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Der Mensch im Einklang mit der Natur
Im Garten Eden
ОглавлениеWenn wir etwas verloren haben, begreifen wir oft erst, wie kostbar es für uns ist. So geht es uns auch mit dem Garten Eden, dem Paradies. Wir erleben heute so viel Entfremdung von der Natur, so viel durch Menschen angerichtete Umweltzerstörung, dass uns ein Leben im Einklang mit der Schöpfung wie ein leuchtendes Sehnsuchtsbild vor Augen steht. Die Werbung hat unsere Sehnsucht erkannt und lockt mit »Urlaubsparadiesen« und ähnlichen Angeboten. Wir träumen von sauberen Stränden und reiner Luft, gesunden Wäldern und glücklichen Kühen. Vor allem aber träumen wir von Menschen, die ein geschwisterliches Zusammengehörigkeitsgefühl auch mit den Pflanzen und Tieren empfinden und darum achtsam mit allen Lebewesen umgehen. Wie schön könnte es auf der Erde sein, wenn alle Menschen ihr Leben als Gottesgeschenk begriffen – verbunden mit dem Auftrag, diesen Planeten wie einen kostbaren Garten zu pflegen und zu bewahren!
Ein chinesisches Sprichwort sagt, dass das Leben mit dem Tag beginnt, an dem man einen Garten anlegt. Genauso sieht es die Schöpfungsgeschichte der Bibel: Gott, der große Gärtner, legt in der Landschaft Eden (Hebräisch eden = Wonne, Griechisch paradeisos = Park, Garten) einen Garten an. Der Strom des Lebens entspringt in Eden und teilt sich in vier Flüsse, um das Land in allen Himmelsrichtungen zu bewässern. Die Menschen, aus Erde gemacht wie alle vergänglichen Wesen (Hebräisch adam = Mensch, adama = Erde), bekommen von Gott Lebenskraft und zugleich Mitverantwortung für das Gedeihen des Gartens. Das biblische Paradies ist also kein Schlaraffenland. Es ist eine Aufgabe für Gärtnerinnen und Gärtner, die das ihnen anvertraute Leben lieben und darin Gottes Partnerinnen und Partner sein wollen. (1Mose/ Genesis 2,4b-17)
Als Gott, der HERR, Erde und Himmel machte, gab es zunächst noch kein Gras und keinen Busch in der Steppe; denn Gott hatte es noch nicht regnen lassen. Es war auch noch niemand da, der das Land bearbeiten konnte. Nur aus der Erde stieg Wasser auf und tränkte den Boden.
Da nahm Gott, der HERR, Staub von der Erde, formte daraus den Menschen und blies ihm den Lebensatem in die Nase. So wurde der Mensch ein lebendes Wesen.
Dann legte Gott im Osten, in der Landschaft Eden, einen Garten an. Er ließ aus der Erde alle Arten von Bäumen wachsen. Es waren prächtige Bäume und ihre Früchte schmeckten gut. Dorthin brachte Gott den Menschen, den er gemacht hatte.
In der Mitte des Gartens wuchsen zwei besondere Bäume: der Baum des Lebens, dessen Früchte Unsterblichkeit schenken, und der Baum der Erkenntnis, dessen Früchte das Wissen verleihen, was für den Menschen gut und was für ihn schlecht ist.
In Eden entspringt ein Strom. Er bewässert den Garten und teilt sich dann in vier Ströme. Der erste heißt Pischon; er fließt rund um das Land Hawila, wo es Gold gibt. Das Gold dieses Landes ist ganz rein, außerdem gibt es dort kostbares Harz und den Edelstein Karneol. Der zweite Strom heißt Gihon; er fließt rund um das Land Kusch. Der dritte Strom, der Tigris, fließt östlich von Assur. Der vierte Strom ist der Eufrat.
Gott, der HERR, brachte also den Menschen in den Garten Eden. Er übertrug ihm die Aufgabe, den Garten zu pflegen und zu schützen. Weiter sagte er zu ihm: »Du darfst von allen Bäumen des Gartens essen, nur nicht vom Baum der Erkenntnis. Sonst musst du sterben.«