Читать книгу Mister Beedels Abgang - Greta Mote - Страница 4
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ОглавлениеMan hatte Beedle den Kopf eingeschlagen und Allan war empört über diesen Akt primitiver Gewalt. Beedels Fahrrad, ein altes Fabrikat von vor dem Krieg stand mit einem platten Reifen an die Friedhofsmauer gelehnt auf dem Zufahrtsweg des Pfarrhauses. »Armer Mister Beedle«, sagte er und kam sich scheinheilig vor. Sie ging näher an die Leiche und achtete darauf nicht in die Blutlache zu treten. »Eine Menge Leute werden nach dem ersten Schock erleichtert sein«, sagte Police Inspektor Callahan mit lächelnden Augen. Jasper nickte, »ja er war ein notorischer Lump, der keinen Respekt vor Pfarrern hatte, im Großen und Ganzen gesehen.«
»Er zeigte die Leute wegen Lappalien an. So zu sterben hat er dennoch nicht verdient«, erklärte Callahan und suchte Bestätigung in den Augen von Allan. Er sagte: »In einem Buch habe ich ihn beschrieben, Mister Deedels war ein dicker rotgesichtiger Mann, der stets etwas zu Essen in seiner Hand hatte und lieber schimpfte, als ein nettes Wort zu sagen.« Allan betrachtete die leblose Gestalt, »sehen Sie Inspector er enttäuscht auch nicht als Leiche.« Er kniete sich hin und entwand den starren pummligen Fingern ein Käsestück und betrachtete Form und roch daran. »Eindeutig ein Chesterfield Hartkäse, Mister Singer, bietet den feil«
Allan stand auf und drückte das Beweismittel dem Inspektor in die Hand. Inspektor Robert. P. Callahan war ein großer bulliger Mann mit stechenden grünen Augen und einer braunen Haut. In seiner Freizeit war er Ordner beim Brighton & Hove Albion Fußballklub. Sein Haar war kurz geschoren und er war verrückt. Manchmal kippte er auf den Boden und wälzte sich herum und er wirkte immer glücklich. Auch jetzt, als er sich die Leiche mit seinem feinen Lächeln betrachtete. Er sagte, das sei eine Krankheit und er mache das nicht absichtlich doch niemand, glaubte an sein angebliches Angelman - Syndrom. Was sollte das für eine Krankheit sein, mit solchem Namen? Grippe, Röteln, Rheuma, Durham - Schafsfieber, das waren Krankheiten, mit denen man lebte, doch Angelman - Syndrom? Robert Callahan hatte wegen seines Syndroms eine wahre Odyssee an Versetzungen hinter sich, die Leute beschwerten sich, wenn ein grinsender Polizist einem mitteilte, das Kind wurde überfahren. Jetzt war er hier, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagten. Seine Frau hatte das Sparkonto leergeräumt und ihn und die Kinder verlassen und war nach London zurückgekehrt. Callahan betrachtete die Leiche. Die Hirnbrocken und das Blut das noch aus der Wunde sickerte erinnerte ihn an die blanchierte Fischsuppe, die er gestern Abend im Seemannskopf Gasthaus hatte und auf die sie eine Weile verzichten würde. Blanchiert bedeutete in Dereks Greens Auslegung ungewürzt in lauwarmes Wasser gelegt und so hatte es geschmeckt. Ein Mensch mit Verantwortungsbewusstsein hätte Mister Green sein französisches Kochbuch weggenommen und es ihm um die Ohren gehauen. Er konzentrierte sich auf die Arbeit, für die er bezahlt wurde. Beedle lag auf dem gepflasterten Zufahrtsweg zum Pfarrhaus unmittelbar hinter dem Tor. Er lag auf dem Rücken und ein Arm lag über seinem Bauch, die Beine waren lang ausgestreckt. Er trug braune Hosen und ein kariertes Holzfällerhemd. In der hinteren Hosentasche steckte eine dicke abgegriffene Geldbörse. Auf Geld war der Täter nicht aus gewesen, der goldene Ehering mit dem Rubin und die Armbanduhr an Beedels Finger und Handgelenk waren wertvoll. Beedels Fahrrad stand mit zerstochenen Reifen an die Friedhofsmauer gelehnt. Es sah klar nach einem Racheakt aus. Callahan ließ die Namen der Verdächtigen Revue passieren, Misses Fleming, war verdammt wütend auf den Toten gewesen war. Er hatte sich nach einem Streit um eine Belanglosigkeit unter ihre Schlafzimmerfenster versteckt und einen wenig damenhaften Dialog zwischen ihr und einem Mann mit angehört. Beedels Boshafte Zunge hatte den gesellschaftlichen Status der Arztwitwe ruiniert. Weniger durch das Benutzen primitivster Ausdrücke als vielmehr wegen ihrer Angewohnheit einen Mann, von dem sich jeder fragte, wer der Glückspilz war, in ihrem Schlafzimmer zu empfangen. Und das, obwohl ihr Gatte noch keine sechs Monate unter der Erde war. Als es ihr besser ging, drohte Miss Fleming ihm mit, Sie besorge es ihm. Eine Wortwahl, die aufgrund des Anlasses vulgär wirkte. Allan drehte sich zum Inspector, dessen zwei Constables die Namen und Adressen der Zeugen notierten, die sich nach und nach auf der Straße einfanden.
