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Amanda Bryant, Abfertigungszentrale für interstellare Bräute, Planet Erde

Es konnte nicht wahr sein, aber es fühlte sich so echt an. Die warme Luft auf meiner verschwitzten Haut. Dieser Duft nach Sex. Die weichen Laken zwischen meinen Knien. Der kräftige Körper an meinem Rücken. Meine Augen waren mit einem Stück Seide verbunden und es war dunkel wie in der tiefsten Nacht. Aber ich brauchte keine Augen, um zu wissen, dass ein Schwanz tief in meiner Muschi steckte; ein großer, dicker Schwanz.

Es war echt. Es war echt!

Ich kniete auf einem Bett. Der Mann hinter mir war dabei, mich zu ficken. Seine Hüften bewegten sich und er rieb mit seinem Schwanz meine empfindlichen Nervenenden, während die Innenwände meiner Muschi ihn umfassten. Seine festen Oberschenkel waren unter mir und ein Arm umschlang meine Taille und griff um meine Brust. Er hielt mich fest. Ich konnte mich nicht rühren. Als er sich tief in mir ausruhte, musste ich es über mich ergehen lassen. Ich konnte nicht entkommen – und wollte das auch gar nicht. Warum sollte ich? Es fühlte sich so gut an. Sein Schwanz fühlte sich toll an, er dehnte mich und füllte mich ganz aus.

Nicht nur der Mann hinter mir machte mich ganz wahnsinnig. Ein zweiter Mann – ja, ich war in Begleitung von zwei Männern – wanderte küssend meinen Bauch hinunter. Seine heiße Zunge leckte meinen Nabel, dann ging er tiefer … und tiefer ...

Wie lange würden seine Lippen brauchen, um endlich meinen Kitzler zu erreichen?

Die kleine Knospe pulsierte und pochte vor Eifer. Schneller, Zunge, mach schneller!

Wie konnte das nur wahr sein? Wie kam es, dass mich zwei Männer gleichzeitig anfassten, leckten, fickten? Doch es war echt. Der Mann hinter mir umgriff mit seinen kräftigen Händen meine Innenschenkel und öffnete mich noch weiter, damit der andere mich mit seinen Händen und seiner Zunge erforschen konnte … und schließlich meinen Kitzler fand.

Endlich! Ich schob meine Hüften vor und wollte mehr.

„Langsam, Süße. Wir wissen, dass du kommen möchtest. Aber du musst warten.“ Die tiefe Stimme an meinem Ohr atmete die hitzigen Worte an meinen Nacken, als er seine Hüfte vorschob und mich mit seinem riesigen Schwanz auseinanderspreizte.

Warten? Ich konnte nicht länger warten! Jedes Mal, wenn der Schwanz tief in mich eindrang, schnippte die Zunge meinen Kitzler und fing an, mich zu lecken. Keine Frau würde einen Schwanz und gleichzeitiges Schnippen und Lecken aushalten ...

Ich stöhnte. Winselnd versuchte ich, meine Hüften im Rhythmus der Lust kreisen zu lassen. Ich war hin und weg. Ich wollte sie beide in mir spüren. Ich wollte verzweifelt, dass sie mich nahmen, dass ich für immer ihnen gehörte.

Für einen kurzen Moment rebellierte mein Verstand, denn ich hatte keine Partner. Seit über einem Jahr hatte ich keinen Lover mehr gehabt. Nie hatte ich zwei Männer auf einmal. Nie hatte ich den Wunsch, meine beiden Öffnungen gefüllt zu bekommen. Wer waren diese zwei Männer? Warum war ich—

Die Zunge auf meinem Kitzler war plötzlich weg und ich rief laut: „Nein!“

Bald spürte ich den Mund auf meinem Nippel und wie der Mann vor mir lächelte, als er sich gegen meine weiche Haut schmiegte. Er zog und saugte an mir, bis ich anfing zu winseln und um mehr bettelte. Ich war auf diesem schmalen Grat angekommen und mein Körper stand kurz vor dem Orgasmus. Der Schwanz in meiner Muschi war unglaublich gut, aber es war nicht genug.

Ich brauchte mehr.

„Mehr.“

Der Wunsch kam über meine Lippen, bevor ich mich wieder zusammenraufen konnte und ein obskurer Teil von mir freute sich über die Bestrafung, die diese Bitte nach sich ziehen würde. Woher ich das wusste? Ich war verwirrt, aber ich wollte nicht darüber nachdenken, sondern einfach nur Spaß haben.

Im nächsten Augenblick griff eine starke Hand in mein Haar und zerrte meinen Kopf mit einem schmerzenden Stich nach hinten, als der Mann hinter mir mein Gesicht zu sich drehte, bis seine Lippen meinen Mund berührten.

„Du hast hier nichts zu sagen, Süße. Du gehorchst.” Er küsste mich. Seine Zunge drang hart und entschlossen in meinen Mund. Er versetzte mir einen Stoß, als er mich fickte. Seine Zunge und sein Schwanz drangen in meinen Körper ein und zogen sich genau dann zurück, als ich kurz davor war, zu kommen – um dann erneut in mich einzudringen.

Mein anderer Partner – Moment, Partner? – spreizte meine Schamlippen mit seinen Fingern noch weiter auseinander. Er leckte meinen Kitzler und blies sanft darüber, als der Schwanz beim Ficken tief in mich hineinstieß und er ihn danach fast komplett herauszog. Lecken. Blasen. Lecken. Blasen. Ich war den Tränen nahe, meine Erregung war äußerst intensiv und ich konnte mich nicht mehr zurückhalten.

„Bitte, bitte. Bitte.”

Eine Träne kullerte unter meiner Augenbinde hervor und befeuchtete die Haut an der Stelle, wo die Wange meines Partners auf meinem Gesicht auflag. Sofort beendete er den Kuss, seine warme Zunge glitt mit einem lauten Knurren an mir entlang. „Ah, sie bettelt. Wir lieben es, wenn unser Mädchen anfängt zu betteln. Das bedeutet, dass du so weit bist.”

