Читать книгу Ascension-Saga: 3 - Grace Goodwin - Страница 8
1
ОглавлениеTrinity
Ich konnte sofort spüren, dass es nicht Leo war, der da zu mir ins Bett gestiegen kam. Mein Verstand brauchte ein paar Sekunden länger, um es zu verarbeiten. Seine Hand auf meiner Haut fühlte sich anders an. Sie war schweißnass und es fehlten die Schwielen, an die ich mich so gewöhnt hatte. Leo hatte Haare auf der Brust und der Torso, der sich jetzt an meinen Rücken schmiegte, war nackt. Glatt. Der Schwanz an meinem Steißbein gehörte definitiv nicht Leo. Er war verstörend und … zu klein. Aber es war seine Stimme, die bei mir die Alarmglocken schrillen ließ.
“Ich hab’ dich heute gesehen, Trinity, und ich wusste sofort, dass du mir gehörst.”
Ich gehörte Leo, und nur ihm. Ich riss die Augen auf, konnte wegen der dicken Vorhänge aber kaum die Umrisse der Möbel ausmachen. Noch ehe ich vom Bett springen konnte, hatte er mich auf den Rücken gedreht. Er schmiss ein Bein über meines und sein Knie stocherte gegen meinen Oberschenkel.
Er war über mich gebeugt, denn sein heißer Atem fächelte mein Gesicht.
“Wer … wer bist du?” sprach ich und drückte gegen seinen Brustkorb. In der Dunkelheit konnte ich nur seine Silhouette ausmachen. Er hatte dunkles Haar, seine Haut war blass. Er war zwar nicht so groß wie Leo, dennoch war er nicht gerade klein. Ich zuckte zusammen, als ich spürte, wie sein Schwanz gegen mich presste.
“Keine Panik, Prinzessin. Ich bin der royale Mann für alle Gelegenheiten. Ich werde dir nicht wehtun.” Ich lachte verhalten. “Ich weiß über deine Gluthitze Bescheid. Ich bin hier um zu helfen. Ich werde dir nichts als Vergnügen bereiten.”
Oh ja, richtig. Mir war scheißegal, dass er ein verfickter Gigolo war und sein Job daraus bestand, mit adeligen Frauen ins Bett zu gehen. Ich wollte absolut nichts mit ihm zu tun haben. Ich befürchtete zwar nicht, dass er mich vergewaltigen könnte, schließlich wusste ich von Cassander, dass die Frauen dieser Art Männern und ihren Schwänzen scharenweise zu Füßen lagen, dennoch gefiel mir diese heikle Situation überhaupt nicht.
“Ich hatte mein Vergnügen, deine Dienste sind überflüssig,” entgegnete ich. “Lass mich aufstehen.”
“Du solltest es dir nicht selbst besorgen müssen,” schimpfte er fast schon. “Deine Hand wird deine Gluthitze nicht befriedigen können.”
Wie es aussah, wusste der Typ nichts von Leo, oder dass er sich bestens um meine Hitze gekümmert hatte. Allerdings war ja genau das unser Plan. Leo sollte so tun, als ob er mir nichts bedeutete, bloß ein Leibwächter für mich war. Aber woher wusste dieser Profi-Stecher über meine Gluthitze Bescheid?
“Mann … du musst raus aus meinem Bett. Sofort.”
“Schh,” seine Hand strich über mein Haar, als wollte er eine ängstliche Jungfrau beschwichtigen. “Entspann dich. Ich bin zwar nicht Cassander, dem du zuerst versprochen wurdest, aber ich möchte dir mehr als gerne behilflich sein.”
Verdammt. Der Beweis seiner Hilfsbereitschaft an meinem Schenkel wurde immer größer. Pfui. Einfach. Nein. “Nein danke. Cassander habe ich dasselbe gesagt. Jetzt geh runter von mir.”
“Ich bin sehr geschickt, Prinzessin. Es wird dir gefallen. Versprochen. Lord Jax hat mir mitgeteilt, dass du etwas Erleichterung brauchst.”
“Lord Jax war falsch informiert.” Ich drehte den Kopf zur Seite und presste die Hände gegen seine Brust, aber er ließ nicht von mir ab. Ich geriet leicht in Panik, denn nie zuvor hatte ich einen fremden Mann auf mir drauf liegen. Und wir waren nackt. Er hatte mich zwar nicht angefasst, aber wir waren nackt. Im Bett. Und er war auf mir drauf. Wie es aussah, wollte er mich tatsächlich antörnen, bevor er weitermachte.