»Vorsicht mein lieber Sie Treten ins Blut. Könnten Sie ihre Constables auf der Straße nachsehen lassen, ob es irgendwelche Spuren gibt?«
»Spuren wie Fußabdrücke, ein weggeworfenes Tatwerkzeug, Blutflecken?«, fragte ein junger Constable und notierte sich alles in sein Notizbuch. Ein aufmerksamer junger Mann fand Allan. »Sie wissen, worauf es ankommt, junger Mann!«, lobte Callahan und sagte zu seinem anderen Constable, »mein lieber Dennis im Wachaus muss der Spurensicherungskoffer sein, du hast diesen Lehrgang mitgemacht und von uns allen zum Spaß Fingerabdrücke genommen. Hole den Koffer und zeige, was du drauf hast.«
»Au klasse!«, freute sich der junge Constable und sprintete davon.
»Inspector?«
»Constable Richards?«
»Wenn ich auf den Mörder stoßen sollte ...?«
»Blase in die Polizeipfeife. Ich komme umgehend zu deiner Verstärkung! Na hau schon ab oder willst du Wurzeln schlagen?« Callahan erntete ein strahlendes Lächeln von seinen Untergebenen, die ihm zum Tag des Polizeibeamten eine der beste Chef der Welt, Kaffeetasse geschenkt hatten. Und sie meinten das in aller Aufrichtigkeit, die beiden Constables der Polizeiwache am Marktplatz, ein kleines blaues Cottage, liebten Callahan. Er war, wie der große Bruder den beide nicht hatten, oder wie der Vater den Constable Richard sich anstelle des Säufers gewünscht hatte. Der Inspector lief mit strahlendem Gesicht auf den Zehenspitzen an der Leiche vorbei und blieb am Tor neugierig stehen. Die Mordkommission erschien mit Blaulicht und aus zwei blauen BMWs und einem Leichenwagen stieg die Bereitschaft CID Abteilung aus Brighton. Zwei Männer von der Spurensicherung ein Arzt und zwei Inspektoren. Den Anschein erweckend niemanden zu beachten nahmen sie Besitz vom Hof. Callahan grüßte Superintendent Frost mit einem Nicken und sagte, »Keine Fußspuren, das Tor war verschlossen. Das Fahrrad an der Friedhofsmauer beweist, das Beedels oder sein Mörder oder einer aus dem Haus ihm aufgeschlossen hat.«
»Ein Einbruch scheidet aus?«, fragte Frost und streifte sich Latexhandschuhe über.
