Читать книгу Von Kneipen, Geschäften und lustigen Leuten aus Torgau und Umgebung - Günther Fiege - Страница 13
ОглавлениеGastwirtschaften und Hotels in der damaligen Stadt Torgau
Es gab in Torgau um 1815 sage und schreibe rund hundert Gaststätten. Viele Namen sind in Erinnerung geblieben, einige existieren heute noch. Willi Richter war Inhaber vom Goldenen Schiff in der Feldstraße 20. Die Gaststätte war eine echte Schiffereikehre. Im Ballsaal tanzten die Soldaten der Garnison mit der Torgauer Weiblichkeit. Auch in den Sälen im Schützenhaus, Bürgergarten, im Preußischen Hof, Sanssouci und im Kaffeegarten konnte getanzt werden. Aber auch im Goldenen Reiter (wegen der Nähe der Kasernen von Militärs gern besucht), Hosch’s Weinstuben, Trompeterschlösschen, Entenfang, Hafenschlösschen und Stadt Hamburg spielte die Musik auf. Das Schützenhaus (heute Kulturhaus) und der Entenfang sind heute noch in Betrieb.
Von der einfachen Unterbringung bis zum komfortablen Hotelzimmer war alles vorhanden. Das Hotel Friedrich der Große (dann Central Hotel) und der Goldene Anker waren erste Adressen am Platz. Gute bürgerliche Unterbringung gab es damals im Zum schwarzen Adler, Gasthof Rothe, Thüringer Hof, Hotel Stadt Magdeburg, Preußischen Hof und in der Goldenen Sonne.
Als richtige „Einkehrmeile“ konnte man wohl die Spitalstraße bezeichnen: Stadt Berlin, Café Wettin, Emil Mudrack, Speisewirtschaft Bauersfeld, Weißer Hirsch, Rossschlächterei Dargatz und Deutsches Haus (existiert heute noch). Auch in den Nebenstraßen gab es ausreichend Gaststätten. In der Leipziger Straße existierten allein zehn Gaststätten. An der Ecke Leipziger Wall befand sich das Offizierscasino, danach folgte die Scharfe Ecke (Harmonie), Kitzigs Frühstücksstube (später Rossschlächterei Möbius), Café Säuberlich, Hotel Ambruch (später Stadt Hamburg, jetzt ev. Gemeindehaus), Hotel Goldene Sonne, Müllers Brauerei und Burgkeller (später im Hof mit dem ersten Torgauer Kino).
Quelle: Broschüre: Ein Spaziergang durch 500 Jahre Torgauer Braugeschichte, K. Menzel