Читать книгу Mit einem Alien verpartnert - Grace Goodwin - Страница 8

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Maddox

Mit einem Stoffstück wischte ich mir den verbrauchten Samen ab und verstaute meinen Schwanz wieder in der Hose. Ich musste sie finden, denn sie war nicht nur mein größtes Glück, sondern auch meine größte Schwäche. Die Markierung war nur zum Leben erwacht, weil ich nahe genug an ihr dran war. Ich war nah genug, um von ihr zu träumen. Nah genug, damit meine Markierung sich aufheizte und pulsierte.

Das bedeutete auch, dass Neron ihre Anwesenheit spüren würde, sobald er nahe genug an ihr dran war und wissen würde, dass eine nicht beanspruchte, markierte Frau in der Gegend war. Er würde zwar nicht von ihr träumen, seine Markierung würde sich nicht bemerkbar machen und er würde auch keine Sehnsucht nach ihr verspüren, denn sie war nicht seine markierte Partnerin, aber er würde wissen, dass es hier auf der Erde einen Abkömmling von Everis gab. Es war denkbar, dass er sie für sich selbst haben wollte. Er würde sie aufspüren und wenn das Göttliche ihn nicht daran hindern sollte, würde sie genauso enden … wie meine Schwester.

Jetzt war klar, warum ich auf Everis nie eine Partnerin für mich gefunden hatte, warum die Frauen dort mich kaum interessiert hatten. Meine Markierung war nie heiß geworden, hatte nie geglüht wie jetzt.

Aber ich musste Neron aufspüren, ihn schnappen und für Gerechtigkeit sorgen. Der Rat der Sieben wollte, dass ich ihn einfing und zurück ins Gefängnis brachte. Aber nach dem, was er meiner Zwillingsschwester Maddilline angetan hatte, war ich eher geneigt, ihn ein für allemal auszuschalten. Meine Maddie. Ich wollte ihm sehnlichst den Garaus machen. Aber der brennende Stich meiner Markierung verlangte, dass ich eine neue Richtung einschlug.

Ich musste meine markierte Partnerin finden. Mir blieb keine andere Wahl. Mein Körper würde mir keine lassen. Weiter von ihr getrennt zu sein würde nämlich schmerzhaft werden und meine Erregung würde immer intensiver werden, bis ich ganz verrückt nach ihr werden würde. Mein Verlangen nach ihr würde jeden meiner Gedanken bestimmen. Jeden Moment würde ich mich fragen, wo sie war, was sie gerade machte, ob sie sicher war. Ich würde ein schwanzgesteuerter Sklave werden, ein Knecht meines Samens, der in ihren Schoß gepflanzt werden wollte. Ich würde sie wie besessen markieren, beschützen, ficken und erobern wollen, damit unsere Handflächen sich fanden und unsere Markierungen dort uns als Partner vereinten. Für immer.

Sie würde mir gehören.

Nein, sie gehörte mir bereits; ich musste sie nur noch finden.

Ich konnte nicht länger warten.

Also faste ich mir hinters Ohr und aktivierte das Kommunikationssystem in meinem Schädel, das OsteoCon oder O-C. “Kommandant.”

“Leg los.” Thorn, unser Anführer, war klar und deutlich zu hören und seine tiefe Stimme in meinem Kopf war inmitten der schwankenden Grashalme der Prärie und dem gelegentlichen Vogelgezwitscher im Morgengrauen irgendwie fehl am Platz. Wir waren einem geografischen Tracker an Nerons Schiff auf diesen Planeten gefolgt und jeder von uns hatte eine andere Beute zugewiesen bekommen.

Da Nerons Verbrechen gegen meine Familie gerichtet war, gehörte er mir. Thorn jagte im Auftrag unserer Herrscher, der Sieben, und sein Ziel war ein Killer, der einen unserer ranghöchsten Generäle in der Koalitionsflotte ermordet hatte. Jace und sein Bruder Flynn waren einfache Söldner, die nur am Kopfgeld für ihren Mann interessiert waren. Die Brüder waren knallharte Krieger, sie waren wild und widerspenstig, schließlich waren sie auf dem geheimnisvollen Kontinent Ryntor aufgewachsen. Viel war mir zwar nicht über die beiden bekannt, aber sie waren niedere Mitglieder innerhalb ihrer Familie und hatten noch ältere Brüder. Es war unwahrscheinlich, dass sie großen Reichtum oder Ländereien erben würden und hatten folglich beschlossen, ihren eigenen Weg zu gehen. Sie behaupteten zwar, dass sie es auf das Kopfgeld abgesehen hatten, ich aber vermutete, dass sie vor allem aus Spaß auf die Jagd gingen.