»Beedle war ein komischer Mensch, aber er brach nicht in Häuser ein«, erklärte Callahan. Der Polizeiarzt war ein langer Mann in einem blauen Hugo Boss Jackett mit hochgekrempelten Ärmeln und weißen Turnschuhen an den Füssen. Seine Kopfform glich einem Cricketball und seine blonden Augenbrauen waren unnatürlich buschig. Die Augen in den Augenhöhlen sahen, wie vermoderte Tümpel aus, dessen Wasser man nicht trinken sollte. Krötengrün nannte Allan diese spezielle Farbe. Der Arzt steckte sich einen Kaugummi in den Mund und begann mit der ersten Untersuchung der Leiche. Allan kleiner Bruder stand ein paar Schritte neben ihm und seufzte. Allan wusste, woran Jasper gerade dachte, dass ihm dieser Skandal die Zeit raubte, am Bach dem Hecht nachzustellen. Der Arzt erhob sich mit einer schnellen, Bewegung von den Knien und sagte die Hände reibend: »Erschlagen, anstellig gemacht mit einem stumpfen Gegenstand.«
»Stumpfer Gegenstand wie ein Polizeiknüppel?«, fragte Allan und erntete einen tadelnden Blick von Superintendent Frost. Allan fragte nicht ohne Hintergedanken. Die Feindschaft zwischen Beedle und Inspektor Callahan war bekannt. Beedle schrieb Callahans Vorgesetzten, dass der Inspektor untragbar sei und die Hand aufhalte. Bei der internen Untersuchung der Anschuldigungen durch die interne Kommission wurden nicht nur Callahans sämtliche Bankdokumente seit seiner Geburt gesichtet, sondern auch die 78 Anzeigen die Beedle im Laufe dieses Jahres erstattet hatte. Der Chief der Antikorruptionsabteilung schrieb Beedle, er solle seine Nase nicht in Dinge stecken, die ihn nichts angehen, nur in gesetzteren Worten.
»Es war es ein stumpfer Gegenstand mit Kante«, präzisierte der Polizeiarzt. Allan sah sich im Garten um. Nicht ein Baum nichts aus, dem man im Affekt ein Mordwerkzeug machen konnte. Tausendmal hatte er seinem Bruder gebeten, den verdammten Garten endlich begrünen zu lassen. Diese steinerne Freudlosigkeit reizte Mörder geradezu, diese Stelle zu einem Tatort zu machen. Ein Wunder, das hier nicht schon viel eher Morde verübt wurden. Er räusperte sich: »Stumpfer Gegenstand das grenzt die Auswahl entschieden ein. Haben sie vielleicht etwas Hilfreicheres als das? Haben Sie Holzsplitter in der Wunde gesehen, abgesplitterten Lack oder können wenigstens vermuten, aus welchem Material das Werkzeug war?«
Der Arzt sah ihn verwirrt an und brauchte eine Weile um die komplizierte Hierarchie der Stadt zu begreifen. Mister Yates stand neben dem lächelnden Inspektor und einem blonden fetten Konvertiten im Kaftan, der auch Yates hieß. Warum grinste der Inspector andauernd hatte er Opferblut im Gesicht? Der Polizeiarzt sah zu Allan und sein Gesicht war verkniffen als lutsche er eine Zitrone. »Erschlagen mit einem stumpfen Gegenstand. Sein Kopf sieht aus, als wäre der London Brighton Expresszug rüber gedonnert. Brei ist ein zutreffender Vergleich. Interessantes Bruchmuster, der hat keine Zeit mehr bekommen, seinen Kopf zu schützen. Es sieht nicht aus als habe er sich gewehrt. War einfach überrascht vom Schlag, der von hinten erfolgte. Eine unappetitliche Sache das ganze«, sagte er mit einer Stimme, die seine privat Schule verriet. Allan fand seine Stimmen klang als ginge ihn alles nichts an. »Der Schlag, von wo kam der?«, fragte Callahan. Frost betrachtete den Inspektor der so viel Zuversicht in die Lösung dieses Kleinstädtischen Dramas ausstrahlte. Wenn Frost an die CID Abteilung dachte, lauter Pessimisten, man brauchte eindeutig mehr Männer, wie diesen Inspektor Callahan der sich von einem Mord nicht die Lust am Beruf nehmen ließ. »Das ist unmöglich zu sagen. Das Opfer könnte mit dem Gesicht zum Haus gestanden haben und der Schlag kam von hinten, aber es kann genauso gut umgekehrt gewesen sein. Gibt es hier eine Pathologie, ich möchte wegen der Spurenlage die Leiche so wenig wie möglich bewegen.«
»Ja unser Leichenschauhaus wir nennen ihn den Totenschuppen, Sie werden ja sehen warum«, sagte Inspector Callahan.