Aber er schien kein Nein zu verstehen und das brachte mich auf die Palme.
Erneut wehrte ich ihn ab, aber er war zu kräftig.
“Prinzessin, meine Aufgabe ist es deine Gluthitze zu lindern, dich zu verwöhnen. Andere Mitglieder der königlichen Familie waren mehr als zufrieden.” Er senkte den Kopf und verpasste meiner nackten Schultern einen feuchten Kuss. Ich erschauderte vor Ekel. “Gestatte mir, dich auszufüllen und deinen Drang zu mildern. Du kannst meine Energie haben. Meinen Schwanz reiten. Dich von deinem quälenden Hunger befreien.”
Nun, hätte ich mich so gefühlt, wie bei meiner ersten Begegnung mit Cassander—was eine Ewigkeit her zu sein schien, nicht ein paar Tage—, dann wäre ich vielleicht auf sein Angebot eingegangen. Aber jetzt hatte ich Leo. Und ich war nicht länger in Hitze, sondern verliebt.
Gott, ich konnte nicht glauben, dass er bei mir im Bett mit seinen anderen royalen Trophäen prahlte. Das ging gar nicht. Ich seufzte und erinnerte mich an ein Motto, dass Destiny mir immer gesagt hatte. Manchmal muss man eben mitspielen.
Er war viel zu stark und wollte Nein nicht als Antwort akzeptieren, also änderte ich meine Taktik. “Du hast recht.” Ich entspannte mich so gut wie möglich, obwohl es ziemlich schwer war, weil ich ihn schleunigst von mir runter haben wollte.
“Schon besser, Prinzessin. Ich werde dich vollstens befriedigen.”
“Ach ja? Dann lass mal sehen, womit du mich befriedigen willst,” ich war praktisch am Schnurren. Zum Glück war es zu dunkel und er konnte nicht sehen, wie ich mit den Augen rollte. Meine Hand glitt an seiner haarlosen Brust entlang, über seinen Waschbrettbauch und bis zu seinem Schwanz. Ich schluckte, weil ich sonst in meinen Mund erbrochen hätte. Er war groß und steif, aber er war nicht Leo. Ich konnte ihn Gott sei Dank nicht sehen, aber ich konnte ihn fühlen.
Er hisste, als ich ihn anfasste. “Ich sollte dich eigentlich anfassen. Und mein harter Schwanz sollte nicht in deiner Hand liegen, sondern in deiner königlichen Muschi.”
Ich rutschte tiefer und umfasste seine Eier. Sie waren geschwollen und voll, als ob er sich für mich aufgespart hatte. Wenn ihm den Begriff blaue Eier geläufig war, dann würde er gleich noch eine ganz andere Art blauer Eier erfahren.
“Du bist wohl ‘ne ganz Wilde?” sprach er.
“Eine Frau, die kein Interesse hat,” konterte ich lauthals, damit er es endlich begriff und packte so feste zu, dass seine Eier in meiner Faust zu Mus zermatscht wurden.
Er bäumte sich auf und fing an zu brüllen—und ich ließ nicht los.
Genau in diesem Moment sprang die Tür auf und das Licht ging an.
Der Mann für alle Gelegenheiten kauerte über mir und blickte Richtung Tür. Endlich konnte ich ihn sehen … und Leo, der jetzt groß und bullig im Türrahmen stand. Leo betrachtete die Szene, kniff die Augen zusammen und atmete schwer. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Und sein Schwanz glich einem Telefonmast in seiner Hose.
“Was zu Teufel ist hier los?” raunte er. Er blickte nicht auf mein Gesicht, sondern auf meine Hand an den Eiern des Mannes. Kein Laken bedeckte uns.
Das Gesicht des Mannes—ich konnte es jetzt sehen—war knallrot und schmerzverzerrt. Gut so. Er war ziemlich attraktiv, dunkles Haar, etwas älter als ich. Da er einen funktionstüchtigen Schwanz hatte, musste ich davon ausgehen, dass er seine Partnerin gefunden hatte. Entweder wartete sie irgendwo im Palast darauf, dass er seine Pflicht hinter sich brachte, oder die hatte ihn sitzengelassen oder sie war tot. Keine Ahnung, was genau. Und es war mir egal. Dem Typen mussten Manieren beigebracht werden.
