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Martin schlenderte die Hauptstraße entlang und blickte neugierig in die weihnachtlich geschmückten Schaufenster. Er war schon oft in Heidelberg gewesen, aber dieses Mal rührte ihn die Szenerie besonders an. Es waren warme Kindheitserinnerungen, die ihm in den Sinn kamen, als er in die hell erleuchtenden Auslagen sah. Glückliche und ungetrübte Tage waren es gewesen, als er als kleiner Junge von Weihnachten träumte. In voller Vorfreude auf die vielen kleinen Geschenke mit dem Duft der Zimtsterne in der Nase, die seine Mutter so gut backen konnte. Ihn durchzog ein warmes Gefühl der Geborgenheit, das er früher oft erlebt hatte. Er dachte voller Liebe an seine Mutter, die letztes Jahr verstorben war. Ihr zu Ehren zündete er eine Kerze in der Heiliggeistkirche an und betete ein „Gegrüßet seist du Maria“. Weihnachten war immer etwas außergewöhnlich Schönes und dafür war er seinen Eltern dankbar. Auch dieses Jahr waren die Festtage besonders wichtig für Martin, denn am zweiten Weihnachtstag hatten Veronika und er ihren fünften Jahrestag. Veronika, die in den letzten Jahren zur wichtigsten Person in seinem Leben geworden war. Nun wollte er ein passendes Geschenk für sie finden. Er promenierte die Fußgängerzone entlang, im Gleichschritt mit den unzähligen Menschen, die ebenso auf der Suche nach Geschenken waren. Hier und da blieb er vor einem Schaufenster stehen, wenn ihm etwas in die Augen stach, aber nichts war bisher das Richtige gewesen. Dabei interessierten ihn die kleinen, urigen Läden mehr, in denen man oft seltene Kostbarkeiten finden konnte, als die großen Kaufhausketten, die es ohnedies in fast allen großen Städten zu finden gab. Als er am Karlsplatz angekommen war, wurde er von einem jungen, gutaussehenden Paar angesprochen. Sie mochte vielleicht Ende zwanzig sein, hatte blonde, kinnlange Haare und war dezent und stilvoll geschminkt. Er war nur unwesentlich älter mit einem charmanten, offenen Lächeln. Ihre Kleidung war dynamisch und sportlich.

„Hast du eventuell fünf Minuten Zeit?“, eröffnete die Frau und lächelte Martin freundlich an. „Du bist bestimmt auch auf Geschenksuche?“

Martin war etwas überrascht von der direkten Ansprache, blieb aber sofort neugierig stehen.

„Kommst du aus Heidelberg?“

„Nein, ich komme aus Bruchsal und bin nur zum Einkaufen hier“, antwortete Martin wahrheitsgetreu.

„Ah ja, da ist Heidelberg das Richtige. Hier in der Altstadt kann man sehr schöne Geschenke finden.“ Wieder lächelte sie Martin an. „Ich bin übrigens aus Forst, das ist ja gleich um die Ecke von Bruchsal. Das ist ja ein Zufall! In Bruchsal bin ich regelmäßig. Die Stadt gefällt mir auch sehr gut. Und, hast du schon etwas Passendes gefunden?“

„Nein, noch nicht.“ Er zuckte leicht mit dem Kopf.

„Na, dann haben wir hier vielleicht das Richtige für dich.“ Sie hielt einen Stapel Karten in der Hand, die sie Martin präsentierte. „Wenn du magst, dann kannst du eine Karte ziehen. Es ist ein Gewinnspiel. Vielleicht hast du ja Glück?“

Automatisch griff Martin zu und zog ein Los. Auf der einen Seite der Karte waren drei Felder gekennzeichnet.

„Jetzt musst du die drei Felder aufrubbeln. Dann werden wir sehen, was du gewonnen hast.“ Sie griff in ihre Tasche, nahm ein Fünf-Cent-Stück heraus und reichte es ihm. Martins Augen weiteten sich, nachdem er sah, was auf den drei Feldern abgebildet war. „Was ist, wenn dreimal eine Sonne zu sehen ist?“ Wieder zuckte er leicht mit dem Kopf.