»Oh Totenschuppen? Gibt es ein Krankenhaus in der Nähe?«, fragte Hansom sofort. Er hatte keine Lust in seiner 200 Pfund teuren Kleidung herauszufinden, warum die Pathologie Totenschuppen genannt wurde. Er stellte sich Mister Sowberrys Beerdigungsinstitut im Roman Oliver Twist vor. Einen Plankenholztisch, blutige Sägespäne auf dem Boden und eine Petroleumlampe zur Beleuchtung.
»Nein der Krankenwagen kommt aus Bexhill. Das Krankenhaus das wir hatten wurde zugemacht der Gesundheitsminister verkaufte das Gebäude. Man baut dort ein drei Sterne Sanatorium wegen der Meerluft«, informierte ihn der Pfarrer und warf einen kurzen Blick auf die Leiche und drehte sich schnell weg. Was für eine entsetzliche Sauerei. Dieses vom Todeskampf bizarre, hässliche Gesicht und das Blut! Beedels Mund war verzerrt und er fletschte die Zähne als hätte er dem Sensenmann in die Knochenhand beißen wollen. Und dieses Stöhnen, wie konnte ein Mann, dem eine solche Wunde zugefügt wurde, noch irgendwelche Geräusche machen? Der Hinterkopf sah aus als wäre ein Auto über eine Wassermelone gefahren der Hinterkopf war förmlich implodiert. Das Stöhnen, das er gehört hatte, und das Zucken, das er gesehen hatte, dauerten zwei oder drei Minuten, Beedle musste eine beneidenswerte Konstitution besessen haben. »Sind Sie sich sicher das Er tot, ist Doktor?«, fragte Jasper misstrauisch.
»Sehen Sie ihn sich aus der Nähe an, glauben Sie er schläft?«, sagte Hansom wütend, »haben Sie ihn angefasst?«
»Nein ich habe den Puls gemessen und ihm die Augenlider geschlossen.«
»Warum?«, verlangte Superintendent Frost misstrauisch zu wissen und seine Augen richteten sich auf den Pfarrer. Ein großer kräftiger Mann dessen Hände aussahen als könne er rohe Kartoffeln in ihnen zu Mus zerdrücken. »Warum was?«, Jasper wirkte, ratlos.
»Warum haben Sie ihm die Augenlider geschlossen konnten Sie seinen Blick nicht ertragen?«
»Weil es sich gehört!«, sagte Jasper mit der Autorität eines geachteten Landpfarrers.
»Das liegt an die vielen Filmen! In jedem Film schließt man die Augenlider von Toten. Es ist das Fernsehen!«, erklärte Callahan, bevor Jasper noch mehr Verdacht in seine Vorgesetzten erweckte. Frost nickte: »Sehr wahr Inspector! Die BBC Krimiserien verderben unsere Zeugen! Ich habe schon erlebt das Leute die Augenlider von Verunfallten schließen wollten, die nichts weiter als ein gebrochenes Bein hatten.«
»Wie steht’s mit der Tatzeit?«, fragte Inspektor Callahan den Arzt und schluckte ein Gähnen hinunter. Frost lächelte, Callahan war ein Polizist nach seinem Geschmack. Und wenn er an die vielen unerledigten Fälle auf seinem Schreibtisch dachte, war die Mordsache Beedle bei ihm in fähigen Händen. »Kann ich, nicht mit Exaktheit sagen«, erwiderte Hansom ärgerlich und sah auf seine Lecroix Fliegeruhr, unerschwinglich teuer und das Mistding ging vor. Der Arzt stellte die Zeit nach der Kirchturmuhr und ließ zwei Sanitäter die Leiche auf eine Trage legen und in den Sanitätswagen schaffen. »Das Messen des Todeszeitpunkts ist eine heikle Angelegenheit und ich würde mich ungern auf die Minute festlegen. Eine Menge von Faktoren spielen eine Rolle.« Allan nickte und sagte mechanisch als antworte er die immer selbe Frage bei seinen Lesungen: »Das Wetter, die Feuchtigkeit der plötzliche Blutverlust, eingenommene Medikamente. Die beste Methode ist, wenn Sie seinen Mageninhalt analysieren.«
»Exakt Mister ...«
»Das ist Mister Allan Yates Sie wissen schon«, erklärte ihm Inspektor Callahan strahlend. Hansom dachte, berühmt kann er ja wohl nicht sein, wenn er ihn nie im Fernsehen gesehen hatte. »Der Magen verdaut seine Nahrung in drei und eine Viertelstunden. Die zweitbeste Methode ist rektal die Kerntemperatur zu messen. Die Leichenstarre ist das unsicherste aller Anzeichen betreffs Messung des Todeszeitpunkts.« Doktor Hansom betrachtete die Leiche mit oberflächlichen Interesse. Er kniete sich kurz hin und befühlte Beedels Kiefer und nickte. »Beginnende Totenstarre am Kiefer die nach 30 bis 45 Minuten eintritt.« Der Doktor stand auf und streifte sich die Latexhandschuhe ab.