Wirklich sicher sein konnte man sich dabei allerdings nicht, denn das Kopfgeld für jedes unserer Ziele war mehr als genug, um dafür zu sorgen, dass keiner von uns je wieder auf Jagd gehen musste.

Dass die Sieben uns auch gleich ein hochwertiges Langstreckenschiff zur Verfügung gestellt hatten, war ein weiterer Segen. Das Raumschiff bot mehr Platz als wir benötigten und war für bis zu zwanzig Mann ausgelegt. Während der sechstägigen Reise bis zur Erde durch das Labyrinth an Transportstationen der Koalition waren wir vier uns wie Geister auf einem verlassenen Schiff vorgekommen. Unser Schiff war jetzt sicher in den Bergen hinter mir versteckt. Die Aurora hatte Schutzschilde und fortschrittliche Waffen, die die Sicherheit meiner Partnerin garantieren würden, vorausgesetzt, ich würde sie von diesem primitiven Planeten runter und auf das Schiff bekommen.

“Hier spricht Maddox.” Ich seufzte, denn Thorn würde von meinen nächsten Worten alles andere als begeistert sein. “Es gibt ein Problem.”

Eine Pause. Ich sah, wie der Himmel im Osten grau wurde. Bald würde der einzelne Stern der Erde aufgehen.

“Erkläre.” Thorn war ziemlich wortkarg, solange jedenfalls ein einzelnes Wort ausreichte.

“Eben bin in von meinem vierten gemeinsamen Traum aufgewacht. Meine Markierung steht in Flammen, Thorn. Meine Partnerin ist hier.”

Noch eine Pause. “Deine Partnerin ist hier?” Seine Verwunderung war so deutlich zu hören, dass er auch hätte neben mir sitzen können. “Bist du sicher?”

“Ja.” Ich dachte an das zarte Gefühl ihrer inneren Oberschenkelseite zurück, an die straffe Faust ihrer feuchten Mitte, als sie meinen Schwanz in sich aufgenommen hatte. Ja, ich hatte von ihr geträumt. “Ich kann nicht zulassen, dass Neron sie findet. Ich kann sie nicht schutzlos lassen. Ich muss sie an Bord unseres Schiffes bringen, bevor ich die Jagd beenden kann.” Aber sobald meine Partnerin in Sicherheit war, würde ich Neron gnadenlos nachstellen.

“Ich habe nichts von ihr gespürt,” entgegnete er. Er musste ebenfalls erst noch seine markierte Partnerin finden. Tatsächlich hatte keiner von uns auf dem Schiff sie gefunden, denn andernfalls hätten wir uns nie auf eine so waghalsige Mission begeben und Everis verlassen.

“Sie gehört mir.” Fast hätte ich meinen Kommandanten angeknurrt, aber er lachte nur.

Seine nächsten Worte beschwichtigen etwas Dunkles und Besitzergreifendes in mir, das mit jedem Moment stärker zu werden schien. “Ich muss außerhalb ihrer Reichweite sein.”

“Gut. Bleib dort.”

Er lachte. “Beruhig dich, Maddox. Ich habe nicht die Absicht, einer unverpartnerten Frau nachzustellen; schon gar nicht, wenn sie wirklich für dich ist.” Die Vorstellung, dass sich der große Typ mit den grimmigen Zügen zu ihr hingezogen fühlen könnte, nur weil sie ledig und in der Nähe war, ließ mich die Fäuste ballen. Viele Frauen auf Everis hatten es auf Thorn abgesehen, sie bettelten regelrecht darum, dass er in ihr Bett stieg. Normalerweise hatte ich mir nie Gedanken darum gemacht oder mich gefragt, warum die Frauen auf ihn standen. Er war groß, genau wie ich, aber während ich dunkle Haare und gletscherblaue Augen hatte, waren seine Haare golden und seine Augen so dunkel wie die Tiefen des Weltraums.

