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Neti Neti - Nicht dies, nicht jenes

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Sita Rami, Amerika

Neti Neti - Nicht dies, nicht jenes. Sanskritworte, die das Unaussprechliche ausdrücken - das Absolute, das Transzendentale, das Göttliche, Gott. Wie oft habe ich erklärt, nicht über Babaji schreiben zu können. Er, der jenseits aller Worte und jenseits der kühnsten Vorstellungskraft steht. Die unerhörtesten Fantasien verblassen neben ihm. Offen gestanden, ich weiß nicht, wer er ist. Niemand kann ihn ergründen. Keine noch so treffenden Worte können ihn beschreiben. Worte sind beschränkt. Er aber ist grenzenlos. Dennoch möchte ich mit jenen, die dem Göttlichen gegenüber aufgeschlossen sind, die die Wahrheit in höchster Form, den Frieden, die Freiheit suchen, meine Erfahrungen mitteilen. Ich möchte ihnen seine Botschaft der Wahrheit, Einfachheit und Liebe, die ständige Wiederholung der Namen Gottes nahe bringen; diese seine Lehre, die, wie er sagte, Schutz vor Atombomben gewährt, die so einfach ist, die jedem Wesen innewohnt und die die Grundlage aller Religionen ist.

Mein erstes Wissen um Babaji erhielt ich durch Paramahansa Yoganandas "Autobiographie eines Yogi". Sie schildert Babaji als unsterblichen Meister, als Yogi-Christus Indiens, Shiva Mahavatar8 und "Menschwerdung Gottes", imstande, seinen physischen Körper durch Jahrhunderte hinweg zu erhalten, manchmal sichtbar, manchmal unsichtbar, stets für die Errettung und Erhöhung der Menschheit wirkend. Wer vermag es, unberührt zu bleiben von seiner Schönheit, Kraft, niemals endenden Liebe und Protektion seinen Schüler gegenüber. Wer vermag es, innerlich nicht nach ihm zu rufen, zumal Yogananda angibt: Spricht jemand Babajis Namen mit Ehrfurcht aus, so wird ihm sofortiger Segen zuteil."

Ich erinnere mich dann des Sehnens, das ich nach dem unsterblichen Meister aller Meister verspürte, dessen jugendlicher Körper, stark und schön, keine Anzeichen des Alterns zeigt, sondern einen wahrnehmbaren Glanz ausstrahlt. Niemals kam mir der Gedanke in jenen Tagen, dass ich jemals diesen Unvergleichlichen treffen könnte, der immer nur von Zeit zu Zeit erscheint und sich beliebig in Licht auflöst, dessen "unzerstörbarer Körper keiner Nahrung bedarf", der nur, wenn er es wünscht, von anderen gesehen und erkannt werden kann. Babaji war das fesselndste, verlockendste Gedankenkonzept, das sich mein suchender Geist ausdenken konnte. Obwohl ich niemals die Echtheit der Beschreibung von Yogananda bezweifelte, schien es mir unmöglich, jemals diesem göttlichen Wesen zu begegnen. Dieses mir unmöglich Erscheinende besänftigte den Aufruhr meines Herzen und die Erinnerung an seine Existenz versank schließlich ins Unbewusste. Ich glaube, dass das Verlangen nach ihm und die Erinnerung an ihn in all seiner Pracht in meinem subtilen Bewusstsein lebendig blieb, und mich keinen Frieden oder Befriedigung finden ließ. Ja, das glaube ich! Ich kann nicht sagen, ich wüsste es. Man kann die Wahrheit nur im Herzen finden, der Verstand kann diese Dinge niemals erfassen: sie sind jenseits des rationalen Denkens.

Viele Jahre nach der Lektüre der "Autobiographie eines Yogi" hörte ich, dass Babaji in einem physischen Körper in der Kumaon Region des Himalaya in Indien lebt. Ich zögerte keinen Augenblick, ihn aufzusuchen. Ich kündigte meine Stelle an einer Schule, in der ich Rechtswissenschaft lehrte. Vier Monate später befand ich mich auf meinem Flug nach Indien. Mein Geist berauschte sich an Gedanken und Geschichten über dieses reine Licht, das zum Wohle der Menschheit Fleisch geworden war. Auf dem Wege öffnete ich ein kleines spirituelles Tagebuch von Yogananda, das ich soeben erstanden hatte. Wie vollkommen doch seine Worte für diesen Tag waren:

"Weil Gott dich liebt, bin ich hier bei dir, um Dich heimzuholen, dahin, wo meine Geliebte ist, wo Krishna, Christus und Babaji..... und andere Heilige wohnen. Komm, so sagt Gott ‚alle erfreuen sich in mir. Keine weltlichen Freuden.... können sich mit den göttlichen Freuden meines Hauses messen.’ Es gibt nur eine Wirklichkeit, und das ist ER. Vergiss alles andere."

