Читать книгу Faith - Grace Goodwin - Страница 12
5
ОглавлениеFaith, Polizeistation, Vernehmungszimmer 3
Ich hatte noch nie ein Polizeirevier von innen gesehen, auch nicht auf der Erde. Ich hatte nie Ärger mit der Polizei gehabt. In der zweiten Klasse war ein Polizist in unser Klassenzimmer gekommen und hatte uns darüber aufgeklärt, wie gefährlich es war mit Fremden zu reden, aber das war's auch schon. Ich hatte einfach nie das Bedürfnis verspürt gegen das Gesetz zu verstoßen. Sich über Vorschriften lustig machen? Grenzen austesten? Klar, das kam jeden Tag vor. Aber Gesetze brechen?
Das war eher der Stil meiner Zwillingsschwester Destiny.
Trinity hatte einmal beim Nachbarn Blumen geklaut, um zum Muttertag einen Strauß daraus zu machen. Sie hatte zwar etwas genommen, das nicht ihr gehörte und Mutter hatte verlangt, dass sie der armen Misses Kluger mit den edlen Tulpen und Narzissen in der Hand ihren Fehltritt beichtete, aber das waren keine Serienkillerprobleme.
Destiny hatte einmal im Ramschladen einen Lippenstift mitgehen lassen. Mutter hatte sie sofort zurück geschliffen, den Manager rufen lassen, den Lippenstift bezahlt und dann musste meine arme Zwillingsschwester einen Monat lang Abend für Abend das Geschirr spülen, um Mutter zurückzuzahlen. Es war lächerlich, schließlich war der Lippenstift nur einen Dollar wert, als Zehnjährige aber hatte sie eine wichtige Lektion gelernt.
Und da saß ich nun, die harmloseste des Trios, und diese Leute hielten mich für einen Killer? Ausgerechnet ich saß jetzt in Polizeigewahrsam. Ich konnte es ihnen nicht wirklich übelnehmen, schließlich hatte ich den Polizisten angegriffen. Aber was hatten sie vor? Seit über einer Stunde saß ich nun hier rum—gefühlt, denn es gab keine Uhr—und wartete. Ich musste aufs Klo und fragte mich, ob sie mich absichtlich zappeln ließen, weil sie mich zusätzlich einzuschüchtern wollten.
Es gab kein Klo, kein Essen, Wasser oder Schlaf. Hatten sie etwa auch Weiße Folter auf dem Programm?
Lord Jax war enttäuscht von mir. Ich konnte es in seinen traurigen, resignierten Augen sehen und wie er die Schultern hängen ließ. Er würde mich nicht hier rausholen. Er wollte Antworten.
Lady Jax? Ha! Kein Kommentar. Ihr Ziel war es, mich zur Schnecke zu machen.
Und Thor? Gott, ich glühte bereits, wenn ich nur an ihn dachte. Ich befühlte meine Lippen und konnte spüren, wie sie nach seinem aggressiven Kuss immer noch ganz kribbelig waren. Meine Nippel führten ein Eigenleben und formten harte Spitzen unter meinem BH. Die prompte Anziehung zwischen uns würde mich nicht retten. Er wollte vielleicht gerne ficken, aber am Ende hatte er sich trotzdem nicht von seinem Schwanz leiten lassen. Zu wissen, dass er nicht gleich mit jeder ins Bett ging, fühlte sich gut an, schon gar nicht mit einer potenziell planetaren Bedrohung wie mir.
Sein Schwanz verfügte über eine Art Urteilsvermögen, oder zumindest sein Verstand.
Und wie sah es mit meinem Urteilsvermögen aus? Ich wusste nicht, ob er verpartnert, verwitwet oder sonst was war. Vielleicht hatte er sogar Kinder zu Hause und ich war rollig wie eine Katze. Ich war zwar keine Jungfrau mehr, aber ich war immer vorsichtig. Bis jetzt. Bis diese dämliche Gluthitze mich im Griff hatte.
Ich rutschte auf dem Stuhl hin und her. Doch, ich war wählerisch. Andere Hausangestellte hatten mir gefallen und einige der attraktiveren Aleranischen Männer hatten meine Gluthitze aufbrodeln lassen, aber ich war nicht bereit gewesen, sie wie ein Cowgirl zu reiten. Thor aber war es, der mich mit seiner harten, dicken Länge in der Hose um den Verstand brachte.