Einer der beiden musste wohl vor mir knien und der andere, dessen Mund mich folterte, musste also zu mir sprechen.

„Bist du bereit, ganz uns zu gehören, Süße? Unterwirfst du dich mir und meinem Gefährten freiwillig oder möchtest du einen anderen Partner wählen?”

„Ich willige ein, ganz euch zu gehören.” Als ich mein Gelöbnis aussprach, fingen beide Männer an, zu knurren. Sie konnten sich kaum noch zurückhalten.

„Dann gehörst du uns und bekommst einen neuen Namen. Du gehörst uns und wir werden jeden Krieger, der es wagen sollte, dich anzufassen, sofort töten.”

„Mögen die Götter unsere Zeugen sein und mögen sie dich beschützen.” Ein Chor aus Stimmen ertönte um uns herum und ich schnappte nach Luft, als der Mann vor mir in einer dunklen Verheißung nach noch mehr Vergnügen mit seinen Zähnen an meinen Innenschenkeln knabberte.

„Du darfst jetzt kommen, Süße. Zeig allen anderen, wie sehr dich deine beiden Männer verwöhnen.” Der Partner hinter mir gab mir die Anweisung und einen Augenblick später zerquetschte er meine Lippen mit einem glühenden Kuss.

Moment, welche anderen? Bevor ich den Gedanken zu Ende denken konnte, drückte der zweite Mann seinen Mund fest auf meinen Kitzler. Er saugte und schnippte mit der Zunge, bis ich ganz außer mir war.

Ich schrie, aber ich konnte nichts hören, als die Wellen der Ekstase durch mich hindurch rauschten. Mein Körper war gespannt wie ein Bogen, nur die Wände meiner Muschi kräuselten sich und umklammerten den Schwanz, der immer noch in mir steckte. Er war so hart, aber die Zunge, die weiterhin meine Klitoris hin und her stupste, war so weich und behutsam.

Meine Haut wurde heiß, weiße Lichtblitze zuckten hinter meinen Augenlidern und meine Finger kribbelten. Verdammt, mein ganzer Körper fing an zu kribbeln. Aber die beiden waren noch nicht mit mir fertig. Sie ließen mich nicht einmal durchatmen, bis ich von dem dicken Schwanz gehoben und umgedreht wurde. Ich hörte das Rascheln der Bettlaken, spürte, wie das Bett bewegt wurde und dann wurde ich auf ihn gesetzt. Zwei Hände auf meinen Hüften führten mich nach unten, zurück auf seinen Schwanz. Sekunden später füllte er mich wieder aus, er drückte in mich hinein, als mein zweiter Partner zwischen uns griff und meinen Kitzler streichelte. Ich war so erregt, so empfindlich, ich war sofort bereit, nochmal zu kommen.

Lust breitete sich in mir aus und ich verkrampfte. Ich hielt meinen Atem an, als das Feuer durch mich hindurch schoss. Ich war dabei, nochmal zu kommen. Sie bearbeiteten mich arglos, aber sie kannten meinen Körper und wussten, wie sie mich berühren, lecken und an mir saugen mussten. Sie fickten mich so perfekt durch, dass mir gar nichts anderes übrig bleib, als zu kommen. Immer wieder. „Ja. Ja. Ja!”

„Nein.”

Der Befehl war wie der Ruck an einer Leine, die mich zurückzog und meinen Orgasmus bremste. Ich hielt an. Eine feste Hand fing an, meinen nackten Hintern zu versohlen. Ein lautes Klatschen erklang und der Schmerz war wie ein gleißender Blitz. Dreimal, viermal. Als er aufhörte, strömte eine stechende Hitze durch mich hindurch. Ich hätte es verabscheuen müssen. Er hat mich verhauen! Aber nein. Meinem verräterischen Körper gefiel es, denn der zusätzliche Reiz ging direkt bis in meine Brüste und meine Klitoris. Mein ganzer Körper brannte vor Erregung und ich wollte mehr. Ich wollte ihre Befehle. Ich wollte ihre Kontrolle. Ich wollte alles. Ich brauchte meine beiden Partner, um mich zu füllen, mich zu ficken, mich zu besitzen. Ich wollte für immer ihnen gehören.

Zwei kräftige Hände umgriffen meinen Po und zogen meine Pobacken für den zweiten Mann auseinander. Als der Mann unter mir meinen Po spreizte, hob er weiterhin seine Hüfte und fickte mich mit kleinen Stößen in eine selige Euphorie. Meine Muschi war überfüllt. Wie sollte der andere Mann also noch in meinen Arsch passen? Wie konnten mich die beiden für sich beanspruchen, ohne mir dabei weh zu tun? Irgendwie ahnte ich, dass es mir gefallen würde. Die Erinnerung an einen weiten Analstöpsel, der mich ausfüllte, dehnte und vorbereitet hatte, beruhigte mich. Es hatte mir gefallen, den Analstöpsel in mir zu tragen, während sie mich fickten. Also würde ich vor Lust wahrscheinlich durchdrehen, wenn ich zwei echte Schwänze in mir hätte.

Es ging nicht nur darum, beide Partner auf einmal zu ficken. Es ging um meine Forderung, diese beiden Männer für immer zu besitzen. Nur die gleichzeitige Penetration der beiden kam dafür infrage. Ich liebte sie. Ich wollte sie. Ich wollte sie beide.

Der Finger meines Partners erkundete mein straffes Poloch, das noch jungfräulich einem Schwanz gegenüber war. Aber ich wusste, dass er hineinpassen würde. Beide Männer waren dominierend und stark, aber auch behutsam. Das spezielle Öl, mit dessen Hilfe er zuerst einen und dann einen weiteren Finger in mich hinein wand, heizte meinen Körper angenehm auf. Ich hechelte, als mich seine warmen Finger langsam dehnten und öffneten und er sicherstellte, dass ich wirklich bereit war, genommen zu werden.

Zwei Arme umschlungen meinen Rücken und mein Partner zog mich nach unten, sodass ich auf seinem breiten Brustkorb ruhte. Seine Hand strich an meiner Wirbelsäure entlang.

