquellenwasser unseres Ortes, ohne Chlor und ohne Kohlensäure.
Meine Erkenntnisse dieser Geschichte: du kannst alles erschaffen, woran du ganz fest glaubst, solange es nicht den Naturgesetzen widerspricht. Im Notfall wirst du gewarnt so wie ich vom alten, weisen Mann gewarnt wurde!