Ich leckte mir die Lippen und fragte mich, wie seine Haut wohl schmeckte. Es war schwer mich darauf zu besinnen, dass er womöglich der Verräter war. Jemand hatte uns in der ersten Nacht Zel auf den Hals gehetzt und danach versucht Trinity auf dem Empfang zu entführen. Alle Hinweise führten zur Familie Jax und trotzdem stellte ich mir gerade vor, wie einer der Verdächtigen mich langsam verführte oder mich gegen eine Wand schob und wie ein Wilder durchfickte.
Gerade als ich überlegte, was mir lieber wäre—langsam oder heftig—ging die Tür auf und vier Männer kamen herein.
Ich errötete, obwohl sie meine Gedanken wahrscheinlich nicht lesen konnten.
“Ich bin Inspektor Wyse,” sprach der Erste. Seiner Aufmachung und seinem Gehabe nach war er eindeutig der Boss hier. “Lord der Familie Wyse und Inspektor Optimi in der Optimus-Einheit. Ist dir klar, was das bedeutet?”
Scheiße.
Mutter hatte oft von ihnen erzählt. Sie waren Detektive, Richter und Geschworene, und zwar alles auf einmal. Er konnte mich schuldig sprechen und jahrelang wegsperren, besonders, da er ihr Inspektor Optimi war. Was für ein origineller Titel für den Obermufti vom Dienst.
Auf einmal wünschte ich mir, ich wäre auf der Erde mit einem überlasteten Pflichtverteidiger. Mein Vater war selber Richter. Er liebte Rechtsstaatlichkeit.
Dieser Mann liebte ganz offensichtlich Macht.
Inspektor Wyse sah wie Ende sechzig, vielleicht Anfang siebzig aus. Graues Haar, tiefe Furchen in seinem kantigen Gesicht. Seine Haltung aber war gerade, aufrecht, ohne jeden Stuss. Er versprühte kein bisschen Güte oder Freundlichkeit. Er war durch und durch auf seinen Job fixiert und heute war ich dieser Job.
Den Uniformen nach handelte es sich bei zwei der anderen Männer um Polizisten. Sie sahen genauso aus, wie die Männer, die mich vom Anwesen der Jaxs abgeführt hatten. Der andere Typ sah wie ein fieser Handlanger aus. Er hatte tiefsitzende, fast tote Augen. Keine Spur von einem Lächeln oder Wohlwollen auf seinem Antlitz. An der Seite zog sich vom Mundwinkel bis zum Hals eine sichelförmige Narbe über sein Gesicht. Seine Uniform war eindeutig militärisch, aber ganz in Schwarz gehalten. Kein Abzeichen oder Wappen. Er hätte alles und jeder sein können.
Oder niemand.
Alles an ihm schrie förmlich nach Mafiosi oder Männer in Schwarz. Ich konnte nur hoffen, dass es sich nicht um Ersteres handelte.
Das Narbengesicht musterte mich und bäumte sich vor mir auf, sodass ich mir ganz klein vorkam. Das war natürlich Absicht, aber es wirkte. Ich bot keinen besonders aufregenden Anblick. Mein braunes Haar war hinter meine Ohren gesteckt, ich war ungeschminkt und ich trug die einfache Dienstuniform vom Hause Jax.
“Du hast jetzt die Gelegenheit, um zu reden. Sag uns, wer du wirklich bist und warum du im Jax-Haushalt herumgeschnüffelt hast. Ich empfehle, dass du die Gelegenheit wahrnimmst, wenn nicht …”
Er blieb vage, bedrohlich. Ich sollte wie ein Kanarienvogel singen und meine Mutter und Schwestern in Gefahr bringen, oder mir würde etwas blühen.
“Falls nicht?” konterte ich.
Er zog eine graue Augenbraue nach oben und Narbengesicht verschränkte die Arme vor der Brust. Das brauchte er gar nicht, um mich einzuschüchtern. Er war schon so furchteinflößend genug.
Dann bog sich Lord Wyses Mundwinkel nach oben. Er warf den Polizisten einen flüchtigen Blick zu. “Das hier ist ein einfaches Verhörzimmer in einer Polizeiwache. Sie kümmern sich um kleinere Vergehen, einfache Gauner. Erkennst du meine Uniform?“ wollte er wissen.