“Sie gehört mir,” wiederholte ich, getrieben von Paarungslust.

“Offensichtlich.” Seine Antwort klang nüchtern. “Du hast bereits den Verstand verloren. Keine Sorge. Ich bin mit meiner eigenen Beute beschäftigt. Neron ist nicht der einzige Mistkerl, der entwischt ist. Hol deine Partnerin und melde dich, sobald sie in Sicherheit ist.”

Ich war erleichtert. Hätte Thorn beschlossen, dass Jace und Flynn mir zur Hilfe kommen sollten, dann hätte ich ständig unter Spannung gestanden, bereit, die beiden abzuwehren um sie zu beschützen. Ich war zuversichtlich, dass ich mit Neron klarkommen würde. Ich kannte ihn. Kannte seine Vorgehensweise. Solange ich mich nicht in allergrößter Not befand, zog ich es vor meine Partnerin von allen anderen Everianischen Männern fernzuhalten. Sogar von Thorn. Sollte ich ihre Hilfe brauchen, würden sie sofort zur Stelle sein, soviel stand fest. Ich hoffte einfach, dass es nicht soweit kommen würde.

“Gut. Du hältst dich schön fern von ihr, außer ich rufe dich,” erwiderte ich. Das war das einzige Mal, dass es mir meinem Vorgesetzten gegenüber an Respekt mangelte.

“Verstanden.” Ich konnte die Belustigung in Thorns Stimme heraushören, aber seine nächsten Worte waren voller Ernst: “Neron wird nicht so verständnisvoll sein. Du musst dich beeilen, Maddox. Ich muss dir nicht erklären, was er mit ihr anstellen wird, sollte er sie zuerst finden.”

Meine Nasenflügel blähten sich auf vor Wut. “Nein, musst du nicht.” Wenn Neron herausbekommen sollte, dass die Erdenfrau meine markierte Partnerin war, dann würde er ihr wehtun um mich zu vernichten, genau wie er versucht hatte meine Familie zu vernichten. “Er weiß nicht, was sie mir bedeutet.”

“Das ist egal. Er ist Abschaum. Er wird ihr wehtun, nur um ihre Schreie zu hören. Finde sie und bringe sie zu unserem Schiff, damit wir sie beschützen können.”

“Das werde ich.” Die Gewissheit, dass sie meine Partnerin war, benachteiligte mich, denn mein Verstand war vor Hunger wie vernebelt und ich wurde vom Sextrieb gesteuert. Sollte Neron über sie Bescheid wissen, würde er sie mit klarem Kopf und berechnender Präzision aufspüren. Bestenfalls würde die Neugierde ihn anspornen. Und schlimmstenfalls—ich konnte nicht einmal daran denken.

Ich hatte ihre Träume geteilt und ihre Anwesenheit ließ meine Sinne genauer aufhorchen als das fortschrittlichste Navigationssystem des Universums. Bis zum Nachteinbruch würde sie in meinen Armen liegen.

Ich hatte keine Ahnung, wo sie war, und doch wusste ich genug. Ich kannte ihr Aroma. Mir war klar, dass ich sie unter mir spüren musste, mit meinem Schwanz in ihrer Pussy und meinem Samen, der sie ausfüllte und markierte und sie für immer an mich band. Solange sie nicht von mir beansprucht und an Bord unseres Schiffs war, würde sie nicht sicher sein.

Ich hatte Thorn schon ganz vergessen, bis er sich wieder meldete: “Ich werde Jace und Flynn Bescheid geben, aber wir werden erst kommen, wenn du uns rufst. Nach deiner Verpartnerung.”

“Ich halte euch auf dem Laufenden, allerdings bezweifle ich, dass ich Neron nachstellen werden muss. Sobald er meine Partnerin spürt, wird er zu mir kommen.” Wir alle jagten überaus intelligente und gerissene Männer. Männer, die es geschafft hatten, aus einer der Hochsicherheitsminen auf Everis’ Mond auszubrechen. Sie waren die Ersten in dreihundert Jahren, die aus Incars Minen entkommen waren und der Rat der Sieben wollte unbedingt herausfinden, wie sie das zustande gebracht hatten. Wir alle vermuteten, dass sie Hilfe von innen hatten, von einem Verräter, aber um das herauszufinden mussten wir erstmal die Sträflinge fassen.