Die Frau wirkte erstaunt: „Aber das kann nicht sein. Du hast bestimmt keine drei Sonnen auf der Gewinnkarte.“ Ungläubig und kopfschüttelnd nahm sie seine Karte in die Hand. Sie holte tief Luft und rief freudig ihrem Kollegen zu: „Rainer, schau mal, das kann nicht wahr sein. Dieser Mann hat unheimliches Glück!“ Sie wandte sich wieder an Martin: „Das ist der Tagesgewinn! Drei Sonnen bedeuten, dass du einen unserer Hauptpreise gewonnen hast. Diese Karte gibt es nur einmal am Tag. Das ist ja unglaublich!“ Sie zückte einen Kugelschreiber und drehte die Gewinnkarte um. „Schau her. Du hast hundertprozentig einen der folgenden Gewinne gewonnen.“ Um ihre Aussage zu festigen, schrieb sie die Zahl Hundert mit dem Prozentzeichen auf die Karte. „Entweder hast du ein Handy gewonnen oder eine Digitalkamera oder 350 € in bar. Das ist der Hauptgewinn.“

Martin konnte es kaum fassen. Er hatte wirklich Glück gehabt. Vielleicht konnte er somit Veronika eine zusätzliche Freude machen.

Sie wiederholte das Gesagte nochmals und fuhr fort: „Das einzige, was du tun musst, ist, in das Hotel `Svenson-Wellness-Palace´ zu gehen, dort eine Führung durch das Hotel mitzumachen und dir anschließend deinen Preis abzuholen. Das dauert nur eineinhalb Stunden. Und dann bekommst du hundertprozentig den Preis.“ Dabei tippte sie wieder auf die Karte. „Welchen der drei Preise du bekommst, erfährst du erst dort. Denn anschließend nach der Führung wird dieses kleine Feld aufgerubbelt, worauf entweder A, B oder C steht. Das entscheidet dann, welchen Preis du bekommst.“ Sie strahlte ihn an.

Martin zögerte. „Ja, ich weiß nicht so recht.“ Er war etwas ungläubig, aber gleichzeitig freudig erregt, durch die Aussicht auf den fest zugesagten Gewinn.

„Ach, du hast doch bestimmt Zeit und gerade nichts weiter vor, oder?“ Sie berührte ihn am Arm.

Sein linkes Auge zwinkerte etwas. Zögernd fragte er: „Ja, und wo ist dieses Hotel?“

„Das Hotel ist gleich hier um die Ecke in Dilsberg, oberhalb von Heidelberg.“

Martin wirkte erschrocken. Doch bevor er etwas dazu sagen konnte, fuhr sie fort: „Aber da musst du dir keine Sorgen machen. Wir fahren dich kostenfrei dorthin und auch wieder zurück.“

„Ich weiß nicht so recht. Aber das ist ja wirklich ein Glück, nicht?“, stammelte Martin.

„Ja richtig. Also willst du den Preis haben? Du musst mindestens fünfunddreißig Jahre alt sein. Aber das bist du ja.“ Wieder lachte sie ihn an. „Also steht dem nichts entgegen!“

„Also gut.“ Martin stimmte in das Lachen ein.