Ich erinnere mich deutlich an den ersten Fußmarsch zu Babajis Ashram entlang des Flusstals. Der heilige Gautama Ganga Fluss musste zehn bis zwölf Mal überquert werden, die weißen Flusssteine glänzten, das Wasser funkelte im Sonnenschein. Das Gefühl, endlich nach Hause zu kommen, berührte mich stark. Nichts war mir jemals vertrauter. Es schien, als ob jeder Ort, den ich liebte, sich hier als Teil eines Ganzen widerspiegelte. Nach unermesslich langer Zeit - es stellte sich heraus, dass es nur 1 1/2 Stunden waren - erblickte ich den Ashram, - die Tempel auf der anderen Flussseite - farbenprächtig aus dem goldenen Kailashberg, dem legendären Wohnsitz Shivas - als Silhouette gegen den blauen Himmel ragen. Auf der gegenüberliegenden Seite wurden oberhalb einer langen weißen Treppe winzige, rosa und weiße Gebäude sichtbar. Ein Märchenland! Dann hörte ich jemanden sagen: "Babaji kommt!" Mein Kopf berührte seine Füße...... an mehr erinnere ich mich nicht. Von diesem kurzen Moment an gibt es für mich im Leben nur noch eine Zeitrechnung: die Zeit vor und nach Babaji. Nichts anderes hat Bedeutung.

Es sind nun etliche Jahre, dass meine Augen sich zum ersten Mal an seiner Schönheit erfreuten, meine Ohren seiner melodischen Stimme lauschten, sein Lachen hörten, dass ich zuerst den unbeschreiblichen Wohlgeruch seiner physischen Präsenz wahrnahm. Unvergleichlich ist die Freude, ihn zu lieben, das Eintauchen der Gedanken in ihn. Sättigung erscheint unmöglich. Faszination ist in allem, was ihn betrifft.

Soll ich seine Schönheit beschreiben? Wie alles um ihn, fehlen dazu die Worte. Neti, Neti. Er ist wie ein Trugbild, wie Licht, wie eine Wolke. Solche Erscheinungen kann man nicht festhalten, sie vergehen. Außerdem verändert er sich... von Moment zu Moment... Was ist diese Schönheit? Obwohl man schaut und schaut, der Verstand kann seine Natur nicht ergründen. Wie einen Schal trägt er seine sterbliche Hülle, nur um sein Licht zu verbergen. Gebunden ist er an sie nicht. Nach seinem Willen verändert er sie. Dieses wird deutlich anhand der zahlreichen Fotografien seit seinem Erscheinen im Jahre 1970. Welch krasse Unterschiede!

Ein indischer Heiliger, Devara Dasimayya, beschreibt in einem Gedicht, das Famanatha9 gewidmet ist, Babajis illusorisches, undefinierbares Wesen:

Sind Brüste und langes Haar zu sehen,

so nennt man diese Erscheinung "Frau"

sind Barthaare und Stoppeln sichtbar,

so nennt man sie Mann

aber sieh, das Selbst, das zwischen beiden wohnt,

ist weder Frau noch Mann, Oh Ramanatha10.

Obgleich Babaji äußerlich den Körper eines Mannes trägt, lässt sich sein Aspekt der göttlichen Mutter nicht verleugnen. Beides ist in ihm, der Schöpfer vereint alles in sich: Gottvater, Gottmutter, das göttliche Wesen erhaben über alle menschlichen Eigenschaften. Oftmals wird ihm während der Andachten, die vor ihm zelebriert werden, ein Schal über den Kopf und die Schultern gelegt. Während er regungslos da sitzt, wird er mit Blumen bekränzt; und seine Erscheinung nimmt dann gänzlich die Form einer Göttin an. Der männliche Aspekt verwischt sich vollkommen und seine Schönheit - wie aus kostbarstem Marmor gemeißelt - ist außergewöhnlich.

