Читать книгу My Little Pony - Discord und das magische Musical - G.M. Berrow - Страница 6
Kapitel 2
ОглавлениеJede Menge Potenzial!
„Also“, sagte Discord, während er Martingale folgte. „Was für fantastische Häuser haben Sie dem allmächtigen König des Chaos heute denn anzubieten?“
Das war die erste Besichtigung für Martingale seit Wochen und er verfluchte im Stillen sein Pech, dass ausgerechnet Discord sein Kunde sein musste. Er war sich nicht ganz sicher, ob er dem Drachenpony vertraute nach allem, was es sich geleistet hatte, aber er musste einfach mal wieder ein Haus verkaufen. Dringend.
„Ah ja, dort an der Ecke steht eins!“ Martingale zeigte mit dem Huf in die Richtung und zog seine violette Krawatte mit den Punkten glatt. „Hier entlang bitte, Mr Discord.“
Discord schnappte nach Luft, als er das Haus sah. „O Mann, das sieht ja furchtbar aus!“ Schockiert legte er die Adlerklauen über den Mund. Darunter keimte ein teuflisches Grinsen.
„Na gut, es ist ein bisschen renovierungsbedürftig, aber es hat jede Menge Potenzial“, versicherte Martingale mit einem gezwungenen Lächeln. „Es ist sehr hell. Und der Garten ist einsame Spitze, das versichere ich Ihnen! Einfach sen-sa-tio-nell. Er wird Ihnen gefallen! Ich will vorher nur kurz etwas prüfen.“ Das gelbe Einhorn trabte zur Seite des Hauses und spähte in den Garten. Er war von Unkraut überwuchert und die Ameisen hatten dort mehrere Hügel gebaut, seit er die Bruchbude zum letzten Mal gesehen hatte. „Ich meine, der Vorgarten ist der mit der schönen, äh … Aussicht“, improvisierte er. „Bitte sehr, überzeugen Sie sich selbst.“
„Eine schöne Aussicht ist schon was wert“, gab Discord zu und ließ seinen braunen, schlangenartigen Körper neben die erste Etage schweben. Er verkreuzte die Beine und lehnte sich in einem unsichtbaren Sessel zurück, um die Umgebung zu betrachten. Discord rümpfte die Nase. Er sah nichts als die Rückseite einer anderen altertümlichen Hütte.
„Dieses Haus versperrt mir die Sicht“, bemerkte er. „Ich werde es versetzen müssen.“
„Also, ich weiß nicht, ob die Nachbarn damit so einverstanden wären, aber …“
„Die Nachbarn!“, lachte Discord. „Reizend. Sie werden sicher schnell lernen zu kooperieren, meinen Sie nicht?“ Discord schnippte mit der Klaue und das Haus rückte wie von Zauberhand in die nächste Straße. Ein Schrei ertönte aus der Hütte. Martingale kicherte nervös und lockerte seine Krawatte.
„Oder haben Sie noch ein anderes Haus, das Sie mir zeigen können?“, fragte Discord lächelnd.
„Ehrlich gesagt, nein“, gestand Martingale. „Ponyville ist im Augenblick sehr beliebt. Es gab einen ziemlichen Zuzug, nachdem Prinzessin Twilights Schloss aufgetaucht war. Wobei wir von Anfang an nicht allzu viele leere Hütten hatten …“ Martingale sackte in sich zusammen.
„Ach, tatsächlich?“ Das Drachenpony hob eine buschige weiße Augenbraue und starrte das Einhorn an. „Und jetzt ist nur noch dieses grässliche Monstrum am Stadtrand übrig? Sie haben doch bestimmt noch etwas Besseres zu bieten, Mr Nachtigall.“
„Martingale …“
„Hören Sie, dieses Haus ist in erbärmlichem Zustand“, rief Discord mit einem süffisanten Grinsen und warf die Arme in die Luft. Er setzte einen finsteren Blick auf, schwebte in der Luft hierhin und dorthin und zeigte dabei mit einer Löwenpranke nacheinander auf die zahlreichen Mängel. „Die Fensterläden fallen ab, die Dielen wackeln und die Farbe ist absolut grässlich.“
„Dann ist das also ein Nein?“ Martingale versuchte, seine Enttäuschung zu verbergen, aber auf seinem Gesicht hatte sich ein missvergnügter Ausdruck ausgebreitet.
„Ganz im Gegenteil …“, kicherte Discord. „Es ist ideal!“ Er drehte eine Pirouette und hatte plötzlich einen schicken Nadelstreifenanzug und Schuhe mit Gamaschen an. „Wo soll ich unterschreiben?“