Ich wand mich unter ihm hervor—ohne loszulassen. “Du musst zuhören lernen.” Meine Stimme klang sanft, aber selbst ich konnte einen Anflug Wut heraushören.
“Bitte lass los!” der Mann für alle Gelegenheiten bettelte mit der Quietschestimme einer Dreizehnjährigen.
Zufrieden ließ ich ihn los und er fiel zur Seite und rollte sich wie ein Fötus zusammen. Ich sprang vom Bett runter und Leo kam in zwei mächtigen Schritten auf mich zu. Er zog das Laken vom Bett und legte es mir um. Und der Mann für alle Gelegenheiten?
Hinter mir hörte ich ein Würgegeräusch. Gefolgt von einem Schwall Kotze, als sein Mageninhalt sich aufs Bett entleerte. Arschloch. Ich bezweifelte, dass er so schnell wieder ein Mitglied der königlichen Familie bedienen würde.
“Wie kannst du es wagen meine Partnerin anzurühren!” brüllte Leo.
Ich berührte seine vertraute Brust, die ich so gerne zu küssen und zu streicheln pflegte, selbst durch seine Uniform hindurch. “Er hat nur seine Pflicht getan.”
“Deine Hand war auf seinem Schwanz,” zischte er mit zusammengebissenen Zähnen.
Ich blickte zu Leo auf und er kochte vor Wut. Seine Augen waren schwarz, seine Haut gerötet, die Sehnen an seinem Hals standen hervor, genau wie die Venen an seinen Schläfen. Vor mir stand kein Krieger, sondern ein Partner, der seine Frau beschützen wollte.
“Er ist royaler Mann für alle Gelegenheiten. Lord Jax hat ihm gesagt, dass ich die Gluthitze habe.” Das entschuldigte zwar nicht viel, vielleicht aber würde es Leo davon abhalten, den Dummkopf auf der Stelle zu töten. Er war um Jahrzehnte jünger als Cassander. Vielleicht sogar jünger als ich. Wenn die Gluthitze mich mit achtzehn oder neunzehn heimgesucht hätte, dann hätte er mir wohl eher zugesagt als der reife Cassander. Aber seine Jugend entschuldigte nicht sein mangelndes Zuhörvermögen. Sollte er das nicht lernen, dann würde er keine vierzig Jahre alt werden.
“Als ob das einen Unterschied macht,” entgegnete Leo. “Du hattest seinen Schwanz in der Hand,” wiederholte er.
“Ich weiß, und ich möchte mir jetzt gerne die Hände waschen. Glaubst du wirklich, dass ich mich für jemand anderes interessieren könnte?” fragte ich. Ich trat an ihn heran und schmiegte mich an ihn. Ich atmete ihn ein, denn er gehörte mir. Er legte den Arm um mich und zog mich einen Schritt weiter vom Bett weg.
Leo beäugte den Mann für alle Gelegenheiten, als ob er überlegte, wie er ihn umbringen könnte. Ob er ihm schnell das Genick brechen oder ihn erst vom Balkon baumeln lassen würde, bevor er ihn runter warf.
“Deine Hand war auf seinem—”
“Hör auf damit. Er wollte mich nicht hoch lassen, also habe ich Interesse vorgetäuscht, um an seine Eier ranzukommen. Und zwar nicht so, wie du denkst.”
“Er hat dich nicht aufstehen lassen?” Leo knurrte und sein gesamter Körper wurde stocksteif, als er den Mann zu Tode prügeln wollte.
“Ich kann selbst auf mich aufpassen,” warnte ich.
Er warf mir einen skeptischen Blick zu, als der Mann für alle Gelegenheiten schließlich Luft kotzte, musste ich grinsen.
“Ich habe ihn angefasst, um mich zu verteidigen. Leo, siehst du etwa auch so aus, wenn ich deine Eier bearbeite?” Ich deutete auf den Mann, der mir jetzt sogar ein bisschen Leid tat. Nur ein bisschen.
Unter dem ganzen Schweiß hatte er eine grünliche Färbung angenommen. Eine Hand hielt seine ramponierten Eier und er kauerte sich noch fester zusammen. Das Erbrochene vor ihm machte seine Misere nur offensichtlicher.
Leos Mundwinkel bog sich nach oben, aber das war’s.
“Warum war er überhaupt in deinem Bett?” fragte er.
Ich zuckte die Achseln und zog das Laken enger an mich heran. “Ich hab’s dir doch gesagt. Lord Jax hat ihm von meiner Gluthitze erzählt. Als royaler Mann für alle Gelegenheiten wollte er mir wohl helfen. Das ist sein Job. Er befriedigt die Mitglieder der königlichen Familie.”