Die Frau wandte sich an ihren Kollegen, der innerhalb weniger Augenblicke ein Auto herwinkte. Ehe Martin sich versah, saß er darin. Nach einer kurzen und hektischen Verabschiedung fuhr er los in Richtung Dilsberg. Nach einem Moment der Leere, in dem Martin die Häuser vorbei ziehen sah und keinen klaren Gedanken fassen konnte, besann er sich und dachte über die vorangegangenen fünf Minuten nach. Unfassbar, dass er jetzt in diesem Auto saß! Wenn ihm das jemand zuvor gesagt hätte, hätte er den Kopf geschüttelt und gemeint, dass ihm das bestimmt nie passieren würde. Ein heftiges Kopfzucken zeigte seine Erregung. Auf so eine Hauruck-Aktion einzugehen, das ist doch sehr leichtsinnig und auch gefährlich. Er bekam ein beklemmendes Gefühl. Er saß in einem fremden Auto und wusste nicht wirklich, wohin die Fahrt ging. Was, wenn es hier nicht mit rechten Dingen zuginge? Was, wenn es sich um kriminelle Menschen handeln würde? Schon öfter hatte er von Entführungen gehört, bei denen unschuldige Menschen gekidnappt wurden. Ihn schauderte. Am liebsten würde er dem Fahrer sagen, dass dieser umgehend umkehren solle. Nachdem er tief durchgeatmet hatte, beruhigte er sich. Er beschloss den Fahrer anzusprechen, um sich zu vergewissern, dass dies eine reale Fahrt in das besagte Wellness-Hotel war. Der Fahrer war Anfang zwanzig, schätzte Martin und wider Erwarten sprach er ihm gut zu. Alles sei echt und wirklich und er hätte nichts zu befürchten. „Kein Problem“, sagte dieser, er würde unbeschadet wieder zurück zum Karlsplatz gefahren werden. Martin schluckte und beschloss seine negativen Gedanken für diesen Moment zu unterdrücken und trotz unterschwelliger Angst, positiv dem, was geschehen sollte, entgegen zu sehen. Auf jeden Fall würde er vorsichtig sein und nichts unterschreiben.

Nach einer fünfzehnminütigen Fahrt las er das Ortsschild: „Dilsberg“. Das Dorf, das einen friedlichen und beschaulichen Eindruck machte, lag auf einem kleinen Berg, oberhalb von Neckargemünd. Ungläubig fragte er sich, wo hier wohl ein großes Hotel sein sollte? Dann fuhr das Auto wieder hinaus aus dem Dorf, in einen Wald hinein. Nach ein paar hundert Metern Fahrt öffnete sich der Wald und zum Vorschein kam ein riesiges und beeindruckendes, vierstöckiges Gebäude mit der Aufschrift: Svenson-Wellness-Palace-Hotel. Es hatte eine Fassade aus hellgrauem Granit und Glas, die mit weihnachtlichem Schmuck und Lichterketten verziert war. Es gab mehrere Balkone und großzügige Fensterfronten. Der Eingangsbereich war offen gestaltet mit einer breiten fünfstufigen Treppe und einer schwingenden Drehtür. Rechts schloss sich ein Golfplatz an, der im Sommer bespielt werden konnte. Zur Linken sah man ein Schwimmbecken, das wohl beheizt war und einige ältere Gäste beherbergte. Also stimmte es, Martin wurde tatsächlich zu diesem Hotel gefahren.

Kaum angekommen, kam ihm eine Hostess entgegen, die ihm die Autotür aufmachte. Sie war tadellos gekleidet mit einem streng zurück gekämmten Haarknoten. Nach einer förmlichen Begrüßung sollte Martin seine Gewinnkarte zeigen. Anschließend führte sie ihn in die Halle des Hotels. Dort musste er einen Augenblick warten. Nachdem er sich auf eine weiße Chaiselongue gesetzt hatte, blickte er sich um. Der Raum wirkte sauber und aufgeräumt. Das Inventar machte einen teuren und ausgewählten Eindruck auf ihn. Eine freundlich aussehende Frau mit langen, gewellten Haaren und üppiger Figur kam ihm entgegen.

„Herzlich willkommen bei uns im Svenson-Wellness-Palace-Hotel.“ Sie reichte ihm die Hand. „Ich bin Ute und werde dir erklären, warum du hier bist und was du hier zu tun hast. Und du bist der Herr?“

Martin wollte auf keinen Fall seine echte Identität preisgeben. Spontan gab er den Namen `Peter Müller´ an. Sie schrieb den Namen auf ein Formular. „Und von Beruf bist du?“

Wieder log Martin die Frau an und gab `Lehrer´ als Beruf an. Diesen notierte sie mit einem breiten Lächeln. Martin war innerlich sehr angespannt. Er fühlte sich beobachtet. Seine Tics verschwanden augenblicklich, sodass er nach außen hin vollkommen ruhig aussah.