Das war Thorns Problem, nicht meines. Ich wollte nur meine Partnerin in Sicherheit wissen und Neron tot sehen, und zwar in dieser Reihenfolge. Thorn war scheinbar einverstanden.

“Du musst sie zuerst finden. Erobere sie, mach sie zu deiner Partnerin und bring sie in Sicherheit.”

Ich nickte, obwohl er mich nicht sehen konnte. “Genau das habe ich vor. Maddox Ende.”

Als das Gespräch zu Ende war, sah ich zu, wie der Himmel rosa wurde und die Sterne meiner Galaxie mit den Farben der irdischen Morgendämmerung verschwanden. Das Spektakel war wunderschön und gar nicht so anders wie der Sonnenaufgang auf Everis, allerdings hatte unser Himmel eine etwas andere Färbung mit mehr Violett.

Ich sattelte mein Pferd und ließ mir dabei Zeit, denn die Aufgabe war neu für mich. Das Pferd trat zur Seite, offenbar war es genervt von meiner Stümperei.

“Brrr, Pferd. Ich bin gleich fertig.” Ich klopfte dem großen, intelligenten Tier auf den Nacken bis es wieder stillhielt, dann schnallte ich den Sattel fest und lud eilig meine Ausrüstung in die Satteltaschen. Dass meine Hände dabei zitterten, ignorierte ich jedoch.

Ich musste sie finden. Der Traum würde heute Nacht wiederkehren, jede Nacht würde er wiederkehren, und zwar bis unsere Markierungen sich trafen, bis wir verpartnert waren. Aber ich wollte nicht länger nur von ihr träumen. Ich wollte sie.

Ich hob meinen Fuß in den Steigbügel und setzte mich auf das Tier, dann drehte ich es in Richtung meiner Partnerin und trat das Pferd in den Galopp. Ein einziges Wort ging mir dabei wie ein Gesang durch den Kopf.

Mir.


Cassie

“Herr Bernot bittet um mehr Kaffee,” sprach Herr Anderson und nahm mit einem Lappen in der Hand die Kanne vom Herd.

“Das wette ich,” sprach ich leise zu mir selbst.

Es war Abendessen und die Gäste verspeisten gerade ihr gebackenes Hühnchen und die grünen Bohnen, die ich im Garten gepflückt hatte. Ich war dabei, die Sahne für den Blaubeerkuchen zum Nachtisch aufzuschlagen. Mit der freien Hand wischte ich mir die Stirn, denn die Ofenhitze und der Herd machten die Küche trotz offener Hintertür unheimlich warm.

Dann klingelte es an der Haustür. Er seufzte und stellte die Kanne zurück auf den Herd. “So viel zum Thema helfen.”

Ich bot ihm ein zaghaftes Lächeln an, als er aber aus dem Raum war, um die Tür zu öffnen, verflog auch schon meine aufgesetzte Fröhlichkeit. Herr Bernot war ein Problem; er hatte die Angewohnheit mir seine unerwünschte Hand auf den Hintern zu legen, sobald ich ihn am Tisch bediente.

Keiner der anderen Gäste bemerkte es, denn er war ziemlich gerissen. Entweder das oder den anderen Reisenden war es schlichtweg egal. Wenn ich Herrn Bernot einen finsteren Blick zuwarf, grinste er einfach. Er war mit seinem braunen Haar und Schnurrbart recht gutaussehend, aber die Blicke, die er mir zuwarf, machten mir Gänsehaut. Bis zu seiner Abreise würde ich wohl mehr Zeit als üblich in der Küche verbringen—und meine Schlafzimmertür abschließen. Sogar oben auf dem Dachboden musste ich vorsichtig bleiben.

Aber jetzt musste ich dem Mann erstmal Kaffee anbieten oder Herr Anderson würde mich für nachlässig halten.

Also stellte ich Schüssel und Schneebesen beiseite, wischte mir die Hände mit einem Lappen ab und nahm die Kaffeekanne. Im Moment hatten wir zwei Gäste, Herr Bernot und einen älteren Herren, der seit kurzem verwitwet war und der den Winter bei seiner Schwester verbringen wollte.