“Sie sagten, Sie gehören zu Optimus-Einheit.” Ich wollte nicht so tun, als ob ich über die Gruppierung nicht Bescheid wusste. Bestimmt kannte jeder auf Alera diese Eliteeinheit. Es wäre wie so zu tun, als ob ich nie vom FBI gehört hätte. Ich musste nicht erst vom FBI in Gewahrsam genommen werden, um zu wissen, dass das eine ernste Angelegenheit war.
“Ja, und die Optimus-Einheit verfügt über ausreichend Daten, um zu wissen, dass du gar nicht existierst. Es gibt weder Fingerabdrücke, noch Irisscans oder ein Geburtszertifikat. Nichts über dich, Faith. Warum ist das so? Du musst in der Tat hoch interessante Freunde haben. Reiche Freunde. Kontakte.” Er beugte sich über den Tisch und starrte mich an, als ob er ein Insekt inspizierte. Mistkerl. “Mächtige Freunde.”
Klar, meine Identität war definitiv ein Problem. Ich war nicht hier geboren worden, hatte keinen Führerschein, kein Bankkonto, keinen Wohnsitz. Ich wusste nicht, wie sie auf Alera den Zivilstand verfolgten, aber ich nahm an, dass es ähnlich lief wie auf der Erde. Geburtsurkunden. Krankendaten. Schulakten.
In den Datenbanken des Planeten war ich nicht zu finden, weil ich bis vor kurzem noch nie auf Alera gewesen war. Ich konnte nur hoffen, dass sie keinen Gentest oder Ähnliches durchführen würden, denn dann würden sie wissen, wer ich war. Gene konnten nicht lügen. Meine Abstammung würde auffliegen. Meine Mutter würde als die Königin identifiziert werden und ich selbst als Trinitys Schwester.
Ich ließ meine Hände vom Tisch gleiten und faltete sie in meinem Schoß. Ich ballte meine Finger zusammen. Vielleicht könnte ich ihn eine Weile hinhalten? Mir etwas Zeit verschaffen und mir etwas einfallen lassen.
“Welche Art von Informationen wolltest du bei den Jaxs sammeln?” fragte er und lehnte sich noch weiter nach vorne, die Handflächen flach auf dem Tisch. Aus dieser Nähe konnte ich sehen, dass seine Augen dunkelblau waren.
Ich hob mein Kinn und schwieg. Sie hatten mich im Anwesen der Jaxs erwischt. Er glaubte, dass es mir um diese Familie ging. Er glaubte, dass ich nach Informationen konkret über sie suchte. So war es ja auch, aber nur, weil sie mir und meinen Schwestern eine Killertruppe geschickt hatten. Beinahe wären sie erfolgreich gewesen. Zum Glück hatte er keinen Grund, eine einfache Magd mit der königlichen Familie in Verbindung zu bringen. Und außerhalb der Familie Jax und den jetzt toten Garden wusste niemand, was sich in unserer ersten Nacht auf diesem Planeten abgespielt hatte.
Über die toten Wachleute wurde in den Nachrichten nämlich nicht berichtet. So viel wusste ich. Ich hatte hingeschaut.
Ausnahmsweise war ich froh darüber, dass ich mit meinem braunen Haar und braunen Augen eher meinem Vater ähnelte. Mutter und Trinity waren beide attraktive Blondinen mit heller Haut und blauen Augen. Ich sah ihnen absolut nicht ähnlich. Gott sei Dank.
“Ich habe Ihnen nichts zu sagen.” Ich konnte nicht gerade nach einem Anwalt verlangen. Ich hatte keine Ahnung, wie so etwas auf Alera lief. War ein Verdächtiger so lange unschuldig, bis seine Schuld bewiesen wurde? Bekam er einen Rechtsberater? Ich wollte mich nicht verraten, indem ich dumme Fragen stellte.
Die entsprechenden Gesetze wurden von der Königin erlassen, aber fast dreißig Jahre lang waren sie ohne so eine unterwegs gewesen. Wer weiß, was für Absurditäten sie sich ohne meine Mutter hatten einfallen lassen.
Er richtete sich auf, blickte zu den beiden Polizisten rüber und schnippte mit den Fingern. Sie kamen auf mich zu und stellten sich neben mich.
“Na schön. Wir werden das Gespräch in einer Umgebung weiterführen, die eher zum … Reden verleitet.”
