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GEHEIME DARBRINGUNG

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Wir bringen diese Gabe dar, indem wir uns auf die essenzielle Bedeutung des folgenden Gebets konzentrieren:

Und ich bringe äußerst reizvolle illusorische Mudras dar,

Scharen von Boten, aus Stätten, aus Mantras und auf spontane Weise geboren,

Mit anmutigen Körpern, gewandt in den vierundsechzig Künsten der Liebe

Und im Glanz jugendlicher Schönheit.

Indem wir diese Gabe darbringen, erschaffen wir die Ursache, in der Zukunft selbst spontane große Glückseligkeit zu erzeugen, indem wir uns auf eine Gefährtin, oder Mudra, verlassen. Es ist die Essenz des Geheimen Mantra, durch Auflösen der inneren Winde in den Zentralkanal spontane große Glückseligkeit zu erzeugen. Dies kann bis zu einem gewissen Grad allein durch Meditation gelingen. Um jedoch die Praxis in diesem Leben zu vollenden, müssen wir eine Handlungsmudra annehmen. Durch Vollendungsstufenmeditation können wir die Knoten der Kanal-Räder im Scheitel, Hals, Nabel und der geheimen Stelle vollständig lösen und durch Vajrarezitation können wir die Knoten im Herzkanal-Rad teilweise lösen. Durch Meditation allein können wir diese Knoten jedoch nicht vollständig lösen. Zum Zeitpunkt des Todes werden sie sich ganz von selbst vollständig lösen, doch wenn ein Praktizierender möchte, dass dies vor seinem Tod geschieht, muss er oder sie eine Handlungsmudra annehmen. Durch die Kraft der Vereinigung der beiden Zentralkanäle während der Umarmung, tritt der abwärts entleerende Wind der Gefährtin oder des Gefährten in den Zentralkanal des Praktizierenden ein und bringt die Knoten im Herzkanal-Rad dazu, sich vollständig zu lösen. Dann kann der Praktizierende den Pfad zur Erleuchtung im gleichen Leben vollenden.

Der richtige Zeitpunkt, sich auf eine Handlungsmudra zu verlassen, ist, nachdem wir die Erfahrung gemacht haben, dass sich einige innere Winde innerhalb des Zentralkanals im Herzkanal-Rad auflösen. Wenn wir durch diese Praxis die acht Zeichen der Auflösung, von der luftspiegelungsähnlichen Erscheinung bis zum klaren Licht, klar wahrnehmen können und die Erfahrung des isolierten Körpers, der isolierten Rede und des isolierten Geistes erlangt haben, dann ist es angebracht, mit einer Handlungsmudra in Vereinigung zu treten.

Eine Mudra wird ein «Bote» genannt, da er oder sie unsere Wünsche erfüllt, indem er große Glückseligkeit bringt. Es gibt drei Arten von Boten: äußere, innere und geheime. Diese werden ausführlich im Buch Führer ins Dakiniland erklärt. In diesem Zusammenhang ist ein äußerer Bote eine Wissensgefährtin. Der Vers aus der Sadhana erwähnt drei Arten von äußeren Boten: aus Stätten geborene, aus Mantras geborene und auf spontane Weise geborene. Die ersten sind Dakinis aus den vierundzwanzig heiligen Stätten Herukas, die zweiten sind Boten mit Verwirklichungen der Erzeugungsstufe oder der ersten Stufen der Vollendungsstufe und die dritten sind Boten mit einer Verwirklichung der Vereinigung von klarem Licht und illusorischem Körper, entweder der Vereinigung des Noch-Lernens oder der Vereinigung des Nicht-mehr-Lernens.

Wir visualisieren zahllose Handlungsmudras aller drei Arten, die aus unserem Herzen ausstrahlen und zu einer einzigen verschmelzen, die sich in Vajravarahi auflöst, die Vater Heruka umarmt. Wir stellen uns vor, dass unser Guru durch die Kraft dieser Darbringung spontane große Glückseligkeit erzeugt. Unser Guru braucht diese Darbringung nicht, denn er oder sie verweilt bereits unveränderlich in einem Zustand großer Glückseligkeit. Der Sinn dieser Darbringung ist es, die Ursache für uns zu erschaffen, selbst in der Zukunft spontane große Glückseligkeit zu erzeugen.

Wir sollten alle Wissensfrauen als jugendlich und äußerst anziehend visualisieren. Laut den Worten der Sadhana sind diese Gefährtinnen «gewandt in den vierundsechzig Künsten der Liebe». Buddha erklärt in den Sutras vierundsechzig Künste in Verbindung mit Sportarten wie Bogenschießen, in den Tantras jedoch erklärt er vierundsechzig Künste der Liebe als Methoden, um spontane große Glückseligkeit hervorzurufen. Es gibt acht grundlegende Künste: Umarmen, Küssen, Beißen, Kratzen, verführerisches Gehen, Flüstern, die Handlungen eines Mannes ausüben und Obenliegen. Von diesen kann jede auf acht unterschiedliche Arten ausgeübt werden, was insgesamt vierundsechzig Künste ergibt.

Im Guhyasamaja Tantra betont Vajradhara, wie wichtig es für tantrisch Praktizierende ist, jeden Tag die vier Arten von Gaben darzubringen. Besonderen Nachdruck legt er auf die geheime Darbringung als eine Methode, um große Glückseligkeit zu erzeugen.

Essenz des Vajrayana

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