»Wenn er seinen Proportionen gemäß gegessen hat, ist der Nahrungsbrei kein schlüssiges Indiz, er ist dick. Jetzt ist es Viertel vor elf. Wann hast du ihn gefunden vor einer halben Stunde?«, fragte Allan seinen Bruder. Allan betrachtete Jaspers Bauchumfang und beschloss ihn auf Diät zu setzen und an seinen Umgangsformen zu feilen. Da hatte Jasper schon fremde Leute, dazu Staatsbeamte zu Gast und er hatte es nicht für nötig befunden seinen Burnus auszuziehen und in etwas Würdigeres zu schlüpfen und wäre es ein Jogginganzug gewesen. Inspektor Callahan erwiderte strahlend: »Um 10 Uhr 10 wurde die Dienststelle in Pflicht genommen und ich trug diese Uhrzeit ins Dienstbuch ein.«
»Es war exakt zehn Uhr, als mich sein Todesröcheln bei der Gedankenarbeit störte und ich zu Hilfe eilte. Ich bereitete meine Sonntagspredigt vor, Königstreue! Ich finde, Königstreue ist ein Thema in diesen Zeiten. Ich meine mit den Sozialisten oben in der Arbeitersiedlung und ... und der Sache in Persien«, erklärte Jasper. Vielleicht war sein Thema nicht gut, niemand nickte oder zeigte Interesse.
»Zehn Uhr passt gut«, sagte Doktor Hansom und fragte sich was der Sturz des persischen Schahs vor drei Jahren damit zu tun hatte er, hoffte das war nichts Politisches. Allan schloss sein Notizbuch. Er hatte einen winzigen Moment lang seinen Bruder in Verdacht gehabt. Das Tor war verschlossen gewesen sagte Miss Nordimer und Jasper war jähzornig. Er war wie Vater ein kräftiger Mann, der die Leute gerne zum Armdrücken forderte, wenn er einen zu viel hatte. Zu dieser Uhrzeit war er nüchtern nur etwas durch den Wind, befand Allan. Die heutige Generation von Geistlichen war aus einem weicheren Holz gemacht als die vorige. Vater war im Zweiten Weltkrieg Militärgeistlicher gewesen und der konnte ungerührt die Sterbesakramente im Minutentakt verabreichen und anschließend mit den Jungs zu einer Partie Whist und Portwein ins Hauptquartier gehen.
