Читать книгу Gedanken und Erlebtes zu Wald, Wild und Jagd - Günther Klahm - Страница 10
Der Luchs im Saarland? – Alles nur Propaganda! meint Nikolaus Hubertus
Оглавление„Das Umweltministerium will den Luchs, das Wildtier 2011, wieder im waldreichen Saarland ansiedeln.“, untertitelte Saarbrücker Zeitung in ihrer Ausgabe vom 22./ 23. Januar 2011 ein eindrucksvolles Konterfei von Pinselohr.
„Upps!“, stieß es mir auf. Wo will denn diese herrliche, aber scheue Großkatze in dem kleinen Flächenbundesland mit gerade mal 2570 km2, aber 1.071.500 Einwohnern überleben?
Bei durchschnittlich 417 Einwohnern/ km2, im Ballungsgebiet sogar über das Zehnfache?
Bei der enormen Straßen- und Verkehrsdichte? Bei den vielen Freizeitaktivitäten in den Wäldern Tag und Nacht?
Umwelt-Staatssekretär Klaus Borger (Die Grünen) frohlockte schon in seiner Presse-Mitteilung: „Der Luchs ist wohl der beste Weiser für intakte, naturnahe Waldlandschaften“ und sah oder sieht es sogar noch zum „Symbol des Waldlandes Saarland“ werden.
Ach, lieber Herr Umwelt-Staatssekretär Klaus Borger, heute a.D.!, sagte ich mir. Wäre und würde es doch nur so! Ich hätte beileibe nichts dagegen und würde Pinselohr sogar persönlich hier an der Saar begrüßen. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn er ein paar Rehe reißt. Schließlich muss auch er gelebt haben.
Aber ich frage auch: „Wo, bitteschön, soll denn der Luchs in unserem dicht besiedelten Saarland überleben?“. Ob er nun von den Vogesen über den Pfälzer Wald zu uns einwandert oder von der Eifel und dem Hunsrück, an den vielen Straßen lauert der Tod. Aber selbst wenn er einen guten Schutzengel hat, der ihn sicher über alle Straßen leitet, wo, bitteschön, findet er in dem so gerne propagiertem „Bürgerwald“ mit seinem Tag- und Nacht-Multi-Freizeit-Betrieb mit Jubel, Trubel, Heiterkeit der Bürger sowie der Vielzahl von Kötern, die im Bürgerwald zusätzlich ihre Privatjagden veranstalten, seine nötige Ruhe?
Und wo, bitteschön, soll er die „vielen Rehe – Entschuldigung: Waldschädlinge“, wie selbst ernannte Luchsschützer den Bürgern und Bürgerinnen gerne weiß machen wollen, jagen? Ja, ja ich weiß schon: Nach deren Lesart stolpern die zweibeinigen Jäger im Bürgerwald buchstäblich über die Rehe.
Die sind halt so blöd, um sie zu sehen! Der Luchs wird’s schon zu richten wissen!
Und ich frage selbige „Naturschützer“ noch etwas: „Wenn sich Ihrem Wunsche nach der Luchs sich wieder im Saarland frei bewegen darf, warum denn nicht auch das Rotwild?“
„Armer Luchs!“, sage ich mir da. „Bleibe bis auf weiteres dort, wo du bist! Etwas Besseres als den Tod auf der Straße oder durch Herzinfarkt wegen des permanenten Stresses findest du dort, wo du jetzt noch bist, alle mal!“
Denke bitte nicht, frei nach den Comics unserer keltischen Vorfahren, Asterix und Obelix: „Deliranti iste saarli! (Die spinnen, die Saarländer!)“. Das sind nur wenige, auch wenn sie ihre Ideologien lautstark ins Land hinaus posaunen. Ihr Geplärre verhält sich umgekehrt proportional zu ihrem Verstand.
Ich vertraue auf deine sprichwörtliche Klugheit und dass du dich nicht durch die Propaganda von Ideologen vor- und verführen lässt. Die Steuergelder seiner Bürgerinnen und Bürger, die an einen angeblichen „Luchs-Experten“ bezahlt wurden, um „die Wälder zu analysieren“, hätte sich das Saarland sparen können. Man braucht kein Experte zu sein, um zu analysieren, dass du, Pinselohr, dich hier im Saarland nicht wohl fühlen wirst, auch wenn gerade mal so um die 50 Männlein und Weiblein eines Jagdverbandes, der sich „ökologisch“ nennt, lautstark tönen, dass das Saarland „zu einem entscheidenden Bindeglied unter dem Leitbegriff ›Saar-Lor-Luchs‹ werden“ könnte. Alles nur Propaganda!
Sollte sich die Situation hier für dich mal zum Besseren wenden und ich das noch erleben darf, freue ich mich schon sehr darauf, dich hier begrüßen zu dürfen.