Damit meinte er bestimmt kein weiches Sofa und ein paar Gläser Wein.
Narbengesicht lachte. “Die Optimus-Zelle im Bereich C wird sie in einer Stunde zum Singen bringen.”
Ich malte mir aus, was im erwähnten C-Bereich so alles abgehen könnte und das Blut gefror mir in den Adern, aber ich würde jetzt nicht einknicken. Ich durfte ihnen nicht von Trinity erzählen, oder meinem Status. Nein. Ich musste um jeden Preis schweigen. Ich musste ihnen mehr Zeit verschaffen. Mich jetzt zu verplappern würde meine Mutter in Gefahr bringen. Und Leute machten Dummheiten, wenn sie Angst hatten, wie zum Beispiel Geiseln töten, um Spuren zu verwischen.
Meine Schwestern und ich brauchten mehr Zeit. Mutter brauchte mehr Zeit. Ich konnte nur hoffen, dass ich nicht allzu teuer dafür bezahlen würde.
Die Polizisten packten meine Oberarme und zerrten mich vom Stuhl.
Und dann geschah es; ich dachte nicht nach, sondern handelte einfach. Plötzlich wurde ich von einem Energieschub erfasst und mein Körper fühlte sich an, als ob er von den Füßen aufwärts mit heißem Wasser aufgefüllt wurde.
Ich fühlte mich mächtig.
Unbesiegbar.
Ich schlitterte auf meinen klobigen Dienstschuhen herum, streckte den Arm aus und schmetterte ihn nach oben, sodass meine Hand den einen Polizisten an der Nase traf. Ein knochenbrecherisches Geräusch war zu hören. Der andere Polizist zerrte mich nach hinten und ich nutzte den Schwung, um ihn mit dem Ellbogen im Solar Plexus zu treffen, worauf er sich krümmte. Ich packte seinen Hinterkopf, drückte ihn runter und trat ihm mit dem Knie ins Gesicht.
Keiner der beiden war völlig außer Gefecht gesetzt, aber sie waren definitiv fassungslos, als ich sie festhielt und versuchte, sie bewusstlos auf den Boden zu bekommen. Sie waren mindestens fünfzig Pfund schwerer als ich und um etliches größer. Sie waren nicht leicht kleinzukriegen. Narbengesicht war es, der mir Einhalt gebot, und auch nur mit einem Betäubungsschuss aus der Ionenpistole. Ich krampfte und kippte fast vorne über, eine Hand aber packte mich und hielt mich aufrecht. Ich war nur froh, dass ich mir nicht in die Hosen pisste, als hinter meinem Rücken erneut die Handschellen klickten.
Die Betäubung war schwach, denn die Lähmung hielt nur etwa zwanzig Sekunden an. Lange genug jedoch, um mir wirklich Angst zu machen und mich so richtig in Schwierigkeiten zu bringen.
Warum war ich wie Destiny auf hundertachtzig auf die Polizisten losgegangen? Ich hatte nicht einmal nachgedacht, die Reaktion war automatisch. Mir hatte nicht gefallen, wie sie mich angefasst haben, so grob. Ich hatte nicht die Absicht, im C-Bereich der Optimus-Einheit zu verschwinden, wo zur Hölle das auch war. Aber jetzt war ich ganz sicher dorthin unterwegs. Allein. Gefesselt. Niemand würde mir helfen, besonders, da sie mich jetzt wohl als leicht gefährlich einstuften. Niemand würde mich retten. Ich würde mich selbst aus diesem Schlamassel befreien müssen.
Trinity und Leo wussten nicht, dass ich hier war. Destiny war irgendwo als verdammte Nonne unterwegs. Und ich würde nicht reden, um hier rauszukommen.
Also würde ich eben eine Weile im Gefängnis vor mich hin rotten. Destiny brauchte mehr Zeit, um ihre Mission zu vollenden. Trinity benötigte Zeit, um den Thron voll und ganz für sich zu beanspruchen. Sie brauchten mehr Zeit, um unsere Mutter zu finden.
Und ich war noch nicht fertig. Im Hause Jax saß ein Verräter, ein Verräter, der mich zu meiner Mutter führen würde. Und ich hoffte felsenfest, dass es nicht Thor war, dass der Verräter persönlich mich um den Verstand geküsst und dann zugesehen hatte, wie ich von Mutters Feinden fortgeschleppt wurde.