„Peter, du bist hier zu uns gekommen, weil du bei einer Auslosung einen Preis gewonnen hast. Diesen Preis wirst du tatsächlich auch von uns bekommen. Ich muss allerdings sagen, dass das Handy kein Smartphone ist, sondern ein einfaches Klapphandy, ja? Die Digitalkamera ist ein einfaches Modell von Nikon, doch an den 350 Euro in bar wird es keine Änderungen geben. Das einzige, was du tun musst, ist ausführlich unser schönes Hotel anzuschauen und dich mit einem unserer Mitarbeiter darüber zu unterhalten.“

Martin nickte.

„So weit so gut. Und willst du unser Hotel anschauen?“

Ungläubig nickte Martin abermals. Er dachte dabei an den Gewinn.

„Ok, dann hole ich jetzt einen unserer Mitarbeiter.“ Sie lächelte ihn an und verschwand gleich darauf hinter der Rezeption. Einige Momente später kam ein glatzköpfiger Mann mit weißem Hemd und einem strahlenden Lächeln auf Martin zu.

„Du bist Lehrer? Ha, wir haben hier schon einige Lehrer, das ist ja ein Zufall!“

Gezwungen lächelte Martin. Der Mann setzte sich ihm gegenüber. „In welcher Schule bist du denn?“

Martin überlegte. Blitzschnell antwortete er: „Ich unterrichte an einem Gymnasium in Karlsruhe.“

„Ah, Studienrat. Sehr gut.“ Der Mann grinste, sodass seine Zähne blitzten. „Lehrer müsste man sein. Gut. Also Peter, du bist hier, weil du unser Hotel kennen lernen willst.“

„Naja, ich habe an dieser Verlosung teilgenommen. Ich würde nicht sagen, dass ich vorgehabt habe, dieses Hotel aufzusuchen.“

Nach einer kurzen Pause fragte der Mann unvermittelt: „Fühlst du dich nicht wohl?“ Martin stockte einen kurzen Moment. „Du schaust etwas angespannt aus. Wie du dasitzt. Du bist doch freiwillig hier her gekommen?“

Martin änderte seine Sitzposition und begann langsam und vorsichtig: „Ich finde es ehrlich gesagt komisch, dass ich als Passant angesprochen und auf diesem Weg beworben wurde. Wenn ich Urlaub machen möchte, sagen wir im Caruso-Club, das ist ja vielleicht ein vergleichbares Hotel, dann kann ich mich einfach dort einbuchen.“

„Ja, aber du kannst uns doch nicht mit dem Caruso-Club vergleichen!“ Der Mann zuckte mit den Schultern. „Wir haben keine Ferien, du zahlst bei uns immer genau gleichviel, das ganze Jahr hindurch. Ob du im Januar oder im August zu uns kommst. Außerdem suchen wir uns die Gäste aus und nicht umgekehrt. Jeder Gast, der bei uns Urlaub macht, ist von uns persönlich ausgesucht.“ Wieder blitzten seine weißen Zähne. „Nein, uns kann man nicht mit anderen Hotels vergleichen. Unser kleinstes Zimmer ist fünfundsiebzig Quadratmeter groß. Die größte Suite ist einhundertachtzig Quadratmeter groß und verfügt über sechs Räume. Wir haben hier Saunen, Pools, einen Golfplatz und ein Wellnessangebot, das unvergleichbar ist.“ Der Mann kam ins Schwärmen.