„Beuge deinen Rücken. Ja, genau so.” Die Finger flutschten aus meinem Po. Ich war offen und bereit und fühlte mich leer. Ich brauchte mehr. Der Partner hinter mir fügte hinzu: „Wenn ich meinen Schwanz in diesen kuscheligen, kleinen Arsch reinstecke, dann gehörst du für immer uns. Du bist diejenige, die uns miteinander vereint.”

Die stumpfe Spitze seines Schwanzes drückte nach vorne und füllte mich aus, bis ich dachte, ich würde vor lauter Lust sterben. Der Lusttropfen auf seiner Eichel floss in mich hinein und befeuerte meine Nervenenden. Es war wie ein Elektroschock, der direkt zu meiner Klitoris durchdrang.

Ich versuchte, es auszuhalten, mich zusammenzuraufen, die Lust, die in mir aufkam, zu unterdrücken und auf die Erlaubnis zu warten, aber ich konnte nicht mehr.

Ich kam mit einem Schrei. Meine Muschi pulsierte so stark, dass dabei fast der zweite Schwanz durch die starken Muskelkrämpfe aus mir herausgepresst wurde. Ich konnte weder denken noch atmen und mit jedem Stoß versetzten mich meine Partner weiter in Ekstase, bis ich noch einmal kam—

„Ja!”

„Miss Bryant.”

Eine weibliche Stimme schien plötzlich aus dem Nichts aufzutauchen und erfüllte mein Bewusstsein mit dem kalten Hauch der Realität. Ich ignorierte die Stimme und wendete mich weiter der Ekstase zu, die ich gerade erlebt hatte. Aber je mehr ich versuchte, mich auf meine beiden Partner zu konzentrieren, desto schwieriger wurde es, sie zu spüren. Ihr Geruch war nicht mehr da. Die Hitze war weg. Ihre beiden Schwänze waren verschwunden. Ich schrie vor lauter Unverständnis, als zwei feste, kalte Finger meine Schulter fassten und mich schüttelten.

„Miss Bryant!”

Niemand fasste mich so an. Niemand.

Mein jahrelanges Kampfsporttraining kam mir reflexartig in Erinnerung und ich versuchte, meinen Arm hochzuschlagen, um den Griff von meiner Schulter zu lösen. Mir gefiel nicht, wie diese kalten Hände mich berührten. Ich wollte nicht, dass mich irgendwer außer meiner beiden Partnern so anfasste. Ihre starken Hände waren so sanft.

Der Schmerz der Handschellen, die sich um meine Handgelenke schlossen, brachte mich zurück in die Realität. Ich konnte die Hand nicht weg boxen, ich konnte nicht auf sie einschlagen. Ich war gefangen. Festgenagelt und an eine Art Stuhl gefesselt. Wehrlos.

Blinzelnd schaute ich mich um und versuchte mich zu fangen. Himmel, meine Muschi pulsierte vor lauter Lust und meine Atmung war schwer. Ich war nackt und nur mit einer Art Krankenhauskittel bekleidet, angekettet an einen Untersuchungstisch, der mehr wie ein Zahnarztstuhl als ein Krankenhausbett aussah. Luft strömte mit einem raschen Hecheln durch meine Lungen, als ich versuchte meinen rasenden Herzschlag zu beruhigen. Mein geschwollener Kitzler pochte. Ich wollte ihn mit meinen Fingern berühren und das zu Ende bringen, was die beiden Männer begonnen hatten, aber es war unmöglich. Wegen der Handschellen konnte ich meine Hände nur zu Fäusten ballen.

Ich würde hier auf diesem verdammten Stuhl einen Orgasmus bekommen, festgenagelt und nackt wie ein Freak. Ich war seit fünf Jahren im Geheimdienst tätig. Diese Mission wurde mir zugeteilt, weil meine Regierung mir zutraute, die Kontrolle zu behalten und da draußen im Weltall das zu tun, was notwendig war. Nicht, um durchzudrehen und den ersten Alien, dessen harter Schwanz mich so geil machte, dass ich meinen eigenen Namen vergaß, um Orgasmen anzubetteln.

Ich erkannte die Signale und wusste, dass mein Gesicht pink anlief, wenn ich daran dachte, dass nicht nur ein gebieterischer Alpha-Mann meine Muschi feucht werden ließ und mich zum Flehen brachte. Ein einziger Lover? Ein Hauch Normalität? Nein, nicht mit mir. Ich brauchte etwas Aufregung und stellte mir vor, mit zweien von ihnen gleichzeitig zu ficken. Himmel, meine Mutter würde sich jetzt im Grabe umdrehen.

„Miss Bryant?” Da war wieder diese Stimme.

„Ja.” Resigniert drehte ich meinen Kopf und erblickte eine Gruppe mit sieben Frauen, die mich neugierig anblickten. Alle trugen dunkelgraue Uniformen mit einem merkwürdigen lilafarbenen Abzeichen über der linken Brust. In den vergangenen zwei Monaten hatte ich dieses Symbol oft genug gesehen, es war das Zeichen der interstellaren Koalition und signalisierte, dass sie Mitarbeiter des Versuchszentrums des interstellaren Bräute-Programms waren. Sie wurden als Aufseher bezeichnet, als ob eine Verpflichtung bei der Koalition einer Gefängnisstrafe gleichkam. Die Frauen waren schwarz, weiß, asiatisch und lateinamerikanisch. Sie vertraten alle Rassen der Erde. Wie verdammt passend. Eine hellhäutige Frau mit dunkelbraunen Haaren und wohlwollenden, grauen Augen redete mit mir. Ich kannte ihren Namen, aber das wusste sie nicht. Ich wusste viele Dinge, über die ich eigentlich nicht Bescheid wissen sollte.

Ich befeuchtete meine Lippen und schluckte. „Ich bin wach.”

Meine Stimme klang rau, so als ob ich geschrien hätte. Oh Gott, hatte ich wirklich geschrien, als ich zum Höhepunkt kam? Waren diese stoischen Frauen etwa dabei, als ich flehte und stöhnte?