Thor
Als Faith aus dem Haus geführt, in den Polizeisprinter gesteckt und wegchauffiert wurde, war ich übergeschnappt.
Ich wollte bei meinen Eltern keinen Aufstand machen, aber ganz zurechnungsfähig war ich auch nicht mehr. Sie hatten meine Partnerin. In Handschellen. Sie hatten sie mir weggenommen.
In mir war plötzlich eine primitive Seite erwacht, der völlig egal war, wer sie war, was sie angestellt hatte oder warum. Ich wollte sie beschützen, sie vor den Methoden der Polizei bewahren, was auch immer sie mit ihr vorhatten.
Die Vorstellung, wie sie in dem großen Gebäude im Stadtzentrum saß, bescherte mir eine Panikattacke. Dort tummelten sich echte Kriminelle. Verbrecher. Leute, die ihr etwas antun könnten. Sie war zierlich, klein. Ich erinnerte mich an jeden weichen Zentimeter an ihr. Jemand könnte sich das zunutze machen, sie anfassen.
Ihr wehtun.
Anstatt wieder ins Haus zu gehen und mit meinen Eltern zu reden, verschwand ich ohne jedes Wort. Ich fuhr nach Hause. Die Stille in meinem Apartment machte es allerdings nur noch schlimmer. Ich lief auf und ab, so gut es ging mit einem Knochen zwischen den Beinen. Mitten im Wohnzimmer, mit Ausblick auf die Stadtlandschaft zwölf Etagen unter mir, knöpfte ich meine Hose auf und holte meinen Schwanz raus. Ich betrachtete ihn. Streichelte ihn. Ich sah zu, wie der Vorsaft an meiner Eichel entlang und über meine Finger lief.
Ich hatte ihn noch nie dermaßen hart gesehen, nicht einmal gewusst, dass er so groß werden konnte. Nie hatte ich solche Lust verspürt, als ich ihn der Länge nach rieb. Ich atmete zischend aus und dachte an Faith.
Ich stöhnte, zog meine Hand weg.
Nein! Ich durfte nicht an die Frau denken, die offensichtlich ein Gegner meiner Familie war. Zel hatte Prinzessin Trinity attackiert und da er für unser Haus arbeitete, musste ich wachsam bleiben. Unter uns gab es weiterhin einen Verräter, denn ich bezweifelte, dass die Frau, die ich geküsst hatte, zu solcher List fähig war. Ich konnte einfach nicht glauben, dass Faith diejenige war, die Zel mit dem Mord an der Prinzessin beauftragt hatte.
Es war nicht völlig unmöglich, aber sehr unwahrscheinlich.
Das kam nicht von meinem Verstand, sondern von meinem Herzen. Meinem Körper. Ich wollte nicht wahrhaben, dass die Frau, die für mich bestimmt war, Teil eines solch teuflischen Komplotts war.
Dann war da noch mein Schwanz, der sich lang und dick an meinen Nabel schmiegte. Er wippte, als ob er nach seiner Partnerin suchte. Nach Faith.
Sie war die Richtige. Keine Frage. Mein Schwanz zeigte wie ein Pfeil nach oben, und zwar genau auf sie. Die Göttin müsste schon einen Baumstamm vom Himmel werfen und mich k.o. schlagen, um mir ein noch eindeutigeres Zeichen zu senden.
Faith gehörte mir. Und sie saß in Polizeigewahrsam. Mutter hatte Lord Wyse rufen lassen. Lord Wyse war bei der Optimus-Einheit. Und das bedeutete—
“Mist,” fluchte ich und schob meinen zornigen Schwanz zurück in die Hose, dann lief ich zur Tür.
Sollte Lord Wyse—der Inspektor Optimi dieser unbarmherzigen Organisation— Faith in die Finger bekommen, dann würde er nicht zimperlich vorgehen. Er würde sie wie eine extrem gefährliche Kriminelle behandeln, besonders nach all dem Medienzirkus um meine Familie. Ein Verdächtiger gab den Anschein, als ob die Optimus-Einheit ihren Job machte—was nicht ausgeschlossen war—und das würde die Unruhen auf Alera versiegen lassen. Ein Verdächtiger, der für den Mordversuch an der Prinzessin verantwortlich war.
Fette Schlagzeilen.
