Читать книгу Kunstdenkmäler in Baden-Württemberg - Germaid Ruck - Страница 44

• Ehem. Chorherrenstiftskirche. • Ev. Stadtkirche. • Querhauslose Pfeilerbasilika 1083–1131, in der Nachfolge Hirsaus. • Ehemals frei stehender Glockenturm nach 1131.

Eine 1000 geweihte Krypta wurde 1576/77 wieder zugeschüttet, wobei an den östlichen Schiffspfeilern das ursprüngliche Bodenniveau des zugehörigen Chores ablesbar blieb.

Die bestehende querhauslose und flachgedeckte Basilika, deren drei Schiffe in östlichen Apsiden enden, stiftete 1083 Graf Adalbert II. aus dem späteren Geschlecht der Grafen von Calw. Dendrochronologischen Bestimmungen zufolge war der Dachstuhl 1131 fertig gestellt. Unmittelbar danach dürfte der ehemals freistehende, aber noch in romanischer Zeit mit der Kirche verbundene Glockenturm mit schönen Zwillingsund Fünflingsbogenfenstern auf eingestellten Säulen entstanden sein; das oberste Geschoss ist eine Zutat des 19. Jh. Die zweigeschossige frühgotische Sakristei im Norden kam 1270 hinzu.

An oberitalienische, lombardische Traditionen erinnert nicht nur die ursprüngliche Isolierung des Turmes nach Art eines Campanile, sondern auch die Außengliederung der Apsiden durch schlanke Blendbogen. In dieselbe Richtung weisen die profillosen weitgespannten Arkaden im Inneren, die auf Pfeilern mit eingelegten Rundstäben ruhen. Ein schlichtes Horizontalgesims trennt Arkadenzone und ungegliederte Hochschiffwände.

Sindelfingen, Sankt Martin, Ansicht von Osten.

Aufwändige Beschläge und ein Löwenkopf schmücken die Türblätter des 1863 zugemauerten Südportals, die nunmehr im Westportal eingelassen sind; vermutlich stammen sie aus dem 12. Jh. Der monumentale Kruzifixus im Chor entstand um 1600. An der Westwand des nördlichen Seitenschiffes erinnert eine steinerne Relieftafel an die Neugründung des Stiftes durch Graf Eberhard im Bart und seine Mutter Mechthild, die beide vor der Figur des Ecce homo knien.

Sontheim an der Brenz (Brenz), Sankt Gallus, Ansicht von Süden.