Ich war mit einundzwanzig Witwe geworden und obwohl mir seine Gesellschaft fehlte, so sah mein Leben jetzt nicht viel anders aus, als zu der Zeit als mein Ehemann Charles noch am Leben war. Unser Gast aber hatte über vierzig Jahre mit seiner Frau verbracht und ohne sie wirkte er betrübt und wirklich verloren.

Auf dem Weg zum Tisch im Esszimmer füllte ich anstandshalber zuerst dem älteren Mann die Tasse auf. Gerne hätte ich mich über den Tisch gebeugt, um auch Herrn Bernots Tasse zu erreichen, der aber hielt sie vor sich ausgestreckt und ich war gezwungen um den Tisch herumzulaufen, um ihn zu bedienen.

Mistkerl.

Mit einem aufgesetzten Lächeln ging ich um den Tisch und schenkte ihm sein Getränk ein. Selbstverständlich musste er wieder Hand anlegen. Ich erstarrte und wich zurück, er aber drückte mir seine Hand auf den Arsch und stoppte meinen Rückzug. Der alte Mann bekam nichts davon mit; er war dabei sich Zucker in seine dampfende Tasse zu streuen.

“Herr Bernot—” Ich fauchte und war bereit den Typen zum Teufel zu jagen, aber genau in diesem Moment trat Herr Anderson in den Raum und aus Respekt hielt ich den Mund, schließlich wollte ich vor einem potenziellen Gast keine Szene machen, denn Herr Anderson war nicht allein.

“Wie Sie sehen können, essen wir alle gemeinsam. Frühstück ist um sieben, Mittagessen um zwölf und Abendbrot um fünf.”

Herr Bernot nutzte die Gelegenheit; als Herr Anderson gerade einen gutaussehenden Gentleman in den Speisesaal führte, kniff er mir tatsächlich in den Arsch. Ich hätte ihn am liebsten geohrfeigt, aber das Geburtsmal in meiner Handfläche, das sich zuvor nur etwas warm angefühlt hatte, fühlte sich plötzlich an, als ob ich meine Hand über eine Kerze hielt. Der Schmerz loderte einige Sekunden lang auf und verblasste wieder, aber der scharfe Stich entlockte mir ein schockiertes Keuchen.

Herr Bernots Mundwinkel bog sich nach oben und ich erkannte diesen gewissen Ausdruck in seinen Augen. Er hatte den Laut als Zustimmung für seine Aktion gedeutet, was unzutreffender nicht hätte sein können.

“Es riecht köstlich. Tut mir leid, dass ich mich zum Abendessen verspätet habe.”

Ich riss den Kopf herum, denn ich war sicher, dass ich diese tiefe Stimme schonmal gehört hatte. Ohne weiter auf Herrn Bernot zu achten, inspizierte ich den Mann, der jetzt neben Herr Anderson am Eingang zum Esszimmer stand. Im Vergleich zur kleinen Statur und runden Figur meines Chefs war der Neuling ein Hüne. Er hielt seinen Hut in der Hand, aber sein Kopf reichte fast bis zum Türrahmen. Er war wuchtig, mit breiten Schultern und einer massigen Brust; aber er war nicht fett. Nur feste, magere Muskeln. Überall.

Ich bemerkte sein dunkles Haar, das vom Hut plattgedrückt war und an den Enden leichte Wellen schlug, die ich am liebsten zwischen meinen Fingerspitzen reiben wollte. Sein Kiefer war quadratisch und mit einem jungen Bart bedeckt. Ich verspürte den absurden Drang, meine Lippen gegen seinen Bart zu reiben und seine Konsistenz zu testen. Seine auffallend blauen Augen aber waren es, die mich in seinen Bann zogen, vor allem, weil sie genau auf mich gerichtet waren. Also genauer gesagt nicht auf mich, sondern auf Herr Bernots Hand auf meinem Hintern.

Meine Wangen fingen an zu glühen und ich riss mich von Herrn Bernot los. Ich wirbelte herum und eilte in die Küche zurück, um die Kanne wieder auf den Herd zu stellen. Als ich nun dort stand, rieb ich mit dem Daumen über das Geburtsmal, das jetzt nicht länger brannte, sondern genauso aufgeregt pochte wie mein Herz.

Dieser Mann. Das war er.

Der Mann aus meinen Träumen.

Mit einem Alien verpartnert

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