Vielleicht war sie ja schuldig. Ich würde sie trotzdem da rausholen. Wenn sie bestraft werden musste, dann würde ich das erledigen. Ich würde ihr solange den Arsch versohlen, bis sie ein Geständnis ablegte, bis sie mir alles gab. Ihre Lust, ihre Geheimnisse und ihren Körper.
Zwanzig Minuten später war ich im Polizeirevier und fragte nach Lord Wyse persönlich. Der Polizist kannte mich scheinbar, wohl aus den verfluchten Medien. Ich war rechtmäßiger Erbe der Jax-Dynastie. Jener Familie, die die Angriffe auf Prinzessin Trinity angezettelt hatte. Wir waren nicht besonders beliebt, tatsächlich wurden wir verunglimpft. Und dem verächtlichen, empörten Gesichtsausdruck des Polizisten nach zu urteilen, glaubte er diesen Berichten.
Anstatt mir zu helfen, wandte er sich ab und ignorierte mich. Er erteilte mir und der Familie Jax eine Abfuhr.
Bevor ich ihn aber anscheißen konnte, kam der Chef der Optimus-Einheit durch den langen Flur gelaufen. Faith war bei ihm, ihre Hände waren hinter ihrem Rücken gefesselt. Sie sah unverletzt aus. Nicht glücklich, aber unversehrt.
Als ich sie sah, kam mein Schwanz praktisch aus meiner Hose herausgekrochen.
Partnerin.
Nehmen.
Ficken.
Meins.
Ich konnte kaum noch etwas sehen, denn mein alles-verschlingendes Verlangen beschränkte meinen Fokus nur auf sie. Sie. Der sehnsüchtige Drang brachte mich dazu, mich vor Wyse zu stellen und einem der mächtigsten Männer des Planeten den Weg zu versperren.
“Thordis Jax.” Er grüßte mich. “Wir bringen die Gefangene ins Hauptquartier der Optimus-Einheit. Machen Sie sich keine Sorgen; bald werden wir alle Informationen von ihr haben—und selbstverständlich an Ihren Vater weiterleiten. Der Verdacht gegen Ihre Familie wird bald fallengelassen, das steht außer Frage. Sobald sie redet.”
Faith stand regungslos da und blickte mich an, als er von den abscheulichen, unaussprechlichen Dingen erzählte, die er eventuell mit ihr in ihrem Hauptquartier anstellen wollte. Nur Schwerverbrecher wurden dort verhört. Es war nicht weniger als ein Gefängnis. Sobald sie dort eingesperrt wurde, würde es sehr viel schwieriger sein, sie zu befreien und ich müsste mich auf Schritt und Tritt mit diesem arroganten Arschloch herumschlagen.
“Das wird nicht nötig sein,” sprach ich.
“Wollen Sie nicht ihre Familienehre wiederherstellen? Sie hat uns nichts gesagt,” entgegnete Lord Wyse. “Sie hat sich gewehrt. Mit Gewalt. Sie wirkt zwar harmlos und bescheiden, aber sie ist eine Gefahr für die Gesellschaft. Für Ihre Familie.”
Das stand außer Frage, nachdem ich eben so unverschämt an der verfickten Rezeption abgefertigt wurde.
Einen Moment lang betrachtete ich die Polizisten, die sie an den Schultern festhielten. Das Gesicht des einen war blutig, seine Nase geschwollen. Der andere hatte keine sichtbaren Verletzungen, wirkte aber verstimmt. Tatsächlich sahen beide stinkwütend aus.
Sie hatte zwei weitere Polizisten angegriffen? Ich musste mir ein Lächeln verkneifen, denn Lord Wyse hatte recht. Sie war alles andere als zart besaitet. Nein, in meiner Partnerin loderte ein Feuer, das ich auf ganz andere Arten aufflackern sehen wollte. Sie war voller Leidenschaft und ich sehnte mich danach, diese Hitze zu erwecken. Sie zu sehen. Zu hören. Zu spüren.
“Familie Jax wird keine Anklage erheben. Lassen Sie sie gehen.”
Faith blickte überrascht, sprach aber kein Wort. Sobald sie unter mir lag, würde sie sowieso reden. Sie würde mir alle ihre Geheimnisse verraten, allerdings hatte ich nichts dagegen, wenn dieses spezielle Gespräch mit mehr und härter und ja anfangen würde.
“Verzeihung?” fragte Lord Wyse, als ob er nicht richtig gehört hatte.