„Ausgezeichnet.” Die Aufseherin sah aus wie Ende zwanzig, etwa ein oder zwei Jahre jünger als ich. „Mein Name ist Egara. Ich leite das Programm für interstellare Bräute hier auf der Erde. Das Programm hat einen geeigneten Partner für dich ausfindig gemacht. Da du aber die erste Braut bist, für die über das Protokoll für interstellare Bräute ein Partner gesucht wurde, müssen wir dir einige zusätzliche Fragen stellen.”

„In Ordnung.” Ich atmete tief durch. Das Verlangen in mir ließ nach, der Schweiß auf meiner Haut war verschwunden. Die kalte Luft in dem klimatisierten Raum gab mir eine Gänsehaut. Die Klimaanlage leistete ganze Arbeit, um die Augusthitze in Miami zu bändigen. Der harte Stuhl fühlte sich klebrig an und der Kittel kratzte an meiner empfindlichen Haut. Ich lehnte meinen Kopf zurück und wartete.

Die Aliens hatten versprochen, die Erde vor einer angeblichen Bedrohung, den ‚Hive’ zu schützen und die Frauen, die jetzt vor mir standen, wurden in der Vergangenheit mit Alien-Kriegern verheiratet und waren verwitwet. Sie waren jetzt freiwillige Helfer der Koalition hier auf der Erde.

Es gab über zweihundertsechzig verschiedene Alien-Rassen, die für die Koalition kämpften, aber angeblich war nur ein Bruchteil davon für menschlichen Sex kompatibel. Das klang merkwürdig. Und woher wollte man das so genau wissen, wenn vorher noch nie jemand da draußen im Weltall war?

Die Raumschiffe der Koalition waren ein paar Monate zuvor aufgetaucht, am Mittwoch, dem 4. Juni um 18:53 Uhr. Ich erinnere mich an die exakte Uhrzeit und ich werde niemals den Moment vergessen, in dem ich herausfand, dass wir nicht alleine im Universum sind. Ich war im Fitnessstudio auf dem Laufband, dreiundzwanzig Minuten meiner neunzigminütigen Session waren vorbei, als die Fernsehbildschirme an den Wänden plötzlich durchzudrehen schienen. Alle Sender zeigten, wie die Alien-Raumschiffe überall auf der Erde landeten und riesige, über zwei Meter große, gelbe Alien-Krieger in schwarzen Rüstungen aus den kleinen Spaceshuttles heraustraten und so taten, als hätten wir uns ihnen schon unterworfen.

Wie auch immer, sie sprachen unsere Sprachen und behaupteten, dass sie soeben eine Schlacht in unserem Sonnensystem gewonnen hatten. Sobald sie ein Kamerateam eines Fernsehsenders vor sich hatten, verlangten sie ein Treffen mit jedem bedeutenden Staatsoberhaupt. Ein paar Tage später bei einem Gipfeltreffen in Paris weigerten sich die Aliens, die Souveränität der einzelnen Länder anzuerkennen und forderten die Erde auf, ein einziges Führungsoberhaupt zu bestimmen, einen Stellvertreter, den sie als ‚Prime’ bezeichneten. Ein einziger Repräsentant für die ganze Welt. Die Staaten waren unbedeutend. Unsere Gesetze? Unbedeutend. Wir waren jetzt Mitglied der Koalition und mussten deren Gesetze befolgen.

Das Treffen wurde live auf der ganzen Welt in allen wichtigen Sprachen ausgestrahlt, und zwar nicht durch unsere Fernsehsender, sondern über unser Satellitennetzwerk, das sich in ihrer Kontrolle befand. Wütende und verängstigte Staatsoberhäupter im internationalen Fernsehen und in jedem Land der Erde?

Sagen wir einfach, das Treffen verlief ziemlich gut.

Mein Blut kochte, als ich zusah. Proteste brachen aus. Die Menschen waren verängstigt. Der Präsident hatte die Nationalgarde einberufen und jede Polizeidienststelle und Feuerwehrwache war zwei Wochen lang im Dauereinsatz. So lange hat es in etwa gedauert, bis die Menschen realisierten, dass die Aliens uns nicht einfach in die Luft jagen und nehmen würden, was sie wollten.

Und dann kam das: Bräute. Soldaten. Sie sagten, dass sie unseren Planeten nicht wollten und gaben vor, uns zu beschützen. Aber sie wollten, dass unsere Soldaten an ihrem Krieg teilnehmen und sie wollten menschliche Frauen, die mit ihren Kriegern schliefen. Und ich war die verrückte Schlampe, die sich freiwillig als erstes Menschenopfer zur Verfügung stellte.

Sex mit riesigen, gelben Aliens? Dafür waren die Bräute da, es ging um Sex mit den Alien-Partnern. Nicht mit einem Ehemann, sondern mit einem Partner. Wir kommen gleich dazu.

Ja, mit mir.

Der sarkastische Gedanke ließ mich erzittern und ich schüttelte meinen Kopf, um ihn loszuwerden. Ich war auf einer Mission, einem bedeutenden Auftrag. Der Gedanke an Sex mit einem dieser riesigen Krieger mit stattlicher Brust, goldener Haut und gebieterischem Ausdruck sollte mich nicht erregen. Ich wusste nicht, wem ich zugeteilt werden würde, aber allen Fernsehaufzeichnungen zufolge waren sie alle groß und sie waren alle sehr dominant.

Trotzdem war ich aufgeregt und hoffte auf dieser Mission wenigstens etwas Vergnügen zu finden. Falls nicht, dann würde ich es aushalten müssen. Aber wenn ich hin und wieder einen ihrer riesigen Schwänze reiten und einen atemberaubenden Orgasmus bekommen könnte, hätte ich daran nichts auszusetzen. Ich würde es als einen beruflichen Nebenverdienst ansehen. Ich würde mein Leben, mein Zuhause, meinen ganzen Heimatplaneten für die nächsten Jahre aufgeben. Ein paar ordentliche Orgasmen wären dafür nicht zu viel verlangt, oder?