»Das dürfte uns ein großes Stück weiterhelfen. Der Tatzeitpunkt belegt klar«, Frost sah auf die Kirchturmuhr, »das der Mörder kein Gentleman war. Kein Gentleman mordet um diese Zeit. Alles zusammen vor weniger als eine Stunde. Inspektor Callahan nehmen sie sich ihre Constables und befragen Sie die Nachbarn, ob ihnen ein Fremder um kurz vor zehn Uhr aufgefallen ist.«
»Schon erledigt meine Jungs sind auf der Spur.«
»Sehr gute Arbeit. Ich frage mich, wie das Opfer hineingekommen ist? Mister Yates sind alle ihre Schlüssel noch in ihrem Besitz?«
»Kann ich nicht sagen, wenn ich komme, rufe ich Miss Nordimer. Ich werde nachsehen und Inspector Callahan darüber informieren.« Frost nickte und wandte sich an Doktor Hansom. »Ich denke, soweit ist alles klar. Sie sind bestimmt begierig, mit der Arbeit anzufangen und einen gründlichen Bericht anzufertigen.«
Jasper wurde blass, »Bedeutet das eine Aussage vor Gericht bei einer Totenschau«, fragte er. Sein Bruder nickte und sagte: »Ja das bedeutet es du Dummchen.« Inspector Callahan und der versammelten CID Abteilung 34 erklärte er, »scheint mir kein komplizierter Fall zu sein. Ich erkenne die Handschrift eines klassischen Rachemordes. Beedle war ein verhasster Mensch gewesen. Aus Typen wie Beedle sind die Hitlers dieser Welt gemacht, kleinkariert und spießig.« Inspektor Callahan nickte mit den Gedanken bei der Totenschau. Er hatte mit Jurys aufgrund seiner glücklich wirkenden Physiognomie schlechte Erfahrungen gemacht. Sein Angelman – Syndrom Attest, er war eine von 50 Personen in England, mit dieser Krankheit, die nicht geistig gehandicapt waren, hing gerahmt in seinem Büro. Es war nicht so das Callahan keine tieferen Gefühle wie Trauer und Zorn gehabt hätte. Er konnte Sie nur nicht zum Ausdruck bringen. Eine Dämmschicht aus verkorksten Genen filterte die Tiefe der unangenehmen Dinge aus seinem Leben, als habe ihn Gott auf Antidepressiva gesetzt. Er hörte nur mit halben Ohr hin als Allan sagte: »So eine Totenschau ist keine große Sache eine reine Formalität. Mord natürlich, zu einem anderen Schluss kann man nicht gelangen. Individuen wie Beedle bringen sich oft aus Starrsinn oder Bosheit in Situationen denen sie nicht gewachsen sind. Er soll zudem ein Trinker gewesen sein.« Der Arzt kniete sich über die Leiche und roch an dessen Mund, »nein heute Morgen, hat keinen Schluck gehabt. Nüchtern wie ein Abstinenzler.«
»Es war auch kein betrunkenes Zucken und Stöhnen wie, wenn sich Säufer im Branntweinrausch gegenseitig erledigen und der Gesellschaft einen nützlichen Dienst erweisen«, sagte der Pfarrer. Allan sah Jasper an und sagte: »Gehe ins Haus und zieh dich anständig an, so ein Kleid ist nicht für einen Pfarrer.«
»Ha, das ist ein Kaftan Allan und du weißt, dass es für beleibtere Männer nichts zu kaufen gibt. Die verdammten Anzüge kneifen nach jedem Imbiss in den Bauch. Bis London muss man Fahren in ein Geschäft das XXXL heißt, demütigend ist das!«
Allan winkte ab, »ich muss an die Arbeit und ich werde auf Verdächtige achten Inspector. Wenn sie Fragen haben sie wissen, wo Sie mich finden.«
»Woran wollen Sie das erkennen? Glauben Sie im ernst ein Mörder hat die Angewohnheit jedem klar zu machen das, was nicht mit ihm stimmt?«, fragte Hansom hämisch.
»Am auffälligen Verhalten, Herr Doktor. Es ist eine Menge Blut hier. Achten wir alle auf blutfleckige Kleidung. Bei meinen vielen Hundert Stunden Recherchen zu meinen Projekten ist eines deutlich klar geworden. Mörder befällt ein Waschzwang. Halten wir die Augen offen.« Superintendent Frost scheuchte alle nicht Polizisten vom Hof. Die Polizisten begannen mit ihrer handwerklichen Arbeit sie verteilten überall Fingerabdruckpulver. Ein Fotograf machte seine Blitzlichtaufnahmen. Callahan schnappte sich seine beiden Constables vor dem Tor und erteilte ihnen Befehl die Bewohner der Nachbarschaft zu befragen. Er würde sich nicht an der Befragung beteiligen, Mord was gibt es den da zu lachen, hatte er zu oft gehört in seinem Berufsleben.