“Liebling, willst du damit sagen, er ist in dein Bett gestiegen, nur um seinen Job zu erledigen? Kein Typ kann dich anschauen ohne dich zu wollen.” Er schob mich hinter seinen Rücken und trat ans Bett heran. “Fass sie noch einmal an und ich werde dich umbringen. Deine lahme Entschuldigung zieht bei mir nicht.”
Ich verdrehte die Augen. “Leo, ich bin alleine mit ihm fertig geworden. Okay?”
Ohne jedes Mitgefühl starrte er den Typen an.
“Wie bist du hier reingekommen?” wollte Leo wissen.
Der junge Mann gab keine Antwort, sondern deutete nur mit dem Arm. Wir drehten uns um und erblickten eine leicht geöffnete Tür in der Wand. Keinem von uns war vorher die Geheimtür aufgefallen. Es gab keinen Türgriff oder irgendein Anzeichen für einen Durchgang. Leo stürmte hinüber, drückte die Tür ein und steckte den Kopf in den dunklen Raum.
“Ein Geheimgang,” sprach er, als er zurückkam und meinen Ellenbogen nahm. “Wie viele davon gibt es?”
“Sie sind überall,” stöhnte der Mann für alle Gelegenheiten. “Damit ich die Frauen bequem bedienen kann.”
Das erklärte einiges. Leo hatte meine Schlafzimmertür bewacht und die ganze Zeit gab es andere Wege, um an mich heranzukommen. So viel zum Thema Sicherheit. Der Killer hätte sich jederzeit reinschleichen und mich abmurksen können, sollte er den Geheimgang kennen, was durchaus denkbar war. Der Gedanke ließ mich erschaudern.
“Deswegen wollte ich nicht nur den Leibwächter spielen. Dinge wie diese geschehen und du bist ungeschützt. Liebling, der Typ lag auf dir drauf, nackt.”
“Ich verstehe, was du meinst,” bot ich an, denn ich musste ihm recht geben. “Vielleicht sollten wir den Plan ändern.”
“Der Plan hat sich schon geändert, als der Mistkerl zu dir ins Bett gestiegen ist.” Leo funkelte mich heißblütig an, als er auf den klagenden Beischläfer deutete.
Ich nickte. “In Ordnung, Liebling.” Meine Zusage linderte die Spannung in seinen Schultern und mir wurde klar, wie schwierig es für ihn war, sich einfach nur als mein Bediensteter auszugeben. An meiner Seite zu stehen, während ich so tat, als ob er mir nichts bedeutete. Aber er hatte es getan, und zwar weil ich ihn darum gebeten hatte. Weil er meinem Urteilsvermögen vertraute.
Vielleicht war es an der Zeit, dass ich seinem Urteil vertraute. Vielleicht sollte ich ihm vom Plan erzählen. Darüber, was meine Schwestern und ich ausgemacht hatten. Entweder er war der Richtige für mich oder nicht. Und jede Zelle meines Körpers schrie förmlich danach. Mir. Mir. Mir. Es war wie ein Konzert auf Mikro-Ebene.
“Führt einer der Geheimgänge in das Quartier der Garden?” fragte Leo den Mann für alle Gelegenheiten.
Der konnte nur nicken, dann würgte er etwas mehr hervor.
Ich zuckte zusammen. Jetzt tat er mir wirklich leid. Was, wenn ich ihn kastriert hatte?
Andererseits hätte er auf mich hören sollen.
“Hör zu, Freundchen,” sprach Leo laut und deutlich. “An alle, die es etwas angeht. Prinzessin Trinity ist meine Partnerin. Mein Schwanz ist der einzige, den sie anrührt und meine Eier sind die einzigen, an denen sie herumfummelt. Dass sie dir fast die Eier abgerissen hat ist nichts im Vergleich zu dem, was ich tun werde, sollte ihr nochmal irgendjemand zu nahe kommen.”
Der Typ fiel in die Kissen zurück und hob als Antwort nur die Hand.
Leo nahm meine Hand und führte mich Richtung Geheimtür, dann zog er mich in die Dunkelheit hinein.
Diesmal, als es erneut stockfinster war, war ich mit der einzigen Person zusammen, der ich voll und ganz vertrauen konnte, die einzige Person, die ich nackig in meiner Nähe haben wollte.