Ich würde jahrelang meinem Land dienen und ich war zuversichtlich, dass ich mit jeder Situation klarkommen würde und mich an alles anpassen könnte. Ich war eine Überlebenskünstlerin und darüber hinaus nahm ich den Aliens ihre Geschichte nicht ab, genau wie meine Vorgesetzten vom Geheimdienst. Wo waren die Beweise? Wo steckten diese abscheulichen Hive-Kreaturen?

Die Befehlshaber der Koalition zeigten unseren Staatsmännern Videos, die jeder Teenager mit der passenden Software fabriziert haben könnte. Niemand auf Erden hatte je einen Hive-Kämpfer in Fleisch und Blut zu Augen bekommen und die Befehlshaber der Koalition weigerten sich, uns mit notwendigen Waffen und Technologien zur Selbstverteidigung zu versorgen.

Ich? Ich war schon immer skeptisch und extrem pragmatisch. Falls etwas erledigt werden musste, um mein Land zu verteidigen, dann tat ich es. Ich sorgte mich um die üblichen Bedrohungen wie den Terrorismus, die globale Erwärmung, den illegalen Waffenhandel, den Drogenschmuggel und internationale Hacker-Banden, die Übergriffe auf unsere Energieversorgungs- oder Finanzsysteme unternahmen. Und jetzt? Aliens. Ich konnte es immer noch nicht richtig glauben, obwohl ich mir stundenlang Videos und Interviews mit ihren riesigen, goldenen Befehlshabern vom Planeten Prillon Prime angeschaut hatte. Über zwei Meter reines Sexappeal.

Eine, ich hatte eine der Alienrassen gesehen, eine von angeblich hunderten. Sogar die Leute in der Bearbeitungszentrale, die Aufseher, waren Menschen, die höchstwahrscheinlich einer Gehirnwäsche unterzogen worden waren.

Für ein Erstkontakt-Szenario stellten sich die Prillon-Krieger nicht besonders überzeugend an. Man würde annehmen, sie hätten eine bessere Strategie für ihre Propaganda. Entweder das oder es war ihnen vollkommen egal, weil sie die Wahrheit sagten und eine äußerst aggressive, bösartige Alien-Rasse ähnlich der Borgs aus Star Trek wartete darauf, alles Leben auf der Erde zu vernichten.

Ich befürwortete die erste Theorie, aber wir konnten die zweite Möglichkeit nicht ausschließen. Die Erde wollte schließlich nicht assimiliert werden.

Meine Aufgabe? Die Wahrheit herauszufinden. Ins Weltall zu gehen, war der einzige Weg, um das herauszufinden. Im Moment nahmen sie noch keine Soldaten mit und ich ging glücklicherweise den anderen Weg: Das Programm für interstellare Bräute.

Meinen großen Tag hatte ich mir anders vorgestellt. Nein, ich wollte das Übliche: Ein lächerlich teures, weißes Kleid, Blumen, kitschige Harfenmusik und einen Haufen Familienmitglieder in der Kirche, die ich seit ganzen zehn Jahren nicht mehr gesehen hatte und deren Verköstigung mich ein Vermögen kostete.

Apropos Hochzeit: Wie, zum Teufel, waren die Frauen vor mir angeblich mit Aliens verpartnert worden, wenn die Menschheit bis vor ein paar Monaten noch nicht einmal über deren Existenz Bescheid wusste?

„Wie geht es Ihnen?” fragte Egara, die Aufseherin. Mir wurde klar, dass ich wohl für ein paar Minuten ins Leere geschaut hatte, während sich die Gedanken in meinem Kopf im Kreise drehten.

„Wie es mir geht?” wiederholte ich.

Echt? Ich besann mich wieder meines Körpers. Meine Muschi war tropfend nass und der zerknitterte Krankenhauskittel unter mir war vollgesogen. Mein Kitzler pochte im Rhythmus meines Herzschlags und ich hatte gerade die zwei unglaublichsten Orgasmen meines Lebens. Es war ein toller Tag für eine Spionin.

„Wie Sie wissen, sind Sie die erste, menschliche Freiwillige im Programm für interstellare Bräute. Daher möchten wir gerne wissen, wie sie den Vorgang durchlebt haben.”

„Bin ich euer Versuchskaninchen?”

Alle Frauen lächelten, aber nur Aufseherin Egara schien auserwählt zu sein, mit mir zu sprechen. „In gewisser Weise, ja. Erzählen sie uns bitte, wie sie sich nach den Tests fühlen.”

„Ich fühle mich gut.”

Ich starrte auf ihre ernsten Gesichter und die Frau mit den dunklen Haaren, die mich aufgeweckt hatte, also Aufseherin Egara, räusperte sich.

„Während der, ähm Simulation—”

Ach, so nannten sie das also.

„—haben sie den Traum als Außenstehende erlebt oder fühlte es sich so an, als wären sie wirklich dort gewesen?”

Ich seufzte. Was sollte ich sonst tun? Ich fühlte mich so, als hätte ich gerade den geilsten Sex mit zwei enormen Alien-Kriegern durchlebt … und ich fand es einfach nur irre gut. „Ich war dort. Das alles ist wirklich passiert.”

„Es kam Ihnen also so vor, als ob sie die Braut gewesen wären? Hat Ihr Partner Sie genommen?”

Genommen? Das war viel mehr, als einfach nur genommen zu werden. Das war …wow.

„Männer. Ja.” Verdammt! Mein Nacken wurde heiß und meine Wangen liefen wieder pink an. Männer? Also zwei Partner. Wieso war mir das nur herausgerutscht?

Die Aufseherin Egara entspannte sich. „Zwei Partner, richtig?”

„Genau das habe ich gesagt.”

Sie klatschte einmal mit den Händen und ich drehte mich ihr zu, um einen Ausdruck der Erleichterung auf ihrem Gesicht zu erblicken. „Ausgezeichnet! Sie wurden Prillon Prime zugeteilt, alles scheint perfekt zu funktionieren.”

Ein großer, goldener Krieger für mich? Wie die aus dem Fernsehen? Meinetwegen. Und wie praktisch, dass ich nicht einer der anderen Rassen zugeteilt wurde. Ich fragte mich wirklich, ob es diese überhaupt gab.