Martin fühlte sich unwohl. Er dachte an sein kleines Gehalt als Fotograf und daran, was es wohl kosten würde, in so einem Luxushotel Urlaub zu machen. Er würde am liebsten sofort aufstehen und gehen. Aber wie sollte er dies sagen? Würden sie ihn dann wieder kostenfrei zurückfahren? Er wurde aus seinen Gedanken gerissen: „Wie viel hast du denn für deinen letzten Urlaub bezahlt?“

Martin wollte auf keinen Fall über finanzielle Dinge sprechen. Er rutschte auf seinem Stuhl herum und gab eine ausweichende Antwort: „Ach, ich weiß es nicht mehr so genau.“

Der Mann sah ihn mit einem sonderbaren Gesichtsausdruck an, stand plötzlich auf und sagte schroff: „Moment, ich komme gleich wieder:“

Im Hinausgehen hörte Martin die Wörter „Geld“ und „Ich kann so nicht arbeiten“. Der Mann schien aufgebracht zu sein. Martin war sich sicher, dass er keinen Moment länger hier bleiben wollte. Heftig zuckte wieder sein Kopf. Sowie der Mann zurückkam, wollte er ihm sagen, dass er doch lieber auf die Führung verzichten wolle. Schnellen Schrittes kam der Mann zurück. Noch bevor dieser ansetzten konnte, etwas zu sagen, kam ihm Martin zuvor: „Ich würde doch lieber gehen, wenn das kein Problem macht.“

„Ja, ich denke das ist das Beste. Ich kann so nicht arbeiten. Wenn du hier nicht sein willst, verstehe ich nicht, wieso du überhaupt gekommen bist. Da kann ich meine Zeit sinnvoller verbringen.“

Kurz gab er Martin seine Hand und zeigte ihm den Weg nach draußen. Tatsächlich stand da wieder ein Auto, in das Martin einsteigen durfte. Der Mann erklärte dem Fahrer, wohin er Martin zu bringen hatte. Dieser startete den Wagen und fuhr gleich los. Martin atmete tief durch. Entspannt zuckte er mehrmals mit seinem Kopf und blinzelte mit seinem linken Auge. Diesmal war es ein anderer Fahrer. Vielleicht Mitte Vierzig schätzte Martin. Der Fahrer beobachtete Martin neugierig im Rückspiegel. Es war unfassbar, in was Martin hineingeraten war. Auf so einen faulen Trick hereinzufallen mit diesen Losen. Sicher war sein Gewinn nicht der einzige Tagesgewinn, überlegte er. Er vermutete, dass mindestens jedes zweite Los ein Hauptgewinn war. „Oh, nein. Schau mal Rainer, er hat den Hauptgewinn! Das kann doch nicht möglich sein!“, erinnerte sich Martin und lachte bitter. Und dann diese Duzerei in dem Hotel. Das war im Grunde sehr unhöflich gewesen. Sie hatten seine Privatsphäre verletzt. Irgendwie hatte die ganze Geschichte seiner Meinung nach etwas von einer Sekte. Diese herausgeputzten Frauen und Männer. Alles war sehr rein und nobel und im Grunde klang es eher nach Gehirnwäsche, was dort veranstaltet wurde. Nein, seine wahren Vermögensverhältnisse wollte er auf keinen Fall preisgeben und erklären, wie viel er für einen Urlaub ausgeben würde. Der Mann hätte dann sicher eine Rechnung aufgemacht und versucht, Martin etwas Krummes anzudrehen. Als ob es sein Wunsch gewesen wäre sich dieses Hotel anzuschauen. Fast schon beleidigt war der Mann, dass Martin kein Interesse gezeigt hatte. Das war ein unmögliches Verhalten!

Das Auto fuhr in die Innenstadt von Heidelberg. In wenigen Minuten mussten sie wieder am Karlsplatz sein. Sie bogen in die Karlstraße ein. Martin schaute gedankenversunken aus dem Fenster und ärgerte sich über seine eigene Dummheit. Plötzlich verließ das Auto die rechte Fahrspur und steuerte augenblicklich auf die an der Gegenfahrbahn parkenden Autos zu. Martin schrie den Fahrer an und das Adrenalin stieg in seinem Körper empor. Aber der Fahrer reagierte nicht. Martin, der hinter dem Beifahrersitz saß, rüttelte ihn, doch nichts geschah. Das Auto raste ungebremst in die parkenden Autos am Straßenrand. Martins Augen waren weit aufgerissen, dann wurde es schwarz und still um ihn.


Doppelte Fährte

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