Mahantiji, der zu seinen Lebzeiten Priester des Hanuman Tempels war, einer der Haupttempel in Delhi, wusste viele wundersame Geschichten zu erzählen, dass Babaji nicht an Zeit und Raum gebunden ist. Einmal reiste er mit Babaji von Vrindaban, dem Wirkungsort Krishnas, nach Madhuban. Im dortigen Ashram wurde Babaji Speise angeboten, die dieser segnete. Er gab die Anweisung, dass alle, die mit ihm gereist waren, zuerst essen sollten und die Dörfler nach ihnen. Diese Anweisung wurde in der herrschenden Aufregung nicht befolgt. Die Einheimischen drängten sich vor und nahmen die vorgesehenen Plätze ein. Als alle saßen, wurde eine Wolke am wolkenlosen, blauen Himmel sichtbar. Innerhalb weniger Minuten war alles in unmittelbarer Nähe durchnässt. Babaji lief - trotz des Regens - unterdessen mal hier, mal dort hin. Mahantiji, der ihm folgte, bemerkte auf einmal höchst erstaunt, dass Babaji nicht nass wurde. Als Babaji sich dann wieder auf seinen Sitz setzte, hatte er nicht einen Spritzer an sich, Mahantiji hingegen war von oben bis unten beschmutzt. An seinen Füßen, Beinen und an seiner Kleidung klebte der Matsch.

Der Name Shiva wird oft mit BABAJI in Verbindung gebracht. Shiva steht gleichbedeutend mit der Silbe OM. Shiva bedeutet Schöpfer des Universums, heilig und unendlich glücklich. Shiva wird als Gott ohne Gleichen angesehen. Er durchwandert diese Welt seit Schöpfungsbeginn in ein und derselben Gestalt zum Wohle der Menschheit. Er wird beschrieben als unveränderlich, ewig rein, eigenschaftslos, alles durchdringend, unendlich, als unsterbliche Essenz des Universums, universelles Selbst, als selbstleuchtendes Licht aller Lichter, als Verkörperung der Weisheit. Die Menschen sagen, dass BABAJI Shiva ist, der große Gott, Mahadev. Sein einziger Wunsch, so wird berichtet, ist, die Unwissenheit zu zerstören und das Licht leuchten zu lassen. Was BABAJI wirklich ist, was Shiva darstellt - vergeblich versucht man diese Dinge zu beschreiben - sie sind unergründlich.

Wie:

Ein Schatz, verborgen im Erdreich

Geschmack in einer Frucht

Gold in einem Felsen

und im Samen.

Niemand kennt die Wege des Herrn.

Weiß wie Jasmin11.

Ich selbst habe ihn mit meinen physischen Augen als Shiva gesehen. Er hatte eine bläuliche Haut, sein geflochtenes Haar türmte sich auf seinem edlen Kopf und aus seinen Mandelaugen strömte äußerste Glückseligkeit. Ein andermal sah ich ihn als Hanuman, den verehrten affengesichtigen Gott, der als Shivas Manifestation angesehen wird. Hanuman, der seinen Anhänger alle Wünsche erfüllt, der Rama und Sita, seiner Gemahlin, tief ergeben ist, dessen vollkommene Hingabe seit langem mein Ideal ist. Bei anderer Gelegenheit sah ich Babajis Antlitz zu dem meiner Mutter werden. Diese tiefgreifenden Erlebnisse sind unvergleichbar und verdeutlichen die Schwierigkeit, ihn zu beschreiben.

Unser begrenztes Bewusstsein bemerkt eine außergewöhnlich hohe und breite Stirn. Sein schwarzes Haar, gewellt und glänzend, erinnert an die Wellen des heiligen Ganges Flusses, der - so wird gesagt - um die Erde nicht durch seine Kraft zu zerstören, durch Shivas Haare herniederströmt. Seine dunklen Augen leuchten, lächeln aus einer Tiefe voller Glückseligkeit und scheinen das Universum widerzuspiegeln. Manchmal habe ich das Gefühl, als schaute ich den Himmel von einem hohen Berg in einer klaren, mondlosen Nacht. Ich habe Babaji aufbrausend in Stimme und Gebärde erlebt, dennoch war er nichts als Sanftmut, Mitgefühl und Liebe. In seinen wunderschönen Augen spiegelt sich der Ozean des Friedens wider. Seine Nase, zart dennoch kräftig, vibriert sanft und erinnerte mich oftmals an die ungestüme Energie und Freude eines jungen Fohlens. Sein Mund, wie auch alles andere in seinem Antlitz, ist von ausgesprochener Schönheit. Sein volles Gesicht ähnelt dem der Sonne.

Ich liebe den wunderschönen Einen,

denn er kennt keinen Tod,

Verfall oder Gestalt,

keine Himmelsrichtung und keinen Ort,

kein Ende oder Geburtsmerkmal.

Ich liebe ihn, Oh Mutter. Lausch!

Ich liebe den wunderschönen Einen,

denn er kennt weder Grenzen noch Furcht,

keine Sippschaft, kein Land,

Nichts besitzt er außer seiner Schönheit!