Die Aufseherin wandte sich einer der anderen Frauen zu. „Aufseherin Gomes, bitte informieren sie die Koalition darüber, dass das Protokoll in die Rasse der Menschheit integriert wurde und voll funktionsfähig zu sein scheint. Innerhalb der nächsten Wochen sollten wir in der Lage sein, in allen sieben Zentralen freiwillige Bräute abzufertigen.”

„Einverstanden, Aufseherin Egara. Das mache ich gerne”, antwortete Aufseherin Gomes mit einem portugiesischen Akzent, „ich möchte gerne nach Rio zurückkehren, um meine Familie zu sehen.”

Die Aufseherin Egara seufzte erleichtert, entfernte sich von mir und holte einen Tablet-Bildschirm vom Tisch in der Ecke des Raumes, bevor sie zu mir zurückkehrte. „Okay, da Sie die erste Frau im Programm für interstellare Bräute sind, hoffe ich, dass Sie sich geduldig mit uns durch das Protokoll arbeiten werden.”

Sie lächelte und strahlte über das ganze Gesicht, als ob sie erfreut darüber sei, mich weg vom Planeten zu einem Alien-Ehemann schicken zu können, den ich noch nie kennengelernt hatte. Waren alle diese Frauen wirklich mit Aliens verheiratet worden? Warum waren sie dann diejenigen, die Fragen stellten? Ich wollte mehr erfahren. Bis vor ein paar Monaten waren Aliens nur kleine grüne Männchen in Filmen oder widerliche Kreaturen mit Tentakeln, die uns entweder jagten oder uns mit Larven bestückten und unseren Brustkorb explodieren ließen.

Igitt. Ich habe zu viele Science-Fiction-Filme gesehen. Jetzt, da ich total verängstigt war, entschloss ich, dass es ein guter Moment war, um einen Gang runter zu schalten. „Ähm… Ich muss mit meinem Vater reden, bevor wir weitermachen. Er wird sich Sorgen machen.”

„Oh, selbstverständlich!” Sie trat einen Schritt zurück und senkte das Tablet, sodass sie es unterm Arm hielt. „Sie sollten sich verabschieden, Amanda. Sobald wir mit dem Protokoll beginnen, werden sie umgehend fertiggemacht und abtransportiert.”

„Noch heute? Jetzt gleich?” Verdammt, darauf war ich nicht vorbereitet.

Sie nickte. „Ja, jetzt gleich. Ich hole ihre Familie.” Sie ließ mich alleine und die anderen Frauen folgten ihr eine nach der anderen. Ich starrte an die Decke, ballte meine Hände zu Fäusten und versuchte, ruhig zu bleiben.

Mein Vater? Nicht ganz. Er gehörte nicht zu meiner Familie, aber die Aufseherin wusste das nicht. Ich war zwei Monate lang nicht Zuhause in New York gewesen. Zuhause? Es war eher ein Apartment, in dem ich schlief, wenn ich nicht auf Mission war. Was praktisch … niemals vorkam. Aber gut, wenigstens würde ich es nicht vermissen.

Mein Chef hatte mich während meiner einzigen drei Ruhetage in den letzten drei Monaten angerufen und mich direkt von New York ins Pentagon einfliegen lassen, um mich zwei Monate lang intensiven Einzelgesprächen und Vorbereitungen zu unterziehen. Als ich in Miami landete, wurde ich mit einer Limousine abgeholt. Ich hätte wissen müssen, dass ich nicht mehr nach Hause zurückkehren würde, bevor die Abfertigung begann. Zum Teufel, ich wusste es, aber ein Teil meines kleinen Herzens hatte irgendwie gehofft, dass das alles eine Riesen-Verarsche war.

Aber nein. Und ich konnte nichts dagegen tun. Ich konnte dem Unternehmen nicht einfach so sagen, dass ich es nicht mehr machen wollte. Die Arbeit, die ich machte, konnte man nicht einfach verlassen. Es war zwar auch nicht wie bei der Mafia, aber als Geheimagent konnte man nicht einfach kündigen und dann als Lehrer an einer Schule arbeiten. Es gab immer einen neuen Auftrag. Einen Job. Eine neue Bedrohung. Einen neuen Feind.

Aber mich als Alien-Braut ins Weltall zu schicken? So etwas hatte es noch nicht gegeben. Immerhin wusste ich, warum sie mich ausgewählt hatten. Ich sprach fünf Sprachen fließend, war über fünf Jahre lang als Agentin aktiv gewesen und noch wichtiger, ich war alleinstehend, ohne Familie und hatte nichts zu verlieren. Meine Eltern waren tot und ich war weiblich. Anscheinend wollten die Aliens nur weibliche Bräute und ich fragte mich, ob einige von denen auch schwul waren. Verlangten die schwulen Krieger nach Bräuten? Oder machten sie einfach mit anderen Kriegern rum und fanden das in Ordnung?

So viele unbeantwortete Fragen. Deswegen brauchten sie mich.

Versuchskaninchen? Opferlamm? Nun, so könnte man es zusammenfassen.

Die schwere Tür schlug auf und mein Chef kam herein, gefolgt von einem Mann, den ich wiedererkannte, aber über den ich kaum etwas wusste. Beide trugen blaue Anzüge, weiße Hemden und je eine gelbe Krawatte und eine Krawatte mit Paisley-Muster. Ihr Haar war an den Schläfen ergraut und beide hatten einen Kurzhaarschnitt, wie es bei der Armee üblich ist. Es waren unscheinbare Männer, die man auf einem geschäftigen Bürgersteig niemals bemerken würde, außer man würde ihnen in die Augen blicken. Die beiden waren zwei der gefährlichsten Männer, die ich kannte und ich kannte in meiner Branche einige gefährliche Leute. Der Präsident hatte sie ausgewählt, um alles Erdenkliche zu bewerkstelligen und die Wahrheit über diese neue Alien-Bedrohung ans Licht zu bringen.

