Читать книгу Vom Schaumburgergrund ins Lichtental - Gerhard Tötschinger - Страница 6
Vorwort
Оглавление1850 wurden zahlreiche Vororte und Vorstädte eingemeindet. Vorstädte hießen die Siedlungen zwischen Bastei und Linienwall, und waren sie noch so klein. Vororte lagen außerhalb des Linienwalls – und waren sie noch so groß. Wien wuchs mit einem Schlag, und als bald danach die Basteien fielen und die Ringstraße die alte Stadt zur modernen Metropole machte, muss das Leben für die noch im Biedermeier aufgewachsenen Menschen spannend, vielleicht seltsam gewesen sein.
Aus Hungelbrunn und dem Schaumburgergrund, Nikolsdorf, Matzleinsdorf, Hundsturm, Reinprechtsdorf, Laurenzergrund, Laimgrube, Windmühle, Magdalenengrund, Gumpendorf, Altlerchenfeld, St. Ulrich, Schottenfeld, Spittelberg, Alservorstadt, Breitenfeld, Strozzigrund, Michelbeuern, Himmelpfortgrund, Thurygrund, Althangrund, Rossau und Lichtental wurden die Bezirke IV bis IX: die Wieden, Margareten, Mariahilf, der Neubau, die Josefstadt, der Alsergrund.
Wir werden nicht chronologisch vorgehen, was heißt hier überhaupt logisch? Eine wörtlich logische Ordnung kann es in solch einem Buch nicht geben. Auch werden wir nicht exakt von Gasse zu Gasse wandern. Eine Vielzahl ausgezeichneter Bücher hat im Laufe der Jahrhunderte Spazierwege vorgestellt, wir schlagen keine Wanderrouten vor. Da oder dort wird der Ton sehr persönlich werden, wenn der Autor von seiner eigenen Wien-Geschichte eingeholt wird.
Und Bauwerke, die ohnehin in jedem Stadtführer ausführlich präsentiert werden, die also selbst von Besuchern aus dem Ausland leicht zu finden sind, werden wir vernachlässigen. So werden Karlskirche und Votivkirche weniger Platz einnehmen als jene Ziele, die man nicht so leicht selbst entdeckt.
Manches ist Folge der langen Vortragsreihe, mit der ich mich schon mehrmals durch alle Bezirke geredet habe. So danke ich zum Beispiel einem jungen Paar, das ab dem 3. Bezirk immer wieder im Auditorium war, dass ich die lange gesuchte Erzählung von Heimito von Doderer Ein anderer Kratki-Baschik endlich in Händen hielt, danke manchen Wien-Kennern, die mich auf Details ihres Heimatbezirks hingewiesen haben.