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Montag, 12. September 1960, Wissen ist Macht

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An diesem Montag ging Nash viel ausgeglichener zur Schule. Das Boxtraining am letzten Freitag wirkte immer noch nach. Das Wochenende zu Hause verlief einigermaßen friedlich. Seit Giuseppe mit in die Wohnung von Nashs Mutter Sofia gezogen war, war nichts mehr wie früher und der Haussegen hing seltener gerade als schief. Giuseppe, der selbst kinderlos war, hegte nicht mal stiefväterliche Gefühle. Nash war ihm eher ein Dorn im Auge. Nash hingegen durchschaute Giuseppe sehr schnell. Er bemerkte, dass Giuseppe statt der Liebe zu seiner neuen Frau eher die Häuslichkeit und Fürsorge genoss. Nash konnte Guiseppe keine direkten Frauengeschichten nachweisen. Allerdings bemerkte er, dass dieser sich wie ein Gigolo benahm, wenn die beiden ohne Sofia unterwegs waren. Den Samstag jedenfalls verbrachte Nash bei Ewan mit Seilspringtraining und Lernarbeit für die Abschlussarbeit. Am Sonntag war Nash im Park auf dem Football-Feld und hing mit Kumpels rum. Einen freien Tag pro Woche stand Nash sich immerhin ein. Sonst gab es wenige Momente, in denen er nichts zu tun hatte. Auf dem Weg zur Schule erzählte Nash Ewan von dem Plan, den er am Sonntag komplett überdacht hatte. Nash wollte Schülern mit schlechten Noten, aus der 9ten und 10ten Klasse seiner Schule anbieten, die wichtigsten Jahresklausuren und Hausarbeiten zu übernehmen. Da Nashs Schulaufzeichnungen nahezu lückenlos waren und er als einer der Besten seiner Klassenstufe galt, würde es sich förmlich aufdrängen, witzelte er gegenüber Ewan. Da die Inhalte des Lehrplans immer dieselben waren, wusste er welche Arbeiten und Aufgaben für einen guten Notenspiegel ausschlaggebend waren. Außerdem wollte er vorgefertigte Lernkarten anbieten und einmal in der Woche Nachhilfe geben. Ewan, der ebenfalls ein guter Schüler war, war von der Idee begeistert. Er bot an, Nash bei der Nachhilfe und beim Erstellen der Lernkarten zu helfen. Das Schreiben von Klausuren für andere Schüler war Ewan zu heikel. er wollte nicht von der Schule fliegen und hielt es für eine zu riskante Idee für Nash. Ewan brauchte im Gegensatz ´zu Nash kein Geld für das Boxtraining zu verdienen. Da seine Eltern noch verheiratet und beide bei großen Unternehmen in Anstellung waren, fehlte es Ewan eigentlich an nichts. Die Kosten für das Boxtraining übernahmen die Eltern gern und selbstverständlich. Nash ging außerdem das Mädchen nicht mehr aus dem Kopf, was schon allein genug Grund war das Geld fürs Training zu organisieren.


Am Mittwoch der gleichen Woche wurde Nash von einem riesigen Jungen aus der 9ten Klasse auf der Schultoilette angesprochen. “Hey, bist du der Typ, der bei Mathematik nachhilft?“, wurde Nash gefragt. “Sorry, da musst du dich wohl geirrt haben. Aber von dem Typen habe ich auch schon gehört.“, antwortet Nash. Auf dem Gang folgte er dem Jungen bis zu dessen Spind. “Du hast richtig gehört, aber hänge es nicht an die große Glocke! Diskretion ist absolut wichtig! Wenn du mich weiterempfiehlst, bekommst du kostenlose Lernkarten zu einem Thema deiner Wahl. - worum geht es bei dir und wie heißt du?“ Der Schulflur war gefüllt mit anderen Schülern. Die Schallkulisse würde dieses brisante Gespräch überlagern. “Mein Name ist Jake und ich spiele in der Collage Auswahl der Falcons Basketball. Mein großer Traum ist es irgendwann in der NBA zu spielen. Dafür muss ich die High aber mit Empfehlung auf ein Sportstipendium schaffen. Ich muss es an die UCLA, das bekannteste und beste Collage für Profibasketball, schaffen. Du denkst sicher meine Ziele sind zu hoch oder unrealistisch. Wie du aber merkst bin ich bereit einiges zu riskieren.“ Jake war gute 2,10m groß und überragte Nash, mit seinen 1,78m um zwei Köpfe. “Also eins ist schonmal klar, wenn ich deine Arbeit versaue, darfst du mich nicht verprügeln. Das würde ich nicht überleben.“, meinte Nash etwas hämisch, als er direkt zu Jake aufsah. Jake imitierte sofort einen Boxer und fuchtelte albern mit seinen langen Armen und Beinen herum. Beide brachen in schallendes Gelächter aus. Nash erwiderte Jakes Pose, in dem er einen Knockout simulierte und benommen an den Spinden lehnte. Wieder brachen beide in Gelächter aus. Jetzt liefen Jake die ersten Tränen über die roten Wangen, als Nash das sah, war es um seine Zurückhaltung auch geschehen. Es dauerte eine Weile, bis sich beide wieder im Griff hatten. Nash hoffte, dass es so schnell gehen würde, mit seinem neuen Nebenverdienst. er vereinbarte mit Jake einen Preis für 3 Dollar für die Erledigung der Mathematik-Hausaufgaben von Jake. Zwei Dollar konnte Jake gleich zahlen. Damit fehlte nur ein Dollar zur Bezahlung des Boxtrainings am Freitag. da Nashs Familie im wahrsten Sinne an der Armutsgrenze lebte, kam es ihm noch immer nicht in den Kram, bei seiner Mutter, um Almosen zu betteln. Da Giuseppe von Tagelöhner Jobs im Hafen lebte und die Hälfte des Lohnes für Suff und Mädchen durchbrachte, was natürlich keiner wusste, lebte die Familie vom Gehalt der Mutter. Guiseppe verheimlichte seiner Frau, Nashs Mutter Sofia seit Anbeginn die wahre Höhe seiner Monatseinnahmen. Da er das Geld immer in bar erhielt, gab es keine weiteren Nachweise wie Gehaltsscheine oder Kontoauszüge. Betrügerische Handlungen waren eines von Giuseppes Steckenpferden. Doch jeder würde bekommen was er verdient und Giuseppes Zeit würde noch kommen. Nash blickte jedenfalls zuversichtlich auf das Training am Freitag. Den Samstag würde er an einem seiner Lieblingsorte, der Port Richmond Libary in der Bennett Street 75 verbringen und an Jakes Aufsatz arbeiten.

Nash Bronson

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