Anscheinend war ich nicht die Einzige, die diesen wir kommen, um euch zu retten, gebt uns nur eure Soldaten und eure Frauen-Schwachsinn, den die Aliens verbreiteten, nicht glaubte. Keine Regierung der Erde gab sich damit zufrieden und die USA und ihre Verbündeten waren entschlossen, die Wahrheit herauszufinden. Und mit meiner gemischten Herkunft dank meines irischen Vaters und meiner halb-afrikanischen, halb-asiatischen Mutter waren sich alle einig, dass ich einen Großteil der Menschheit repräsentierte. Sie hatten verlangt, dass ich mich für diese Mission freiwillig zur Verfügung stellte.

So ein Glück.

„Amanda.”

„Robert.” Ich nickte dem schweigenden Herrn, der rechts neben ihm stand, zu und hatte keine Ahnung, ob ich überhaupt seinen echten Namen kannte. „Allen.”

Robert räusperte sich. „Wie lief die Abfertigung?”

„Gut. Die Aufseherin Egara sagt, dass ich an Prillon Prime vermittelt wurde.”

Allen nickte. „Hervorragend. Die Prillon-Krieger haben die Befehlsmacht über die gesamte Flotte der Koalition. Wir wurden auch darüber informiert, dass ihre Bräute bei den Kriegern auf den Kriegsschiffen bleiben, an den Fronten dieses angeblichen Krieges. Du müsstest Zugang zu Waffen, taktischen Informationen und den fortschrittlichsten Technologien haben.”

Fantastisch. Vor zwei Wochen, als ich dieser Mission zugestimmt hatte, wäre ich darüber erfreut gewesen. Aber jetzt? Mein Herz schlug etwas zu schnell, wenn ich daran dachte, was ich wirklich wollte, nämlich unbegrenzten Zugang zu brennend heißen, dominanten Körpern von Alien-Kriegern …

Robert verschränkte die Arme vor seiner Brust und blickte zu mir herunter. Er versuchte, das beschützende Gesicht einer Vaterfigur aufzusetzen. Ich hatte diese Geste schon vor Jahren durchschaut, aber ich spielte mit, als er fortfuhr: „Das Programm für Bräute scheint zu laufen, aber sie sind noch nicht bereit, unsere Soldaten in ihre Armee einzugliedern. Die Tests laufen noch für ein paar Tage. Sobald sie bereit sind, senden wir zwei unserer Männer, um die Truppe zu infiltrieren und deine Mission zu unterstützen. Die beiden Männer wurden bereits ausgewählt. Es sind gute Typen, Amanda. Sie sind vollkommen schwarz.”

„Verstanden.” Und das hatte ich. Schwarz bedeutete bei speziellen Operationen, die für die nationale Sicherheit entscheidend waren, dass sie offiziell nicht existierten. Sie entsendeten Supersoldaten, um alle Stützpunkte zu decken. Ich landete im Bett des Feindes und die Soldaten landeten in ihren Militäreinheiten ...

„Wie auch immer, du musst den tatsächlichen Umfang der Hive-Bedrohung feststellen und Waffen und technologische Schemata ihrer Raumschiffe sowie alles andere, was dir unter die Finger kommt, zur Erde zurücksenden.” Ich kannte meinen Auftrag, aber Robert zögerte nicht, ihn noch ein letztes Mal zu wiederholen.

Die Aliens hatten sich der Menschheit großzügig als Beschützer vor den Hives angeboten, aber sie weigerten sich wiederholt, ihre fortschrittlichen Waffen und Transporttechnologien mit der Erde zu teilen. Die Regierungen weltweit waren nicht erfreut darüber. Für die jahrzehntelangen Supermächte gab es nichts Vergleichbares. Sie waren die führenden Nationen der Welt und wurden plötzlich mit eingeklemmten Schwanz auf dem Rücksitz verbannt. Auf einmal gab es nicht nur uns Menschen. Es gab ein Universum voller Planeten und Rassen und Kulturen und … Feinden.

Robert hob seinen Arm und drückte meine Schulter. „Wir verlassen uns auf dich. Die ganze Welt zählt auf dich.”

„Ich weiß, Sir.” Bloß keinen Druck machen, richtig? „Ich werde sie nicht enttäuschen.”

Die Aufseherin Egara kehrte in diesem Moment zurück, ihr breites Lächeln und fröhliches Auftreten waren spröde und ein wenig zu aufgesetzt. Ich war mir nicht sicher, was sie von meinen beiden Besuchern hielt, aber was auch immer der Grund war, sie war nicht erfreut.

„Also Miss Bryant, sind Sie bereit?”

„Ja.”

„Meine Herren, würden Sie uns bitte entschuldigen?” Als die beiden Anzugträger verschwunden waren, wandte sie sich mit dem Tablet auf dem Schoß und einem freundlichen Lächeln auf den Lippen schließlich mir zu. „Alles in Ordnung? Mir ist klar, dass es schwierig sein kann, die Familie hinter sich zu lassen.”

Sie blickte über ihre Schulter in Richtung der geschlossenen Tür und mir wurde klar, dass damit Robert gemeint war, mein vermeintlicher Vater.

„Oh, ähm… ja. Alles in Ordnung. Wir stehen uns nicht besonders … nahe.”

Die Aufseherin begutachtete mich für einen Augenblick und sie musste erkannt haben, dass ich keine emotionale Reaktion zeigte. Sie fuhr fort: „Okay. Also um mit dem Protokoll zu beginnen – für die Aufzeichnung, sagen Sie uns bitte, wie Sie heißen.”

„Amanda Bryant.”

„Miss Bryant, sind Sie gegenwärtig oder waren Sie je verheiratet?”

„Nein.” Ich war einmal verlobt, aber das war zu Ende, sobald ich meinem Verlobten gesagt hatte, was ich beruflich mache. Ich hätte ihm nicht sagen dürfen, dass ich eine Geheimagentin bin. Wie dumm von mir ...

„Haben sie biologische Kinder?”

„Nein.”