Sein Körper ist breit, manchmal sogar stämmig. Zu Zeiten scheint er die Erde in seinem Leib zu tragen. Einmal sagte er einem Schüler, er enthalte fünf Babys. Jemand erklärte die Bedeutung dieser Worte: die ganze Schöpfung besteht aus den fünf Elementen: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther. Ein anderer machte die Erfahrung, in Babajis Leib einzudringen. Er sah darin das ganze Universum enthalten.

Trotz seiner Fülle sind seine Bewegungen graziös. Wenn er läuft - oftmals trägt er einen Stab - scheinen seine Füße den Erdboden nicht zu berühren. Zu Zeiten hinterlässt er keine Fußabdrücke. Als er einmal auf eine Waage stieg, zeigte sie fünfundsiebzig Kilo an. Dennoch trägt er sein Gewicht als sei es eine Feder, und seine Füße scheinen beflügelt zu sein. Schwebend läuft er die Hügel hinauf. Einige Schüler, die ihn getragen haben, erzählen, dass er fast nichts wiegt. Ein Buch in Hindi beschreibt die kosmische Bedeutung eines jeden seiner Körperteile. Es scheint, dass selbst die kleinste seiner Gebärden den ganzen Kosmos beeinflusst. Wenn er beim Lachen seinen Kopf zurückwirft oder in Zustimmung zu einer Frage bejahend nickt, füllt sich das Herz eines jeden mit tiefer Liebe zu ihm.

Seine Gegenwart strömt einen einzigartigen Duft aus. Einige sagen, er sei moschusartig. Ich selbst konnte diesen Duft noch nie definieren. Er durchdringt alles, was Babaji benutzt, seinen Schal, sein Kopfkissen. Ein Schüler, bei dem Babaji mehrere Tage in Delhi weilte, erzählte mir, dass dieser Duft noch nach sechs Monaten in dem Raum spürbar war, selbst für jene bemerkbar, die nichts von ihm oder seinem Besuch wussten. Eines Tages, als ich das Gelände vor Babajis Raum in Haidakhan säuberte, verspürte ich seinen typischen Duft. Verwundert hielt ich in der Arbeit inne: seit zwei Monaten war Babaji auf Reisen.

Dieses Juwel der Schöpfung, dieser reinste Ozean der Liebe, warum hat er sich verkörpert? Die wahre Natur Babajis wird den weltlich Orientierten wohl für immer verborgen bleiben. Dennoch offenbart sich Gott, wenn auch nur wenigen. Für diese ist er auf Erden erschienen. Und hier ist, was er ihnen zuruft:

"Ich bin überall, in jedem deiner Atemzüge. Ich bin gekommen, damit du die Einheit jenseits der Vielheit erkennst. Ich werde dir eine nie erahnte Freiheit zeigen. Erkenne, dass alles Eins ist und suche Harmonie in allem, was du tust. Ich bin Harmonie. Bist du in Frieden, so bin auch ich in Frieden, drücken dich Sorgen, so drücken sie auch mich. Bist du glücklich, so bin auch ich glücklich! Glaube! Alles hängt vom Glauben ab."


Babaji war gekommen, um den Menschen das Leid zu nehmen, ihr Herz und ihren Geist zu wandeln, um sie auf das kommende goldene Zeitalter der Wahrheit vorzubereiten. Seine Lehren dringen aus der Tiefe seiner unendlichen Barmherzigkeit und Liebe hervor. Seine Lehre, so einfach, so machtvoll, imstande alle Sünde der Welt aufzulösen, so natürlich dem Innersten eines jeden entsprechend, ist das Prinzip einer jeden edlen Weltanschauung.


Dreifach ist seine Lehre :

Lebe ein Leben in Wahrheit, Einfachheit und Liebe. Denke stets an Gott, indem du ständig seinen Namen wiederholst.

Obgleich Babaji die Wiederholung eines jeden Namen Gottes lehrte, so lehrte er speziell das Mantra OM NAMAH SHIVAY. Dieses, so sagte er, sei das höchste Mantra. Es bedeutet in etwa: Dein Wille, oh Herr, geschehe. Rezitiere es ständig. Es reinigt den Geist und das Herz. Gott kann nur in einem gereinigten Herzen wohnen.

Verrichte Karma Yoga, Gott geweihte Arbeit. Arbeite zum Wohle der Menschheit, gib ihr alles, deine ganze Kraft und Energie. Müßiggang ist der Tod auf Erden, die Brutstätte allen Übels. Durch Gott geweihte Arbeit wird man Eins mit dem Schöpfer.

Möge sie jeder beherzigen.



Babaji - Von Herz zu Herz

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