“Wir erstatten keine Anzeige; also können Sie ihr die Handschellen abnehmen und sie gehen lassen.”
“Ihre Mutter wird nicht einverstanden sein. Der Ruf Ihrer Familie wurde—”
Er bevormundete mich wie ein kleines Kind und darauf wollte ich sie nur noch schneller von ihm wegbekommen. “Mir ist bewusst, wie meine Familie in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.” Ich funkelte kurz den Polizisten an, der mich ignoriert hatte. “Meine Mutter ist nicht hier. Ich bin hier und ich spreche für die Familie Jax. Ich erstatte keine Anzeige,” wiederholte ich. “Lassen Sie sie frei.”
“Sie hat zwei Polizisten angegriffen,” wandte er ein.
“Sie haben sie angerührt?” wollte ich wissen und war bereit, ihnen eigenhändig eine zu verpassen.
Lord Wyse blickte hochmütig. “Sie haben ihr nur vom Stuhl geholfen.”
Ich kniff die Augen zusammen. “Niemand rührt meine Partnerin an.”
“Ihre Partnerin?” Lord Wyse riss die Augen auf, dann fiel sein Blick auf meinen Schwanz. Oh ja, er war vollkommen aufgerichtet und nicht zu übersehen. Der Beweis, dass ich die Wahrheit sprach.
“Sie werden sie mir nicht wegnehmen. Sie haben die Wahl, Lord Wyse. Meine Partnerin kommt frei oder ich werde der Nächste sein, der Ihre Männer angreift, und zwar weil sie mir verwehren, was rechtmäßig mir gehört. Sie. Kommt. Frei.”
Die Polizisten mussten etwas in mir bemerkt haben—zusätzlich zu meinem riesigen Schwanz—und traten von Faith zurück, sie ließen sofort ihre Schultern los. Jeder wusste, dass man einem frisch erwachten Aleraner besser nicht die Partnerin vorenthielt, oder die Hölle würde losbrechen.
“Ich versichere Ihnen, ich werde Faith nicht aus den Augen lassen, oder aus dem Bett, und zwar mindestens eine Woche lang.”
Er hatte keine andere Wahl. In diesem Fall war sogar das Gesetz auf meiner Seite. Ohne einen Jax, der auf ein Verfahren bestand, war Faith nur eine indiskrete Magd. Was den geleisteten Widerstand anging, so konnte ich einfach anführen, dass sie nicht von mir, ihrem frisch erwachten Partner getrennt werden wollte. Sie konnte ebenso wenig meinem Schwanz widerstehen, wie ich ihrer Muschi.
Das Gesicht von Lord Wyse war plötzlich mit roten Flecken übersät und an seinen Schläfen traten die Adern hervor. Widerwillig gab er nach. “Lasst sie gehen.”
Die Handschellen kamen ab und ich schloss Faith in meine Arme. Der Göttin sei Dank hatte sie nichts dagegen, sondern schmiegte sich an mich, als ob sie ein Teil von mir war. Verdammt, fühlte sie sich gut an. Der Trennungsschmerz in meiner Brust ebbte ab, mein Beschützerinstinkt wurde aber umso stärker. Ich war bereit, Lord Wyse und die Polizisten zusammenzuschlagen, selbst vor den Beamten in der Lobby, die nichts mit der Sache zu tun hatten, würde ich nicht Halt machen.
Eine Partnerin schien normal sterbliche Männer völlig irrational zu machen.
Sie sprach kein Wort, als ich sie aus dem Gebäude führte. Ein Blick über meine Schulter und ich sah Lord Wyse, er blickte uns nach. Sein Handlanger mit der Narbe stand neben ihm. Sie waren alles andere als erfreut.
Mein Schwanz aber freute sich. Und schon bald würde er noch mehr Grund zur Freude haben, denn er würde tief in Faiths Muschi stecken. Sie gehörte mir. Ich würde sie verführen. Sie besinnungslos küssen. Bei mir würde sie sich sicher, begehrt und beschützt fühlen. Und sie würde mit der Wahrheit rausrücken. Ich würde herausfinden, ob sie der Verräter war, genau wie ich jeden Millimeter ihres Körpers erforschen würde.
Bald würde sie mir alles anvertrauen. Sie gehörte mir und ich würde mich erst zufriedengeben, nachdem sie mir alles gegeben hatte.