Ohne mich anzublicken, tippte sie ein paar Mal auf ihren Bildschirm. „Ich bin verpflichtet, Ihnen mitzuteilen, Miss Bryant, dass Sie dreißig Tage lang Zeit haben, den Partner, der über das Vermittlungsprotokoll im Programm für interstellare Bräute für Sie ausgewählt wurde, zu akzeptieren oder abzulehnen.”

„Gut. Und wenn ich ihn ablehne? Was passiert dann? Werde ich zur Erde zurückgeschickt?”

„Oh nein. Es gibt kein Zurück zur Erde. Zu diesem Zeitpunkt gelten Sie nicht länger Bürgerin der Erde.”

„Moment, was?” Das gefiel mir überhaupt nicht. Ich durfte nie mehr zurückkehren? Niemals? Ich hatte gedacht, ich würde ein oder zwei Jahre im Einsatz verbringen und dann nach Hause kommen und ein paar Jahre an einem hübschen Strand viele Piña Coladas schlürfen. Jetzt konnte ich plötzlich nicht mehr zurückkommen? Keine Bürgerin der Erde mehr? Konnten sie das überhaupt machen?

Plötzlich zitterte ich, und zwar nicht aus Vorfreude oder Erregung, sondern aus Furcht. Niemand in der Zentrale hatte mir gesagt, dass ich nicht mehr wiederkommen würde. Sie mussten es gewusst haben. Verdammt, nach mehr als fünf Jahren im Dienst sendeten sie mich einfach ins Weltall als eine Art ... vornehmes Opfer? Diese Ärsche vom Geheimdienst hatten passenderweise vergessen, dieses eine, unbedeutende Detail zu erwähnen.

„Sie, Miss Bryant, sind jetzt eine Krieger-Braut für Prillon Prime. Sie unterstehen fortan den Gesetzen, Gepflogenheiten und den Schutzmaßnahmen des Planeten. Falls ihr Partner nicht akzeptabel ist, können Sie dreißig Tage lang einen neuen Primärpartner anfordern. Sie können mit dem Paarungsprozess auf Prillon Prime fortfahren, bis sie einen Partner finden, der akzeptabel ist.”

Ich zerrte an den Fesseln auf dem Tisch, wilde Gedanken schossen durch meinen Kopf. Konnte ich irgendwie entkommen? Konnte ich es mir anders überlegen? Für immer? Ich werde niemals zurückkommen? Die Tatsache, dass ich die Erde für immer verlassen würde, sickerte in meine Brust und ich bekam nicht mehr genügend Luft. Alles im Raum drehte sich.

„Miss Bryant— Oh, Schätzchen.” Aufseherin Egaras Hand fuchtelte ein paar Sekunden lang über das Tablet, bevor sie es hinter sich auf den Tisch legte. „Alles wird gut, Liebes. Ich verspreche es.”

Versprechen? Sie versprach mir, dass alles gut werden würde, während ich ins Weltall entsendet und nie … niemals mehr zurückkommen würde?

Die Wand hinter mir erleuchtete in einem eigenartigen, blauen Licht und mein Stuhl ruckte, als er anfing, sich seitwärts zu dem Licht hin zu bewegen.

Ich konnte nicht hinsehen. Stattdessen schloss ich die Augen und konzentrierte mich auf meine Atmung. Ich geriet nie in Panik. Niemals. Das war so untypisch für mich.

Allerdings hatte ich auch noch nie mehrere Orgasmen auf einem verdammten Laborstuhl gehabt. Und ich hatte mir noch nie vorgestellt, mit zwei Lovern gleichzeitig zu ficken. Ich hatte noch nichts Vergleichbares auf Erden erlebt. Würde es sich etwa genau so anfühlen? Würden meine beiden Männer mich derartig um den Verstand bringen?

Die Aufseherin legte sanft ihre warmen Finger um mein Handgelenk und ich blickte in ihr besorgtes Gesicht, als ich meine Augen wieder öffnete. Sie lächelte mich an wie eine Kindergärtnerin, die ein verängstigtes, vierjähriges Kind am ersten Schultag begrüßt.

„Machen Sie sich nicht zu viele Sorgen. Die Übereinstimmung lag bei neunundneunzig Prozent. Ihr Partner wird perfekt zu Ihnen passen und Sie zu ihm. Das System funktioniert. Sie werden bei Ihrem Partner aufwachen. Er wird sich um Sie kümmern. Sie werden dort glücklich sein, Amanda. Das verspreche ich Ihnen.”

„Aber—”

„Wenn Sie aufwachen, Amanda Bryant, wird Ihr Körper auf die Bräuche von Prillon Prime und auf die Wünsche Ihres Partners vorbereitet sein. Er wird Sie erwarten.” Ihre Stimme klang förmlicher, als ob sie ein weiteres Protokoll aufsagte.

„Stopp ... ich”, Meine Stimme stockte, als zwei große, metallische, mit riesigen Nadeln bestückte Arme auf beide Seiten meines Gesichts zuzukommen schienen. „Was ist das?” Ich klang panisch, ich konnte mich nicht zusammenreißen. Ich war kein Fan von Nadeln.

„Keine Angst, Liebes. Damit werden die neuronalen Verarbeitungseinheiten in das Sprachzentrum im Gehirn eingepflanzt. Dadurch können sie jede Sprache sprechen und verstehen.”

Heilige Scheiße, ich wurde also mit einer ihrer fortschrittlichen Technologien ausgestattet. Ich hielt still, als die zwei Nadeln sich in meine Schläfen genau über meinen Ohren bohrten.

Wenn es schiefging, könnte ich zurückkehren und Robert würde die verdammten Chips oder was auch immer das war, aus meinem Kopf herausschneiden. Das Schlimmste daran war, dass ich wusste, dass er das wirklich machen würde.

Was aber, wenn ich niemals zurückkehrte? Was passiert, wenn die Aliens die Wahrheit sagen? Was ist, wenn ich mich in meinen Partner verliebe …?

Mein Stuhl rutschte in eine kleine Öffnung und ich wurde mitsamt dem Stuhl in eine Wanne mit warmem, eigenartig blauem Wasser abgesenkt. „Ihre Abfertigung beginnt in drei … zwei … eins.”

Im griff ihrer partner

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