Читать книгу Die sanften 3 der Naturheilkunde - Günther H. Heepen - Страница 10
ARZT IM HOMÖOPATHISCHEN KRANKENHAUS: EINE NEUE THERAPIE
ОглавлениеJe mehr sich Bach mit den Darmbakterien beschäftigte, die er bei chronisch Kranken vorfand, desto mehr reifte seine Erkenntnis, dass die aus diesen Darmkeimen hergestellten Vakzine (Impfstoffe) wertvolle Heilmittel sind, wenn man sie nach bestimmten Regeln anwendete.
Im Jahre 1918, inzwischen galt er als geheilt, nahm Bach eine Stelle als Arzt im homöopathischen Krankenhaus in London an – die Homöopathie des deutschen Kollegen Hahnemann faszinierte ihn. Aber trotz vieler Erfolge mit homöopathischen Mitteln schien er mit der Methode und ihrer schier unendlichen Auswahl an Mitteln unzufrieden. Er wünschte sich, mit einer begrenzten Anzahl an Mitteln auszukommen, andererseits wollte er andere Kriterien für die Auswahl aufstellen. Hier finden wir Parallelen zu Dr. Schüßler, der ebenfalls aus der klassischen Homöopathie kam, aber nach einer »abgekürzten« Therapie suchte.
Zurück zu den von Bach nachgewiesenen Darmkeimen: Diese sind an sich nicht krankheitserregend, aber bei chronisch Kranken entdeckte er besonders hohe Keimzahlen, die den Kranken belasteten. Er beschloss, die bisher in der Klinik nur in akuten Fällen eingesetzte Vakzine-Injektion bei chronisch Kranken zu testen. Zunächst intensivierte die Injektion die Symptome, danach trat eine deutliche Besserung ein.
Aufgrund präziser Stuhlanalysen war Bach im Laufe der Zeit imstande, allein durch den bakteriologischen Befund zu sagen, unter welchen Beschwerden der Patient litt. Schließlich ließ Bach, von der Homöopathie inspiriert, die Darmvakzine potenzieren, also nach homöopathischen Regeln verschütteln und verdünnen. Damit war aus dem Vakzin eine Nosode entstanden (ein aus krankhaften Sekreten oder Geweben hergestelltes homöopathisches Mittel).
Bach schrieb: »(…) Vakzine sind wertvolle Heilmittel, wenn man sie nach den homöopathischen Regeln und unter Berücksichtigung der Reaktionen des Patienten verabfolgt und nicht, wie man es bisher zu tun pflegte, in regelmäßigen Abständen.« In der Praxis sah das so aus, dass Bach zunächst eine Gabe des Vakzins verabreichte und mit der nächsten so lange wartete, bis die eintretende Besserung zum Stillstand kam. Dies entspricht den Kriterien Hahnemanns, die dieser im »Organon« beschreibt.